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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Spielt Stockfish inzwi perfektes Schach; ist Computersch. nahezu ausgereitzt ?
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Parent - - By Frank Quisinsky Date 2016-10-28 08:45
Interessant ist z. B. bei der Beurteilung von Spielstilen folgendes.

Wenn z. B. zwei gleichstarke Engines gegeneinander spielen und keine hohe Remisquote erreichen dann geht die Post ab.
Die Engines kommen mit völlig anderen Ideen daher.

SmarThink ist das geniale Beispiel.
Diese Engines spielt völlig anderes Schach und ist damit erfolgreich wenn die eigenen Ideen greifen.

Wir können dann nicht hingehen und vergleichen SmarThink gegen Stockfish weil Stockfish stärker ist.
Äpfel mit Birnen ...

Stockfish können wir vergleichen mit Komodo und hier ist die Remisquote hoch.
Die Vermutung liegt also nahe das die beiden sehr vieles gleich machen.
Es ist leider nichts anderes ... ob wir Computerschachprogramme auf einem Level von 3.200 Elo testen oder auf einem Level von 2.900 Elo.
Das macht keinen wirklich großen Unterschied.

Schwierig zu verstehen weil die 2.900 von SmarThink nun auch von 99,99999999 von uns nicht zu toppen sind.
Das Problem was wir haben, es liegt über unseren Horizont und von daher kommen unsere Kommentare ... entsprechend unserer Gehirnauslastung zu Stande.
Wir können einfach nicht  mehr folgen und neigen dann dazu zu kommentieren oder zu bewerten ... Dinge die wir schon lange nicht mehr bewerten können.
Parent - - By Reinhold Stibi Date 2016-10-28 09:45
Habe Stockfish 181016 gegen Komodo 10 auf meinem schnellen Computer gegeneinander spielen lassen.
Ergebnis: 76 Partien  +17  =55  - 4     = +60 Elo für Stockfish.

Ist doch ein tolles Ergebnis. Die Gewinnquote ist doch noch relativ hoch.

Nur wenn zwei Engine gleich stark sind ist die Remisquote sehr hoch

Stockfish 7  gegen  Komodo 10     26 Partien   +1  =25   -0

Nun könnte man die geringe Anzahl der Partien bemängeln, aber meine Erfahrung ist,
dass das Ergebnis bei ca.100 oder 200 Partien in etwa gleich wäre.

Also haben wir schon noch Luft nach oben.

So eine enorme Spielstärkesteigerung von 60 Elo in einem Jahr von Stockfish wird es m.E.
2017 nicht geben. Rechne mit 30 Elo.
Vielleicht ist auch in naher Zukunft nur noch mit 20 Elo im Jahr zu rechnen oder noch weniger.

Die anderen Engines werden aber aufholen.

Die Frage ist, wann das Pulver von Stockfish und Komodo verschossen ist.

Denken wir nur an Richard Lang, Ed Schröder, Rajlich u.a. die genial waren aber dann doch mit
ihrem Latein am Ende waren.

Denke auch, dass mit ca  3.700 Elo nichts mehr weitergeht und die Remisquote vielleicht bei 95 % liegt.

Ob die Remisquote bei 95 % liegt oder bei 98 % ist m.E. nicht von Bedeutung; weil dann stinklangweilig.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2016-10-28 22:26
Hallo Reinhold,

konnte auch bei Deinen Ausführungen gut folgen ... bis auf ... ich glaube nicht das bei 3.700 Elo die Fahnenstange erreicht ist und fast alles Remis endet wenn zwei Gleichstarke dann gegeneinander spielen. Das Potential bei den Möglichkeiten im späten Mittelspiel bis zum Endspiel ist gewaltig. Da werden noch ganz andere Zahlen als 3.700 Elo möglich werden. Meine Meinung ...

Dir ein schönes WE ...
Genug für heute ...

Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-10-28 10:14
vielleicht weil es auf hoher Ebene kein Smarthink-aehnliches Programm
mehr geben kann ?  Da werden die Tricks dann durchschaut
Parent - By Frank Quisinsky Date 2016-10-28 22:38 Edited 2016-10-28 22:48
Weiß nicht  ...
Mir gefällt der Stil von Smarthink nicht  besonders aber er ist anders ...
Quazar ist auch so ein Kandidat ... macht zu viel anders und ich frage mich oft ... woher die gewaltige Elo kommt.

Es gibt viele Engines in den TOP-50 die stark unterschiedlich spielen.

Fizbo spielte schon in sehr frühen Version wahnsinnig aggressiv ... hatte Stats wie Spark als Fizbo auf dem Level vom Spark war. Die Aggressivität ist bei der aktuellen Version recht hoch, war bei den beiden Versionen darunter niedriger und die Engine verlor etwas vom Husarenstil.

Es ist eher die Frage wie spekulativ aus menschlicher Sicht darf es sein damit wir noch beurteilen können.

Nochmals:
Das Engines wie Fizbo so hoch durch Öffnungen der Stellungen in der eval bewerten muss nicht falsch sein. Die Engine führt ja laufend vor. Klar zeigt Stockfish dann wieder auf das viele Öffnungen nicht gut sind und gewinnt gegen Fizbo stark überwiegend. Aber das liegt daran das Stockfish noch klar stärker ist und Fizbo ausgerechnet wird. Das ändert ja nichts daran das Fizbo mit höherer Spielstärke nicht weniger aggressiv spielt aber weniger kleine Ungenauigkeiten dabei eher vermeiden würde.

Kannst ja mal folgendes tun ...
Lasse Fizbo gegen einen gleich starken älteren Stockfish spielen und beobachte wie beide in der Spielweise sich auseinander bewerten und in der Hauptvariante Züge anzeigen ... dort steht nicht immer gleiches aber beide hätten dann das gleiche Level. Nichts anderes würde passieren wenn Fizbo um 250 Elo zulegt und auf dem jetzigen Stockfish Level landet.

Was dann wieder der eindeutige Beweis dafür ist das keinesfalls ein Stockfish immer die richtigen Züge findet und perfektes Schach spielt.
Wie gesagt, davon ist Stockfish trotz der enorm hohen Spielstärke weit weg ... und mit je mehr Mitteln hohe Spielstärken erreicht werden desto klarer ist das es kein Remistod geben kann.
Lichtjahre sind wir davon weg.

Die Spielstile sind das Salz in der Suppe ... der der nur Stockfish einsetzt wird zwischen Partiephase Zug 30 - 75 im Nachteil sein zu dem der weis welche Engines welche Stärken haben und genau das ist heute das Salz in der Suppe ... das Problem ist nur ... je mehr Zeit vergeht und je stärker die Engines werden desto weniger ist der Mensch in der Lage das überhaupt noch zu erkennen.

Folglich die bequeme Welt der Fernschächler schaut in die Ratinglisten ... sieht Stockfish ist vorne und setzt Stockfish ein für ewige Über-Nach Analysen ... keine Zeit mehr für andere Engines und wir haben den Remistod beim Fernschach. So genial wie die Fernschachspieler meinen zu sein, sind sie leider nicht ... was die hohe Remisquote von heute beweist um es krasser auszudrücken. Komme zu keinem anderen Ergebnis wenn ich mir Fernschachpartien auf höherem Niveau ansehe und mal Stockfish und drei anderen Engines ... je nach Stellungstyp mitlaufen lasse.

Tja ...
Gibt interessantere Themen als diese Partien nachzuspielen!
Denke ich mir dann und beende meist nach ein paar Tagen genervt und enttäuscht.
Dann lieber die GM Partien der Altmeister und eine geile Zeit dabei haben.

