By Michael Waesch
Date 2010-02-23 09:47
Was soll ich zu all dem noch groß sagen ? Das ist doch alles schon längst ausdiskutiert in den Foren rund um die Welt, aber bitte:
I. Menschen haben ein kurzes Gedächtnis:
Immer wieder wird von Geld geredet und so getan, als seien Fritz und Co. viel zu teuer - und hintenrum wird es doch gekauft, wohlwissend, daß die X+1 Version [also die grad neue, um die so viel Lärm gemacht wird] auch nicht mehr leistet, als die, die man schon hat. Und wer mir jetzt erzählen will, daß die neue Version ja rund zwei Duzend Elo-Punkte mehr auf den "Tacho" bringt, der soll mir auch bitte schlüßig nachweisen, was ihn glauben macht, das im Spiel [nicht Computerzockerei] oder Analyse überhaupt bemerken zu können. Und damals, als die Preise von kommerziellen Computerschach-Programmen von DM auf Euro 1:1 umgestellt, also der Preis für nix einfach verdoppelt wurde, hat noch nicht mal jemand gejammert. Ich denke mal, daß wenn jemand aus einem dritte-Welt Land hier mitlesen würde, dann hätte er euch nur eines zu sagen: Euch geht´s noch viel zu gut!
II. Chessbase 64-bit Versionen
Kurz und bündig: Das wird es erst geben, wenn überhaupt, wenn 32-bit nicht mehr unterstützt wird. Sprich, wenn nur noch 64-bit-fähige Prozessoren verbaut werden und und CB für jeden ersichtlich von "vorvorgestern" zu sein scheint. Die bisherigen 32-bit-Versionen laufen doch prima unter 64-bit - und außer Arbeit, um bei 64-bit mitzumischen [kostet Geld!] bringt Chessbase das rein garnichts und die paar Engine-Zocker, die einen Vorteil davon hätten, fallen a) eh nicht ins Gewicht - und würden b) ohnehin keinen Fritz im Maschinenraum verwenden, 64-bit oder nicht. Und Rybka, das in der V3 ja auch von Chessbase vertrieben wurde, kann 64-bit bereits. Also, wischt es euch von der Backe!
III. [Deep] Fritz, Chessbase DB und Geldmacherei
Wer den nachfolgend beschriebenen Kreislauf noch immer nicht bemerkt und verstanden hat, tut mir einfach nur leid. Es war schon seit jeher so, daß relativ kurz nach einer Deep-Version, immer erst der neue Single-Fritz erscheint. Vermutlich verspricht sich Chessbase davon [und ich weiß von vielen, wo diese "Strategie" glänzend aufgegangen ist], daß Viele nicht awarten können die neue Version zu besitzen, so daß sie BEIDE kaufen, wenn dann viel, viel später die Deep-Version herauskommt. Tja, und dann geht das Spiel, das sich Gewinn-Maximierung auf eure Kosten nennt, von vorne los. Und darüber hinaus wird es wohl schon einen Grund haben, wieso Chessbase ein SEPARATES Datenbankprogramm hat, für das man noch einmal extra [und zwar nicht zu knapp] berappen muß. Bei Chess-Assistant ist alles All-in-One.
IV. Die Spielstärke eines Schachprogrammes/Pakets ist sekundär
Dieses doch recht simple Faktum ist hier und da schon einmal leise angeklungen, und es wird ebenfalls seinen Grund haben, daß CB seine "Fritzies" mit allerlei Gimmicks, die keine S** wirklich braucht, zukleistert. Das Auge soll gelockt werden und ich frage mich schon lange, warum man noch nicht alle Bedenken über Bord geworfen hat - und knallhart "nackte" Tatsachen präsentiert, in Form des schon oft vorgeschlagenen "Wettergirls" usw. Ich nehme an, das liegt am Jugendschutz. Die primitivsten Triebe sollen angesprochen werden und es sollte nun wirklich hinlänglich bekannt sein, daß das Auge sich am leichtesten täuschen läßt. Daß diese ganze Strategie nicht wirklich aufgehen kann, hat das wahrlich beste und erfolgreichste Schach-Programm-Paket aller Zeiten, Chessmaster, längst bewiesen. Niemand will von Fritz ratz fatz - innerhalb von Sekundenbruchteilen Rechenzeit - zusammengeschoben und als Patzer entlarvt werden, solange Chessmaster mit simulierten menschlichen Persönlichkeiten und Spielweisen lockt.
V. Was ist vernünfig?
All die "Diskussionen" über Chessbase rund u m den Globus werden die Firmenstrategie von Chessbase nicht verändern, solange Benutzer das Spielchen einfach weiter mitmachen. Heutztage gibt es so viele kostenlose Schachprogramme, so daß kaum noch jemand [Titelträger, ab IM hier mal bitte die Hand heben!] ein kommerzielles Programm braucht - und wenn einem die Fritz-GUI gefällt, dann ist es völlig ausreichend, EINMAL die aktuelle Version zu kaufen und alle Freeware, die man brauchen kann einzubinden - und updaten vielleicht alle 5 Versionen, wenn überhaupt. Und wer meint, daß ja bei jedem neuen Fritzie eine Playchess-Seriennummer dabei sei, tja, dem kann nur noch einmal vor Augen geführt werden, daß er massenweise alte Versionen [mit gültiger Seriennummer] zum Spottpreis bei EBay und Co. haben kann - und mitnichten mindestens 29 "Hebbel" auf den Tresen legen muß.
Mike