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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / SALC V5 released
- - By Stefan Pohl Date 2018-01-13 08:18 Edited 2018-01-13 08:40 Upvotes 3
Hallo,

nach einigen Experimenten (inklusive Rückschlägen) und mehrmonatigen PC-Kalkulationen, habe ich nun mit SALC V5 eine signifikante Weiterentwicklung meines SALC-Projektes released, weswegen ich auch Version 4 übersprungen habe... Alle bisherigen SALC (V1 - V3) Eröffnungen waren nur nach SALC-Kriterien gefiltert, also nur nach den Kriterien: Rochade immer auf gegenüberliegende Flügel und beide Damen noch auf dem Brett (in der jeweiligen Endstellung der Eröffnungslinie). In SALC V5 habe ich nun zusätzliche "half-closed" und (für kleinere Testsets) noch strengere "full-closed" Filterkriterien entwickelt und angewandt. Genauere Informationen finden sich auf meiner Website, auf der es jetzt eine Sektion "SALC openings" gibt, sowie in der ReadMe-Datei im Downloadpaket. Hier nur ganz kurz die half-closed Kriterien:

a) Auf der d- or e-Linie muß mindestens ein weißer und schwarzer Bauer vorhanden sein (also eine der beiden Zentrumslinien ist komplett geschlossen)
b) Auf den 4 Zentrumsfeldern (e4,d4,e5,d5) ist kein sofortiger Bauernschlagzug möglich, also nicht erlaubt ist: (wBauer e4 und sBauer d5) oder (wBauer d4 und sBauer e5)
c) Sollte die d-Linie komplett bauernfrei sein, dürfen nicht beide Damen auf der d-Linie stehen, um sofortigen Abtausch der Damen zu vermeiden.

Damit konnte ich eine weitere meßbare Absenkung der Remisqouten gegenüber den alten SALC-Eröffnungen erreichen. Siehe dazu die Testresultate weiter unten.

Alles weitere auf meiner Website, natürlich auch der Download des SALC V5 Pakets:

http://www.sp-cc.de/salc-openings.htm

Viel Spaß!  Stefan (SPCC)

Here some testing-results of SALC compared with the standard 8move-openigset used in the Stockfish-framework (all played games: 5'+3'', singlecore, 512MB Hash, no endgame-bases, no ponder, both engines with Contempt=+15)

Here the result of the Stockfish framework openings:

Games Completed = 1000 of 1000 (Avg game length = 1036.164 sec)
Settings = RR/256MB/300000ms+3000ms/M 450cp for 4 moves, D 120 moves/EPD:C:\LittleBlitzer3\34700_ok.epd(32000)
1. asmFish 170426 x64 603.0/1000 286-80-draws: 634 (L: m=0 t=0 i=0 a=80) (D: r=148 i=232 f=39 s=1 a=214)
2. Komodo 10.4 x64 397.0/1000 80-286-634 (L: m=0 t=2 i=0 a=284) (D: r=148 i=232 f=39 s=1 a=214)

Here the result of FEOBOS openings (v10, contempt 5 (=highest possible contempt, should deliver lowest possible draw-rate, Feobos can do))

Games Completed = 1000 of 1000 (Avg game length = 1026.116 sec)
Settings = RR/256MB/300000ms+3000ms/M 450cp for 4 moves, D 120 moves/EPD:C:\LittleBlitzer\feobos_v10_c5.epd(12412)
1. asmFish 170426 x64 612.0/1000 312-88-draws: 600 (L: m=0 t=0 i=0 a=88) (D: r=139 i=221 f=51 s=2 a=187)
2. Komodo 10.4 x64 388.0/1000 88-312-600 (L: m=0 t=0 i=0 a=312) (D: r=139 i=221 f=51 s=2 a=187)

Here the result of the older SALC V2 openings:

Games Completed = 1000 of 1000 (Avg game length = 944.640 sec)
Settings = RR/256MB/300000ms+3000ms/M 450cp for 4 moves, D 120 moves/EPD:C:\LittleBlitzer\SALC_V2_10moves.epd(10000)
1. asmFish 170426 x64 620.5/1000 351-110-draws: 539 (L: m=0 t=0 i=0 a=110) (D: r=149 i=231 f=38 s=0 a=121)
2. Komodo 10.4 x64 379.5/1000 110-351-539 (L: m=0 t=0 i=0 a=351) (D: r=149 i=231 f=38 s=0 a=121)

