Hallo Leute,
zu meiner Überraschung
fand ich eine Studie aus Österreich, die ich noch nicht kannte:
FM Günter Amann
Schach 2013-02
1.ehrende Erwähnung
Weiß zieht und hält remis
1.Ng3
[Event "Schach 2013-02 1st HM"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Günter Amann"]
[Black ""]
[Result "*"]
[SetUp "1"]
[FEN "2Q3K1/4r3/6k1/r3p2N/4p2n/4P3/8/8 w - - 0 0"]
[PlyCount "20"]
{1. ehrende Erwähnung} 1. Ng3 Rg7+ 2. Kh8 Kh6 3. Nf5+ Nxf5 4. Qa6+ $1 (4. Qf8
$2 Ra8 5. Qxa8 Rh7+ 6. Kg8 Ne7+) 4... Rg6 5. Qxa5 Ne7 6. Qb6 (6. Qa6 $2 Rc6 7.
Qb7 Rc8+) 6... Rc6 7. Qc7 Kg6 8. Qb6 Kh6 9. Qc7 Ng6+ 10. Kg8 Rxc7 *
Bemerkungen:
Eine typische Komposition dieses Österreichers. Die Könige stehen schon am Rande, wodurch die Themen Patt & Matt, besonders flexibel
gestaltet werden können. Der Nachteil dieser Ausgangsstellung ist, dass der Überraschungseffekt fehlt, weil Pattmöglichkeiten für den geschulten Blick
auf Anhieb (oder nach ein paar Zügen) durchschaubar sind. Der Schlüssel ist schwach.
Die Stärken in dieser Komposition sehe ich in der Originalität der Züge und der Stellung. Mir fällt spontan keine Vergleichsstudie ein.
Typisch für den Stil von Günter Amann im allgemeinen ist auch, dass ihm interessante 5 oder 6 Steiner Datenbanken nicht Ausgangspunkt und Anregung sind (waren).
Gerade in der heutigen goldigen Computerschachzeit weiß man bei vielen Studien nicht 100 % sicher, wie weit der Komponist sich nicht auf früherer
Entwürfe stützte oder sich Züge von Datenbanken oder in Kombination mit Computer helfen lassen hat.
Bei allen Schachstudien von FM Günter Amann wird einem klar, dass er Zug um Zug komponierte. (eine einmalige Stärke bei Günter)
Typisch für seine Studien ist auch, dass er peinlich genau Abwicklungen und Nebenabwicklungen vermied, die in unklare 5 oder 6 Steiner enden.
Deshalb haben seine Studien niemals nur 7 Steine oder 8 Steine in der Ausgangsstellung. Trotzdem strebt er danach, die Anzahl der Steine begrenzt zu halten.
Die Schlagabtausche sind bei seinen Studien niemals mehr als 2x hinterinander und halten sich auch im Gesamtverlauf in Grenzen.
Seine Hauptideen drehen sich zu letzt meistens um Patt und Matt, die er möglichst in einer partienahe Szene stellt und so auch für den Schachspieler ansprechend
sind.
Eine weitere Eigenschaft von ihm ist, dass er konsequent an seinem Stil festhält und sich offenbar durch die Vielzahl der Stilmöglichkeiten
im Studienbereich (bisher) nicht anregen lies.
Schönen Tag Peter