Würde Komodo mitmachen, wäre das wenigstens ein Schritt in die Richtung, die völlig verloren gegangen ist.
Eine ICGA- WM hat nur Sinn als Verkaufsveranstaltung und als Werbeträger fürs Computerschach, alles andere gibt's woanders viel besser und billiger.
Würde die kommerzielle engine, die in den Ranglisten auch vorne mitspielt, mit einem konkurrenzfähigen Buch auftreten, spielte es keine große Rolle für ihre Verkaufszahlen, nicht den ersten Platz zu erspielen, die Partien der anderen Teilnehmer würden aber wieder aufgewertet in den Augen des Publikums.
Das einzig Schlimme, was so einer Veranstaltung passieren kann, ist, nicht wahrgenommen zu werden.
Dann lohnt sich natürlich die Arbeit und das Geld dafür nicht.
Ich sehe 4 Hauptgründe für Don Dailey, nicht teilnehmen zu können oder zu wollen: wenn ihm das Ganze zu anstrengend ist, er kein Turnierbuch auf die Beine stellen kann (sollte aber mit Larry Kaufman gemeinsam doch eigentlich kein Problem sein), es ihm einfach zu teuer ist, oder er nicht riskieren will, den source code offen zu legen.
Dass die Programmierer aber alle persönlich vor Ort sein müssen, so ist das ja wohl doch auch nicht wirklich, oder?
Er bräuchte dann halt einen weiteren Vertrauensmann als Bediener, wenn's Larry auch zu strapaziös ist, sind ja beide nicht mehr die Jüngsten, vielleicht fehlt's auch einfach etwas an der Motivation?
Stinkt Komodo gegen ein Junior-, Hiarcs-, Shredderteam mit gut editierten Turnierbüchern auf guter Hardware ab, das wär natürlich nicht gut für die eben erst so richtig in den Ring gestiegene MP-engine, dann stürzt am Ende hin und wieder was ab, funktioniert nicht, es zeigen sich bugs...
Ich weiß halt nicht, wieviele Chancen zu so einem Turnier es noch geben wird, ich persönlich bin schon gespannt, vor allem auf Shredder, wenn er antritt, wird's doch wohl vielleicht auch endlich wieder eine neue Version geben, naja, das dachte man eigentlich das letzte Mal auch...
Ingo Bauers Ideen sind revolutionär, so weit ich sie verstanden habe (bei dem posting bin ich diesmal auch nicht mehr ganz durchgestiegen
), heißt aber für mich, wenn ich um eine Kurt's Fassung ersucht würde, er hat sich von der ICGA als Turnierveranstalter endgültig verabschiedet, weil dass ausgerechnet die Organisation, die Computerspiele aller Art verkaufen will und muss (Hops-Bums-Zack-Boing-Video geht ja immer noch ganz gut, drum haben diese Leute auch immer weniger Freude mit dem, was die Computeschächer da so aufführen, schätze ich) sponsoren oder veranstalten wird, wenn das ein pseudowissenschaftliches clone-as-clone-can mit Öffentlichkeitsrecht wird, na ich weiß nicht.
Früher gab's doch auch immer für jedes antretende Brettgerät und für jedes Progamm einen eigenen Unterbewerb, dass auch ganz sicher jeder Teilnehmer irgend einen WM-Titel sicher mit nach Hause nehmen konnte, warum nicht wieder wenigstens eine "offene Klasse", in der auch "Experimentalengines" oder wie immer man das nennen will, teilnehmen, von mir aus auch irgendwie nach dem Ingo-Bauer-Turniermodus, wie auch immer der genauer gemeint sein mag?
Die Antwort liegt auch hier auf der Hand: weder die ICGA, noch die Programmierer haben das Geld für sowas übrig in Zeiten wie diesen.
Ja, da muss man dann aber halt auch wieder nach get real verlangen, kein Geld, keine Musi.
Wäre noch irgend ein finanzielles Interesse hinter dem Computerschach, gäb's ja auch längst beachtete offene Turniere für menschliche Spieler mit engines als Gegner und oder Unterstützung.
Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass wir auch unter den Schachspielern immer mehr beargwöhnt und immer weniger ernst genommen werden, wir Computerschächer.