Here the result of the new SALC V5 10 moves half-closed openings:

Games Completed = 1000 of 1000 (Avg game length = 925.121 sec)
Settings = RR/256MB/300000ms+3000ms/M 450cp for 4 moves, D 120 moves/EPD:C:\LittleBlitzer\SALC_V5_hc_10m.epd(25000)
1. asmFish 170426 x64 616.0/1000 370-138-draws: 492 (L: m=0 t=0 i=0 a=138)(D: r=133 i=200 f=29 s=0 a=130)
2. Komodo 10.4 x64 384.0/1000 138-370-492 (L: m=0 t=0 i=0 a=370)(D: r=133 i=200 f=29 s=0 a=130)

Here the result of the SALC V5 8 move full-closed 500 positions opening-set, which I recommend for serious testwork (played in Gauntlet-mode, so all 500 positions were used):

Games Completed = 1000 of 1000 (Avg game length = 926.511 sec)
Settings = Gauntlet/256MB/300000ms+3000ms/M 450cp for 4 moves, D 120 moves/EPD:C:\LittleBlitzer\SALC_V5_8m_500.epd(500)
1. asmFish 170426 x64 664.5/1000 426-97-draws: 477 (L: m=0 t=0 i=0 a=97)(D: r=141 i=192 f=27 s=2 a=115)
2. Komodo 10.4 x64 335.5/1000 97-426-477 (L: m=0 t=0 i=0 a=426)(D: r=141 i=192 f=27 s=2 a=115)


Results overview:

Framework standard openings: Score 60.3% – 39.7%, draws: 63.4%
FEOBOS v10 contempt 5: Score 61.2% - 38.8%, draws: 60.0%
Old SALC V2: Score: 62.1% - 37.9%, draws: 53.9%
SALC V5 half-closed: Score 61.6% - 38.4%, draws: 49.2%
SALC V5 full-closed 500 positions: Score 66.5% - 33.5%, draws: 47.7%

Insbesondere das unterste Ergebnis meines neuen 500-Positionen SALC V5 full-closed Eröffnungssets, möchte ich besonders hervorheben: Hier ist nicht nur die Remisqoute sehr niedrig, sondern auch die Ergebnisspreizung ist gleichzeitig erheblich höher, als bei allen anderen Testruns (66.5%-33.5%). Und das ist ja das Besondere. Denn Remisqouten per Eröffnungsset zu senken ist prinzipiell total einfach: Gibt man einer Seite einen starken Vorteil, hat man automatisch (fast) keine Remisen mehr in Wettkämpfen. Aber eben auch nur noch Ergebnisse im 50%-Bereich, weil die starken Vorteile für eine Farbe sich in einem genügend langen Wetttkampf immer auf alle beteiligten Engines statistisch gleichverteilen und somit alle Engine-Ergebnisse in Richtung 50%-Marke gedrückt werden. Die Kunst besteht also darin, Remisqouten zu senken, ohne die Ergebnisspreizung zu reduzieren. Und hier wurde die Ergebnisspreizung sogar meßbar erhöht (!) Und je höher die Ergebnissreizung ist, desto mehr Ergebnisse liegen außerhalb der Errorbar - desto höher ist also die statistische Sicherheit und somit auch die Ergebnisqualität. Und desto mehr wirkt man der Ergebnisstauchung durch schneller werdende Hardware und den daraus folgenden steigenden Remisqouten entgegen!
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2018-01-13 10:02 Edited 2018-01-13 10:20
Hi Stefan,

zunächst gut das Du weiter machst mit Deinem Projekt.

Zwei wichtige Unterschiede:

- FEOBOS v10 hat eine durchschnittliche Zuglänge von: 17.3 Halbzügen = 8,65 Zügen, liegt also 3,35 Züge unter den 12 von Dir. Bedeutet das die Wahrscheinlichkeit durchaus gegeben ist, dass es zu schnellen Remisvarianten kommen kann, wenn diese von den festen Analysen abweichen. Allerdings wird das sehr selten vorkommen.

- Wir behandeln ja alle 500 ECO Codes und zwar alles was irgend geht, drei Züge nach ECO Code Bildung. Einige ECO Codes sind sehr Remis trächtig, gehören aber zur Theorie dazu.

