Hallo,
Innovation wäre, wenn ein Programmierer ein Programm komplett selbst aufbaut und mit unbekannten Ideen bestücken würde.
z. B. John Stanback, der seit ca. 40 Jahren an Zarkov / Wasp arbeitet und sich nicht von links oder rechts beeindrucken lässt.
Ganz im Gegenteil, er hat mit der Arbeit an den freien GnuChess Sourcen gar dafür gesorgt, dass sich Leute (die gar mal Weltmeister wurden) mit Programmierung
beschäftigen.
Von Innovation kann nicht die Rede sein, wenn ein fertiges Programm genommen wird und an ein paar Stellen eigenwillige Änderungen implementiert werden.
Dann stellt sich eher die Frage, warum geht der Programmierer nicht hin und stellt seine angeblich doch so guten Änderungen nicht dem maßgeblichen Projekt zur Verfügung.
Warum das Programmierer nicht wollen ist und bleibt mir ein Rätsel.
Wahrscheinlich wollen Sie mit ein paar Änderungen in fertigen Programmen als Superstar gefeiert werden.
Gut warum nicht?!
Die Community gibt es offensichtlich auch für diese Gruppe von Programmierern.
Es findet sich immer und für jedes Thema ein oder mehrere Fans und so spreitzt sich das Thema "Computerschach" mehr und mehr auf.
Es gibt gar eine "Clone-Community" im Computerschachbereich!
Ich bin daher zunächst mal beruhigt, dass genau diese angesprochenen Programmierer nicht wirklich als Superstar gefeiert werden, nicht von Personen, die sich wirklich schon viele Jahre
bemühen und auch mehr den Überblick über bereits erfolgte Entwicklungen haben. Allerdings gibt es sie noch ... die Helden dieser Zeit! Das sind die Personen die immer noch in der Lage
sind unsere Schachprogramme zu verbessern. Für mich sind das Helden wenn denn gute Ideen auch umgesetzt werden können!
Selbst sehe bei keinen der Vielzahl an Stockfish Clones auch nur den Hauch an Innovation.
Bei LcO ist eine interessante Idee im Raum die verfolgt wird, aber sofern ich das richtig verstehe verfolgen diese Programmierer sehr viele interessante Ideen.
Würde vielleicht selbst eine Innovation erkennen, wenn einer der Clones wirklich mal um 100 Elo besser als das Original wäre.
Dann würde ich mich auch mal aufraffen und mir einen Clone genauer ansehen.
Rein aus Erfahrung ... Crafty Zeitalter, Fruit Zeitalter, IPP Zeitalter ...
Das wird nie passieren, weil wenn wirklich mal jemand dabei ist, der dazu in der Lage ist, wird er auch die bisherig bekannten Sourcen nur sehr bedingt benötigen, eher sich wirklich
das beste ziehen und komplett neu programmieren. Ist dem so wäre ein Genius geboren, der 50 Jahre Schachprogrammierung-Wissen revolutioneren würde.
Fertige Sourcen mixen und zu einem neuen Programm zusammenführen, ein paar eigene Ideen einarbeiten ist tricki und natürlich auch interessant.
Aber in ein paar Monate (wie Du schreibst) ganz sicher nicht machbar.
Warten wir mal ab was die Ceres Idee bringen wird.
Persönlich glaube ich, dass wir mit Neuralen Netzten noch ganz am Anfang stehen und noch sehr viel möglich sein wird.
Die Frage ist nur wo soll uns die Spielstärke denn hinführen, wenn schon der Weltmeister gegen dem aktuellen Stockfish auf einem Core um 650 Elo unterlegen ist.
Kein Mensch auf Erden kann diese bereits erzielte hohe Spielstärke fassen ... wir unterhalten uns also über Dinge die wir gar nicht erfassen können.
Wäre so, als wenn wir einen Außerirdischen, der von mehreren Galaxien entfernt bei uns gelandet ist, das Transistor-Radio erklären wollen.
Wir sollten daher alle ein wenig aufpassen, dass wir nicht abdriften in lächerliche Diskussionen (schließe mich selbst da gar nicht aus).
Viele Grüße
Frank