Genauso irrsinnig ist es meines Erachtens sich bei TCEC und dieser Hardware Partien anzuschauen die im Grunde gar nicht verstanden werden ... werden können.
Genauso irrsinnig waren die zigtausend eng matches zweier IPPs gegen einander ... Gott sei Dank hat das heute aufgehört. Aber früher war es das Thema wie heute Stockfish - Komodo.
Es wiederholt sich immer alles ... leider!

Gruß
Frank
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-10-28 10:11
Frank, die Remisquote , auch bei gleichstarken Spielern,
steigt doch ganz klar und stetig mit zunehmender Elo,
siehe http://magictour.free.fr/draw2.GIF
Der Anstieg ist in den letzten Jahren noch steiler geworden.

in der letzten Fernschachweltmeisterschaft gab es
53/55 Remisen der top 11 Spieler untereinander = 96.4%

im TCEC Finale der letzen 4 "seasons" gab es 62.5%,70.3%,82.8%,89.0% Remisen

siehe auch Arno Nickel's Artikel und posts

bei den 500000 Partien von CCRL sind 88000 mit beiden Spielern > 3000.
Ich vermute mal, du konzentrierst dich mehr auf die Breite,Diversitaet
und die Remisquote der Spitze springt dir daher nicht so ins Auge ?!
Parent - - By GS Date 2016-10-28 11:11
Bei uns (CEGT)

40/4 + 40/4 +...
Komodo 10.1 x64 1CPU      (ELO 3264)
vs Stockfish 7.0 x64 1CPU (ELO 3253)  +24 =59 -17 (Remis-Quote = 59%)

5'+3" pb=on
Komodo 10.1 x64 1CPU      (ELO 3282)
vs Stockfish 7.0 x64 1CPU (ELO 3236)  +15 =27 - 8 (Remis-Quote = 54%)

40/20 + 40/20 + ...
Komodo 10.1 x64 1CPU      (ELO 3270)
vs Stockfish 7.0 x64 1CPU (ELO 3244)  +23 =61 -16 (Remis-Quote = 61%)


Weit und breit nichts zu sehen vom "Remistod".
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-10-28 11:52 Edited 2016-10-28 12:29
CCRL 40/40  hat folgende Remisquoten fuer Stockfish 7 gegen die
letzten Komodo-Versionen 10.1,10,9.42,9.2,9.3

26/32=81.3%
40/50=80.0%
60/79=75.9%
103/136=75.7%
40/52=76.9%

-------edit---------
link:  http://computerchess.org.uk/ccrl/4040/cgi/engine_details.cgi?match_length=30&print=Details&each_game=1&eng=Stockfish%207%2064-bit%204CPU#Stockfish_7_64-bit_4CPU
Parent - - By GS Date 2016-10-28 12:50
Tja, was soll ich dazu sagen ?

Bei uns (CEGT), nun ein wenig ausführlicher:

40/4 + 40/4 + ...
                     vs Komodo XX.X x64
                      10.1   10.0   9.42    9.3
Stockfish 7.0 x64    59.0%  53.5%  59.5%  65.5%


40/20 + 40/20 + ...
                     vs Komodo XX.X x64
                      10.1   10.0   9.42    9.3
Stockfish 7.0 x64    61.0%  61.0%  60.0%  65.8%


5'+3" pb=on
                     vs Komodo XX.X x64
                      10.1   10.0   9.42    9.3
Stockfish 7.0 x64    54.0%    n/a  72.0%    n/a


40/120' + 20/60' + 20'+10"
                     vs Komodo XX.X x64
                      10.1   10.0   9.42    9.3
Stockfish 7.0 x64      n/a    n/a    n/a  70.0%

Keine Ahnung, weshalb die CCRL auf derart abweichende Resultate kommt ?!
Parent - - By Reinhold Stibi Date 2016-10-28 13:41
Nach reiflicher Überlegung meine Schlussfolgerungen.

Der Mensch wird nicht über 3000 Elo kommen (jetzt 2853).

Beim Computerschach wird es wahrscheinlich eine Begrenzung auf 3600 Elo geben. Jetziger Stand mit Stockfish  um die 3400.

50 Elo-Schritte sind im Menschlichen-  und Computerschach sehr viel.

Im kommenden Jahr rechne ich nur noch mit einer Steigerung im Computerschach um 30 Elo.

Es kann gut sein, dass es in den kommenden Jahren einen Stillstand in der Weiterentwicklung gibt.  

Für Engine Entwickler wird es dann frustrierend sein, wenn in einem Jahr nur noch ca. 10 Elo Steigerung möglich ist.
Es werden dann viele abspringen. Auch für neue Genies dürfte es sehr schwer sein, denn bis endlich eine Schachengine
voll entwickelt ist dauert es in der Regel über 10 Jahr. Wer hat denn diesen langen Atem.

Auch Hardwaremäßig tut sich nicht mehr soviel. Die GHz Zahlen bleiben um die 3.5 GHz ziemlich konstant .
Mehr Threads bringen auch nicht so viel, bis die nämlich in die Gänge kommen vergehen bis zu 30 Sekunden. 

Fast perfektes Schach dürfte bei 3550 Elo liegen.

Damit dürfen wir auch voll zufrieden sein. Wir sollten uns nicht zu Gott aufspielen und volle Perfektion erwarten.

Schöne Grüße

Reinhold
Parent - - By GS Date 2016-10-28 14:05 Upvotes 2
Ich persönlich glaube (an) etwas deutlich anderes:
wir werden auch in Zukunft Engines erleben, welche den z.Zt.
besten Stockfish/Komodo mit 70% schlagen.

Ob dies dann eine neuere Version von Stockfish/Komodo ist,
oder eine andere Engine, z.B. Houdini, Ginkgo, Shredder etc.
wage ich nicht vorherzusagen.

Wer hätte denn Ende 2013 geglaubt, dass Houdini 4 Mitte 2016
von Stockfish oder Komodo mit 70/75% vom Brett gefegt würde ?
Parent - By Frank Quisinsky Date 2016-10-28 22:21
So ist es!
Es sei denn die Stockfish Entwickler machen immer so weiter ... die sind ja kaum noch zu bremsen.
Tja in einem großen Team geht mehr als ein Einzelkämpfer erreichen kann ... aber auch das war schon immer klar auch wenn so manche kommerzielle Programmierer aus der Vergangenheit anders argumentierten und die Weisheit für sich gepachtet hatten.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2016-10-28 23:20
Was aber auch feststeht ...

Wenn es in 20 Jahren heißt ... Stammfish - Memodorus und Beide bei 4.500 Elo liegen schreibt die Computergemeinde mit durchschnittlich 1.600 Elo ...
Wir haben perfektes Schach endlich erreicht und dann wird unsere Nachwelt mit anderen Schaustellern wieder von vorn beginnen zu diskutieren.

Unendliche Matches mit genialen Kommentaren werden in den Foren gefeiert und vielfältig kommentiert werden.
Die Riege der Fernschachspieler steht plötzlich auch bei 4.600 Elo und die Professoren schreiben ... der Mensch hat das Schachspiel endlich verstanden und nur deswegen nunmehr 4.600 Elo erreicht.

Immer das selbe Zeug ... ob vor 20 Jahren oder in 20 Jahren.

Und was glaubst Du was erst in 50 Jahren geschrieben wird.
Da wird der Enkelsohn von einem Computerschachurahn plötzlich auftauchen und schreiben ... ich habe das perfekte Eröffnungsbuch erstellt ... und tausende werden 19,95 Welto dafür ausgeben. Euro ist dann auch schon Geschichte.

Der Mensch wird sich niemals ändern, zumindest nicht dahingehend.
Und ich bin zu alt um mich noch zu ändern und werde es auch nicht mehr obwohl es mal an der Zeit wird.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2016-10-29 12:07

> Der Mensch wird nicht über 3000 Elo kommen (jetzt 2853).


