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Es ist soweit, Mittwoch, den 20. November beginnt in Singapur die Schachweltmeisterschaft 2024 zwischen dem amtierenden chinesischen Weltmeister Ding Liren (30) und dem erst 18-jährigen indischen Herausforderer Dommaraju Gukesh.
Die Formulierung „das mit Spannung erwartete Match“ bringe ich allerdings dieses Mal nicht so leicht über die Lippen bzw. auf die Tastatur. Dazu sind die Leistungen, die der Weltmeister seit dem Titelgewinn erbrachte, einfach zu schlecht und die eigene Thematisierung seiner Formkrise zu deutlich und lang anhaltend.
Anfangs durchaus angetan von seiner Offenheit, meldet sich bei mir jetzt zunehmend der "Stadionbesucher", der mit Recht erwartet, einen spannenden Wettkampf zu sehen. Drei Wochen vor dem Titelkampf äußerte sich D.L. noch in einem Interview „Ich habe Angst, sehr hoch zu verlieren“
https://www.chess.com/de/news/view/ding-im-interview-ich-werde-der-aussenseiter-sein Solche Aussprüche versetzen einen nun so gar nicht in die richtige Stimmung.
Dem Betrag von GM Gerald Hertneck auf dem Schach-Ticker von chess-international.com kann ich viel abgewinnen. Ein paar markante Zitate:
„Seien wir ehrlich: nach Lage der Dinge besteht keinerlei Anlass zur Hoffnung, dass Ding wie durch ein Wunder in zwei Monaten besser spielt als in den letzten neun Monaten“. Wäre es dann nicht besser, Ding würde von sich aus erklären, dass er seinen WM-Titel nicht verteidigt? Im Übrigen wäre er nicht der Erste, sondern bereits der Dritte in der modernen Schachgeschichte nach Robert Fischer und Magnus Carlsen. Also kein so ganz ungewöhnlicher Schritt. Und angesichts seiner schlechten Leistungen im Jahr 2024 könnte er doch ohne Gesichtsverlust vom Match zurücktreten. Aber vor allem geht es doch darum, dass die Schachwelt das Recht auf ein würdiges WM-Match hat!“
Das meine ich eben auch!
https://www.chess-international.com/?p=95754Immerhin etwas zuversichtlicher klingt Dings letztes Interview "I know my performances haven't been up to my usual high standards,"but at the end of the day, a match is a match.” Zweckoptimismus, oder gewinnt er mehr Zuversicht, je näher der Wettkampf rückt ?
https://www.fide.com/news/3303Über den Herausforderer D. Gukesh, dem Weissenhaussieger, braucht man nicht viel reden. Der ist voller Zuversicht und heiß auf den Wettkampf. Die Chancen, der bisher jüngste Schachweltmeister der Geschichte zu werden, stehen sehr gut.
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Schach-WM 2024 in Singapur 20. November bis 15. Dezember
14 Normalpartien, der Spieler, der zuerst 7,5 Punkte erreicht, ist Weltmeister, bei Gleichstand folgt ein Tie-Break mit Partien kürzerer Bedenkzeit.
120/40'; 30' inc 30''
Remis per Vereinbarung, erst ab Zug 41
Gleichstand nach 14 Partien: 4x rapid 15' inc 10''. Wieder Gleichstand: 2 Partien 10' inc 5''. Wieder Gleichstand: 2 Partien Blitz 3' inc 2'. Wieder Gleichstand: Armageddon
https://handbook.fide.com/files/handbook/FWCM2024.pdfhttps://www.chess.com/de/news/view/singapur-austragungsort-ding-gukesh-weltmeisterschaft-schach.
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