Das wage ich zu bezweifeln.
Calamus SL war für mich die "killer app" für den Atari.
Ein Atari TT030 mit 50MB HDD, ein 19" Eizo Monitor (42kg), Atari SLM804 Laserdrucker und ein Linotype-Hell Laserbelichter. Die TTs waren über BNC-Netzwerk-Knoten von BIODATA und ST-NET-Knoten von Pascal Merle an einen Unix Server angeschlossen. Yeah, Zukunft Baby ...
Damit konnte man echtes WYSIWYG DTP mit Farbseparation machen. Zum Bruchteil des Preises eines Mac + Postscript RIP + Linotype Geraffel (computers for the masses, not the classes).
Habe gerade meine alte Festplatte vom Atari ST gerettet. Da war viel Zeug drauf, hauptsächlich Calamus Dokumente:
Die Abizeitung, diverse Facharbeiten, Flyer und Plakate von der Band, meine Adressdatenbank ...
... das ist ja alles 30 Jahre alt - arghh - ICH bin alt ...
Ich kann sogar aus Calamus SL über den Hatari Emulator drucken 8o
Aus Hatari kommt dann PCL raus und kann mit GhostPCL nach PDF gewandelt werden.
Code
./gpcl6-9540-linux-x86_64 -sDEVICE=pdfwrite -o test.pdf hatari.prn
Oh und die alternative Desktop Umgebung: Gemini
Die ist auf jeden Fall einen Blick wert: Schönerer Desktop, Unix-like-Shell (MUPFEL), VDI und Blitter Unterstützung ...
Jaja, damals waren wir der festen Überzeugung, das Atari eine goldene Zukunft bevor steht.
Der armselige MS-DOS und NT Krempel wird sich im "Profibereich" wohl nie durchsetzen und Amigas waren ja nur Spielcomputer (jaja, Video-Toaster, ich weiß ...) :whistling:
Calamus SL wurde damals sogar auf DEC-Alpha und R4400 RISC Prozessoren portiert.
Die minderperformante x86 Plattform war ja quasi kurz vor dem aussterben ... :whistling:
P.S.
Die Geschichte von Biodata ist eigentlich auch Filmreif. Ich erinnere mich da dunkel an Parties in den CeBIT Katakomben ... :saint: