Ein Beispiel muss ich noch bringen, weil man es einfach selten sieht, dass Rybka 3 innerhalb von nur 8 Zügen, nachdem der Gegner aus dem Buch kommt, verliert.
Natürlich ist das mittlerweile ein ausgesprochenes Antirybkabuch, von denen es sicher einige gibt und natürlich ist es kein gutes Beispiel für 3Hirn- Partien, weil bright 0.4 a den Sieg mit meinem Buch praktisch allein geschafft hat, trotzdem freut einen so etwas natürlich als Buchautor und begonnen hat es wie die Partie davor: R3 256 Mb hash, 2 Kerne, gegen eine ebensolche R3 im Team mit bright 0.4a, dieser auf 2 Kernen eines zweiten Rechners mit 512 Mb hash.
Die Einzelrybka spielt wieder mit ihrem Noomen- Buch, das hier bis zum 10.Zug reicht, das bright- Team hat mit meinem Buch allerdings immerhin noch 10 Züge mehr, bis es beim 21. Zug erst zu rechnen beginnen muss, stimmt nicht ganz, die zweite Rybka rechnet als Kiebitz- engine schon von Anfang an mit, daher ist es bright besonders hoch anzurechnen, dass er die Stellung, die er erst ab Zug 21 zu berechnen beginnt, mit -0.13 besser einschätzt als Rybka, die hier noch mit leichtem Plus für Weiß die drohende Gefahr unterschätzt.
Weil mir das, trotzdem ich R3s Vorschlag 21...Tf7 bright anbiete und auch der bei seinem 21...Tg6 bleibt, die richtigere Einschätzung scheint (man hat ja auch so seine Erfahrung mit diesem Buch

), lasse ich bright gleich mit seinem Zug die Partie allein fortsetzen und hier das Ergebnis:
[Event "30 Minuten/Partie"]
[Site "Engine Match"]
[Date "2009.06.22"]
[Round "1"]
[White "Rybka 3 32-bit1T"]
[Black "bright-0.4a2T"]
[Result "0-1"]
[PlyCount "60"]
[EventDate "2009.??.??"]
1. e4 {0.00/0 0s} b6 {0.00/0 0s} 2. d4 {0.00/0 0s} e6 {0.00/0 0s} 3. Bd3 {0.00/
0 0s} Bb7 {0.00/0 0s} 4. c4 {0.00/0 0s} Nc6 {0.00/0 0s} 5. Ne2 {0.00/0 0s} Nb4
{0.00/0 0s} 6. Nbc3 {0.00/0 0s} Nxd3+ {0.00/0 0s} 7. Qxd3 {0.00/0 0s} g6 {0.00/
0 0s} 8. O-O {0.00/0 0s} d6 {0.00/0 0s} 9. a4 {0.00/0 0s} Bg7 {0.00/0 0s} 10.
a5 {+0.50/14 43s} Ne7 {0.00/0 0s} 11. a6 {+0.61/15 34s} Bc8 {0.00/0 0s} 12. d5
{+0.66/15 26s} O-O {0.00/0 0s} 13. Nd4 {+0.66/14 22s} e5 {0.00/0 0s} 14. Ndb5 {
+0.63/15 26s} f5 {0.00/0 0s} 15. exf5 {+0.61/16 2:02m} gxf5 {0.00/0 0s} 16. Bg5
{+0.75/15 1:46m} f4 {0.00/0 0s} 17. Rfe1 {+0.74/14 35s} Bf6 {0.00/0 0s} 18.
Bxf6 {+0.71/14 22s} Rxf6 {0.00/0 0s} 19. g3 {+0.65/14 50s} Bd7 {0.00/0 0s} 20.
Rac1 {+0.65/12 20s} Nf5 {0.00/0 0s} 21. b3 {+0.60/11 20s} Rg6
22. Kh1 {+0.46/11 24s} Kh8 {-0.13/15 2:09m (Sh6)} 23. Rc2 {+0.31/10 23s (Se4)} Qg5 {-1.38/15
2:23m (c6)} 24. Ne4 {-0.69/11 1:31m} Qh5 {-2.56/17 0s} 25. Qe2 {-0.70/12 2:46m}
f3 {-2.74/18 0s (Dxe2)} 26. Qf1 {-0.70/9 0s} Rag8 {-3.61/16 40s (Lxb5)} 27. Qg1
{-2.38/11 34s (Tc3)} Nh6 {-4.85/16 29s (Sd4)} 28. Re3 {-3.47/10 21s (h4)} Bh3 {
-7.42/15 1:06m} 29. Nd2 {-7.59/11 0s (Tcc3)} Bg2+ {-10.81/16 28s} 30. Qxg2 {-7.
70/13 0s} fxg2+ {-11.12/18 30s} 0-1
Obwohl ich nach dem Diagramm die GUI gewechselt habe und damit R3s (allerdings auch brights) hash gelöscht, war die Bedenkzeit nur knapp zu bright's Gunsten, Rybka hatte 9 Minuten für die Eröffnung verbraucht, dafür hatte ich bright auf R3s 21.Zug und dann noch einmal auf seinem eigenen eine Weile rechnen lassen, 5 Min. waren von Schwarz um und mit diesen Uhr- Einstellungen begann die 30 Min./Partie- Zählung wieder automatisch für beide weiter zu laufen.
Wahrscheinlich hätte R3 mit dem bereits gefüllten hash die Zeit von da an besser genutzt, ich habe aber danach die Partie noch einmal vom 21.Zug an mit R3 nachgespielt und sie bleibt von der Diagrammstellung an 20 Min. auf Quad mit 1024 Mb hash bei 22.Kh1 und einer Bewertung von 0.00 (19Hz fertig berechnet).
Erst wenn man den ausgeführt hat, beginnt ihr bei der Berechnung von 22... Kh8 etwas zu schwanen, mit dem vollen hash spielt sie danach nicht mehr das fatale 23.Tc2? aber ob ihre Bewertung von 23.Se4 mit 0.00 nicht auch noch etwas zu optimistisch ist, sei dahingestellt, weil auch das ausführend, fällt mit der Berechnung von 23... c6 dieselbe auch und wenn's wen intererssiert, könnte man sich ja die weiteren Abspiele noch genauer ansehen.
brights Bewertung ist jedenfalls in der Partie in den nächsten 3 Zügen einfach besser als die von Rybka und besonders gern sehe ich immer wieder das typische Hoppala- Verhalten dieser so klugen engine, wie es hier ab dem 25. Zug zu beobachten ist in der Rückwärtsanalyse, wenn sie schon weiß, dass man da baden gehen kann, sie dreht dann gern mal die eine oder andere Runde in den halbhohen HZ- Tiefen einfach ein zweites Mal, so quasi: da muss doch noch irgendwas sein....
Alles in Allem eine nette Partie, natürlich kann man hier über Rybkas Eröffnung die Nase rümpfen aber gerade das macht diese engine ja so schwer angreifbar, sie lässt sich normalerweise nicht ums Verrecken in Stellungen führen, die sie taktisch so unterschätzt wie diese im Diagramm.