[quote="Horst Wandersleben (CSS-Forum)"]Ich persönlich (soll heißen: nicht als moderator) fände es gut, wenn du in deinen beiträgen selbst auch vermutungen kundtun könntest.[/quote]OK, sollte ich machen.
Außer einem schlecht begründeten "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel bringt" hätte ich aber kaum was schreiben können.
OK, der Rechner kann mir ggf. zeigen, dass der von mir vielleicht favorisierte Zug in's Verderben führt. Das wäre was. Aber ich muss halt erkennen, welche 3 Situation überhaupt für eine Rechnerunterstützung taugen. Hätte ich schreiben können. (Sollen?)
Mir fehlt halt die Erfahrung. Und so interessierte mich die Meinung der Erfahreneren.
[quote="Horst Wandersleben "]Mich hat es etwas geärgert, dass du nachdem etliche sich zur maximalen länge einer partie ihre gedanken gemacht hatten, schnell mal nachgeschoben hast, dass sich das ja erfreulich mit den angaben bei Wikipedia deckt...[/quote]Ich verstehe deinen Ärger. Als mir die Frage durch den Kopf schoss, meinte ich mich vage an 'gut 7000 Züge' erinnern zu können, was ich mal irgendwo hörte (Hätte ich schreiben können. Wäre aber vermutlich aber auch nicht doll gewesen.).
Mit kurzem Nachdenken ist mir aufgefallen (Nachher? Doch schon vorher? Weiß nicht mehr), dass als eine von mir vermutet viel zu große obere Schranke gelten muss 50*(30+16*6)=6300.
Da 'Nachdenken vor dem Schreiben immer gut ist/wäre', hätte ich auch dies schreiben sollen. Ggf. mit der Frage so lange warten sollen. OK.
Bei meinen Versuchen, genauer darüber nachzudenken, mir dabei anzusehen, was genau die 50-Züge-Regel ist, schaute ich erst danach in den Wikipediaartikel und fand dort überraschenderweise jene Angabe der maximalen Länge. Das war mir bei meiner Frage aber halt noch unbekannt. Jene Angabe hätte ich auch gar nicht an dieser Stelle gesucht.
Aber vielleicht hast du Recht, ich sollte mehr sagen, wie weit ich bin, auch wenn ich noch gar nicht so weit bin.
(Wobei mir vielleicht mancher dann gerade deshalb einen Vorwurf machen würde "Was ist denn das für ein unausgegorenes Zeug!" Es recht zu machen jedermann...)
[quote="Horst Wandersleben "]Es kommt bei mir sonst so ein leichter trollverdacht bezüglich deiner fragen auf.[/quote]Hiermit, Horst, hatte ich nun nicht gerechnet! Ggf. haben wir auch unterschiedliche Vorstellungen davon, was einen Troll ausmacht.
Benno
By Horst Wandersleben (CSS-Forum)
Date 2008-12-02 14:23
Hallo Benno,
danke, dass du so ausführlich und verständnisvoll geantwortet hast.
Mit dem ausdruck "Troll" habe ich voreilig in die falsche schublade gegriffen. Mit diesem begriff sollte man wirklich sparsam umgehen.
Das habe ich in meinem beitrag nicht getan. Pardon!
Viele grüße Horst
By Rudolf Rohs
Date 2008-12-02 14:28
Hallo,
zur Ursprungsfrage würde ich sagen, es kommt drauf an.
Und zwar auf die Stellung und den Level und die Intelligenz des Täuschenden. Ist die Stellung hochpositionell wird dreimal nachschauen nicht viel bringen.
In einer taktischen Stellung aber bringt es viel, wenn der Compi und das Programm was taugen. Ich z.B. lasse alle meine Partien im 30 Sekundenmodus von
meinem PC prüfen und Stelle immer wieder mit Erschrecken fest, daß ein Zug in einer sehr taktischen Stellung manchmal glatt einen Bauern Bewertung kostet,
während es positionell meistens nur 100stel Bauerneinheiten sind, wenn überhaupt.
Somit kommt es darauf an, daß der Täuscher abschätzen können muß, ob es sich in der Phase lohnt oder nicht. Auch muß er direkt mehrere Varianten durchgehen
und zwar über mehrere Züge. Aber auch hier sind die Kisten sehr fix. Wenn ich also z.B. den PC eine Minute rödeln lasse um die Stellung und die Probleme zu erkennen
und dann im 20 Sekundentakt in den Varianten vorstoße kriege ich eine solide Situationsbewertung für die nächsten paar Züge hin. Diese kann ich dann auch a tempo
spielen und somit die 10 min. auf "Toilette" oder "Zigarettenpause" wieder rausholen. Natürlich muß ich dazu in der Lage sein mir diese Varianten auch einzuprägen.
Das wird natürlich trotzdem nicht immer klappen, aber auch dann dürfte der gespielte Zug in einer taktsichen Partie schon sehr schlecht sein.
Ich schätze jetzt mal, daß die PC-Bewertung dann mindestens einen halben Bauer in den Keller geht. Wenn ich also weis, daß mein Gegner definitiv einen
schlechten Zug gemacht hat, kann ich auch noch mal Zeit am Brett investieren. Ist dasselbe wie bei vielen Studien. In der Partie würde man es nicht sehen,
weil man nicht danach sucht, wenn man aber weis, daß etwas da ist findet man es viel leichter.
So glaube ich das eine dreimalige PC-anwendung bei intelligenter Anwendung warscheinlich im Bereich von DWZ 1700-2200 viel bringen kann und mindestens
30 % der Partien für den Täuscher entscheiden kann. Darüber werden die Patzerzüge immer seltener und der Fehler geringer, sodaß der Vorsprung wieder
abnimmt. Deutlich darunter nutzt diese seltende PC-Nutzung auch nicht mehr viel, weil der Täuscher die Computerzüge nicht verstehen kann und er trotz
des Wissens das ein Fehler da ist, den Fehler ohne PC warscheinlich nicht findet.
Ich glaube aber nicht, daß diese PC-Täuschung sich größerer Beliebtheit erfreuen wird. Fast 100 % der Schachspieler sind reine Amateure, die unser Hobby
aus Spaß und Freude betreiben. Die würden sich mit dieser Täuschung ja selbst den Spaß verderben. Darüberhinaus besteht ja immer die Gefahr des Auffliegens und
das wäre dann auch der Spielschluß für den Täuscher. Die Schande und den Verlust des Spiels überwiegen den Nutzen der ertricksten DWZ.
Gruß
Rudolf