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Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-09 23:18
Ich musste vorhin mal für 2-3h unterbrechen, weil ich eine billige alte Steckerleiste gegen eine modernere mit Überspannungsschutz ausgetauscht habe. Die Matches laufen inzwischen wieder.

Ja, Stockfish hat losgelegt wie die Feuerwehr, mal schauen, ob Junior das wieder aufholen kann. Ein Unterschied zwischen unseren Matches macht sich eventuell schon bemerkbar, nämlich die Bedenkzeit: Während bei mir nach der ersten Zeitkontrolle und 60 weiteren Minuten Schluss ist, bekamen bei dir die Programme nach jeweils 40 Zügen 2h dazu. Da war dann für Junior auch genug Zeit, die Endspiele sauber zu spielen, während ich bisher hier den Eindruck habe, dass er die eine oder andere Partie aufgrund von Zeitmangel im Endspiel noch vergeigt hat (Junior hatte am Ende nur noch wenige Minuten, teilweise nur noch Sekunden auf der Uhr). Ich weiß, dass es viel zu wenige Partien sind, um das zu belegen, es ist nur ein erster Eindruck. Vielleicht kommt Junior mit Sudden Death nicht so gut klar oder ihm fehlt die Fischer-Uhr?! Jedenfalls hat ihm die Zeitkontrolle in dem Match gegen Houdini eventuell mehr gelegen.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich will hier nichts schönreden bzw. Ausflüchte für die bislang eher ernüchternden Ergebnisse in meinen 3 Matches finden. Ich kann nur meine ersten Eindrücke schildern. Es sind ja noch viele Partien zu spielen und wir werden noch einige interessante Eröffnungen sehen (die Noomen Suite 2012 finde ich sehr ausgewogen und interessant), die dem einen oder anderen Programm mehr entgegen kommen als dem jeweiligen Gegner.

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Clemens Keck Date 2012-02-09 23:51
Hallo Timo

meine erste Einschätzung:
Die ersten Vorgabe Stellungen sind überwiedend taktisch geprägt, das liegt Junior nicht so.
Die ersten 8-10 Partien pro match könnten sehr schwer sein für Junior.

Gruß, Clemens
Parent - By Timo Haupt Date 2012-02-09 23:57
Hallo Clemens,

das ist eine Erklärung, die gut möglich ist. Da in der Noomen-Suite die Eröffnungen alle nach Typus sortiert sind (Sizilianisch 1-5, Spanisch 1-4 usw.) habe ich mir erlaubt, meine eigene Sortierung reinzubringen (Sizilianisch 1, Spanisch 1, Französisch 1, ..., Sizilianisch 2, Spanisch 2, ...), damit etwas mehr Abwechslung in die Sache kommt und damit es nicht reihenweise aufeinanderfolgende Niederlagen hagelt, wenn einem Programm ein bestimmter Eröffnungstypus partout nicht liegt. Somit wird es wohl einige Wellenbewegungen geben bei den Leistungen...

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Frank Brenner Date 2012-02-10 00:04
>... während ich bisher hier den Eindruck habe, dass er die eine oder andere Partie aufgrund von Zeitmangel im Endspiel noch vergeigt hat (Junior hatte am Ende nur noch wenige Minuten, teilweise nur noch Sekunden auf der Uhr).

Damit widerlegst du doch deine Zeiteinstellung.  Was nützen am Anfang die 120Minuten/40 Züge wenn am Ende doch herumgeblitzt wird ? Genau das Blitzen ist es doch was wir hier in diesem Versuch doch eliminieren wollen, weil wir hinweise sammeln wollen,  dass Junior eventuell sehr stark zulegt bei viel längeren Bedenkzeiten.

Blitzergebnisse gibt es schon zu tausenden mit dem gesicherten Ergebnis, dass Juniors Spielstärke hier unter "ferner liefen" liegt.