Elo-Zahlen sind ja keine absoluten Beschreibungen von Spielstärken, sie sagen etwas über den Vergleich zu anderen Spielern aus, und sie können im Laufe der Zeit einer Inflation oder auch Deflation unterliegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elo-Zahl#Deflation_und_Inflation

"Die durchschnittliche Elo-Zahl der ersten 100 Spieler der Weltrangliste stieg zwischen Juli 2000 und Juli 2011 von 2644 auf 2699 Punkte, also eine Steigerung um 55 Wertungspunkte." 
steht da auch. Die realen Spielstärken mögen ja wirklich auch gesteigen sein. Ich denke aber, wird würden diesen zahlenmäßigen Elo-Anstieg auch feststellen, wenn die tatsächlichen Spielstärken unverändert geblieben werden. Da wirken eben diese "wie kommt man"- und "wie geht man"-Realitäten maßgeblich mit.

Benno
Parent - By Frank Quisinsky Date 2016-11-02 13:14
Hallo Benno,

das sind auch meine Beobachtungen wenn ich Menschen-Ratings vergleiche.
Es wäre schlimm wenn es anders wäre weil Schach immer weiter voran getrieben wird, wir ganz andere Analysemöglichkeiten haben und uns stetig beim Austausch auch weiter bewegen.

Das ist auch meine Prognose für die Zukunft ...
Denke wir werden auch weiter an Elo zulegen aber nur bis zu einer gewissen Grenze es sei denn ein Einstein erstürmt die Listen. So eine Art Jahrhunderttalent.

Wir bewegen uns zwar langsam nach vorne, bleiben im Vergleich zum Computerschach dennoch aufgrund der Möglichkeiten die wir haben stehen!!
Die Computerprogramme bewegen sich zwar auch langsam nach vorne aber sind seit Jahren auf der Überholspur und diese langsame Bewegung der Programme ist nach wie vor aber deutlich schneller als unsere Bewegung. Das heißt wir bleiben stehen und die Programme flitzen an uns vorbei und irgendwann sehen wir nur noch die Staubwolke bzw. die Fernschachspieler machen sich dann die Staubwolke zu nutzen.

In 20 Jahren wird die Fernschach Elo deutlich höher sein als die Elo von GMs.
Ganz sicher werden die hart Gesonnenen Fernschachspieler dann für sich beanspruchen diese Spielstärke wirklich zu haben.
Natürlich wissen wir woher die Spielstärke kommt, wollen die Fernschachspieler natürlich nicht hören.

Finde es nur arg zweifelhaft Titel dafür zu vergeben.
Wir schmücken uns mit Titeln welche der künstlichen Intelligenz zusteht.

So ganz nach dem Motto, kaufe mir jedes Jahr starke Hardware und in 10 Jahren darf ich mich Großmeister schimpfen.

Wir können Schach auch mit Gewalt ins Lächerliche ziehen.
In solchen Dingen ist der Mensch natürlich sehr gut, immer schon gut gewesen.

Gruß
Frank
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-10-29 09:04
OK, hab ich mir mal die CEGT  Remisquoten fuer Stockfish 7.0
gegen Komodo 9.1,9.2,9.3,9.42,10,10.1  angesehen.

in Durchschnitt der 6 habe ich Remisquoten
von 68.3% fuer 4CPU und 60.8% fuer 1CPU.
Also ein Anstieg der Remisquote von 3.8%
pro Hardwareverdopplung.
Bei 550 CEGT-CPUs waeren wir dann bei 100% Remisquote
fuer Stockfish 7.0 gegen Komodo 10.1 .

Auffallend, dass Stockfish mit Weiss gegen Komodo
soviel besser abschneidet als Komodo mit Weiss gegen Stockfish.
Etwa 60% gegen 55% .
Auch die Remisquote ist bei Stockfish mit Weiss deutlich niedriger.
Etwa 61% gegen 68% .

=================================================

Stockfish 7.0  gegen 6 Komodo-Versionen , CEGT 2016/10/28

Remisquoten
s4:623,607,560,660,633,714=633   4:683  1:608
s1:643,520,583,560,590,640=589
k4:799,661,720,750,727,745=734
k1:593,580,733,640,630,580=626

Weiss-Performance :
s4:636,607,660,580,590,582=609
s1:679,640,658,580,535,580=612
k4:507,598,580,525,557,529=549
k1:556,550,517,480,575,650=555

62.3%,63.6%, 49, 94,  8,"Stockfish 7.0 x64 4CPU","Komodo 9.1 x64 4CPU"
64.3%,67.9%, 10, 18,  0,"Stockfish 7.0 x64 1CPU","Komodo 9.1 x64 1CPU"
79.9%,50.7%, 16,119, 14,"Komodo 9.1 x64 4CPU","Stockfish 7.0 x64 4CPU"
59.3%,55.6%,  7, 16,  4,"Komodo 9.1 x64 1CPU","Stockfish 7.0 x64 1CPU"

60.7%,60.7%, 34, 68, 10,"Stockfish 7.0 x64 4CPU","Komodo 9.2 x64 4CPU"
52.0%,64.0%, 19, 26,  5,"Stockfish 7.0 x64 1CPU","Komodo 9.2 x64 1CPU"
66.1%,59.8%, 30, 74,  8,"Komodo 9.2 x64 4CPU","Stockfish 7.0 x64 4CPU"
58.0%,55.0%, 13, 29,  8,"Komodo 9.2 x64 1CPU","Stockfish 7.0 x64 1CPU"

56.0%,66.0%, 19, 28,  3,"Stockfish 7.0 x64 4CPU","Komodo 9.3 x64 4CPU"
58.3%,65.8%, 22, 35,  3,"Stockfish 7.0 x64 1CPU","Komodo 9.3 x64 1CPU"
72.0%,58.0%, 11, 36,  3,"Komodo 9.3 x64 4CPU","Stockfish 7.0 x64 4CPU"
73.3%,51.7%,  9, 44,  7,"Komodo 9.3 x64 1CPU","Stockfish 7.0 x64 1CPU"

66.0%,58.0%, 25, 66,  9,"Stockfish 7.0 x64 4CPU","Komodo 9.42 x64 4CPU"
56.0%,58.0%, 15, 28,  7,"Stockfish 7.0 x64 1CPU","Komodo 9.42 x64 1CPU"
75.0%,52.5%, 15, 75, 10,"Komodo 9.42 x64 4CPU","Stockfish 7.0 x64 4CPU"
64.0%,48.0%,  8, 32, 10,"Komodo 9.42 x64 1CPU","Stockfish 7.0 x64 1CPU"

63.3%,59.0%, 41, 95, 14,"Stockfish 7.0 x64 4CPU","Komodo 10 x64 4CPU"
59.0%,53.5%, 24, 59, 17,"Stockfish 7.0 x64 1CPU","Komodo 10 x64 1CPU"
72.7%,55.7%, 29,109, 12,"Komodo 10 x64 4CPU","Stockfish 7.0 x64 4CPU"
63.0%,57.5%, 26, 63, 11,"Komodo 10 x64 1CPU","Stockfish 7.0 x64 1CPU"

71.4%,58.2%, 11, 35,  3,"Stockfish 7.0 x64 4CPU","Komodo 10.1 x64 4CPU"
64.0%,58.0%, 13, 32,  5,"Stockfish 7.0 x64 1CPU","Komodo 10.1 x64 1CPU"
74.5%,52.9%,  8, 38,  5,"Komodo 10.1 x64 4CPU","Stockfish 7.0 x64 4CPU"
58.0%,65.0%, 18, 29,  3,"Komodo 10.1 x64 1CPU","Stockfish 7.0 x64 1CPU"
Parent - - By Peter Martan Date 2016-10-29 10:00 Edited 2016-10-29 10:32 Upvotes 1
Hallo Günter!

