By Emilo Reggio
Date 2009-05-30 17:05
Hallo,
hier ein Auszug aus der aktuellen Internetseite des Deutschen Schachbundes: Fide Regeln gültig ab 01.07.2005
Hier wird noch von Fallblättchen gesprochen! Von einer Zertifizierung steht hier nichts!
REGELN FÜR DEN SCHACHSPORT
Artikel 6: Die Schachuhr
6.1 Eine "Schachuhr" ist eine Uhr mit zwei Zeitanzeigen, die so miteinander verbunden
sind, dass zu gleicher Zeit nur eine von ihnen laufen kann. "Uhr" bedeutet in den
Schachregeln jeweils eine der beiden Zeitanzeigen.
Das Fallen des "Fallblättchens" bedeutet, dass die einem Spieler zugewiesene Zeit
aufgebraucht worden ist.
6.2 a) Wenn eine Schachuhr benutzt wird, muss jeder Spieler eine Mindestzahl von
Zügen oder alle Züge in einer bestimmten Zeitperiode ausführen, und / oder es darf ihm
pro Zug eine zusätzliche Bedenkzeit zugeteilt werden. All dies muss im Voraus bekannt
gegeben werden.
b) Die Zeit, die ein Spieler in einer Zeitperiode gespart hat, wird ihm für die nächste
Periode zu seiner verfügbaren Zeit hinzugerechnet, außer im Aufschub-Modus.
Im Aufschub-Modus erhalten beide Spieler eine Hauptbedenkzeit. Außerdem erhält
jeder Spieler pro Zug eine festgelegte Extrabedenkzeit. Der Verbrauch der
Hauptbedenkzeit setzt erst nach dem Ablauf der Extrabedenkzeit ein. Vorausgesetzt,
dass der Spieler seine Uhr vor Ablauf der Extrabedenkzeit anhält, ändert sich die
Hauptbedenkzeit nicht, unabhängig vom Anteil an Extrabedenkzeit, der verbraucht
worden ist.
6.3 Jede Zeitanzeige hat ein "Fallblättchen". Unmittelbar nach dem Fallen eines
Fallblättchens müssen die Anforderungen nach Artikel 6.2.a) überprüft werden.
6.4 Der Schiedsrichter entscheidet vor Partiebeginn, wo die Schachuhr zu stehen kommt.
6.5 Zu dem für den Partiebeginn festgesetzten Zeitpunkt wird die Uhr des Spielers mit den
weißen Figuren in Gang gesetzt.
Die FIDE-Schachregeln Offizielle Übersetzung des DSB Verbreitung nur mit Genehmigung des DSB
6.6 Falls zu Beginn keiner der Spieler anwesend ist, verliert der Spieler mit den weißen
Figuren die gesamte Zeit bis zu seinem Eintreffen, es sei denn, das Turnierreglement
sieht etwas anderes vor oder der Schiedsrichter entscheidet anders.
6.7 Jeder Spieler, der mehr als eine Stunde nach dem angesetzten Spielbeginn am
Schachbrett eintrifft, verliert die Partie, es sei denn, das Turnierreglement sieht etwas
anderes vor oder der Schiedsrichter entscheidet anders.
6.8 a) Während der Partie hält jeder Spieler, nachdem er seinen Zug auf dem
Schachbrett ausgeführt hat, seine eigene Uhr an und setzt die seines Gegners in Gang.
Einem Spieler muss es immer ermöglicht werden, seine Uhr anzuhalten. Sein Zug gilt
als nicht vollständig abgeschlossen, solange er das nicht getan hat, es sei denn, der
ausgeführte Zug hat die Partie beendet (siehe Artikel 5.1 und 5.2).