Also ich bin für eine Neuauflage. Von mir aus auch gerne 5 Minuten für die Partie + 3 Minuten/Zug.
Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-10 07:59
[quote="Frank Brenner"]
Damit widerlegst du doch deine Zeiteinstellung.  Was nützen am Anfang die 120Minuten/40 Züge wenn am Ende doch herumgeblitzt wird ? Genau das Blitzen ist es doch was wir hier in diesem Versuch doch eliminieren wollen, weil wir hinweise sammeln wollen,  dass Junior eventuell sehr stark zulegt bei viel längeren Bedenkzeiten.
[/quote]
Ich sehe es anders herum: Wenn sich mein Verdacht (mehr als das kann es nach so wenigen Partien ja nicht sein) bestätigen sollte, wäre das ein Hinweise darauf, dass Juniors Zeitmanagement nicht gut funktioniert. Er darf / soll ja ruhig die 120min in den ersten 40 Zügen verbrauchen, aber mit den letzten 60min muss man dann eben haushalten können. Wenn an der These etwas dran ist, dass Junior mit viel längeren Zeiten zulegen kann, muss sich dieses Verhalten auch bei 120/40+60 zeigen. Dass es dann bei einer Partie mit mehr als 100 Zügen am Ende doch mit der Zeit knapp werden kann (auch beim Gegner!) ist klar. Aber wenn Junior nicht in der Lage ist, die Stellungen, die er bis dahin mit fast 3h investierter Zeit erreicht hat, Remis zu halten bzw. zu gewinnen, dann stimmt etwas nicht.

[quote="Frank Brenner"]
Blitzergebnisse gibt es schon zu tausenden mit dem gesicherten Ergebnis, dass Juniors Spielstärke hier unter "ferner liefen" liegt.
Also ich bin für eine Neuauflage. Von mir aus auch gerne 5 Minuten für die Partie + 3 Minuten/Zug.
[/quote]
Ist das dein Ernst? Schau doch einfach hier http://www.inwoba.de da findest du deine 5m+3s Ergebnisse für Junior. Ich wollte einen "Schaukampf" bei Turnierbedenkzeit (120m/40+60 ist wohl lang genug oder kennst du Turniere, in denen mit noch mehr Bedenkzeit gespielt wird?) durchführen - von gesicherten Ergebnissen war nie die Rede. Die findest du unter dem vorgenannten Link. Die Matches sind vorrangig zu unserer Unterhaltung da, nicht um irgendetwas statistisch zu beweisen. Dafür sind es ohnehin zu wenige Partien gegen zu wenige Gegner.

Trotzdem wäre es natürlich interessant zu wissen, ob sich die Leistung von Junior bei 120/40+120/40+... gegenüber 120/40+60 tatsächlich noch einmal signifikant verbessern kann. Doch um das herauszufinden, brauch man viel größere Ressourcen, sowie mehr Zeit und Geduld.
Parent - - By Ludwig Bürgin Date 2012-02-10 11:22
Hallo Timo

Dem  Ersten ,von Dir dunkel unterlegten Schreiben von Frank Brenner kann ich restlos zustimmen.Nicht umsonst haben die CB Leute ihrem Fritz die Möglichkeit von drei Zeiteinstellungen pro Spielablauf in weiser Voraussicht und mit dem Wissen von den verschiedenen Bedürfnissen einzelner Engines mitgegeben.
Wie ich in einem Deiner Schreiben lesen konnte,hinterfrägst Du die Wichtigkeit und Richtigkeit einzelner Eröffnungszüge und ob durch auswechseln einiger Anfangszüge das Spielverhalten einer Engine positiv verändert werden kann (Willkommen im Kreise der Buchtuner.)Dieses Hobby beinhaltet ,wenn es extrem ausgeführt wird,erhebliches Suchtpotiental und endet in vielen Fällen im Maschinenraum mit drei min. Partien.
Bei Deinen jetzt laufenden 3 Partien schaue ich gerne immer wieder mal rein.es ist interessant, wie sich Junior gegen verschiedene Gegner schlägt.

Gruß Ludwig
Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-10 12:13
[quote="Ludwig Bürgin"]Bei Deinen jetzt laufenden 3 Partien schaue ich gerne immer wieder mal rein.es ist interessant, wie sich Junior gegen verschiedene Gegner schlägt.[/quote]

Hallo Ludwig,

vielen Dank für dein Interesse an dem Junior-Match.