Es juckt mich in den Fingern, seit der thread gestartet wurde, und weil du mir ein Vernünftiger und Gelassener unter den Statistikern zu sein scheinst, nehm ich dein Posting zum Anlass.
Insbesonders Frank anzuschreiben, vermeide ich tunlichst vorläufig noch, das Ganze ist sowieso wieder so ein typischer "jetzt nur nicht einschlafen lassen die Sache und möglichst auch selber noch ein bisschen munter bleiben"- Thema, eines von denen, die immer dann kommen, wenn's sonst sterbenslangweilig würde hier und an ähnlichen Orten.
So gesehen auch durchaus positiv und da will ich mich ja dann doch auch nicht lumpen lassen.

Verkneifen tu ich mir auch noch, gleich wieder mit einer Unmenge von hinlänglich bekannten Stellungsbeispielen zu kommen, wo die engines einfach nachweislich und auch bekannter Weise samt und sonders auf zumindest einem Auge blind sind.
Weil der Einwand der eng-eng-eng- Hardliner auf solche Beispiele ist ja auch ein alter Hut:
Alle diese Stellungen, in denen engines immer noch Seicherln sind, "kommen ja normaler Weise nie vor", "sind mit der Lupe ausgesuchte Einzelstellungen, die keinerlei Relevanz für das normale Spiele haben", usw., usf.

So wie mit den dann bei solchen Gelegenheiten auch immer gleich wieder hevorgekramten Schutzbehauptungen, Stellungstests mit solchen für die engines zu schweren Teststellungen seien zur Ermittlung von Celo völlig unbrauchbar und testeten nur die Teststellungen.
Auch alles hinlänglich bekannt und ja, auch vollkommen richtig, aber die andere Seite derselben Medaille ist eben die:
Solche Stellungen kommen nicht im eng-eng vor, weil sie die engines nicht aufs Brett bringen, deshalb sind sie selten, weil sie selten gespielt werden, dass das für engines und eng-eng-Schach erst recht gilt, liegt aber auch an den engines, nicht an den Stellungen allein.
Und also schließt man messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
Dass lauter Einäugige im Kampf gegeneinander alle auf demselben Auge blind sind, scheint unwahrscheinlich, wenn's aber so ist? Dann sind sie zwar immer noch alle lauter Könige unter den beidäugig Blinden, den menschlichen Schachspielern (bis hinauf zu den Ganzganzgroßmeistern) over the board (wobei's da eben auch aus der Turnierpraxis noch und noch einzelne Züge und einzelne Stellungen gibt, wo die Blinden die Einäugigen ganz schon blöd ausschauen lassen), dass dieselben blinden Flecken, die die engines eben schon immer noch mehr oder weniger alle mehr oder weniger gemeinsam haben, aber natürlich im eng-eng-eng eine Gesamtblindheit bilden, die dazu führt, dass die "Ausnahmsstellungen" eben ausgenommen sind und bleiben, sollte eigentlich auch keines weiteren Beweises bedürfen.

Da kann der Celofortschritt noch so unaufhaltsam in beliebige Höhen fortgeführt werden, es zeigt sich nur, je mehr man dann an den blinden Flecken immer noch dieselbe Blindheit vorfindet (zugegeben, da muss man sich ein bisschen Mühe geben, und die "Ausnahmstellungen" ausnahmsweise auch anschauen) immer klarer, dass, je höher er ohne jeden menschlichen Vergleich, für sich allein betrachtet, weiter und weiter geht, immer weniger mit wirklichem schachlichem Fortschritt zu tun hat und zu tun haben kann, wenn die Gesamtblindheit dabei nachweislich dieselbe bleibt.

Oder Kurts Fassung: wenn die engines perfekt spielen, ist es nicht Schach, wenn sie Schach spielen, ist es nicht perfekt.


Es ist von perfektem Schach immer noch ziemlich genau so weit entfernt vermutlich, wie vor 20 Jahren, damals waren zwar noch die völlig unperfekten menschlichen Spieler besser als die engines, menschliches Schach war und ist aber halt einfach erst recht weit von perfekt entfernt, aber deshalb, weil die Einäugigen mittlerweile keine menschlichen Gegner over the board mehr haben, fehlt ihnen trotzdem einfach auch immer noch ein ganzes Auge, und perfekt ist einfach anders. Auch wenn ich nicht weiß, wie perfektes Schach wirklich ginge und aussähe, so jedenfalls nicht. Das erlaube ich mir als relativ ganzblinder Schachschwächling mit ein bisschen guter engine- Unterstützung, den richtigen Stellungen und etwas Forward-Backward zu sagen und auf Hinterfragung gerne immer wieder mal zu beweisen, den engine- Fans, den Superschachspielern und denen, die es werden wollen, wenn sie denn nicht schon selbst längst draufgekommen sind.

P.S. Wollen wir jetzt dann vielleicht wirklich, damit der thread ein bisschen Inhalt gewinnt, über einzelne Stellungen reden, in denen die engines absolut nicht perfekt spielen sondern eigentlich reine (...s) Sch...wachschach?
Von mir aus schon.
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-10-29 10:45 Upvotes 1
nein,nein, rein statistisch,wissenschaftlich bitte sehr
Parent - By Peter Martan Date 2016-10-29 12:15 Edited 2016-10-29 12:18
Günter, es ist nicht alles Statistik, was Wissen schafft.

Übrigens, du kannst ruhig auch beliebig viel Statistik mit einzelnen Stellungen machen, wenn's dir Spaß macht, und Wissen schafft das dann möglicherweise durchaus auch oft irgendwie, halt immer nur über die einzelnen in Rede stehenden Stellungen.
Parent - By GS Date 2016-10-29 13:23
+ 1
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-11-01 09:21
komodo vs. stockfish  draws at fastgm,1min,300 games

56.6% drawrate sf-sf
50.1% drawrate ko-ko
42.7% drawrate sf-ko
70.0% drawrate sf-ko at 60min

---,---,---,---,---,---,---,---,---,3436,102
---,---,156,150,---,142,152,156,135,3410,101
---,156,---,157,151,157,132,155,130,3394,10
---,150,157,---,164,151,118,156,127,3382,942
---,---,151,164,---,140,141,146,153,3370,94
---,142,157,151,140,---,153,176,154,3352,93
---,152,132,118,141,153,---,163,153,3348,92
---,156,155,156,146,176,163,---,165,3326,91
---,135,130,127,153,154,153,165,---,3316,9

---,203,176,181,180,165,126,3445,76
203,---,183,195,164,177,157,3421,65
176,183,---,188,169,168,146,3412,S52
181,195,188,---,184,175,158,3398,7
180,164,169,184,---,160,139,3397,SP
165,177,168,175,160,---,171,3363,56
126,157,146,158,139,171,---,3336,6

136,144,133,118,128,122,117,125,135
143,131,121,134,132,121,116,126,130
148,142,130,123,126,118,122,128,123
132,132,131,122,139,125,128,133,117
122,122,121,141,113,119,117,140,134
128,128,134,123,135,128,129,145,126
124,124,138,132,135,122,128,139,118
Parent - - By Benno Hartwig Date 2016-11-01 11:00 Upvotes 2
Zahlenkolonnen,
nur was mögen sie bedeuten?
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-11-01 14:16
die Zahlenkolonnen sind hilfreich, wenn jenamnd das Ergebnis anzweifelt und nachpruefen moechte.

sf-ko  stockfish-komodo Remisquote bei 1min = 43% , bei 60min 70%  (1 CPU)
Parent - - By Benno Hartwig Date 2016-11-01 14:50 Edited 2016-11-01 14:55

> die Zahlenkolonnen sind hilfreich, wenn jenamnd das Ergebnis anzweifelt und nachpruefen moechte.


...und wenn man denn überhaupt wenigstens eine Ahnung hat, was diese Zahlen bedeuten könnten.

