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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Match Capablanca-Marshall (23), PGN, Kommentar
- By Kurt Utzinger Date 2012-07-14 19:53
Liebe Schachfreunde

Wie konnte es kommen, dass ein Neuling in der damaligen Schachszene,
nämlich José Raoul Capablanca, den stärksten und turniererfahrenen
Spieler der USA, Frank Marshall in einem Match des Jahres 1909 nicht
nur besiegen, sondern gar zerschmettern konnte. Die Beantwortung
dieser Frage hat mich schon lange gereizt. Deshalb habe ich alle
Partien genauer unter die Lupe genommen und auch kommentiert. Diese
kommentierten Partien werde ich sporadisch hier ins Forum stellen.
Wie immer wäre ich für  Anregungen und Verbesserungsvorschläge
aus der Community dankbar.

Das war die letzte Partie des Matches mit einem Kantersieg für
Capablanca von 8-1 bei 14 Remis. Eine Resumé des Matches
wird noch folgen.

Bisher publizierte Partien

01) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=48825
02) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=48905
03) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=49078
04) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4595
05) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=49161
06) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=49219
07) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4627
08) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4630
09) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4634
10) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4656
11) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4665
12) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4699
13) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=50252
14) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=50479
15) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=50495
16) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4766
17) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4773
18) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4780
19) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=50693
20) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4792
21) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4805
22) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=4812

Freundliche Grüsse
Kurt

Stellung nach dem ungewöhnlichen 6...Le6


Stellung nach 11.Se5


Stellung bevor 13...Sf3+


Stellung nach 15...0-0 und bevor 16.Tfc1?!


Stellung nach 19...c4! und bevor 20.Lf3?


Stellung nach 35...Txd1


Schluss-Stellung


Nachspielbare PGN

Event:
Ort:
Datum:

Weiss:
Schwarz:

Ergebnis
Board


Kommentierte Partie

[Event "m"]
[Site "New York"]
[Date "1909.06.23"]
[Round "23"]
[White "Marshall, Frank"]
[Black "Capablanca, Jose"]
[Result "0-1"]
[ECO "D33"]
[EventDate "1909.06.23"]
[PlyCount "98"]
[Annotator "Utzinger,K"]
[Match-Resultat "8,0-15,0 bzw. 8 Siege, 1 Verlust, 14 Remis für Capablanca"]