[quote="Ludwig Bürgin"]
Dem  Ersten ,von Dir dunkel unterlegten Schreiben von Frank Brenner kann ich restlos zustimmen.Nicht umsonst haben die CB Leute ihrem Fritz die Möglichkeit von drei Zeiteinstellungen pro Spielablauf in weiser Voraussicht und mit dem Wissen von den verschiedenen Bedürfnissen einzelner Engines mitgegeben.
[/quote]
Du stimmst Frank Brenner zu, verstehe ich das richtig? Also du bist auch der Meinung, dass für Junior 120/40+60 zu wenig sind und er NOCH mehr Zeit benötigt? Kann gut sein, bislang scheint sich dieser Verdacht zu erhärten. ABER: Dann muss man Junior leider als untauglich für Turnierteilnahmen ansehen. Denn in welchem (Nahschach-)Turnier gibt es längere Bedenkzeiten als 3h pro Seite? Ich bin allerdings stets zu allen sinnvollen Taten bereit und würde sogar das ganze Match nochmal neu starten, wenn die Mehrheit der Zuschauer das wünscht. Eine sinnvolle Zeiteinteilung wäre dann eventuell 90/40+60/40+30, dann käme man auch auf insgesamt 3h, aber würde Junior zwingen, etwas besser mit seiner Zeit hauszuhalten. Oder wäre es wirklich erforderlich, mehr Zeit zu investieren, etwa 120/40+90/40+60? Auf jeden Fall will ich die Gesamtzeit limitieren und keine immer wiederholende Zeitkontrolle, da dies in der Turnierpraxis niemals vorkommen würde (da ist Zeit immer limitiert).

[quote="Ludwig Bürgin"]
Wie ich in einem Deiner Schreiben lesen konnte,hinterfrägst Du die Wichtigkeit und Richtigkeit einzelner Eröffnungszüge und ob durch auswechseln einiger Anfangszüge das Spielverhalten einer Engine positiv verändert werden kann (Willkommen im Kreise der Buchtuner.)Dieses Hobby beinhaltet ,wenn es extrem ausgeführt wird,erhebliches Suchtpotiental und endet in vielen Fällen im Maschinenraum mit drei min. Partien.[/quote]
Ich weiß von einigen Leuten, wie süchtig Buchtuning machen kann. Ich weiß auch, dass das eine Neverending-Story ist und man unendlich viel Zeit und Geduld dafür haben muss. Vielleicht mal etwas für mich, wenn ich irgendwann Rentner bin...

Viele Grüße
Timo
Parent - By Thomas Müller Date 2012-02-10 12:41
Hallo,

ich würde es lassen bei 120/40+60.
Spiele beim ECT auch so und finde die zeit völlig ausreichend.
Vorallem bei 6-core usw. und mir pers. ist es auch lieber wenn ich weiß, dass nach max 6 std. ende ist.
Lässt sich besser planen vorallem wenn man ein größeres turnier verwaltet und keine dauerbetrieb möchte.

gruß thomas
Parent - By Frank Brenner Date 2012-02-10 13:30
Auch hier ein Einwand:

Du schriebst: Denn in welchem (Nahschach-)Turnier gibt es längere Bedenkzeiten als 3h pro Seite?

Für mich eine Fehlerhafte Argumentation. Wir testen hier losgelöst von in Schachclubs verwendeten Zeiteinteilungen.
Es geht hier doch um die grundsätzliche Frage wie Junuiors Spielstärke sich bei sehr langen Bedenkzeiten ändert. Wenn du 5000 Rechner hättest und Eigentümer von EON wärst,
würde ich dir sogar empfehlen 40Züge/2 Tage zu spielen .... 

Gruß Frank
Parent - By Ludwig Bürgin Date 2012-02-10 16:03
Hallo Timo

Grundsätsliches: Du spielst das Turnier und bestimmst Programme und Spielzeiten so wie Du das für richtig befindest.
  An Turnieren bei Klaus und Rainer wo ich mit dem damaligen Junior mehrmals Teilgenommen habe,war mir die schlechte Zeiteinteilung von Junior bekannt, dass er zum Ende des Spieles kaum noch Zeit zur Verfügung hatte.Da die damalige Fritz Oberfläche eine 3 malige Zeiteinteilung erlaubte,Habe ich die 1. Zeitzone auf 44 Züge Eingestellt.Die restliche geforderte Zeit wurde von mir auf 2 weitere Spielzonen  im Verhältnis Zone 2 zu Zone 3 von etwa 65 zu 35 eingestellt.Diese Massnahmen haben Junior zu einem für ihn günstigeren Zeiteinteilung gezwungen.Klaus und vor allem Rainer  waren oft mit solchen extra Einstellungen von mir nicht immer einvestanden.
  Lange Vorrede kurzes Ende: Natürlich ist Deine Zeiteinteilung absolut OK .Das Problem scheint auch beim neuen Junior immer noch zu sein,dass er besonders bei nur 2 Zeitzonen in der zweiten Zeitzone rumtrödelt und wie Frank bemerkt hat, zum Ende hin gezwungen ist ,die letzten Züge aus Zeitmangel runter zu blitzen.