Die Zeit zwischen der Ausführung des Zuges auf dem Schachbrett und dem Anhalten
der eigenen und dem Ingangsetzen der gegnerischen Uhr gilt als Teil der Bedenkzeit des
betreffenden Spielers.
b) Ein Spieler muss seine Uhr mit der gleichen Hand anhalten, mit der er seinen Zug
gemacht hat. Einem Spieler ist es verboten, seinen Finger auf oder über dem Knopf zu
behalten.
c) Die Spieler müssen die Schachuhr angemessen behandeln. Es ist verboten, auf sie
draufzuhauen, sie hochzuheben oder umzuwerfen. Unangemessenes Umgehen mit der
Uhr wird gemäß Artikel 13.4 bestraft.
d) Falls einem Spieler das Bedienen der Uhr nicht möglich ist, darf er für diese Aufgabe
einen Assistenten stellen, der vom Schiedsrichter genehmigt werden muss. Seine
Bedenkzeit wird vom Schiedsrichter angemessen angepasst.
6.9 Das Fallblättchen gilt als gefallen, wenn der Schiedsrichter dies beobachtet oder einer
der Spieler zu Recht darauf hingewiesen hat.
6.10 Außer in den Fällen, die durch die Artikel 5.1 oder einen der Artikel 5.2 a), b) oder c)
erfasst werden, gilt, dass ein Spieler seine Partie verloren hat, wenn er die
vorgeschriebene Anzahl von Zügen in der zugewiesenen Zeit nicht vollständig
abgeschlossen hat. Die Partie ist jedoch remis, wenn eine Stellung entstanden ist, aus der
heraus es dem Gegner nicht möglich ist, den König des Spielers durch eine beliebige
Folge von regelgemäßen Zügen, selbst bei ungeschicktestem Gegenspiel, matt zu setzen.
6.11 Jede Anzeige auf den Uhren ist bindend, sofern kein offensichtlicher Mangel vorliegt.
Eine Schachuhr mit einem offensichtlichen Mangel muss ersetzt werden. Der
Schiedsrichter ersetzt die Uhr und bestimmt nach bestem Ermessen, auf welche Zeiten
die Ersatzuhr zu stellen ist.
6.12 Wenn beide Fallblättchen gefallen sind, aber nicht feststellbar ist, welches zuerst,
a) wird die Partie fortgesetzt, falls dies in einer beliebigen Zeitperiode außer der letzten
geschieht
b) ist die Parte remis, falls dies in der Zeitperiode geschieht, in welcher alle verbleibenden
Züge vollendet werden müssen.
- Seite 13 -
6.13 a) Wenn die Partie unterbrochen werden muss, werden die Uhren vom
Schiedsrichter angehalten.
b) Ein Spieler darf die Uhren nur anhalten, um den Schiedsrichter zu Hilfe zu rufen, z.B.
wenn ein Bauer umgewandelt wird und die gewünschte Figur nicht zur Hand ist.
c) In beiden Fällen entscheidet der Schiedsrichter, wann die Partie wieder aufgenommen
werden muss.
d) Wenn ein Spieler die Uhren anhält, um den Schiedsrichter zu Hilfe zu rufen, entscheidet
der Schiedsrichter, ob der Spieler einen triftigen Grund dazu hatte. Falls es
offensichtlich keinen triftigen Grund für den Spieler gab, die Uhren anzuhalten, wird er
gemäß Artikel 13.4 bestraft.
6.14 Wenn die Figuren infolge eines Regelverstoßes oder aus anderen Gründen in eine
vorangegangene Stellung zurückversetzt werden müssen, bestimmt der Schiedsrichter
nach bestem Ermessen, auf welche Zeiten die Uhren zu stellen sind. Er berichtigt auch,
falls nötig, den Zugzähler der Uhr.
6.15 Projektionsleinwände, Bildschirme oder Demonstrationsbretter, welche die aktuelle
Stellung auf dem Schachbrett, die Züge und die Anzahl der gespielten Züge zeigen,
sowie die Uhren, die auch die Zügezahl anzeigen, sind im Turniersaal erlaubt. Jedoch
darf ein Spieler einen Anspruch nicht nur auf Informationen stützen, die auf derartigen
Anzeigen beruhen.