Hast ja andere Maßgaben als wir, insofern nicht so wirklich vergleichbar aber ...
Wir haben ja auch an den Bewertungen gefeilt. So haben wir einige Kriterien mehr für das Ranking erarbeitet. Jede Stellung hat ja ein Ranking und auch diese Einstellungen sind mit Settings belegt worden. Zwischen Feobos v10 und jetzt fast v19 ist einiges passiert.

Nehmen wir an Du hast bei Salc 10.000 Stellungen (habe jetzt nicht geprüft), so könntest Du die TOP-10.000 von FEOBOS nach dem neuen Ranking nehmen und dann vergleichen. Hatte mal selbst einen Test gefahren mit den derzeitigen TOP-10.000 und war bei einer Remisquote von unter 50% bzw. bei einer Remisquote von 0.31% (schnelle Remispartien unter 23 Zügen).

Willst Du das selbst mal testen, warte bis v20 steht.

So lange wird das nicht mehr dauern.
Morgen steht v19 (Stockfish ist durch). Dann noch 9 Tage für Komodo und rein theoretisch könnten dann die FEOBOS v20 Bücher erstellt werden.

Wir machen folgendes:
Eine lehre Excel Tabelle mit 14 Sets von Engine Analysen.
Diese können dann in die Excel eingefügt werden und jeder kann sich daraus selbst so die Bücher erstellen wie gewollt bzw. kann sich von den 14 seine 10 favorisierten auswählen.
Senpai und Nirvanachess werden Engines 13 und 14 werden. Senpai läuft schon ... Nirvana im Anschluss an v20 wenn Komodo durch ist.

Aussortieren von Stellungen macht die Tabelle jetzt automatisch ohne Vorgaben von mir.
Meine Vorgaben wären ca. 2.1% der 41.614 Stellungen pro Engines (75% zu hohe weiß Bewertungen und 25% zu hohe schwarz Bewertungen). Die 2.1% kann auch nach unten gesenkt werden. Dadurch verringert sich die Remisquote, allerdings steigt die Quote an Stellungen, bei dem eine Seite mit meines Erachtens zu großem Vorteil startet.

Der gute Mix macht es, unter Beibehaltung aller ECO Codes!
Hat eine Seite nur den kleinsten Vorteil wird die Remisquote zwar niedriger aber die Qualität vom Testergebnis lässt nach.

Daher ...
Bei einem richtigen Vergleich müsste geschaut werden (mit dem Tool von Ferdinand Mosca) ob nach ca. 30 Zügen Stellungen erreicht werden (bei Eng-Eng auf höchsten Niveau) bei denen eine Seite schon Vorteile von 1.5 Bauerneinheiten hat. So gehe ich vor beim Testen vor um Bücher zu vergleichen. Das ist überhaupt das Indiz dafür, wie hochwertig ein Buch ist, denn entlässt das Buch mit Vorteil taugt die Partie nichts, weil das Ergebnis beeinflusst ist. Da schneidet FEOBOS natürlich perfekt ab und sucht das Konkurrenzbuch ... bin noch nicht fündig geworden.

Die Excel lässt also keine Wünsche mehr offen ist zum Spielzeug für Settings-Freaks geworden.
Selbst der Test-Set lässt sich nun mit Settings einstellen.

So, genug!

Gruß
Frank

Hoffe ja immer noch, dass wir von Usern Analyse-Sets der 41.614 Stellungen erhalten.
Aber die Arbeit macht sich offenbar niemand, schade ... denn sie wissen nicht was sie verpassen.
Macht richtig Spaß!
Parent - - By Stefan Pohl Date 2018-01-13 10:19 Edited 2018-01-13 10:49
Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, daß mein SALC Buch 12 Züge tief ist. Es ist 10 Züge tief, also nur minimal tiefer als FEOBOS. Und enthält 25000 Linien. Und das 500er TestSet ist nur 8 Züge tief und somit sogar flacher als FEOBOS.