{Golombek,H: "Capablanca, 75 seiner schönsten Partien", S. 32 ff.
Nikolaiczuk, L: "Endspieltechnik à la Capablanca", S.8}
1. d4 d5 2. c4 e6 3. Nc3 c5 4. cxd5 exd5 5. Nf3 Nc6 6. g3 Be6
    {Ein Zug von Mieses, der m.E. gar nicht so schlecht ist, wie er
    meistens dargestellt wird. }
7. Bg2 Be7
    {In der 1.Partie erreichte Capablanca mit 7...Sf6, 8.Lg5 h6, 9.Lxf6
    Dxf6, 10.0-0 cxd4, 11.Sb5 Tc8, 12.Sfxd4 Lc5, 13.Sxe6 fxe6, 15.Da4 Kf7
    ein mueheloses Remis. }
8. O-O Nf6 9. Bg5
    {Als besser gilt 9.dxc5 Lxc5, 10.Sa4 += doch hat Weiss hier denselben
    geringen Vorteil, den er gegen diese Eroeffnung auch sonst erzwingen
    kann. Damit waere eigentlich erwiesen, dass Mieses normaler
    Entwicklungszug 6...Le6 durchaus spielbar ist (Utzinger,K). Wegen des
    schwarzen Laeufers auf e6 ist das ungenau. Der bescheidene Zug 9.b3!?
    ist besser (Kasparov,G). }
9. ... Ne4
    {! Das sofortige Befreiungsmanoever gibt Schwarz ein ausgezeichnetes
    Spiel (Golombek,H). Ein sehr guter Zug, mit dem Schwarz sein Spiel
    befreit. Am Abend zuvor hatten mir Freunde diese Variante vorgestellt,
    die unlaengst in der Partie Rubinstein-Mieses gespielt wurde. Mir
    gefiel der Zug 9...Se4 und deshalb entschied ich mich, ihn gegen
    Marshall einzusetzten in der Hoffnung, dass ihm die erwaehnte Partie
    nicht bekannt sein wuerde (Capablanca). Gut spielbar sind aber auch
    Fortsetzungen wie a) 9...0-0 und b) 9...c4 (Utzinger,K).  }
10. Bxe7
    {Wenn 10.Le3 c4, 11.Sd2 f5 zugunsten von Schwarz (Golombek,H). Eine
    Fehlbeurteilung des Kommentators, denn es kann direkt 12.Sxc4! folgen
    mit weissem Vorteil.  }
10. ... Qxe7 11. Ne5
    {Und nicht 11.dxc5 Sxc3 und der weisse Damenfluegel wird aufgerissen
    (Golombek,H). Auch dies scheint mir eine unangebrachte Anmerkung
    darzustellen, weil nach 12.bxc3 die weissen, positionellen Schwaechen
    durch anderweitige, dynamische Vorteile wie halboffene b- und d-Linie
    sowie bessere Entwicklung mehr als aufgewogen werden (Utzinger,K).  In
    der Partie Rubinstein-Mieses setzte Weiss mit 11.Tc1 Sxc3, 12.Txc3 e4,
    13.Se5 0-0 fort und haette nun anstelle von a) 14.b3 Db4 b) 14.f4
    spielen sollen, womit 15.f5 und 15.e4 drohte. Marshalls Zug ist
    einfallsreich und genuegt zum Ausgleich (Golombek,H). Merkwuerdig ist,
    dass Marshall von seiner Gewinnpartie gegen Mieses in Berlin 1908
    abweicht, die wie folgt verlief: 11.Tc1 Td8?!, 12.dxc5 Sxc5, 13.b4
    Se4?! 14.b5 Sa5, 15.Dd4 Sxc3, 16.Dxc3 Sc4, 17.Dxg7. Irgendwer hat dem
    Textzug 11.Se5 gar ein Fragezeichen gegeben, was ich jedoch als stark
    uebertrieben erachte (Utzinger,K). }
    ( 11. Rc1 Rd8 12. dxc5 Nxc5 13. b4 Ne4 14. b5 Na5 15. Qd4 Nxc3 16.
    Qxc3 Nc4 17. Qxg7 )
11. ... Nxd4
    {Am besten. Das Bestreben, die weissen Bauern mit 11...Sxc3, 12.bxc3
    Sxe5, 13.dxe5 zu zersplittern, gibt Schwarz eine aeusserst schlechte
    Partie nach 13...0-0- (wenn ...Dd7, f4 g6, e4!) 14.Lxd5 Tad8, 15.e4
    Lh3 (oder ...Lxd5, exd5 Dxe5, c4 b5, 18.Te1!) 16.Te1 Dxe5, 17.Db3 b6,
    18.f4 De7, 19.a4 gefolgt von a4-a5 und Weiss beherrscht alle offenen
