Ich habe Rapidpartien drin gelassen, da ich nur Partien neueren Datums betrachtet habe und heutzutage es üblich ist mit Fischerzeit zu spielen, wo Zeitgutschriften von 10 Sekunden die Regel sind. Bei den Gewinnpartien ist allerdings nur eine Rapidpartie drin, dafür ist der Verteidiger kein geringerer als Ivanchuk. Und Spieler seines Kalibers sind verdammt gut, Leko hat beispielsweise das Endspiel 2012 in Dortmund gegen Kramnik souverän verteidigt mit 30 Sekunden pro Zug Inkrement aus schwierigster Stellung(hat einzige Züge finden müssen, daher auch nicht bei meinen Partien dabei). 10 Sekunden pro Zug für ein einfaches Remis sollten einem GM genügen, was in der Praxis in der Regel auch so ist. Offensichtlich ist auch, dass Stellungen, die noch gewonnen werden normalerweise keine Wunschstellungen für den Verteidiger sind. Ich habe schwierige Randstellung recht weich formuliert: "2 Züge lang nicht nur einen Remiszug zu haben". Was die Statistik noch recht unsauber macht sind Remispartien, in denen Remis vereinbart wurde bevor das Endspiel Turm Springer vs Turm in Reinform auf dem Brett stand. Ich habe nach der Materialverteilung gefiltert, Remisvereinbarungen vorher sind also nicht erfasst und GMs sehen das Endspiel ja frühzeitig kommen. Untenstehend eine der Gewinnpartien, die komplette Datenbank mit den 100 Partien zu mailen ist etwas schwierig, da ich zum einen meine Datenbank aktualisiert habe und somit eventuell noch andere Partien mit der gleichen Filterung auftauchen würden zum anderen einige Partien kommentiert sind, deren Rechte ich exclusiv besitze und somit vorher löschen müsste. Zudem wirklich interessant sind wohl nur die Gewinnpartien, da es Remispartien massenhaft gibt.
Falls ich nochmal eine genauere Analyse machen sollte werde ich dir die Ergebnisse und Partien zukommen lassen, wobei mich mehr Turm-Läufer gegen Turm interessiert, wie man am besten Gewinnchancen bekommen kann, wenn der Gegner die 2.Reihe-Verteidigung bzw. die Cochraneverteidigung(welche übrigens auch bei T+S vs T funktioniert) zumindest in Ansätzen kennt.
Zitat:
Apropos "Erziehungsanstalt" - diesen Eindruck erweckte Deine Wortwahl, wenn Du schreibst "...diesen Leuten klar zu machen, dass es nicht verwerflich ist, weiterzuspielen". Zu "diesen Leuten", die Du als "halbinformierte Vereinsspieler" klassifizierst, zählen Leute, die sich durchaus ganz gut auskennen, aber einfach eine andere Sichtweise haben. Solche Leute, die wohlbegründete andere Ansichten haben trotz gleicher Informationsgrundlage kommen anscheinend in Deinem Weltbild nicht vor. Jedenfalls liest es sich für mich so...
Ich akzeptiere, wenn jemand der Meinung ist, dass es unnötig ist dieses Endspiel auszuspielen, nur dem Spieler einen Vorwurf zu machen im Sinne, "wie stellst du die Schachwelt dar" finde ich unfair den Spielern gegenüber, die so eine Stellung bis zum bitteren Ende spielen und glaube auch, dass bei Kenntnis, dass das Endspiel selten gewonnen wird aber überwiegend ausgespielt wird zumindest ein Vorwurf an den Spieler deutlich unwahrscheinlicher (dabei rede ich allgemein nicht konkret, dass hier Person X jemand Carlsen oder anderen GMs so etwas unterstellt hat). Im Prinzip wollte ich sagen, woher weiß man was gut für die Außendarstellung des Schachs ist und da ist der Faktor des Schachwissens schon ein entscheidender wie mir scheint. Wie oft wird das Endspiel wohl im Fernschach ausgespielt, wo jeder der möchte das perfekte Wissen über dieses Endspiel abrufen kann, ich vermute, dass dies so gut wie nie der Fall ist und ein Weiterspielen der Stellung auch nicht gut beim verteidigenden Gegner ankommt. Und wer weiß, dass die Tablebases existieren und nutzbar sind wird sich auch leicht eine andere Meinung haben wenn dieses Endspiel im Fernschach ausgespielt wird als jemand der zwar ein passabler Schachspieler ist aber nicht weiß, dass alle 6 Steiner frei abrufbar sind.
Zitat:
Die Chance, ein Tor zu erzielen, ist in der 80. Minute theoretisch genauso gegeben wie in der 3. Minute, unabhängig vom Zwischenstand.
Ich finde Turm+Springer vs Turm zu gewinnen ist nicht unwahrscheinlicher als ein 0:3 aufzuholen gegen die derzeitige Fußballmannschaft von Bayern München. Teilerfolge sind auch mit Turm und Springer vs Turm für die Stärkere oder schwächere Seite noch drin und nicht unbedingt unwahrscheinlicher, zum Beispiel an den Rand abgedrängt zu werden oder eben als Verteidiger ins Zenrum zu kommen. Wahrscheinlich gibt es bessere Analogien als Fußball und Schach
Zitat:
In vielen Spielen zählt das Torverhältnis fürs Tiebreak
jo weshalb ich auch Pokalpartie schrieb und nicht Bundesliga
Untenstehend die Gewinnpartie, wessen Ausgangstellung besser ist als bei den anderen 6 Partien, die da sind:
Melkumyan(2625)-Hovhannisyan(2592) 0-1 Turnier: 74th ch-ARM 2014
Neverov, V. -Bogdanovich, S. 0-1 82nd ch-UKR 2013
Ivantchuk - Karpov 0-1 Cap d'Agde Karpov KO 2012(Rapid)
Zhigalko-Kuzubov 1-0 Moscow Young GM 2011
Carlsen-L'Ami 1-0 Tata 2011
Dreev-Peralta 1-0 Barcelona Casino 2009
Eine TopGMpartie aus guter Stellung, die ausgkämpft wurde(aber Remis ausging) ist beispielsweise Kramnik-Lagrave 2013 Fide Worldcup
Die Partien sollte man alle hier oder in einer aktuellen Datenbank wie zum Beispiel der aktuellen Bigdatabase von chessbase finden(und mit chessbase leicht zu filtern mittels Material und Partiendatenfilter) oder online hier:
http://database.chessbase.com/js/apps/database/
Event:
Ort:
Datum:
Weiss:
Schwarz:
Ergebnis
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