Ja natürlich, und die Ratings haben die Spielstärkesteigerungen ja zweifelsfrei dokumentiert. Die Bugs hatten wenig Auswirkung auf die praktischen Partieresultate in Engine vs. Engine. Sie waren eventuell in der Analyse mancher Stellungstypen lästig.
Eigentlich trauere ich noch immer dem Spielstil der Urversion 1.0 nach. Ich habe viele menschliche Meisterpartien studiert oder wenigstens nachgespielt, z.B. Tartakower+Dumonts 500 Master Games of Chess, und etliche historische Turnierbücher. Bis 2005 hatte ich natürlich auch viele Jahre lang unzählige typische Computerpartien gesehen. Rybka 1.0 beta war für mich nicht nur wegen ihrer absoluten Stärke bahnbrechend, sondern wegen Stilelementen die ich wiedererkannte oder jedenfalls wiederzuerkennen glaubte:
Klassischer menschlicher Meisterstil, beispielsweise (und vor allem) zwingende Züge zu spielen die dem Gegner bestimmte Gegenzüge abfordern - auch wenn sie nach üblicher Enginebewertung eventuell gar nicht so einen Vorteil versprachen wie andere Zugalternativen. Aber so zu spielen, zerstört oder unterbricht zumindest die Pläne des Gegners. Man zwingt ihm etwas auf das er nicht will. - Ein anderer Aspekt war, daß ich den Eindruck hatte, Rybka behandelt Bauern überhaupt nicht als Material, sondern quasi als Energie, doppeldeutig wie die Elektronen in der Elementarteilchenphysik. Ich habe herumexperimentiert und gesehen, daß Rybka 1.0 beta fehlende Bauern in der Grundstellung deutlich geringer als -1 bewertete, aber umso größer je weiter die Partie fortgeschritten war...
Es war faszinierend. Leider scheint sich dieser Stil im Laufe der Versionsgeschichte gewandelt zu haben. Rybka wurde
taktischer (wie mindestens ein Gesprächspartner im Rybkaforum seinerzeit meinte, und keiner hat widersprochen).
Deswegen denke ich, Version 232a ist vielleicht ein guter Kompromiß in dieser Serie von sich wandelnden Versionen. Für den Privatgebrauch sozusagen kommt es mir dabei nicht gar so sehr auf 150 Elo mehr oder weniger an...