[quote="Arno Nickel"]
Menschen lernen, Maschinen nicht -
[/quote]
[quote="Arno Nickel"]
Damit ergäbe sich aber auch wieder die Problematik: Wer sucht die Eröffnungen aus? Patrick Götz, der vor einem Jahr, wenn ich recht erinnere, dieses Thema neu auftischte, hat dazu vielleicht seine eigenen Vorstellungen. Man kann natürlich für Computerspieler Varianten aussuchen, in denen die Engines eine hohe Remiswahrscheinlichkeit haben. Wie man es auch dreht und wendet, die Auswahl der Eröffnung ist stark vorentscheidend. Ich habe keine Lösung für dieses Dilemma, denn ganz ohne Eröffnungsbuch zu spielen, wurde bislang als Schwächung der Computerseite eher abgelehnt.
[/quote]
Würde aber natürlich die humane Unterstützung (oder Schwächung?
), sagen wir vielleicht Einmischung, der "allein spielenden" Maschine minimieren, man könnte genau genommen nur dann von einem reinen engine- Spiel sprechen.
So ein paar Partien von dir, sehr verehrter Arno, gegen eine dir bekannte Maschinen- hardware- Kombi, die ohne Buch spielt, wäre ein guter Grund für mich, ganz stark auf dich zu wetten. Wenn du mal viel Zeit hast, könntest du ja die eine oder andere Demo-Partie veröffentlichen, in Zeiten wie diesen können ja Computerschachfans die reinen engine-Züge nachvollziehen zu Hause. Vielleicht genügten da ja jeweils so 20, 30 Züge, um zu sehen, wohin sich die engine ohne Buch gegen dich, deine Datenbanken und deinen engine- Einsatz entwickeln würde?
Von solchen meiner Meinung nach gegen die engine doch eher unfairen Bedingungen weg, wohin soll man dann wirklich ausweichen?
Michael Scheidl hat gerade ein Fernschachbuch zusammengestellt, hätte das die engine z.B., vorausgesetzt, du hättest es auch (
), ich fürchte, das wäre erst recht unfair gegen die engine.
So etwas, was nur tief aber nicht wirklich breit ist, und dem Fernschachspieler bekannt (man könnte natürlich das für die engine editieren, oder gleich bestimmte Varianten aussuchen, das wird aber dann einfach ein Thementurnier) oder auch ein beliebiges großes engine- Buch, wenn's der Fernschachspieler auch hat und weiß, wie die Ausspielwahrscheinlichkeiten darin sind, alles erst recht unfair gegen die engine, scheint mir.
Kennt der Fernschachspieler das engine- Buch zwar nicht, weiß aber, dass die engine eines hat, würde es die Problematik meiner Meinung nach "nur" um so 10,15 Züge verschieben, spätestens dann hätte der Mensch wohl in den Datenbanken die paar Partiebeispiele beisammen, die noch im Buch der engine sein könnten und müsste dann nur mehr jeweils zusätzlich zu denen die paar in Frage kommenden Züge der bekannten engine im Langzeitstandrechnen einkalkulieren.
Kurz, wirklich faire Bedingungen scheitern an der notwendigen Auswahl der Eröffnungen, die irgendwie der Mensch für die Maschine treffen muss (nur um es wieder einmal zu erwähnen, bei engine- engine ist das nicht prinzipiell anders, nur weil man da mit entsprechenden immer größer werdenden Partiezahlanforderungen die Statistik wieder korrigieren zu können glaubt, bias by selection bleibt bias, auch wenn er durch größere Zahlen wieder kleiner wird
)
[quote="Arno Nickel"]
Ich neige insgesamt zu der Auffassung, dass solche Matchs zwar interessant sind, aber keine relevante Aussagekraft haben für die Frage nach dem Stärkeverhältnis von Mensch/Maschine gegen Maschine. Die hochkarätigen Freestyle-Turniere zwischen 2005 und 2008 haben eher gezeigt, wo die Grenzen von stand-alone Engines liegen. Sie können hier und da überraschen, ziehen aber gegen vorbereitete Gegner, wie die Finals gezeigt haben, regelmäßig den Kürzeren.
Zum Thema Gewinnprozente von H3 bei einer +1-Wertung. Statt einer allgemeinen Aussage, die m.E. wenig Aussagekraft hat, wäre es interessant, dies nach Stellungstypen und Materialverteilungen zu untersuchen, was aber sicherlich sehr aufwendig ist. [/quote]
Danke für dein posting,