Hallo,
Frage 1:
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Der Vorteil dieser Analysemethode liegt ganz einfach darin, dass sie der menschlichen Methode am nächsten kommt.
Es wird nicht nur eine einzelne Stellung per Daueranalyse untersucht, sondern ein sehr großer Baum generiert.
Diesen Baum kann man interaktiv bearbeiten, Zweige forcieren, Äste abschneiden, neue Knoten vorschlagen, einbringen usw.
Der Mensch hilft dem Rechner bei der Analyse.
Die Daueranalyse generiert zwar intern auch einen Baum, das Ergebnis ist jedoch eine einzige Variante, sagen wir 30 HZ lang, von der der
Rechner glaubt, dass sie die beste sei. Dabei kann er natürlich Nebenzweige übersehen (durch die Selektive Suchmethode).
IDeA analysiert nun aber quasi jeden einzelnen HZ (Knoten) dieser Variante mit jeweils einer neuen Daueranalyse und so entsteht ein
sehr viel größerer Baum. Der einzig limitierende Faktor ist: Zeit !
Je mehr Zeit zur Verfügung steht, desto genauer und besser wird der berechnete Baum.
Per künstlicher Intelligenz (KI) erweitert IDeA nun den Baum systematisch, rechnet mal hier, mal da, verfolgt interessante Varianten und verbessertet
so die Bewertung der Ausgangsstellung per MiniMax - ein absolut genialer Ansatz ! ! !
Frage 2:
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Wie setzt man ein Projekt auf?
Das ist eigentlich ganz einfach.
Die Voreinstellungen der IDeA passen schon ganz gut - verändern braucht man nichts ... vielleicht erst etwas später.
Wichtig ist, dass es immer mind. einen Hauptknoten gibt, das ist die Startstellung, ab der die Analyse startet - sonst wird nämlich nichts berechnet und die IDeA bleibt stehen.
Einen Master-Baum kann man zusätzlich anlegen, wenn man möchte - in ihm werden alle Stellungen, die IDeA jemals berechnet hat, gespeichert.
Pro Projekt kann man eine Tiefe oder eine Zeit angeben, wie lange nun IDeA an der jeweiligen Position rechnen soll. Hier kann man z.B. zwischen 10s und 3min variieren,
ich experimentiere immer noch damit herum und bin mir nicht sicher, was besser ist: mehr Stellungen geringerer Qualität zu berechnen - oder lieber weniger mit höherer Qualität /SuchTiefe.
Die Knoten/Blatt-erweiterungs-Einstellungen kann man erst mal so belassen.
Interessant ist auch die Möglichkeit, eine Seite zu bevorteiligen (Schwarz oder Weiß).
Man kann die Breites des Baumes und auch die Art des Baumes einstellen, 20% ist hier ein guter Anfangswert.
Modifizieren tu ich die IDeA eigentlich im Laufe einer Partie nur wenig. Hat man mehr Zeit zur Verfügung, erhöht man einfach die Suchtiefe/Zeit.
Es kommt immer darauf an, wie viele Projekte man parallel am Laufen hat. Ich habe z.T. 15 Fernschachpartien laufen und lasse auf 5 PCs mit bis zu 19 Cores rechnen...
Genial sind auch die Möglichkeiten, die IDeA mit Daueranalyse oder ganze Partien/Varianten zu füttern. Auch andere Engines können als "Berater" hinzugezogen werden,
sie nivellieren das Ergebnis und bringen neue Ideen hinzu, die die Hauptengine vielleicht übersehen hat.
Ich hoffe, meine Begeisterung kam rüber
Hoffentlich konnte ich einige Punkte klären - falls nicht, ruhig hier noch mal nachhaken,
ich werde dann versuchen, noch etwas besser zu erklären.
viele Grüße,
Eskimo