Hallo in die Runde,
nach allem, was man hier zum Thema "Fritz 13" liest und auch schon bzgl. der
eigenen Erfahrungen zur Entwicklung von Fritz in den letzten Jahren mitbekommen
hat, sieht es auch für mich so aus, dass hier wohl nun auch diese "Ära" zuende-
gegangen ist. Dies sage ich auch mit ein bischen Wehmut, da ich die Entwicklung
von Fritz seit dem ersten Erscheinen von Fritz (Fritz 1 für DOS-Rechner) aktiv miter-
lebt habe mit viel Spaß und Freude beim Trainieren, Analysieren, Nutzen von DB-Funktionen
etc. mit diesen schönen Programmen (von denen ich mir die meisten im Lauf der Jahre
auch zugelegt hatte ... ).
Ich hatte mir wider besseren Wissens vor einiger Zeit sogar noch die Fritz 12 Sonderedition
für 30 Euro zugelegt, obwohl ich kaum die Online-Funktionen von Schach.de nutze und
wie schon erwartet / befürchtet, waren GUI und Engine nicht besser als das bereits
beliebte Fritz 11 - Programm (nach Update). Schon bald bin ich nach einer kurzen Einar-
beitung in die neue Fritz 12 Bedienoberfläche wieder zur alten Fritz 11 - GUI zurückgekehrt,
da diese mit weniger Macken und Unzulänglichkeiten läuft und mir auch sonst immer noch
deutlich besser gefällt (sorry, nicht immer bedeuten Neuerungen auch echte Verbesserungen...).
Bezüglich der Spielstärke hat die Fritz 12 - Engine praktisch ggü. Fritz 11 nicht erkennbar
zugelegt, spielt aber nach meinem Empfinden ein bischen mehr positionell orientiert (als Fritz 11),
was man vielleicht als kleinen Vorteil sehen kann. Die mitgelieferten Videolektionen zu bekannten
Patzern der Schachgeschichte habe ich noch nicht angeschaut, was vermutlich auch noch als
ein Extrabonbon betrachtet werden kann. Insgesamt bin ich nun aber aufgrund der immer spärlicher
erkennbaren effektiven Zugewinne an Nutzen der letzten Fritz-Versionen (besonders nun auch bei
Fritz 12 - Version) wohl kaum noch bereit, für einen vermutlich kaum entscheidend verbesserten
Fritz 13 noch viel Geld auszugeben (wohl auch keine 30 Euro mehr).
Ich denke schon länger, dass es für Kunden hochpreisiger Schachprogramme in heutiger Zeit auch
kaum noch zumutbar ist, Progamme mit einer Singe-CPU Engine zum Preis von 50 Euro anzubieten, wo
viele Topengines inzwischen regelmässig in der Multi-CPU Version (oft auch noch mit 64 bit-Unterstützung
kostenfrei angeboten werden). Bedenkt man dann noch, dass Fritz 12 heute bestenfalls
noch in der 2. Liga spielt (ca. 150-200 Elopunkte hinter den aktuellen Spitzenprogrammen), würde als
Kaufargument für eine neue Fritz - Version bestenfalls noch eine deutlich verbesserte GUI (z.B. mit
deutlich verbesserten Trainings- und Lernfunktionen) und weiter verbesserte/ erweiterte Online-Funktionen
(Schach.de) herhalten können (die ich allerdings derzeit nicht nutze). Aber beides ist für mich nicht
erkennbar (Fritz 12) und nach dem hier Geschriebenen bei Fritz 13 auch nicht in Sicht (eher im Gegenteil,
wie die Halbierung der Zugangszeit zum Fritz-Server z.B. zeigt).
So wird mir nach dem hier Geschriebenen die bereits getroffene Entscheidung wohl noch leichter fallen,
zumindest vorläufig auf den Kauf neuer Fritz-Versionen zu verzichten und in den nächsten Jahren erstmal
mit der beliebten Fritz 11-GUI sowie der Shredder 12-GUI zu arbeiten und mich sonst mehr auf evtl. neue
starke Engines sowie neue schachliche Aufgaben / Herausforderungen zu konzentrieren ... .
Vielleicht ist eine solche Entwicklung aber irgendwann sowieso unvermeidbar, da dramatische Verbesserungen
von Schachprogramm - GUIs (z.B. nach Fritz 11 etc.) vermutlich auch immer schwieriger sind. Hier sind ja bereits
praktisch alle wichtigen Bedürfnisse von Usern in guter Weise bereits abgedeckt. Man kann schliesslich
das Rad nicht ständig wieder neu erfinden und dabei dann noch alles viel besser machen als nach langjährigen erfolg-
reichen Entwicklungen zuvor. So gesehen, kann man hier CB wohl auch nicht unbedingt einen Vorwurf machen.
Wenn allerdings in der Werbung für neue Fritz-Versionen dem Kunden Vorzüge vorgegaukelt werden, die sich beim
Besitz älterer Fritz-Versionen weitgehend in Luft auflösen, dann wird das dem Ansehen von CB auf längere Sicht
eher schaden als nützen. Da wären sie dann mit einer anderen Produkt- und Verkaufsstrategie sicher besser
beraten ... .
Ulrich