"122,122,121,141,113,119,117,140,134" (und ich hoffe, dass das keine Beleidigung ist)
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-11-01 14:53 Edited 2016-11-01 14:57
ja, was dann ...

anzahl der remisen von 300  1-min-partien bei fastgm

verschiedene versionen von stockfish (inclusive clones) und komodo
untereinander

1.tabelle ko-ko   letzte spalte=versions-kuerzel , vorletzte=Elo
2.tabelle sf-sf
3.tabelle ko-sf

eigentlich wars fuer ein englischsprachiges forum gedacht
Parent - By GS Date 2016-11-01 16:11
Möglicherweise wäre es keine schlechte Idee den Spalten
einen Header zu gönnen und, vor allem, das Ganze vernünftig
zu formatieren !

Stichwort:
tag <tt> und tag </tt> (allerdings in "[" und "]" Klammern)

Das alles kommt immer relativ schlampig daher ...
Parent - - By GS Date 2016-10-28 13:05
Die IPON --->  http://www.inwoba.de/

hat folgendes bisher:


Stockfish 7.0 x64 vs Komodo 10.1  +41  =131 -48  = 59.5% Remisquote
                  vs Komodo 10.0  +35  =135 -50  = 61.3% Remisquote
                  vs Komodo 9.42  +37  =143 -40  = 65.0% Remisquote
                  vs Komodo 9.2   +27  =125 -68  = 56.8% Remisquote

Das passt sehr gut zu unseren CEGT-Ergebnissen !
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-10-28 13:15
es haengt wohl von den Konditionen, Hardware,Bedenkzeit ab.
Die beste Hardware und Bedenkzeit hat TCEC und da gab's
89/100 Remisquote im Superfinale.
Parent - - By GS Date 2016-10-28 13:25
Ich bemerke gerade, dass hier MP-Vergleiche herangezogen wurden,
deshalb noch ein paar Daten von uns:


CEGT 40/4 + 40/4 + ...

Stockfish 7.0 x64 12CPU

vs Komodo 10.1 x64 12CPU  +27 = 63 -10  =  63.0% Remisquote
vs Komodo 10.0 x64 12CPU  +36 = 91 -23  =  60.6% Remisquote
vs Komodo 9.42 x64 12CPU  +68 =202 -30  =  67.3% Remisquote
vs Komodo  9.3 x64 12CPU  +39 = 90 -31  =  60.0% Remisquote
vs Komodo  9.2 x64 12CPU  +44 = 94 -12  =  62.6% Remisquote


Es bleibt dabei, Werte jenseits der 75% gibt es zur Zeit (noch) nicht,
genügend Spiele vorausgesetzt !
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2016-10-28 22:19
Und wenn sich die Programme im Stil weiter auseinander bewegen würden ... dann wären die ca. 64% dann auch wieder bei den üblichen 56-58%. Wobei 64% auch noch im Rahmen ist. Waren es bei Shredder 10 - Fritz Versionen die 1-2 Jahre aktueller waren ... ca. gleiche Spielstärke ... dann z. B. 62%. Wobei sich Fritz und Shredder deutlicher vom Stil unterscheiden als Komodo und Stockfish.

Ach, alles egal ...
Remistod ... dann halt ein Computerschach-Märchen mehr.
Fällt auch nicht weiter auf, gibt schon so viele.

Und hätten wir die nicht, hätten wir nichts mehr zu diskutieren.
Neue zu generieren ist ja auch nur wieder förderlich für die Diskussion weil auch aus Diskussionen sich wieder neue Ideen bilden können.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2016-11-02 13:20 Edited 2016-11-02 13:25 Upvotes 1
Gibt ja verschiedene Themenbereiche im Schach ...

- Fernschach
- Computerschach
- GM-Schach / Turnierschach / Vereinsschach

etc..

Fernschach ist heute Computerschach und zählt meines Erachtens zum Computerschach.
Mit anderen Worten ... Fernschach haben wir eingesäckelt, ist heute nur eine Sparte vom Computerschach.
Zumindest schon weitestgehend.

Weil ...
Es gibt ja noch die ehrlichen Fernschachspieler die sich allerdings nicht mehr in den oberen Fernschachregionen aufhalten.

Gruß
Frank

Naja ... wird der Fernschachbund bald die Computerschachturniere ausführen.
Die sind eh besser organisiert als unsere Computerschachorganisationen ... unser Schwachpunkt lässt grüßen.
Insofern wird langfristig Computerschach auch immer wichtiger werden.
So nach den Jahren des dahin vegetieren hinsichtlich Öffentlichkeitsarbeit wird es so langsam wieder aufwärts gehen.
Dank der künstlichen Intelligenz.

Hatte übrigens ein ganz lustige Anfrage ...
Ein Ladenbesitzer von einem Caffee möchte auf einem riesigen TV Computerschach einblenden damit die Leute dort zusehen können.

Wenn das die Runde macht ...
Dann steht ein solcher TV auch bald im Wettbüro ...
Vielleicht bringe ich gerade einen auf eine Idee ...
Parent - By Frank Quisinsky Date 2016-10-28 22:00 Edited 2016-10-28 22:05
Hallo Günter,

lasse doch mal Fernschach außen vor.
Das ist doch klar warum hier die Remiquoten steigen wenn immer mehr gleiche Programme einsetzen.
Nochmals ... wiederhole mich gerne ... glaubst Du das plötzlich von 0 auf 100 die Riege der Fernschachspieler um ein deutliches besser geworden sind aufgrund von Ihrem eigenen Wissen. Siehe mein anderes Posting.

TCEC ist eine Handvoll von Partien mehr nicht.
Damit sind doch keine statistischen Rückschlüsse möglich nur weil dort auf einer schnelleren Hardware gespielt wird.

Überprüfe das doch selbst ...
Nehme zwei Engines aus den Jahren 2000 die zusammen lagen ... von mir aus Shredder 12 und Fritz 10 oder Fritz 9 und lasse die gegeneinander spielen. Vergleiche die Remisquote mit Engines die heute 400 Elo stärker sind.

Ich muss nicht  lesen was Arno Nickel schreibt ... ich habe fast eine Million Partien in meiner Datenbank die ich selbst erstellt habe und kann mir jede erdenkliche Matchkonstellation selbst erstellen ... auf verschiedener Hardware aus den letzten 30 Jahren. Dafür brauche ich keinen Arno Nickel oder sonst irgend jemanden.

Gibt doch zigtausende Beispiele ...
Nehme auf Weltmeister Ebene Karpov - Kasparov ... da hat niemand vom Remistod gesprochen und wie viele Partien endeten Remis.

Die 5000000 von CCRL ... 88000 größer als 3000 ... gibt es nicht.
Das liegt daran das CCRL grundsätzlich 200 Elo höher liegt als die anderen Listen.
CCRL hat nicht ansatzweise so viel Partiematerial mit Engines die gegeneinander gespielt haben als ich in meiner Liste auf dem Niveau mit diesem hohen Elo-Durchschnitt.

Meine Datenbank mit 280.000 Partien hat einen Schnitt von 2.840 Elo liegt also 40 Elo höher als die 88.000 der CCRL.
Ferner spielen in CCRL eine Menge Clones ... IPP Clones ... vom Brasilianer alleine 5 verschiedene Engines unter verschiedenen Namen die alle gleiches tun.

Aber ich will hier nicht alles verurteilen was andere tun und meines an die große Glocke hängen ... habe ich 0 Interesse daran.
Aber es ist interessant was andere so aus den Daten basteln und interpretieren.

Ich sehe keinen Remistod, wie gesagt ... noch nicht mal ansatzweise, noch nicht mal einen Hauch von einem Remistod.

