1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Lg5 e6 7.f4 Db6 Mit seinem letzten Zug bedroht Schwarz den Bauern auf b2, der als vergiftet bezeichnet wird, da das Schlagen des Bauern mit weiteren Tempoverlusten verbunden ist, indem der Weiße die exponierte Stellung der schwarzen Dame ausnutzen und dabei seine Figurenentwicklung vorantreiben kann. Schwarz andererseits legt es darauf an, die weiße Initiative einzudämmen und seinen minimalen Materialvorteil in ein gewonnenes Endspiel hinüber zu retten.1972 in Reykjavik wurde die Bauernraubvariante zum ersten Mal bei einer Schachweltmeisterschaft gespielt, es war Bobby Fischer im sogenannten Match des Jahrhunderts, der den scharfen Zug 7. ... Dd8-b6 in der 7. und 11. Wettkampfpartie gegen Boris Spasski spielte. In der 7. Partie erzielte Fischer nach überstandenen Verwicklungen einen Vorteil, den er aber nicht zum Sieg verwerten konnte, während er in der 11. Partie deutlich geschlagen wurde. Die Bewertung der Variante ist weiterhin Gegenstand theoretischer Untersuchungen und Erprobungen. Es steht nicht fest, ob der Bauer wirklich vergiftet ist
8.Dd2 Dxb2 Diagramm Die "Bauernraubvariante" ist eine Variante in der Najdorf-Variante der Sizilianischen Verteidigung im Schach. Sie trägt den ECO-Code B97. Im Englischen ist die Eröffnung als "Poisoned Pawn Variation" bekannt, da Schwarz die Möglichkeit geboten wird, einen vermeintlich vergifteten Bauern zu schlagen.Die Bauernraubvariante kam 1954 im Turnierschach in den Partien Raschid Gibyatowitsch Neschmetdinow – Scherbakow, Riga und Egon Joppen – David Bronstein, Belgrad auf. Sie wird seitdem immer wieder auch von Großmeistern der Weltspitze angewandt, in den 1960er bis 1970er Jahren beispielsweise von Bobby Fischer, Viktor Kortschnoi und Michail Tal. In den 1990ern bis zu seinem Rückzug vom Schach (2005) ließ sich Garri Kasparow gelegentlich auf die Variante ein, so gewann er etwa mit Schwarz die vierte Partie des Wettkampfes um die Schachweltmeisterschaft 1993 gegen Nigel Short. Vishy Anand spielte 2007 beim Corus-Schachturnier sowohl mit Weiß gegen Loek van Wely als auch mit Schwarz gegen Alexander Motyljow zwei verwickelte Partien in diesem Abspiel, die er beide gewinnen konnte. 1. chessbase.de: ChessBase Magazin 117 2. Tim Harding: Is the Najdorf Poisoned Pawn Edible? (The Kibitzer 71), Chesscafe.com, 4. August 2002, (14 Seiten PDF) 3. chessbase.de: President's Cup: Deep Junior geht in Führung, 8. Juni 2007 4. Tim Harding: The Poisoned Pawn is Still Looking Tasty (The Kibitzer 122), Chesscafe.com, 7. Oktober 2006, (18 Seiten pdf) 5. Lubomir Kavalek: Chess, Kolumne vom 28. April 2008 http://de.wikipedia.org/wiki/Bauernraubvariante
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