    Linien (Golombek,H).  }
12. Nxe4 dxe4 13. e3
    {Weiss wuerde nach 13.Lxe4 Lh3 eine Figur einbuessen (Golombek, H). }
13. ... Nf3+
    {! Die beste Wahl, denn nach 13...Sb5?, 14.Da4 a6, 15.Dxe4 bleibt
    Weiss im Besitz des starken Lg2 (Utzinger,K). }
14. Nxf3
    {? Marshall waehlt den falschen Schlagmodus. Er sollte die Partie mit
    14.Lxf3 exf3, 15.Da4 Ld7, 16.Sxd7 Dxd7, 17.De4 De7, 18.Dxf3
    vereinfachen und Schwarz koennte dem Remis kaum entgehen. Capablanca
    hatte seinerzeit angegeben, die Absicht gehabt zu haben, mit 15...Kf8
    den Abtausch zu vermeiden, doch haette das zu einem eher fuer Weiss
    besseren Spiel gefuehrt, wie 16.Tfd1 f6, 17.Sxf3 Kf7, 18.Df4 beweist
    (Golombek,H). Ein typischer Kommentar der "alten" Schule, der die
    modern anmutende Denkweise und Anmerkung von Capablanca zu Unrecht
    ignoriert. In der vom Sieger erwaehnten Variante stuende Schwarz in
    der Tat nach 15...Kf8!, 16.Tfd1 g6 gut. Meines Erachtens hat man den
    Textzug 14.Sxf3 zu Unrecht als fragwuerdig eingestuft, von der Wahl
    eines falschen Schlagmodus kann keine Rede sein (Utzinger,K).   }
14. ... exf3 15. Qxf3 O-O
    {! Mit nonchalanter Nichtachtung des drohenden Dxb7 gespielt. Schwarz
    hat nun den Vorteil der Bauernmehrheit am Damenfluegel, und er nuetzt
    sie mit hoechster Feinheit aus (Golombek,H). }
16. Rfc1
    {? Marshall, entmutigt durch sein schwaches Abschneiden im bisherigen
    Wettkampfverlauf, versucht vergeblich, sich dem Vormarsch der
    schwarzen Damenfluegelbauern entgegenzustemmen und waehlt einen rein
    negativen Weg. Nach 16.Dxb7 Dxb7, 17.Lxb7 Tab8 gefolgt von Txb2 haette
    Weiss tatsaechlich ein verlorenes Endspiel; er haette hingegen
    versuchen sollen, einen ausgleichenden Gegenangriff durch Verwertung
    seiner eigenen Mehrheit einzuleiten, etwa mittels 16.e4, gefolgt von
    De3, f2-f4 und f4-f5. Von hier ab nimmt der schwarze Vorteil Zug fuer
    Zug zu (Golombek,H). Etwas dogmatisch ist die Empfehlung, ein
    Gegenspiel mit 16.e4 zu starten, gefolgt von De3 und f2-f4. Doch nach
    16...Tfd8, 17.De3 Td4! bleibt voellig offen, ob sich die weissen
    Bauern in Bewegung setzen. Die d-Linie ist im Besitz des Schwarzen,
    und die Schwaechen von Weiss lassen sich nicht mehr beseitigen. Der
    Textzug hingegen verdirbt nichts: Marshall aktiviert einfach den Turm,
    ohne jedoch einen Verdacht zu haben. was ihn erwartet (Kasparov,G).
    Meiner Meinung nach war 16.Dxb7 Dxb7, 17.Lxb7 Tab8, 18.Lg2 Txb2,
    19.Tfc1! c4, 20.Lf1 Tc8. 21.Tc3 der einzige Weg zur Rettung mit guten
    Chancen auf ein Remis (Kasparov,G). }
16. ... Rab8 17. Qe4
    {Droht 18.Lh3. Immer noch waere der Vormarsch mit 18.e4 angezeigt
    gewesen (Golombek,H). In der Tat hat Marshall keine glueckliche Hand,
    wie er diese Stellung behandelt. Sowohl mit dem von H.Golombek
    empfohlenen Zug 18.e4 als auch mit der reumuetigen Zuruecknahme des
    vorhergehenden Turmzuges durch 18.Td1 konnte Weiss noch immer ein
    annehmbares Spiel erhalten (Utzinger,K).  }
17. ... Qc7
