Zitat:
Wenn du die jeweils längsten Varianten bis dorthin durchspielst, wo es weniger als 50 Züge bis zum Gewinn sind ...
Dann besteht meine Frage nicht, weil die 50-Zug-Regel nicht wirkt.
Vielleicht habe ich wirklich einen Denkfehler.
Also fiktives Beispiel (hat mit meiner Stellung von oben nichts zu tun):
Du hast in der Anzeige
Zug 1 #63
Zug 2 #63
Zug 3 #45
Zug 4 #32
Dann kommen zur Betrachtung nur Zug 1 und 2 in Frage, also die mit der längsten "Lebenserwartung" unter der Voraussetzung, dass Schwarz, der in 63 Zügen Matt ist, sich optimal verteidigt. Das stellt Fritz bei Einsatz von Endspieldatenbanken sicher. Nun stehen aber Zug 1 und 2 gleichberechtigt (und wie ich schon früher festgestellt habe zieht Fritz in so einem Fall mal den einen oder mal den anderen Zug).
Einen Zug später ergibt sich das analoge Problem:
Zug 1 #62
Zug 2 #62
Zug 3 #62
Zug 4 #62
Offenbar kann ich scheinbar jeden der 4 Züge gleichberechtigt nehmen. Bei Zug 1 stelle ich (eventuell, es ist nur ein Bespiel) fest, dass der Bauer nach 15 Zügen geschlagen wird. Dann gilt das Matt.
Bei Zug 2 rückte der Bauer nach 10 Zügen weiter. Auch das führt zum Matt.
Wähle ich Zug 3, rückt der Bauer im 56. Zug von den 62 Zügen zum Matt um ein Feld vor: Die Auswahl dieses Zuges würde nach 50 Zügen zum remis führen und der Bauernzug käme nie zur Ausführung, bis dahin aber ziehen die Figuren umeinander.
Wähle ich Zug 4, wird der Bauer bereits im 3. von den 62 Zügen bis zum Matt geschlagen: Auch das wäre praktisch remis mit theoretischem #59 = 62-3. 50 weitere Züge ziehen die Figuren herum und kommen natürlich dem Matt schrittweise immer näher - Aber dann nach diesen 50 Zügen erklärt das Programm "remis" obwohl die Engine ein Matt in 9 = 59-50 Zügen errechnet.
An der Stelle also, wo 4 Züge mit #62 dastehen, sieht man also nicht wirklich den Partieausgang.
Bei jeder "Verzweigung", wo mehrere Züge mit gleicher maximaler Mattdistanz angeboten werden und diese >50 ist, stellt sich das Problem immer wieder neu und wenn die Distanz <50 muss man die Züge mit hinzuzählen, die man bereits seit dem letzten Schlag- oder Bauernzug verbraucht hat.