Obwohl die Studie nur wenige Züge dauert, ist es noch ein
weiter Weg vom traumhaften Turmopfer zu dieser perfekt passenden Einleitung.
Da braucht es wie du sagst viel Optimismus gepaart mit Herumprobieren der Möglichkeiten.
- Ein gutes Schachgefühl ist vorausgesetzt,
und neben der Hilfe des Computer benötigt man noch die Fähigkeit blitzschnell Stellungen einzuschätzen
und kleine, aber viele Rechnungen mit dem Kopf selbst durchzuführen.
Ohne diese geistige Arbeit wäre diese Studie nicht entstanden.
Eine Studie steht erst dann nach getaner erfolgreicher Arbeit als Ausgangsstellung fertig da.
Aus Respekt vor dieser geistigen Leistung spreche ich beispielsweise bei Studien von Mario Matous nicht von "Stellungen",
sondern von Studien.
Die Komplexität einer Studie wird man sich dann erst bewusst, wenn diese - wenigstens ansatzweise versucht wird, zu lösen.
Alleine die Vorführung der Lösezüge mittels Computers, oder das bloße Lösen des Computers suggeriert eine trügerische,
oberflächliche Einschätzung.
Peter
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Martin Minski schrieb:
Vielen Dank für Eure instruktiven Analyseergebnisse und Kommentare!
Siegfried Hornecker gab mir vor etwa einem Jahr die hübsche Idee mit dem "verschwundenen Turm" zur Bearbeitung.
Ich experimentierte mit verschiedenen Positionen der schwarzen Dame und kam auf die Idee des einleitenden Springeropfers mit dem Motiv, den schwarzen Springer wegzulocken, so dass der Pattbauer auf der c-Linie das Remis für Weiß gegen Dame + entferntem Springer sichert.
Ich denke nicht, dass ein Komponist zu Rétis Zeiten ein solches Schema zweifelsfrei korrekt bekommen hätte.
Dank Lomonosov-TB konnte ich sofort prüfen, ob und wann das funktioniert.
Die heutigen technischen Möglichkeiten erleichtern die Korrektheitsprüfung erheblich.
Gute Ideen sind wohl immer noch "Menschenwerk" - das ist für mich der Reiz an der Sache.