Gruß Ludwig
Parent - - By Frank Brenner Date 2012-02-10 13:22
Zitate:
Frank: ich bin für eine Neuauflage. Von mir aus auch gerne 5 Minuten für die Partie + 3 Minuten/Zug.
Timo: Ist das dein Ernst? Schau doch einfach hier http://www.inwoba.de da findest du deine 5m+3s Ergebnisse für Junior. Ich wollte einen "Schaukampf" bei Turnierbedenkzeit

Bitte genau nachlesen ... +3 Minuten/Zug ...

Also worauf ich hinaus will: Ich finde Engine Matches nur dann sinnvoll wenn über die gesamte Partie hinweg die gleiche Zeit pro Zug nachgedacht wird.  Ansonsten verfälschst du doch das eigentliche Thema, denn es ging doch darum den Versuch zu unternehmen Indizien zu finden dass Junior bei sehr sehr langen Bedenkzeiten stark zulegt.

Wenn du den variablen Parameter der Güte der Zeiteinteilung noch zusätzlich testen möchtest, dann reichen die wenigen Partien erst recht nicht aus.

viele Grüße Frank
Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-11 02:20
Hallo Frank,

ich glaube, wir haben ein wenig aneinander vorbei geredet bzw. falsche Vorstellungen von den Zielen dieser Matches.

[quote="Frank Brenner"]Du schriebst: Denn in welchem (Nahschach-)Turnier gibt es längere Bedenkzeiten als 3h pro Seite?

Für mich eine Fehlerhafte Argumentation. Wir testen hier losgelöst von in Schachclubs verwendeten Zeiteinteilungen.
Es geht hier doch um die grundsätzliche Frage wie Junuiors Spielstärke sich bei sehr langen Bedenkzeiten ändert.[/quote]

und

[quote="Frank Brenner"]Also worauf ich hinaus will: Ich finde Engine Matches nur dann sinnvoll wenn über die gesamte Partie hinweg die gleiche Zeit pro Zug nachgedacht wird.  Ansonsten verfälschst du doch das eigentliche Thema, denn es ging doch darum den Versuch zu unternehmen Indizien zu finden dass Junior bei sehr sehr langen Bedenkzeiten stark zulegt.[/quote]

Du hast ja treffend formuliert, worauf du hinaus möchtest bzw. welche Erkenntnisse dir wichtig wären. Du schreibst das sehr schön in der "Wir-Form", als ob ich bei einem Thread dazu gestoßen wäre, welcher das Thema hat "Legt Junior bei höheren Bedenkzeiten stärker zu als andere Engines?". Dabei vergisst du aber, dass ich den Thread eröffnet habe und mein Ziel lediglich ein Schaukampf von Junior vs. andere bei Turnierbedenkzeit war. Weder habe ich ursprünglich von einem Experiment gesprochen, noch davon, dass sich anhand der Ergebnisse des Tests etwas würde ablesen lassen. Es ist viel eher so, dass du versuchst, deine gewünschten Versuchshypothesen meinem bescheidenen Schaukampf überzustülpen. Und dabei gibt es möglicherweise die oben diskutierten Probleme mit der Zeitkontrolle.

[quote="Frank Brenner"]Bitte genau nachlesen ... +3 Minuten/Zug ...[/quote]
Sorry, das hatte ich in der Tat überlesen bzw. in Gedanken daraus 3 Sekunden/Zug gemacht. So macht das Ganze natürlich Sinn, wenn man in der Richtung forschen will, wie du sie geäußert hast (kann Junior mit genug Zeit pro Zug überdurchschnittlich an Spielstärke zulegen?).

Trotz unserer unterschiedlichen Zielsetzungen komme ich langsam ins Grübeln. Junior sieht bislang in allen 3 Matches kein Land. Ich konnte von der Arbeit aus natürlich nicht ständig die Partien verfolgen, aber wenn ich mal reingeschaut habe, bot sich mir fast immer das selbe Bild: Junior hat selten bis nie eigene Siegchancen, muss fast immer ums Remis kämpfen (z.B. gerade wieder im Endspiel gegen Critter, achte Partie) und vergeigt im Endspiel mit dann nicht mehr viel verbliebener Bedenkzeit die eine oder andere Partie (vorhin z.B. die achte Partie gegen Rybka, wobei man prüfen müsste, ob das Endspiel bis zu einem gewissen Zeitpunkt noch zu halten gewesen wäre).