Und ich mache bestimmt noch einen Testrun mit FEOBOS, wenn es mal fertig ist. Aber bzgl. Remisquote und Ergebnisspreizung sehe ich da kein großes Potential. Und in welcher anderen Hinsicht FEOBOS einen nennenswerten Nutzen im Vergleich zu einem StandardBuch bringen soll, sehe ich nachwievor nicht. Alle ECO codes abzuspielen ist doch keine Errungenschaft an sich. Entweder will man normale Eröffnungen haben, dann reicht ein StandardBuch. Und abseits des normalen bringt FEOBOS zwar exotische ECO Codes aufs Brett. Aber wozu? Welchen meßbaren Nutzen hat das für den Anwender? Oder fürs Computerschach?
SALC hat einen meßbaren Nutzen, nämlich viel geringere Remisquoten. FEOBOS nicht. Es sei denn, man erklärt es zum lohnenswerten Ziel, alle ECO Codes abzuspielen. Aber warum sollte das für wen lohnenswert sein? Und worin besteht dieser Lohn bzw. lohnende Effekt? Bedaure, aber das sehe ich nicht.

“Hat eine Seite nur den kleinsten Vorteil wird die Remisquote zwar niedriger aber die Qualität vom Testergebnis lässt nach.“
Das stimmt so einfach nicht. Das gilt nur bei einem wirklich signifikanten Vorteil für eine Seite, denn dann nähern sich die Enginescores der 50% Marke. Und das ist natürlich schlecht, denn:
Es gibt zwei Qualitätskriterien, welche aber immer zusammen betrachtet werden müssen, für die Ergebnisqualität, nämlich Remisquote und Ergebnisspreizung. Je kleiner die Remisquote und je höher die Ergebnisspreizung,  desto besser die Ergebnisqualität. Und die mißt man natürlich an den Enden der Partie, und nicht irgendwo nach x Zügen. Denn x ist dann immer willkürlich gewählt. Nur das Partieende ist ein Ergebnis. Und nur das interessiert im (Computer)schach.
  Eliminiert man dagegen kleinste Vorteile, ist das moderne Computerschach einfach totremis. Glücklicherweise (in Anführungszeichen) ist die FEOBOS Methode gänzlich ungeeignet, wirklich kleinste Vorteile herauszufiltern. Denn nur die Endknoten einer Variante mit zig Engines in einfacher Vorwärtsberechnung zu bewerten, kann gar nicht erkennen lassen, ob eine Eröffnungs-Stellung komplett ausgeglichen ist. Das ginge nur per Rückwärtsanalyse (Cerebellum) oder per MonteCarlo Ausspielung. Und selbst dann könnte man nicht wirklich sicher sein.
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2018-01-13 10:23
Hi Stefan,

ah, es waren 10 ... sitze nicht an meinem Schach-PC um prüfen zu können.
Sorry!

Also wenn Du dann die 25.000 Stellungen hast ... dann die TOP-25.000 von FEOBOS nehmen.

Kleiner TIPP:
Contempt 5 oder 4 würde ich nicht empfehlen weil Stockfish und Booot zu viele gute Stellungen mit nicht korrekten 0,00 Bewertungen raus holt.
Wenn Du den Vergleich startest nehme das Contempt 3 Buch.

Oder Booot und Stockfish aus dem Kreis der 10 Standard Engines entfernen und später ersetzen durch Nirvana und Senpai, dann mit Contempt 5.

Lange dauert das mit FEOBOS nicht mehr.
Ende Februar sind 14 Engine Analysen der 41.614 Stellungen durch.

Gruß
Frank
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-01-13 10:50 Edited 2018-01-13 10:59
Hi Stefan,

vergessen ...

Wenn Du die TOP-25.000 von FEOBOS später nach v20 nimmst ...
Dann ist Contempt egal ...

Die PGN Datenbank ist ja sortiert von bester Stellung runter zu 41.614.
Du kannst die dann einfach abschneiden nach Partienummer 25.000 und hast die FEOBOS TOP-25.000.
Sortiert wird ja nach den Ranking Kriterien (sind derzeit 9 oder 10).

Für Dich ist also nur wichtig die sortierte PGN zu haben da Du Dir ja die Bücher unter der gewünschten GUI mit dem PGN selbst erstellen kannst.

So kannst Du übrigens auch den Test-Set Testen ...
Dann hier einfach abschneiden nach 500 der 41.614 Stellungen und Du hast die besten 500 FEOBOS Stellungen ...
Wobei hier ein wenig nachgearbeitet werden muss. Klar da werden dann Stellungen mit kleinen Abweichungen zu verschiedenen ECO Codes doppelt sein.
Aber wir können ja auch pro ECO Code einen Test-Set kreieren ... die jeweils beste Stellung zu jedem ECO Code.

