Hallo Dietmar,
> Warum soll ich wegen zwei ....drei Anwendungen auf Mac umsteigen.
Nur wenn es zwei entscheidende Anwendungen sind. Sonst wäre das
natürlich Unsinn.
> Meine Distri ist Debian und diese kann ich mir so bauen wie ich es will.
Das will nicht jeder.
> Debian hat mittlerweile über 22000 verschiedene Anwendungen im Angebot (natürlich kostenlos),
> da sind doch 2 Programmchen gerade lächerlich.
Nur wenn man die 22000 auch benutzt. Ansonsten siehe oben.
Allerdings glänzen Macs bei Programmen vielleicht nicht durch
Quantität, dafür aber durch Qualität?
> Ich habe außerdem mehrere Rechner laufen, so daß ich im Bedarsfalle dann eben mal WindowsXP starten muß.
Aha.

> Noch mal: Eine Emulation ist nur eine Notlösung und bietet niemals einen 100 % igen Ersatz.
> Gerade bei meinen noch Windows Anwendungen "Photoshop und Dreamweaver" merkt man das schon sehr deutlich,
> doch man kann damit arbeiten.
> Für unterwegs auf dem Netbook/Notebook ist das auch ausreichend, doch wer öfter mit diesen Anwendungen zu tun hat sollte dann
> zu Hause oder auch im Büro neben Linux schon einen extra Windows- Rechner am Laufen haben.
Und da geht der Zirkus doch wieder los: Einen Linux-Hauptrechner, aber
dazu einen Windows-Rechner für PS und DW. Und für Computerschach. Und
für .... Dann hat man hinterher doch wieder den Zweitrechner für
Hauptanwendungen.
> Ich bedauere sehr das Adobe keine Anwendungen für Linux macht. Es gibt nichts vergleichbar Gutes auch wenn z.b. Gimp
> sehr vieles kann. Alles neu lernen kostet aber einfach auch Zeit.
Eben, das ist der entscheidende Punkt.
> Was Schachsoftware anbelangt, da hat u.a. Stefan Meyer-Kahlen mit seiner GUI Shredder11 für Linux einen sehr guten Anfang gemacht.
Die gibt es übrigens auch für Mac.

> Natürlich ist das alles noch weiter ausbaufähig was die Vielfalt anbelangt. Doch das wird kommen, da bin ich überzeugt.
Davon ist die Linux-Gemeinde oder zumindest die Linux-Distributoren
seit Jahren überzeugt. Wenn ich mich recht erinnere, soll Suse schon
seit Version 6 oder 7 ein absolut vollwertiger Desktop-Ersatz für
Windows sein. Der Durchbruch lässt noch immer auf sich warten.
> Die anderen z.B. vielleicht auch ChessBase sollten da ebenfalls nachziehen wenn sie den Anschluß nicht verpassen wollen.
> Gerade bei jungen Leuten hat die Wahl des Betriebssystems mit dem "Volks-Linux" Ubuntu enorm zugenommen.
Meines Wissens nach nur in der Informatik-Welt. Ob dort ein enormer
Wachstum zu verzeichnen ist, weiß ich nicht. Bei den Informatikern,
also vorrangig Informatik-Studenten, ist seit jeher Linux ganz weit vorn.
> die Zahl der Anwender in Deutschland geht bereits in den fünfstelligen Bereich.
Die Zahl der Mac-Anwender in Deutschland steigt ebenfalls deutlich
nicht nur durch die Apple-Notebooks.
> Warum das so ist: Es ist kostenfrei und die Anwendung ist flexiebler.
Flexibel inwiefern?
Ich bin sicher, die Hauptgründe bei der Informatiker-Klientel sind in
den Kosten und in der Frickelei (ich bau mir mein eigenes Schloss) zu
finden. Außerdem müssen sie sich nicht um Kompatibilität kümmern.
> Zudem geht es nun endlich auch mit den Spielen los.
> Bin gespannt wer dann in ca. 3 bis 5 Jahren noch Windows kauft.
>
> MfG Dietmar
Ich schätze mehr als Du denkst. So einfach ist der Umstieg aus
mehreren Gründen nicht.
1. Kompatibilität. Zum Beispiel sind MS Office und Open Office nicht ausreichend
kompatibel untereinander.
2. Umlernen. Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Und wenn er
neugierig ist, muss er einiges an wertvoller Zeit investieren. Das
können oder wollen die wenigsten. Studenten haben Zeit dafür,
Vollzeitberufstätige eher nicht. Zumal ihnen der Sinn auch noch
vermittelt werden muss. Wer lernt, überspitzt gesagt, ein Jahr Linux, um damit Internet
und Emails zur Verfügung zu haben, so wie vorher auch unter Windows?
3. Programmvielfalt. Lass es tausende kostenlose Programme für Linux
geben, aber es gibt einige Haken dabei. Wie finde ich unter den
vielen Programmen für eine Aufgabe das, was meinen Anforderungen
entspricht? Und meistens sind diese Programme eben nicht vergleichbar
mit ggf. kommerzieller Windows-Software in Bezug auf Funktionsumfang und
Bedienbarkeit.
Und in Kombination von 2+3 mögen auch nur wenige ihre lieb gewonnenen
Programme beiseite räumen, um dann auf dem neuen Linux-System, welches
eine Verbesserung sein soll, darauf zu verzichten und Kompromisse
einzugehen.
Am Ende hat man dann doch, so wie Du, einen Windows-Rechner zur
Sicherheit oder für spezielle Anwendungen *zusätzlich* im Zimmer
stehen. Sinnvoller ist doch eigentlich, nur ein System für alles zu
haben.