Momentaner Stand:
Junior vs. Critter: 2 aus 7
Junior vs. Stockfish: 2 aus 9
Junior vs. Rybka: 2,5 aus 8
--------------------------
Junior vs. alle: 6,5 aus 24 (~27%)

Klar, viel zu wenige Partien - Junior kann das Blatt noch wenden und sich rapide verbessern. Vielleicht lagen ihm die Eröffnungen bislang nicht - es gibt viele mögliche Erklärungen. Es kann aber auch sein, dass dies bereits ein Trend ist, der sich abzeichnet und der auch nach den insgesamt geplanten 180 Partien so bleibt (Junior holt um die 30%). Dann ist die Frage: War das Ursprungsmatch von Clemens ("Myth Buster") ein statistischer Ausreißer? Ist Junior ein Angstgegner von Houdini? Hat Junior in Clemens' Match zufällig gute Eröffnungen erwischt? ODER aber liegt es tatsächlich an der Zeitkontrolle bzw. Juniors unglücklichem Umgang damit (sudden death nach den 60 zusätzlichen Minuten nach der ersten Zeitkontrolle)?

Mein Problem ist, dass ich einerseits (ein bisschen von dir angesteckt) inzwischen schon gerne wissen möchte, ob an der These ("Junior legt bei höheren Bedenkzeiten überdurchschnittlich zu") doch etwas dran ist, aber es andererseits vermeiden möchte, dass dabei praxisferne Bedingungen verwendet werden. Es ist ja schön und gut, mit Bedenkzeiten wie 5m+3m oder 120/40+120/40+120/40... spielen zu lassen - dabei kommt man der vorgenannten These möglicherweise am ehesten auf die Spur. Doch was nützt mir dieser Erkenntnisgewinn, wenn ich das nicht auf die Turnierpraxis anwenden kann? Für Fernschach mag das zwar interessant sein (dort wird der eine oder andere vielleicht öfter mal Junior einsetzen, wenn er weiß, dass er mit viel Zeit durchaus Züge finden kann, die dem Top-Niveau anderer Engines entsprechen), aber mein Hauptinteresse galt immer schon den (Nahschach-)Turnieren wie ICGA-WCCC, Paderborn, Leiden, Thüringen usw. Dort hat man es nun einmal mit begrenzter Zeitkontrolle zu tun, in der Regel gibt es max. 3h pro Seite für die ganze Partie. Gleiches gilt für Turniere auf dem Server, wo meist mit deutlich kürzeren Zeiten gespielt wird und 180m/Partie wohl schon das höchste der Gefühle sind (ok, habe auch schon Leute gesehen, die mit 240m/Partie gespielt haben, aber das waren keine Turniere, sondern einzelne Partien). Auf dem Server wird allerdings oft mit Fischeruhr gespielt, was ich persönlich auch gerne mag, doch bei mehr als 30sec Aufschlag pro Zug kann sich auch dann wieder eine Partie endlos hinziehen. Da sowas dann für Turniere unpraktikabel ist, würde man als Turnierleiter bzw. Ausrichter solche Bedingungen nicht zulassen.

Also wenn jemand einen Vorschlag hat, wie man aus dem oben beschriebenen Interessenskonflikt einen vernünftigen Kompromis kreiert, wäre ich durchaus bereit, die Matches unter anderen Bedingungen nochmal neuzustarten. Meine Bedingung wäre: Die Zeitkontrolle muss endlich sein und eine Partie darf nicht länger als 8h dauern. Damit wären wir schon 2h oberhalb des üblichen Turnierlimits, aber das wäre für mich gerade noch akzeptabel - ich selbst würde nämlich als Turnierleiter in einem fiktiven Turnier durchaus eine solche Zeitkontrolle zulassen, wenn es die Mehrheit der Teilnehmer wünscht. Mehr als eine Partie pro Tag ist dann zwar nicht möglich, aber für Online-Turniere ist das durchaus eine Option (Vor-Ort-Turniere hätten dann wohl das Problem, dass die Turnierlänge insgesamt zu groß wäre, da z.B. das 9-rundige Thüringer Turnier dann tatsächlich 9 statt der üblichen 5 Tage dauern würde).

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Andreas Wutzke Date 2012-02-11 07:36
Hallo Timo,

in Thüringen 2011 stand ich auch vor der Problem...
dass Junior bei 40Z/120 + 40Z/120 usw am besten spielt und ich hier nur 150 min für die Gesamtpartie hatte, wie also die Zeit am besten aufteilen?