Wenn FEOBOS also fertig und die Positionen sind nach Ranking sortiert kann mit dieser PGN Datenbank alles mögliche wild getrieben werden.
z. B. unter der Chessbase GUI oder Scid läßt sich dann einfach alles heraussuchen.

Suche ich z. B. B01 Stellungen, sind die Stellungen die zuerst mit der niedrigsten Nummer in der Datenbank die hochwertigsten ... weil die komplette Datenbank sortiert sein wird.
Insofern lassen sich wild alle möglichen Test-Set Konstellationen zusammentreiben.

Möchte z. B. der User einen Test-Set wo alle Figuren noch auf dem Feld sind (macht keinen Sinn weil dann wieder viele ECO Codes verschwinden bzw. nie ausgespielt werden), kann auch das erstellt werden, weil das lässt sich in der Excel einstellen und daraus wieder dieses Ranking nach diesem höher eingestuften Kriterium erstellen. Wir hatten eine solche Anfrage ... macht aber keinen Sinn.

Wir haben denke ich an alles gedacht bei den Standard Einstellungen.
Natürlich kann der User das dann für sich so gestalten wie er möchte (z. B. nur Stellungen mit allen Figuren auf dem Feld).

Gruß
Frank
- - By Guenter Stertenbrink Date 2018-01-13 11:28
Danke, sehr gut, ich teste dann noch asmFish gegen asmFish ...

ist das jetzt besser, als wenn man irgendwelche Eroeffnungen nimmt,
die zu 50% gewonnen und zu 50% remis sind ?

Ausser vielleicht, dass es Eroeffnungstheoretisch wertvoll ist,
aber das wird ja bei SALC ohnehin vernachlaessigt.

Man hat mehr Schwarz-Siege , ist das ein Vorteil ?

SALC kann irgendwann nicht mehr verbessert werden, 50%-50% schon
Parent - - By Stefan Pohl Date 2018-01-20 14:13
Guenter Stertenbrink schrieb:


Ausser vielleicht, dass es Eroeffnungstheoretisch wertvoll ist,
aber das wird ja bei SALC ohnehin vernachlaessigt.


Das würde ich so pauschal nicht unterschreiben. Ich habe mal pgn-extract über meine 25000 SALC V5 half-closed Eröffnungslinien laufen lassen und pgn-extract hat festgestellt, daß von 500 möglichen ECO-Codes (A00-99, B00-99, C00-99, D00-99, E00-99) immerhin 348 ECO-Codes enthalten sind. Das sind immerhin 69.6%.
Das Standard 8moves Testset des Stockfish-Frameworks kommt auf 88.2% aller möglichen ECO-Codes. Natürlich mehr als SALC, das war auch klar, aber auch noch weit unter 100%. Und nur 18.6% mehr als bei SALC V5. Insofern erreicht auch mein SALC V5 eine recht ordentliche ECO-Code Abdeckung.

Guenter Stertenbrink schrieb:

SALC kann irgendwann nicht mehr verbessert werden, 50%-50% schon


Ich denke auch, daß bei SALC mittlerweile ziemlich das Optimum von mir erreicht wurde. Die strengeren full-closed Filterkriterien, die ich bei den kleineren Testsets angewandt habe, haben zwar nochmal eine Verbesserung gebracht, aber dort fallen einfach sehr viele Stellungen raus, für ein ordentlich großes Buch ist das nicht praktikabel, da bleibt schlicht nicht genug Material übrig.