Nochmals, es ist richtig das die Remisquote leicht steigt. Die Remisquote von zwei Engines mit 2.500 Elo zu zwei Engines mit 2.600 Elo zu zwei Engines mit 2.700 Elo zu zwei Engines mit 2.800 Elo bis hin zu zwei Engines mit 3.200 Elo ... ist ca. von 2.500 Elo auf 3.200 Elo um max. 3-4% gestiegen. Klar weil die Engines an Stärke zugelegt haben. Eher um 2-3% ... hatte ich mal ausgerechnet von 2.500 - 3.000 Elo-Gegner-Paaren ... schon länger her.

Wenn zwei Engines eine höhere Remisquote als normal bei einem Eng-Eng Match erzielen liegt das eher daran das diese sehr gleich spielen.
Siehe die vielen Ivanhoe Matches vor ca. 3-5 Jahren aus IPP Zeiten.

Schaue z. B. gerne mal mir die *.sto Dateien der Shredder GUI von meinen Spießroutenläufen an. Sehe auf einen Blick wenn viele "=" drin sind. Dann schaue ich mir an um welches Engine Päarchen es sich handelt. Mehr sage ich dazu nicht um nicht noch als Clone Verurteiler in die Geschichte einzugehen.

Insofern liegt die Vermutung nahe das beim direkten Vergleich Stockfish - Komodo vieles gleich ist. Allerdings so richtig sehe ich auch das nicht, weil die Remisquote der beiden im Kampf gegeneinander eher normal ist, nicht so das ich sagen würde ... die haben fast beide gleiches drin. Sehe schon viele Unterschiede und unterschiedliches Spielverhalten. Spielt Stockfish Version von gestern gegen Stockfish Version von heute ... klar das die Remiquote hoch ist.

Gruß
Frank
Parent - - By Michael Bechmann Date 2016-10-29 19:03 Edited 2016-10-29 19:17
Der ELO-Wert misst nicht unbedingt die Qualität der Partien oder die Perfektion der Gegner.

Bei einer Remisquote von nahezu 100% kann nach meinem Verständnis kein extremer ELO-Wert entstehen, auch nicht 3700 - selbst wenn die Gegner perfekt spielen und alle denkbaren Züge in riesigen Datenbanken abrufen. Eine hohe Remisquote (u.a., weil Schach rechnerisch gelöst sein sollte) führt trotzdem nur mittelmäßigen ELO-Werten.

Hohe ELO-Werte setzt eine hohe Gewinnquote von nahezu 100% voraus.
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-10-29 19:05
100% remis doch nur, wenn beide 3700 haben
Parent - By Michael Bechmann Date 2016-10-29 19:20 Upvotes 1
nicht unbedingt. Ich kann mir Hobbyspieler vorstellen, die immer nach 15 Zügen Remis vereinbaren.

Und es mag perfekte Schachprogramme gegen (irgendwann), die auch immer Remis machen. 

Vom Ergebnis ist die Quote gleich, die Qualität der Partien stattdessen erheblich anders.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2016-10-28 15:44 Edited 2016-10-28 15:48 Upvotes 2
Frank Quisinsky schrieb:

Hallo Kurt,

was wir heute einfach unterschätzen ist die kleine Ungenauigkeit beim Fernschach.
Das wir die Programme zur Überprüfung einsetzen ... schön und gut.
[...]

Gruß
Frank


Hallo Frank

Seit über einem Jahr bin ich wieder mal in einem FS-Turnier aktiv. Wollte es einfach mal wieder
wissen. Das Turnier neigt sich dem Ende entgegen und wird nach diesen Erfahrunen wohl das
letzte sein. Dies trotz des Umstandes, dass ich eigentlich nur Spass haben wollte mit meiner
natürlich völlig verfehlten Vorgehensweise

a) keine früheren Partien meiner Gegner zu studieren

b) nur Systeme/Eröffnungen anzuwenden, die ich normalerweise nicht spiele

c) möglichst wenig Computerzüge zu machen

Zu a) kann man geteilter Meinung sein, denn wenn man sich an b) hält, dann läuft
schon Vieles einfacher, weil man den Stellungstyp kennt und sich einigermassen
wohl fühlt.

Die Idee c) lässt sich nicht wirklich realisieren, da die meisten eigenen Ideen
sich in der Computeranalyse schlechter als die Computerzüge entpuppen.

Beim heutigen Fernschach sind es vor allem drei Dinge, die mich massgeblich
stören.

1. Arbeitsaufwand für die Eröffnung

Will man nicht in eine schlechte(re) Stellung geraten in der Eröffnung, ist ein enormer Arbeitsaufwand nötig.
Aus dem existierenden gewaltig grossen Datenmaterial die richtigen Schlüsse zu ziehen, braucht sehr
viel Zeit. Die Statistiken dieser Datenbanken sind vielfach wertlos. Was nützt es, wenn in einer speziellen
Variante 4200 Partien vorliegen mit einer Gewinnquote von 62%, wenn darunter schliesslich nur eine
Partie genügt, die beim Zug Nr. X zu einer bedeutsam anderen Bewertung der Stellung führt. Selbst
wenn ich von diesen 4200 Partien nur jene 150 Games gründlich anschauen muss, die ab Elo 2600
gespielt wurden, ist der Arbeitsaufwand noch immer enorm. Und wie meine Erfahrung lehrt, darf
man sich ebenso wenig auf die Analysen von Grossmeistern verlassen. Da hatte ich doch z. B.
eine ausführlich kommentierte Partie, wo es dann hiess "Black obtains sufficient and in some cases
very strong counterplay". Dumm von mir, daran zu glauben, denn - und das hat mich gewaltig
geärgert - anstelle des angeblich einzigen Zuges 14.XY kann man viel stärker 14.YZ spielen und
Schwarz ist praktisch um. Ich weiss nicht, wie viele zahlungspflichtige Datenbanken - neben
ChessBase, Corr DB, natürlich - gute FS-Spieler haben (müssen), um die Eröffnung sauber
zu überstehen oder gar etwas Vorteil zu ergattern.

2. Computer-Einsatz

Ohne diese geht wirklich nichts mehr. Aber macht es Freude - mir nicht mehr - wenn 94 von
100 Zügen (oder gar mehr) von Stockfish, Komodo, usw. ausgespielt werden? Meine Eigen-
leistung also vor allem (nur) noch darin besteht, zwischen den präsentierten Zügen auszuwählen
und mich für den Weg A oder B zu entscheiden. Wer tiefer und weiter analysiert, 10 bzw. 15
oder gar 20 Züge weiter in die Stellung eindringt - selbstverständlich wiederum mit grossartiger
Unterstützung der Computerprogramme, dem mag dann (vielleicht) doch irgendwann einmal
das Glück winken, dass der Gegner etwas zu spät bemerkt.

3. Endspiel

Auch hier greifen die EGTB schon frühzeitig ins Kampfgeschehen ein. In dieser Partiephase
haben die Computerprogramme m. E. die grössten Fortschritte gemacht und wenn dann
die 7-Steiner auf dem Brett stehen oder in der Suche darauf zugegriffen wird - und ja, die
zahlungspflichtigen Lomonsov Tablebases muss man auch haben - dann wehe dem Gegner,
der meint, auf sich allein gestellt die Partie zum Ende zu verwursteln.

Fazit:

Für mich hat (nun) Fernschach seinen Reiz mehr oder weniger verloren. Die Remisquote
hat erschreckende Ausmasse angenommen. Über den Partieausgang kann man aufgrund
der mangelnden schachlichen Eigenleistung (nicht zu verwechseln mit der enormen
Arbeitsleistung) eigentlich nicht mehr stolz sein. Das war früher wirklich anders, auch
wenn die damals gewonnenen Partien den heutigen Computeranalysen oftmals genug
nicht mehr standhalten. Und nur Fernschach zu spielen, um zwischen Zug Nr. 12 bis Zug
Nr. 30 eine Neuerung zu finden, macht mir ebenfalls keinen Spass mehr. Heute habe ich
wieder Freude am Schach über das Brett gegen einen menschlichen Gegner. Ob ich gewinne
oder verliere, ist schon etwas zur Nebensache geworden, wichtig ist, dass die Partie spannend
ist/war und einfach derjenige gewinnt, der am fraglichen Tag besser drauf ist und nicht den letzten
Fehler gemacht hat.