    {! Damit wird der Laeuferabtausch verhindert, der schwarze Laeufer ist
    staerker (Kasparov,G). }
18. Rc3
    {Noch ein Mythos: "Besser war 18.f4 (Panow). Dies schwaecht allerdings
    nur die Position von Weiss, weil nach 18...Tfd8 die Schwierigkeiten
    wachsen. Grundsaetzlich gilt in solchen Stellungen: Man darf die
    Bauern nicht bewegen, sondern muss sie schuetzen (Kasparov,G). }
18. ... b5 19. a3
    {?! Dieser Zug ist meines Erachtens falsch und bedeutend schlechter
    als die Alternative 19.b3, weil Weiss solche Stellungen anstreben
    sollte, wo der bald einmal auf c4 auftauchende Bauer des Gegners
    getauscht werden kann und wonach Schwarz mit einem leicht
    angreifbaren, isolierten Bauer verbleibt (Utzinger,K).    }
19. ... c4
    {Noch eine Nuance: Capablanca nutzt die unglueckliche Lage des Turmes
    auf c3 aus (Kasparov,G). }
20. Bf3
    {? (Utzinger,K). Wenn 20.b3 Da5 und Weiss ist gezwungen, 21.b4 zu
    spielen und Schwarz einen ausserordentlich machtvollen gedeckten
    Freibauern auf c4 zu ueberlassen. Eine bessere Verteidigung haette
    jedoch eine Umgruppierung seiner Tuerme ergeben, z. B. 20.Td1 Tfd8,
    21.T3c1 (Golombek,H). Hier kann ich Golombek wieder einmal Recht
    geben. In der Tat besitzt Schwarz in dieser Variante nur noch einen
    geringen Vorteil, so dass man die vorhergehenden Zuege von Marshall,
    mit Ausnahme von 20.Lf3?, nicht allzu scharf tadeln darf. Nach dem
    unbedachten Textzug gibt es aber kaum noch eine Rettung fuer Weiss
    (Utzinger,K).   }
20. ... Rfd8
    {Nun beherrscht Schwarz das gesamte Brett. Sein Vorgehen ist ein
    Beispiel, wie geringe Vorteile ausgenuetzt werden sollen (Lasker,Em).
    Nur sieben stille Zuege sind vergangen, und strategisch ist die Partie
    entschieden. Schwarz hat die Bauern auf dem Damenfluegel vorgerueckt,
    Weiss hat den Turm ins Abseits gestellt und die d-Linie kampflos
    preisgegeben. Es faellt schwer zu glauben, dass hinter Weiss ein
    Anwaerter auf den Schachthron und einer der zehn besten Grossmeister
    der Welt steht (Kasparov,G). }
21. Rd1
    {Hartnaeckiger war 21.Tc2 g6, 22.Df4 Dxf4, 23.exf4 Td3, obwohl es
    verstaendlich ist, dass Weiss den Damentausch bei gleichzeitiger
    Entwertung seiner Bauernmehrheit am Koenigsfluegel nicht als optimal
    betrachten kann (Utzinger,K).  }
21. ... Rxd1+ 22. Bxd1 Rd8
    {Schwarz hat im Ergebnis der letzten Zuege die Kontrolle ueber die
    einzige offene Linie erhalten, und dies in Verbindung mit der
    Bauernmehrheit am Damenfluegel genuegt zum Gewinn (Golombek,H). }
23. Bf3
    {?! Wenn es noch eine Rettung geben sollte, dann haette Weiss 23.Lg4
    versuchen muessen (Utzinger,K). }
23. ... g6
    {! Einfach, aber sehr stark. Der Zug droht unmittelbar eine Figur zu
    gewinnen mit 24...Ld5, 25.Dg4 h5; er gestattet aber ausserdem dem
    Turm, sich von der Grundlinie zu loesen und ermoeglicht Lf5, gefolgt
    von Td2 (Golombek,H). }
24. Qc6
    {? Erneut die falsche Wahl in dem Sinne, als damit lediglich die
    rasche Vergroesserung des gegnerischen Vorteils moeglich wird. Weiss