Unter deinem 50%-50% kann ich mir noch nicht soviel vorstellen. Aber, wenn du da ein mal ein PGN erstellst, mache ich gerne mal einen Testrun unter den identischen Bedingungen, unter denen ich auch meine SALC-Stellungen und die Stockfish-Framework 8moves-Stellungen und FEOBOS v10 getestet habe (1000 Partien, 5'+3'', singlecore asmFish vs. Komodo 10.4). Dann können wir schön vergleichen, wie die Ergebnisqualität bzgl. Elo-Spreizung und Remisqoute ist.
Parent - By Guenter Stertenbrink Date 2018-01-21 07:58
ich meinte, die SALC-Stellungen machen nur einen kleinen Teil der Stellungen
zB. aus einem Eroeffnungsbuch, oder aus Grossmeisterpartien
und die Produktion von theoretisch wertvollen Neuerungen ist daher
weniger wahrscheinlich.
--------------------------------------

http://magictour.free.fr/fcp-he.pgn
500 (von 506) Eroeffnungsstellungen Zug 1-12 herausgefiltert aus FCP-4.49
beide engines Elo > 2900 , beide evals zwischen +0.50 und +0.90
(FCP-Ergebnis : 245*(1-0),188=*(1/2-1/2),67*(0-1)

http://magictour.free.fr/ccrl-es.pgn
500 Eroeffnungen Zug 1-10 aus CCRL 40/40 , beide engines ELO > 3000,

>100 Partien, maximale Ergebnisspreizung


[beide gerade erzeugt, noch ungetestet]
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-01-21 08:40 Edited 2018-01-21 08:50
Hallo Stefan,

generell haben wir immer das Problem das ECO Codes auf der Strecke bleiben wenn wir:

- eine Datenbank nach Zug 6, 8, 10 abschneiden.
- irgendwelche Kriterien bringen, wie unterschiedliche Rochaden (können nicht bei allen ECO Codes vorkommen) oder gar ... es müssen noch alle Figuren auf dem Brett sein.
- denkbare andere Szenarien.

Können wir drehen und wenden wie wir wollen.

Sage ja, drei Züge nach ECO Code Ende bei FEOBOS. Was bedeutet, dass in der ganzen Phase, der Erstellung der Daten, mit 500 Datenbanken gearbeitet wurde und genau das ziemlich viel Arbeit war. Wenn ich zurückblicke mit welchen Tricks ich gearbeitet habe um überhaupt zu diversen ECO Codes ausgeglichenes zu produzieren, komme ich heute immer wieder zum Entschluss das ich das nicht mehr machen würde. Denke das kann sich auch niemand wirklich vorstellen in x geschriebenen Büchern nach Varianten zu suchen die spielbar wären. Oder bei Engines die Vorgabe so zu gestalten das Varianten die noch nicht auf dem Brett waren bzw. sich in Datenbanken nichts finden lässt darauf anzusetzen damit überhaupt Daten produziert werden.

Denke, das während der Erstellungsphase 75% sehr aufwendig editierter Daten nach weiteren Engine Prüfungen wieder rausgeholt wurden und nur 25% dieser sehr aufwendigen Arbeit übrig blieben. Das alles für den Zweck, dass dann seltene ECO Codes überhaupt ausgespielt werden, wobei die Wahrscheinlichkeit dann immer noch gering ist das die Stellungen aufs Brett kommen. Denn je weniger zu einem ECO Code vorhanden ist, desto geringer die Chance bei Ausspielpräferenzen ist, dass diese überhaupt aus dem Buch heraus ausgespielt werden. Und trotzdem ist genau das wichtig.

Nun haben wir bei FEOBOS ja auch Statistiken zu den ECO Codes selbst angefertigt. Wir können also sagen, welche ECO Codes sich am besten eignen und welche eher weniger. Selbst zu den ECO Codes gibt es ein Ranking. Während der FCP Rating Liste hatte ich hier und da geschrieben, dass ca. 35 der ECO Codes sehr remisanfällig sind. Heute nach den detaillierten Auswertungen der Excel von Klaus weiß ich, dass es immer noch oberflächlich betrachtet knappe 50 sind und von diesen 50 mehr als 80% in heutiger Theorie unter sehr starken Spielern eher gemieden werden.

Nur was Großmeister vermeiden, müssen Engines nicht vermeiden. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Großmeister Recht behalten in Ihrer ausgearbeiteten Theorie aber oftmals stellen Engines dann wieder alles in Frage. Unsere Theorie geht ferner auch viel tiefer als nur 3 Züge nach ECO Code Bildung. Schauen wir uns an, wie viele schnelle Partien mit ausgeglichenen Vorgaben erzeugt werden, von Engines die über 2.700 Elo liegen, erkennen wir Recht schnell wie komplex und oftmals kompliziert die Theorie ist. Engines werden dann zu früh mit nur 3 Züge nach ECO Code Bildung aus der Variante entlassen, verstehen gar nichts und werden platt gewälzt.

