[quote="Kurt Utzinger"]
Hat schon jemand einen spürbaren Vorteil beim Analysieren bemerkt, der
sich mit den neuen Funktionen "Gemeinsame Analyse" oder "Monte Carlo"
erkären liesse, oder stürzt sich einfach jeder auf diese neuen Funktion, ohne sich
darüber überhaupt Gedanken zu machen. Neue Features bedeuten ja heutzutage
oftmals nichts anderes als eben "neue Features" und noch lange nicht, dass
irgendwo etwas besser geworden wäre
Mfg
Kurt
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Hallo Kurt,
berechtigte Fragen, die Du da stellst.
Ich muss sagen, dass ich noch nicht so recht warm geworden mit den beiden von Rybka genutzten neuen Chessbase-GUI-Funktionen "Gemeinsame Analyse" und "Monte Carlo". In der Aquarium-GUI heißen ähnliche Funktionen "Randomized match" und "IDeA = In Depth Analysis", wobei mit Hilfe der letzteren Funktion ein Baum erzeugt wird, der die Ergebnisse einer interaktiven Analyse enthält (man kann vorgeben, welche Stellungen / Züge / Alternativen besonders intensiv betrachtet werden sollen).
Soweit die Theorie. Was ist aber mit dem praktischen Nutzen? Die gemeinsame Analyse erlaubt es mir, die Ressourcen von Rybka in der Analyse effizienter einzusetzen. Rybka 3 A (mit z. B. 70% der Ressourcen) rechnet ungestört an der Analyse-Ausgangsstellung, während Rybka 3 B an den Stellungen rechnet, die sich durch meine manuellen Zugeingaben ergeben und teilt die Ergebnisse Rybka 3 A mit, wodurch die Stellungsbeurteilung insgesamt solider werden soll. So richtig nachvollziehbar ist für mich aber nicht, was da genau passiert, und welche Folgezug-Bewertung wie in die Gesamtberwertung der Stellung einfließt.
Da ist die IDeA-Analyse von der Aquarium-GUI schon etwas nachvollziehbarer zu nutzen. Ich bin gerade dabei, Walter Eigenmanns 4. Brillanten mit diesem Tool interaktiv zu analysieren. Die Ergebnisse werde ich bei Interesse zu späterer Zeit gesondert posten. Ich gebe da z. B. die beiden Alternativ-Züge 1.Th3 und 1.Tg1 und jeweilige (aus meiner, Walters oder Computer-Sicht) relevante Fortsetzungen ein und lasse den Rechner ein paar Stunden oder eine Nacht darüber brüten. Dabei muss ich zuvor einstellen, wie lange und/oder bis zu welcher Rechentiefe jede Verzweigung berechnet werden soll. Ich habe aktuell 30 Sekunden pro Zug vorgegeben (auf Intel Quadcore Q6600@2,4 GHz).
Hier noch einmal die Stellung:
http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=169Aus meiner Sicht lohnt es sich - trotz der gewöhnungsbedürftigen Oberfläche - sich einmal eingehender mit der neuen, innovativen, aber noch etwas unausgereiften Aquarium-GUI zu beschäftigten. Bei der Anschaffung von Rybka 3 über Convekta schlägt sie glaube ich auch nur etwa mit 10 Euro zu Buche.
Gruß
Axel