Viele Grüsse
Kurt
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2016-10-28 22:13
Hallo Kurt,

was soll ich dazu noch groß schreiben.
Will jetzt nicht sagen ... das dachte ich mir ... weil das wäre auch nicht fair.

Letztendlich ist das nicht förderlich das so alte Hasen wie Du die Lust an diesem schönen Hobby verlieren.

Aber nachvollziehen kann ich Deine zahlen zu 100% und habe dem eigentlich nichts aber auch gar nichts hinzuzufügen.

Nur ...
Es gibt so schöne und vielfältige andere Möglichkeiten sich mit Computerschach zu beschäftigen.

So wie es Dir wie beschrieben mit dem Fernschach ergangen ist ergeht es mir mit meiner Ratingliste.
So viel Arbeit, auch wenn sicherlich immer noch interessant genau das zu tun ... es ist nicht mehr so interessant wie es mal war wenn nichts neues mehr festgestellt werden kann bzw. nicht mit den Mitteln die hierbei angewendet werden.

Insofern ...
Geben wir uns die Hand und suchen uns aus dem breiten Pool an Möglichkeiten etwas neues raus.
Fantasie haben wir genug um neues was für uns interessant ist zu generieren.

Bewundert habe ich immer Deine kommentierten Partien in der Vergangenheit.
Da stecke Arbeit drin und vor allem das was ich am meisten mag ... die Denke oder Sichtweise zu den Stellungen die ich dann vergleichen konnte mit der eigenen Sichtweise.
Und ich verrate kein Geheimnis wenn ich sage ... nicht mit allen Kommentaren zu den Partien konnte ich mich anfreunden aber ich habe aus vielen Partien einiges lernen können und das ist das was wichtig ist.
Konnte etwas mitnehmen ... beim Fernschach sehe ich nicht wirklich etwas was unser Geist noch mitnehmen kann weil unser Geist schon lange "out of book" ist wenn die Engine beginnt zu rechnen.

Auch wenn wir denn mal in einer Partie etwas sehen was das Programm übersehen hat. Kommt sicherlich vor ... aber wie Du schreibst weit über 90% ...

Vielen Dank
Schöner Beitrag und für mich alles zu 100% nachvollziehbar!
Zwei mal gelesen und länger überlegt wie ich antworten sollte.

Gruß
Frank
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2016-10-28 23:43
Frank Quisinsky schrieb:

Hallo Kurt,

was soll ich dazu noch groß schreiben.
Will jetzt nicht sagen ... das dachte ich mir ... weil das wäre auch nicht fair.

Letztendlich ist das nicht förderlich das so alte Hasen wie Du die Lust an diesem schönen Hobby verlieren.

Aber nachvollziehen kann ich Deine zahlen zu 100% und habe dem eigentlich nichts aber auch gar nichts hinzuzufügen.

[...]

Gruß
Frank


Hallo Frank

Schön, dass wir uns im Prinzip einig sind. Ich werde die Lust am Schach nicht verlieren ... nur Fernschach
ade sagen. Bin noch Klub-Präsident eines Schachvereins, habe nun im Stadium des Pensionierten auch
wieder Zeit für spannende OTB-Kämpfe. Und dann kommen noch weitere, zeitfressende Hobbys wie
Hundesport und Lesen hinzu, mir ist jedenfalls nie langweilig.

Viele Grüsse
Kurt
Parent - - By Reinhold Stibi Date 2016-10-29 09:09 Upvotes 1
Einen schönen guten Morgen, besonders an Kurt und Frank

Glaube dass wir noch viele Jahre Freude am Computerschach haben können.

Man muss sich ja nicht nur auf die absoluten Spitzenprogramme wie Stockfish und Komodo konzentrieren.

Programme wie Texel, Sting SF, Protector 1.9, Nirvanachess, Fizbo, Cheng u.a. sind hochinteressant.
Ende des Jahres werden neue Versionen von diesen Programmen kommen. Lassen wir uns überraschen.

Was Stockfish und Komodo betrifft, bin ich nicht so fortschrittsgläubig. Aber was solls, die Zukunft wirds bringen.
Man kann nur spekulieren.

Das interessante sind natürlich die verschiedenen Spielstile die obige Programme durchaus abweichend von
Stockfish und Komodo bringen.

Auch wäre es schön wenn sich etwas bei den betagteren Programmen wie Hiarcs 14 und Shredder 12 tun würde.
50 bis 100 Elo plus wäre schon schön.

Von den Altprogrammen hat mir besonders Spark 1.0 gefallen. Dies ist taktisch mit das stärkste Programm, nur
leider etwas abfallend im praktischen Spiel. Schade dass es nicht mehr weiterentwickelt wurde.

Als Musterbeispiel im Endspiel ist für mich die Partie Garry Kasparov gegen Robert Hübner , Hamburg 1985(4).
Damals hatte Kasparov 2715 Elo und Hübner 2605.
Den 48.Zug mit Ka4!! sollte ein Spitzencomputerprogramm innerhalb kurzer Zeit finden.
Leider hat hier Hiarcs 14 versagt, der sonst die Teststellungen hervorragend meisterte. Hiarcs 14 spielt überraschend auch
taktisch sehr gut.
Tolles Schach spielte auch Junior 13. Schade, auch hier keine Weiterentwicklung.

Toll finde ich im menschlichen Bereich, dass Kurt ein Tier-und Hundefreund ist. Haben doch die Tiere oft einen
besseren Charakter wie Menschen. Auf einen Hund kannst du dich 100 %ig verlassen.

Ein schönes Wochenende
Reinhold
Parent - By Kurt Utzinger Date 2016-10-29 13:22 Upvotes 1
Reinhold Stibi schrieb:

[...]
Toll finde ich im menschlichen Bereich, dass Kurt ein Tier-und Hundefreund ist. Haben doch die Tiere oft einen
besseren Charakter wie Menschen. Auf einen Hund kannst du dich 100 %ig verlassen.

Ein schönes Wochenende
Reinhold


Hallo Reinhold

Ja, auf einen Hund kann man sich wirklich verlassen. Der ist dankbar, wenn man ihn gut
behandelt und man sich mit ihm genügend beschäftigt - bin in einem Hundeverein, dort
auch Vorstandsmitglied, und wöchentlich im Taining, betreibe noch Obedience und
Mantrailing mit meiner Hündin und gehe 1x pro Woche mit einem Freund und seiner Hündin
noch Fährten. Und auch unsere 12-jährige Hauskatze fühlt sich offenbar pudelwohl bei uns.
Und da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, sind auch unsere Enkelkinder total tierlieb und
tierverrückt. Ohne Tiere könnte ich mir [m]ein Leben schlicht nicht vorstellen.

Viele Grüsse
Kurt
Parent - - By Tommy Tulpe Date 2016-10-29 11:14
Kurt Utzinger schrieb:


Hallo Frank

Schön, dass wir uns im Prinzip einig sind. Ich werde die Lust am Schach nicht verlieren ... nur Fernschach
ade sagen.
Viele Grüsse
Kurt


Schade, dass du mit Fernschach Schluss machen willst, Kurt.
Spielen wir unser begonnenes 2 Partien Match (Eröffnungsvorgabe: Aljechin-Verteidigung) beim ICCF zuende oder verspürst du keine Lust mehr?