Was ich z. B. für 100% perfekt halten würde, wenn wir bei FEOBOS 5-6 Züge nach ECO Code Bildung hätten. Nur das ist nicht machbar, ich bräuchte aneinander gestellt eine Rechnerarmee auf einer Länge von 1km einer Straße, welche dann wieder 1 Jahr analysieren müssten. Das errechnete vor kurzer Zeit jemand der mich zu FEOBOS angeschrieben hatte.

Aber wenn wir FEOBOS 5-6 Züge nach ECO Code Bildung hätten wäre das fantastisch, nur würden dann ganz sicher die Remisquoten nicht abnehmen. Bei 3 Züge ist noch nicht so viel passiert aber mit jedem weiteren Zug bzw. zwei weiteren Halbzügen und längeren Vorgaben zu ausgeglichenen Stellungen steigt die Remisquote weiter leicht an.

Nun ja, wir haben was wir wollen.
Ein zu sicherlich nach 10 Engine Analysen der kompletten Datenbank zu über 99,8% fehlerfreies Buch und reichlich Vorgaben um Engines zu testen und zwar durch alle 500 ECO Codes hinweg. Da wird keine Engine durch die Vorgabe bevorteilt oder benachteilt und der Kampf der Giganten startet abwechslungsreich.

Ob es sinnvoll ist nur mit Varianten auserlesener Eröffnungssysteme zu starten, welche die Remisquote drücken sei dahingestellt. Fest steht, wir sollten Remis nicht durch Buchvarianten forcieren bzw. sollten Varianten die zur schnellen dreifachen führen eliminiert werden, weil uns das für einen Engine Test überhaupt nichts bringt. Nur künstlich 20% der Theorie verschwinden zu lassen weil die Remiswahrscheinlichkeiten höher sind ist so eine Sache, vergleichbar ... Borussia M'gladbach spielt nur mit 10 Stürmern und einem Torwart. Spielen zwei Engines, die einen scharfen Spielstil haben pausenlos scharfe Varianten gegeneinander ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer interessantes zu sehen als im Normalfall. Die Partien werden langweilig. Spielt scharf spielende Engine gegen normal spielende Engine mit einem scharfen Buch ... 3x darfst Du raten wer in Vorteil kommt. Und schon wieder wurde manipuliert. Wäre so als wenn ich ein Buch mit passiven Varianten erstellen würde und scharf spielende Engines drauf ansetze, im Umkehrschluss auch wieder manipulativ.

Ganz unabhängig vom Tatbestand das was für uns scharf ausschaut eine Engine bewertet wie alles andere und vielleicht sogar weniger Probleme damit hat als mit einer feinen positionellen Varianten oder gar langfristigen strategischen Ideen.

Der MIX aus allem ist meines Erachtens wichtig und erst Recht wenn ich alle Erfahrungen hierzu in die vielfältigen Betrachtungsmöglichkeiten einbeziehe.
Insofern ja auch wichtig bei FEOBOS dass stark unterschiedliche Engines im Spielstil ein Team bilden und zusammen das Buch erstellen.

Viele Grüße
Frank
- - By Guenter Stertenbrink Date 2018-01-17 23:50
159764 Partien TCEC 40/40 beide Elo>3000
Remisquote=53%
3703 mit entgegengesetzten Rochaden ohne Damentausch
vor Zug 11 : Remisquote=41%

frueher Damentausch --> Remisquote=62%
Parent - - By Stefan Pohl Date 2018-01-20 14:16
Guenter Stertenbrink schrieb:

159764 Partien TCEC 40/40 beide Elo>3000
Remisquote=53%
3703 mit entgegengesetzten Rochaden ohne Damentausch
vor Zug 11 : Remisquote=41%

frueher Damentausch --> Remisquote=62%

Ich vermute, du meinst CEGT, nicht TCEC ???

Ansonsten sind diese Ergebnisse so, wie man sie erwarten würde.
Parent - By Guenter Stertenbrink Date 2018-01-20 14:32
sorry, CCRL . Die bieten Massen-Download der Partien in einer Datei an.

Die haben auch eine Eroeffnungsstatistik, aber alle Elos
Besser: beide engines etwa gleichstark und > 3000
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