Mitunter werden Fragen gestellt wie:
Welche Engine hat das meiste Schachwissen? Crafty könnte ein Kandidat sein: Vor mehreren Jahren antwortete mir Programmierer- und Urgestein - Bob Hyatt, daß er noch niemals Wissen aus seiner Engine herausgenommen habe. Ich weiß nicht ob er diese Philosophie beibehalten hat, aber ich denke schon, denn er gilt ja nicht als jemand der von strikten Prinzipien abweicht.
(Aber ich möchte nicht abschweifen
)
1m+0,5s, i5 3210M/2,5...2,9 GHz
je ein Thread, ponder off
je ~256 MB Hashtables
Eröffnungen: Balanced-14.abk
Arena 3.5, Windows 8 64 Bit
Nalimov- und Gaviota-Viersteiner
Crafty 24.0 2638 - Booot 5.2.0 2759 1.5 - 4.5 +1/=1/-4 25.00%
Crafty 24.0 2638 - Cheng 4_0.36c 2650 2.5 - 3.5 +1/=3/-2 41.67%
Crafty 24.0 2638 - Gaviota 1.0 2719 0.0 - 6.0 +0/=0/-6 0.00%
Crafty 24.0 2638 - Murka 3 2718 2.0 - 4.0 +0/=4/-2 33.33%
Crafty 24.0 2638 - ProDeo 1.87 2542 6.0 - 0.0 +6/=0/-0 100.00%
Crafty 24.0 2638 - Quazar 0.4 2743 2.0 - 4.0 +0/=4/-2 33.33%
Crafty 24.0 2638 - Shredder Classic MP 2012 2660 4.0 - 2.0 +3/=2/-1 66.67%
(keine Verluste auf Zeit)
Ratings laut CEGT 40/4, Gegnerschnitt: 2684. 18,0/42 = 42,9% => Performance
2633Das ist knapp unter dem Rating von Version 23.8, und bei der sehr geringen Partienzahl kann man sagen, im Rahmen.
Ich denke mir - möglicherweise irrig - in der Frühzeit des modernen Computerschachs war die "Krücke" menschliches Erfahrungswissen, sprich möglichst genaue positionelle Bewertung (der Endknoten) vermutlich wichtiger, denn die frühen Schachprogramme bzw. Engines waren ja im Vergleich zu heute sehr kurzsichtig. Nun kann man ja beobachten, wie z.B. bei Stockfish vereinfacht, gekürzt und zusammengestrichen wird soviel nur geht, solange es der Eloperformance nicht schadet. Einfachheit ist natürlich schneller und dient somit der Rechentiefe.
Jedoch: Dieser Überlegung zufolge müßte Crafty ja bei den ultrakurzen Bedenkzeiten wie sie nun oft zur Anwendung kommen, signifikant besser abschneiden als bei mittleren und langen. Davon habe ich aber noch nie gehört...
aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht spielt auch dort schon ein Rückstand bei der RT. eine Rolle, und/oder Crafty wird mangels vielversprechender Gesamtspielstärke in viele solcher Tests gar nicht mehr einbezogen.
Des weiteren hat, soviel ich mitbekommen habe, nicht nur die Masse des Wissens an sich, sondern auch das aufwändige
Feintuning der Bewertungsparameter die es repräsentieren, viel Bedeutung gewonnen. Vielleicht kann Crafty hier nicht mit der Qualität aufwarten, wie sie durch "Engineering" (c) Vas Rajlich, bzw. bei Rybka, Houdini und weiteren Folgeerscheinungen gegeben ist.
Trotzdem eine jedenfalls gute, solide Engine die sozusagen noch am Leben ist, während viele stärkere sozusagen wie Kometen aufgestiegen sind, aber auch schnell wie selbige verglühten.