Das war schon Aufwand. Ich schaue schon seit Jahren immer mal wieder nach Rechenpower im Netz, die man remote mieten kann. Mit Softlayer aus den USA hatte ich dann endlich einen Anbieter gefunden, der auch stundenweise vermietet. Ohne initiale Kosten oder irgendwelchen versteckten Gebühren - Vorlaufzeit so 1-2 Stunden. Das Schnellste, was da zur Zeit stundenweise geht, ist ein 2 x E5-2690 v3 mit 24 Cores. Da steht zwar bei "hourly" immer nur der E5-2690 (ohne v3 und nur 16 Core), wenn man aber London oder Melbourne als Serverstandort anklickt, kriegt man immer den Schnelleren
Kosten sind gut 2 Dollar pro Stunde. Den Server hat man dann komplett, also "dedicated" für sich allein, inkl. aller Resourcen. Man kann sogar booten und minutengenau canceln.
Kriege ich jetzt hier einen auf den Deckel, weil ich Werbung mache? Ist nicht meine Absicht. Ich habe nichts mit solchen Firmen am Hut und es gibt auch andere. Amazon EC2, XLHost, CPU 24/7, um nur einige zu nennen. Und weil ich offensichtlich leicht abgerastet bin, halte ich von Zeit zu Zeit auch Ausschau nach so richtig schnellen Dingern.
Der 72-Core war dann mehr ein Zufall, weil der gar nicht im Standardangebot der Firma (nicht eine der aufgezählten) ist. Macht ja auch für so ´ne Firma kaum Sinn, sich so ein Ding dahin zu legen. Zu teuer, zu viel Stromverbrauch, zu schneller Wertverlust usw. Und wohl auch zu wenig Anwendungsgebiete, aber davon verstehe ich beinahe nichts.
Jo. Und so kam es dann, dass ich einfach mal unverbindlich angefragt habe, so wie ich es schon dutzende Male tat. Die hielten das anfangs, wie alle, für eher schräg. Das mag mit meinem holprigen Englisch zu tun haben, wohl aber auch damit, dass ich als Privatperson und ausschließlich für Schachzwecke anfrage... Na ja, jedenfalls kamen die mir kostenmäßig sehr entgegen - weniger mit dem Preis, sondern eher mit der Mietdauer. Und so habe ich das Ding jetzt für vier Monate.
Ich bin mir bewusst, dass die Maschine auch nicht anders Schach spielt als ein normaler PC, sondern eben nur die Züge schneller findet
Was kann es für Ansätze oder Anreize geben, Spaß daran zu entwickeln? Die einen haben Freude daran, Engineturniere zu veranstalten und herauszubekommen, welche Engine die beste ist, die größten Fortschritte macht oder am "interessantesten" spielt. Der angenehme Zeitgenosse Clemens Keck hat meines Wissens z. B. daran Spaß und damit einhergehend auch Vergnügen an großen Kisten) Das kann ich gut nachvollziehen. Andere (wenige) hier im Forum halten das vielleicht für sinnentleert. Wieder andere wollen im Maschinenraum der King sein - das fand ich vor 10 Jahren auch mal geil, hat aber trotz schneller Kisten nie geklappt. Wieder andere spielen Freestyle-Schach und sehen mehr den Wettkampf, in einer oder zwei Stunden, das (derzeit) bestmögliche Schach zu spielen.
Bei mir ist es ein wenig von Allem. Und die technische Neugier, wie das mit dem Skalieren ist. Ist ja schön und gut: kn/s, depth, benchmarks, Teststellungen, Elozuwachs. Ist schwierig. Wie hängt was mit wem zusammen? Was da in den Foren steht, mannomann. Aber eben auch interessant.
Kleines Beispiel:
Der Stockfish-Benchmark von Sedat Canbaz. Teststellung, GUI, Zeit, Hash, Engine - alles vorgegeben. Wenn die Engine Dg4 ausführt, solle man die kn/s notieren. SMP lässt grüßen, bei mir will der Server mit richtig hohen kn/s Dc5 ziehen. Das kriege ich mit halb so schnellen Rechnern mit doppelter Rechenzeit nicht hin.
Meine Güte, ich will nicht so viel sülzen... Ich mache aber mehr Absätze als Peter Martan!!
Hier noch ein Bildchen, wie sich die Komodo-Rechentiefe bei der Startstellung verhält. Wie schon erwähnt, ich lasse vermutlich auf Linux umrüsten. Es ist mir einiges nicht geheuer. Ich vermute mal, das hat mit den "bottlenecks" im RAM zu tun. Bei 4 Sockeln kommt sich schnell was in die Quere. Übrigens hat das Komodo-Team eine nette E-Mail geschrieben. Ich hatte sie gefragt, warum ihr Sch...-Programm nicht läuft auf der tollen Maschine. Die haben nett und schnell reagiert und schrieben zuletzt das:
65 million nps on the start position. That is the fastest I have ever seen for Komodo on the start position.
Might I ask where you rented the machine and how much. We should check consider that for big matches! Schachliche Grüße
PS: Dazu etwas aus "Wer wird Millionär"
Bei Frage zwölf geriet Caroline dann ins Straucheln: "Wobei handelt es sich um eine gängige Schlussformel in der Korrespondenz bestimmter Freizeitsportler?" A: Mit golfischen Grüßen, B: Mit schachlichen Grüßen, C: Mit anglischen Grüßen, D: Mit skatischen Grüßen. Die Kandidatin setzte den Publikumsjoker ein, doch - wie Jauch ihr verriet - konnten weniger als zehn Kandidaten die Frage beantworten, weshalb das Ergebnis eigentlich wertlos war.
Caroline zog den Zusatzjoker, und erst nach einer langen Weile des Wartens stand ein junger Mann auf, den Jauch beinahe barsch mit "Hallo, Herr Opfer!" begrüßte. Das "Opfer" gab dann auch gleich zu, nur aufgestanden zu sein, weil es kein anderer getan habe und die Antwort auch nicht zu wissen. Er entschied sich für Antwort C.
Der 26-Jährigen war das Ganze jedoch zu unsicher und sie tat das einzig Richtige und stieg aus. Richtig wäre Antwort B gewesen. Mit 32.000 Euro kann sich Caroline ihren Hauptwunsch erfüllen und endlich ihre Bafög-Schulden locker abbezahlen. Der ein oder andere Zusatzwunsch ist dabei auch noch drin.
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