Nette Grüße

Ulrich
Parent - By Kurt Utzinger Date 2016-10-29 13:06
Tommy Tulpe schrieb:

Kurt Utzinger schrieb:


Hallo Frank

Schön, dass wir uns im Prinzip einig sind. Ich werde die Lust am Schach nicht verlieren ... nur Fernschach
ade sagen.
Viele Grüsse
Kurt


Schade, dass du mit Fernschach Schluss machen willst, Kurt.
Spielen wir unser begonnenes 2 Partien Match (Eröffnungsvorgabe: Aljechin-Verteidigung) beim ICCF zuende oder verspürst du keine Lust mehr?

Nette Grüße

Ulrich


Hallo Ulrich

Natürlich spielen wir unser 2 Partien-Match noch zu Ende, auch wenn in beiden das Remis
schon heute ziemlich klar auf der Hand liegt. Wir sind berechtigterweise den ganz scharfen
Varianten ausgewichen ... und nun haben wir den üblichen Standard der der Langweiligkeit
auf dem Brett.

Viele Grüsse
Kurt
Parent - - By Benno Hartwig Date 2016-11-02 10:08

> Die bauen dann ihr Schachbrett mit 1024 Figuren auf 10240 Feldern auf...


Pessimistischer Ansatz:
Der Mensch ist das Genialste im Universum
und die Menschheit wird nur noch 420 Jahre existieren.

Und weil dies bei allen intelligenten Rassen evolutionsbedingt immer so ist, ist es eben auch so, dass in diesem Moment lediglich die Menschheit als intelligente Rasse existiert.
in 1.000.000 Jahren wird es bei einem Stern im Andromedanebel wieder eine geben, welche dann für 30.000 Jahre existiert, dann ist aber auch diese Pracht vorbei.

Benno
Parent - By Frank Quisinsky Date 2016-11-02 13:05
Hallo Benno,

so langsam sprechen wir die gleiche Sprache!



Gruß
Frank
Parent - - By Peter Schneider Date 2016-11-02 16:37
Noch ein Gedanke...

Was ist perfektes Schach???

Gesetzt den Fall, Stockfish8 wäre heutzutage aus der Grundstellung nicht mehr zu besiegen, würde also nie eine Partie verlieren.
Weil es alles sieht, weil es keinen Fehler macht. Und würde jede gewinnbare Situation sofort erkennen.

Nun hatten wir ja im TCEC auch den Fall, dass die drei stärksten Programme, Stockfish, Kommodo, und Houdini, keine Partie mehr verloren haben. 
Und der Unterschied (und Sieg für Houdini) ergab sich nur dadurch, dass Houdini gegen schwache Programme seltener als Stockfish ins remis abwickelte.
Nun kann es aber sein, dass Remisabwicklungszüge wirklich die besten Zügen sind, bzw. die Züge sind, bei denen ein Verlust sicher vermieden wird.
Und mitunter suboptimale Züge mit "Verlustrisiko" gespielt werden müssen, in der Absicht eine Remisabwicklung zu vermeiden, - und mit der Erwartung, dass der (schwache) Gegner
eine Ungenauigkeit begeht, die zum Sieg reicht.
Im Forum wurde ja Stockfish nach seinen remis gegen schwache Programme schon "Draw-fish" genannt.
Ich weiss nicht, ob ich mich verständlich ausdrücke, aber auch heutzutage müssen oftmals ja Abtäusche vermieden werden, obwohl es der "bestbewerteste" Zug wäre
um das "Zuwenig-Material-Problem" im Endspiel zu vermeiden.

Insofern ist die Forumlierung "perfektes Schach" in etwa so wenig definiert wie der perfekte Zug.
Um gewinnen zu können muss man Abtausch oftmals vermeiden.

Vielleicht kapiert ja irgendwer, was ich sagen möchte.
Lg
Peter
Parent - By Michael Scheidl Date 2016-11-02 21:12
Zitat:
Vielleicht kapiert ja irgendwer, was ich sagen möchte.

Voll und ganz! Die gelegentlich zu beobachtende "Tauscheritis" ist ein Gräuel. Doch es ist ein Dilemma. Wer soll es einer Engine verübeln die sich momentan geringfügig schlechter fühlt, in Unkenntnis des inferioren Gegners die Partie in Richtung Remis zu drücken? Geringschätzungsfunktionen in fortgeschrittener Form (also nicht nur den Drawscore verschiebend) können dem sicherlich entgegenwirken, mit kalkuliertem Risiko.

Ich denke der neue Houdini hat im TCEC-Rapid so etwas effektiv eingesetzt, weil die Engine typischerweise per Default einen Contempt anwendet, aber bei Stockfish war wohl die Grundeinstellung und somit Null eingestellt. Zumindest scheint im TCEC-Archiv nichts anderes auf (wo von Defaults abweichende Einstellungen dokumentiert sind).

Zur Eingangsfrage an sich: Solange eine Engine (manchmal) mit Weiß verliert, kann von perfektem Schach keine Rede sein. Wir gehen indes normalerweise von symmetrischen Rahmenbedingungen aus. D.h. es ist immer auch eine Funktion von Bedenkzeit & Computergeschwindigkeit.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2016-11-03 14:33
Und es reicht für "perfektes Spiel"  nicht, dass die Engine stets das objektiv optimale (erzwingbare) Ergebnis aus einer Stellung herausholt.
Denn dann wäre es egal, ob in einer objektiven aber noch komplizierten Remisstellung ein Position herbeigeführt, bei der sie eher im Nachteil ist (nun aber genau verteidigen muss, Ok, das kann die Engine) oder bei der sie eher im Vorteil ist (der Gegner dann zur sehr genauen Verteidigung gezwungen ist!).

Ich denke, auch auf diesem Feld können Engines noch einiges dazulernen.
Sie sollten auch in tatsächlichen aber noch komplizierten remis-Situationen die Sache für den Gegner möglichst schwierig machen.

Benno
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-11-04 08:53
von Menschen wissen wir ja, dass sie systematisch verkomplizieren gegen schwaechere Gegner, Fallen stellen.

Da haben die Computer noch Nachholbedarf.

Man koennte es vermutlich relativ leicht programmieren.

Und im Fernschach waere es sicher von Vorteil, wenn man sich von vornherein mit
Eventualzuegen auf besonders komplizierte Eroeffnungen "einigt" , nur wer
Partien gewinnt, hat die Chance auf Turniergewinne - ob Mittelfeld oder
Turnierende spielt dann auch keine Rolle mehr - alles oder nichts.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2016-11-04 09:31
Ich habe in den SF-Sourcen mal die Idee versucht:
Wenn in den unteren Tiefen der Suche eine Stellung analysiert wird, die fast mit remis (also nur sehr geringe positive oder negative Werte) bewertet wird, dann führe ich hier noch mal eine Ruhesuche aus (also eine kurze, ungenauere Extrabewertung dieser Stellung), und wenn die zu deutlich positiven oder negativen Bewertungen kommt, dann bekommt die fast-Remis-Stellung noch einen kleinen Bonus oder Malus.
Sie wird zu einer etwas besseren oder etwas schlechteren Remis-Stellung.
Ich experimentierte da mit verschiedenen werten für "fast remis" und für "deutlich positiv" und deutlich negativ", erreichte aber gegen SF nie eine Verbesserung.

Fand ich enttäuschend,
hatte ich doch gedacht, er würde jetzt von den remis-verdächtigen Positionen diejenigen anstreben, die irgendwie besser aussehen und dann manchmal doch noch Chancen bieten.
Gefruchtet hat es aber nicht.


Benno
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2016-11-04 09:38 Edited 2016-11-04 09:41
meine Idee waer , Varianten mit groeseren Schwankungen in den
Bewertungen von Tiefe zu Tiefe+1 zu bevorzugen.

Wo die Bewertung staendig noch stark hin und her springt
da ist mehr Power drin, als wenn die Bewertung stabil ist.
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