    musste seine Dame mit 24.Db1 zur Verteidigung des Damenfluegel
    einsetzen (Utzinger,K). }
24. ... Qe5
    {! Er will kein Tempo vergeuden, wie es nach 24...Dxc6, 25.Lc6 zur
    Verteidigung des b-Bauern notwendig gewesen waere (Golombek,H). }
25. Qe4
    {Alles andere ist noch schlechter, z. B. a) 25.Kg2 Td2 -+ oder b)
    25.Tc2 Df5 -+ (Utzinger,K). Sonst folgt Td2 mit gewaltiger Wirkung
    (Golombek,H). }
25. ... Qxe4 26. Bxe4
    {Ein weiteres Beispiel fuer "typische" Gewinnstellungen. Hier
    begruendet in der schwarzen Damenfluegelmehrheit und der
    unterschiedlichen Turmaktivitaet (Nikolaiczuk,L). }
26. ... Rd1+
    {Nicht zuerst 26...a5? 2.Kf1 und der weisse Koenig naehert sich
    verteidigend an (Nikolaiczuk,L). Ein sehr wichtiger Zug, denn Schwarz
    muss in jedem Fall verhindern, dass der weisse Koenig mittels Lc2 und
    Kf1 zum Damenfluegel gelangt (Kasparov,G). }
27. Kg2 a5
    {Weiss ist nun machtlos gegen das Vorgehen der Bauern; Schwarz wird
    sich sehr bald einen siegreichen Freibauern schaffen (Golombek,H). }
28. Rc2 b4 29. axb4
    {Keine Rettung, sondern nur Zugumstellung bringt 29.Lf3 Tb1, 30.axb4
    axb4 (Utzinger,K). }
29. ... axb4 30. Bf3
    {Oder 30.Kf3 b3, 31.Te2 Lh3! gefolgt von ...Lf1 -+ (Utzinger,K). }
30. ... Rb1
    {Die letzte kritische Position, die fuer Weiss bereits sehr unguenstig
    ist: Schwarz hat alles, was er wollte (Kasparov,G). }
31. Be2
    {Kasparov gibt hier ein Fragezeichen und meint, dass nach 31.Td2 noch
    immer Widerstand moeglich war. Schwarz muesse dann zum mindestens sehr
    genau spielen. Er gibt dann die komische Varante 31...Ta1!, 32.Le2
    Ta2, 33.Kf1 c3, 34.Td8 Kg7, 35.bxc3 Ta1+!, 36.Td1 Txd1, 37.Lxd3 b3 -+
    an. Dabei spielt Schwarz m.E. einfacher und besser wie folgt: 31.Td2
    b3, 32.Ld1 Tc1 gefolgt von c4-c3 und b3-b2, wonach eine
    partieaehnliche Stellung entsteht mit Mehrfigur fuer Schwarz
    (Utzinger,K). }
31. ... b3
    {Kein Kommentator scheint bemerkt zu haben, dass auch direkt 31...c3
    zum Gewinn fuehrt (Utzinger,K). }
32. Rd2
    {Einen Kurzschluss ergaebe 32.Tc3 Txb2, 33.Lxc4 Tc2 -+
    (Nikolaiczuk,L). }
32. ... Rc1 33. Bd1
    {Oder 33.Kf3 Tc2, 34.Td4 c3, 35.bxc3 b2, 36.Tb4 ld5, 37.e4 Txc3+,
    38.Kf4 Lb3 -+ (Utzinger,K).  }
33. ... c3
    {So einfach kann Schach sein (Utzinger,K). }
34. bxc3 b2 35. Rxb2
    {Keine Rettung bringt 35.Lc2 Txc2! (Utzinger,K). }
35. ... Rxd1
    {Schwarz hat nur eine Figur mehr gegen zwei Bauern, doch kann Weiss
    weiteren Bauernverlust nicht vermeiden (Utzinger,K). }
36. Rc2
    {Hier war Partieaufgabe angebracht (Golombek,H). }
36. ... Bf5 37. Rb2 Rc1 38. Rb3 Be4+ 39. Kh3 Rc2 40. f4 h5
    {Droht Matt durch Lf3+, Th2+, Kg7 und f6 (Golombek,H). }
41. g4 hxg4+ 42. Kxg4 Rxh2 43. Rb4 f5+ 44. Kg3
    {44.Kg5 wuerde den Koenig nach 44...Kg7 dem sofortigen Matt aussetzen
    (Golombek,H). }
44. ... Re2 45. Rc4 Rxe3+ 46. Kh4 Kg7 47. Rc7+ Kf6 48. Rd7 Bg2 49. Rd6+
Kg7
    {Und in wenigen Zuegen wird Weiss mattgesetzt (Utzinger,K). }
0-1
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