Benno Hartwig schrieb:
Aber es ist aus meiner Sicht auch nicht nachteilig, wenn eine Seite bis zu einem Drittel Bauern im Vorteil startet. Das ist eben die Realität, zu der wir doch gern Abschätzungen erhalten möchten. Mit 0,00-Stellungen wird im richtigen Leben doch eigentlich nie(!) gestartet.
...
PS:
Beide Seiten gleiches Buch, und jede Eröffnung wird vertauscht wiederholt, wäre das, was ich gern hätte.
Was das 0.00 betrifft, ganz deiner Meinung, und wie langweilig würden die Partien denn dann wohl ausschauen?
Der Drittelbauer ist eine im Zeitalter der Computerevals nachvollziehbare solche, Menschen, die von dieser Art, alles in Material umzurechnen, noch nicht so angekränkelt sind wie wir, käme das allerdings auch wieder fragwürdig vor, du müsstest auf einer Seite einen der Bauern köpfen und dich dann mit dem Gegner darüber einigen, welchen, und darüber, was der dann noch im Vergleich zu den ganzen Bauern dürfte, ein Drittel seltener ziehen, oder dreimal, um einen Schritt weiter zu kommen?
Was das Farbwechseln angeht, ist es auch so ein altes Schachstatistik- Selbstbetrugsmittel, finde ich, nämlich dass damit jedwede Ungerechtigkeit, die sich aus einer willkürlichen Auswahl an Stellungen ergibt, vom Tisch wäre.
Natürlich vermindert es einerseits die Chancenungleichheit, die sich aus bestimmten Stellungen ergeben, bei nicht primär eröffnungswissensbasiert spielenden engines gewaltig.
Dass aber, wenn eine engine mit einer Stellung schlechter kann als die andere, das mit vertauschten Farben nicht vielleicht auch so wäre, ist aus menschlich angekränkelter schachlicher Sicht, wenn man Schach mal wieder nicht primär als Schachcomputer-(so, wie wir sie derzeit kennen und lieben)- Statistik- Anwendung sieht, aus einer solchen etwas anderen Sicht wäre das dann auch nicht ganz so klar, oder?
Ich persönlich würde mich als Mensch ausgesprochen freuen, wenn meine Lieblingseröffnung vom Gegner in der Rückpartie noch einmal wiederholt werden müsste.