Ja, drum schrieb ich auch schon oben, diese jüngste Art der automatischen Analyse taugt hauptsächlich zum schnellen Abarbeiten von mehreren Partien.


Shredder war und ist ein sehr gutes GUI, die automatische Analyse ist vor allem auch fein, weil beim Analysieren der Züge nur einer Seite allein auch wirklich nur die Züge dieser Seite berechnet werden, das spart Zeit. Und auf der anderen Seite ist das Feature, diejenigen Züge, bei denen Abweichungen errechnet werden, noch einmal von der Gegenseite nach dem Ausspielen nachzurechnen, um einen besseren Vergleich der Eval des einen und des anderen Zuges zu bekommen, ausgesprochen nützlich, finde ich, wenngleich es die Gesamt- Rechenzeit wieder verlängert.
Nichts gegen Shredder, verwende ich auch nach wie vor immer wieder gern.

Was hingegen die beiden verbleibenden Analyse- Menüs von Fritz angeht (neben der "Vollanalyse", die diesen Titel meiner Meinung nach am wenigsten verdient, abgesehen halt davon, dass sie volle Partiemengen ganzer Datenbanken in kürzester Zeit abarbeitet), probier' mal die Fehlersuche, wenn's dir nur darauf ankommt, die vorhandenen Varianten mit Alternativvarianten versehen zu lassen (dass man wählen kann zwischen Beschränkung auf die Hauptvariante oder dem Abarbeiten der Side-Lines zusätzlich, ist schon auch gut und nicht in jedem GUI vorhanden) diese in der Partie gespeicherten Varianten mit einer bestimmten Rechenzeit/Zug (oder Halbzugtiefe) rückwärts bewertet und mit  Alternativen abgespeichertet zu bekommen (wieder ist die Wahl zwischen einzelnem Zug oder längeren HVs abgespeichert praktisch, will man bei längerer TC den Output- Lines weiter vertrauen und sie ihrerseits wieder als Grundlage weiteren Backwards verwenden, können sie nicht zu lang sein, man muss ihnen ja nur so weit folgen, als sie einem plausibel scheinen), allein dazu hat man mit der Fehlersuche eigentlich ohnehin schon alles, was man braucht und z.B. auch im Shredder oder in Arena bekommt.

Die Stellungsanalyse hingegen ist für mich bei alledem, was es da auch später noch von GUIs wie z.B. Aquarium mit IdEA gab und gibt, immer noch eines der mächtigsten Werkzeuge dieser Art, nämlich einer kombinierten Rückwärts- Vorwärts- Analyse. Übertroffen wird derlei für mich hingegen halt insgesamt immer noch durch interaktive Analyse, selbst am Bildschirm sitzend vorgenommen, was durch kein noch so cleveres automatisches Feature überboten werden kann, weil man nur dabei die Möglichkeit hat, verschieden lange auf einer Stellung zu bleiben, zwischen beliebig weitem Vorwärts und Rückwärts und zwischen MultiPV=1 und =x zu wechseln, je nach time to depth und eval, weil man nur dabei diesen Analysen- Fortschritt über die Zeit und das, was man davon abspeichert, buchstäblich selbst in der Hand hat).

Die (Fritz Stellungsanalyse) ist allerdings in den Parametern, die man einstellen kann und muss und in dem, was man als Ausgangsmaterial in der Partie drin lässt oder ev. noch zusätzlich selbst interaktiv vorgibt, wirklich ein bisschen kompliziert und bedarf einer längeren Einarbeitung mit eigenen Versuchen und Irrtümern, vor allem im Einschätzen des Gesamtzeitverbrauches. Man kann den auch alternativ zu den Zeiten oder Tiefen pro Zug einstellen, der stimmt dann allerdings je nach den anderen Parametern immer noch höchstens zufällig und ungefähr, und überhaupt ist die Stellungsanalyse etwas für Fans, die es sich lange genug antun, sich ausgiebig damit zu beschäftigen.

Kurzum und an und für sich: ich bin halt ein Freund der Fritz- Analyse- Features, was vermutlich auch einfach daher kommt, dass ich damit schon am längsten und am meisten gearbeitet habe