Ich wusste, dass Junior sowohl am Anfang als auch bei komplexen Stellungen im später mittelspiel möglichst viel Zeit braucht und dass er anderseits ganz einfache Endspiel, mit z.B. Turm und ein paar Bauern oder Leichtfigur und Bauern auch gut runterblitzen kann...also hab ich vertrauend darauf, dass ich genügend lange Buch varianten spiele die 1. Zeitkontrolle nicht 40z in sondern 50 Z in 1.h 45 min gespielt, weil um den 40. Zug herum oft komplexe Stellungen auf dem Brett sind wo er noch mehr Zeit braucht...hab ich die lange Zeit bis zum 50. Zug danach dann 40Z in 35 min Rest in 10 min.....das hat ja mit dem geteilten 1-3 Platz gut geklappt...
Wenn du statt 150 sogar 180 min spendierst würde ich 50 Z in 1.55 h + 40 Z in 50 + 15 spielen

Auf dem Server spiele ich oft 120 min + 30 oder 150 +30 erfolgreich mit Junior, im Moment spiele ich die Junior 13 Challenge sogar mit 180 + 30
Damit kommt Junior eigentlich auch zurecht....wobei ich die meisten Partien dort mit Junior 12.5 gespielt habe und erst wenige mit junior 13, ich hoffe allerdings dass sich das zeitmanagement bei Junior nicht verschlechtert hat....

Ach noch was fällt mir ein, Junior ist eine Engine die extrem von vielem Hash profitiert. Also ich spiele lange Turniermatche immer mit 4GB Hash. 3Gb würden auch reichen, wenn du mit weniger als 2 GB spielst fällt er sicher ab....ich hab das mal getestet.....

Bei mir hat Junior bisher 2 Angst Gegner, Komodo4 und Rybka 4.1 gegen beide hat er negativen Score, gegen andere Engine wie Hiarcs 13.2, DF 12, Spark 1.0 usw hat er positiven Score....

Gruß
Andi
Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-11 11:10
Hallo Andi,

vielen Dank für deine Infos bzgl. Junior. Ja, du hast auf einen weiteren wichtigen Unterschied zu Clemens' Test hingewiesen. Clemens spielte mit 4GB Hash, ich lediglich mit 1GB. Vielleicht macht das bei Junior in langen Bedenkzeiten wirklich viel aus, ich halte es für möglich. Zumal kann ich aufgrund der "Hashfull" Anzeige sehen, dass die Engines ihren Hash bei diesen Bedenkzeiten (und mit 6 Threads) sehr schnell gefüllt haben, somit würden 4GB sicherlich Sinn machen.

Die Zwischenstände:

Junior - Critter: 2 zu 7
Junior - Stocki: 3 zu 8 (immerhin ein erster regulär erspielter Sieg von Junior)
Junior - Rybka: 4 zu 6 (hier gab es in der letzten Partie einen Zeitverlust von Rybka [nach 166 Zügen hatten beide nur noch Sekunden auf der Uhr] in ausgeglichener bzw. sogar besserer Stellung für Rybka)

Das alles lässt mich doch immer mehr dazu tendieren, das Match nochmal zu restarten mit neuen Bedingungen. Momentan schwebt mir vor:
- 4GB Hash für die Engines
- Netbook als Verwaltungsinstanz fliegt raus, ist m.A.n. etwas instabil (könnte z.B. die Zeitniederlage von Rybka verursacht haben, da Auslastung der GUI)
- Zeitkontrolle 50Züge in 125min + 40 Züge in 100min + 15min. Somit haben die Engines in den ersten 90 Zügen durchschnittlich zweieinhalb Minuten pro Zug und für das was nach dem 90. Zug noch folgt, sollten 15min genug sein. Es wäre zwar die "normale" Turnierbedenkzeit überschritten, aber zumindest sollten so keinerlei Zeitprobleme mehr auftreten.

Ich denke, dass man damit dann alle Bedingungen so gut angepasst hätte, dass niemand mehr behaupten würde, man hätte nicht alles versucht, um für Junior optimale Konditionen herzustellen. Wenn er DANN nicht die erhoffte Leistung zeigt, würde ich zu der Aussage neigen, dass er auch unter für ihn (vermeintlich?) besten Bedingungen nicht in der Lage ist, mit den aktuellen Spitzenengines mithalten zu können. Klar, durch ein gut angepasstes Buch könnte man natürlich immer noch etwas rausholen, aber die Noomen-Vorgabestellungen sind eine faire Chance, sich zu beweisen. Zumal ja mit vertauschten Farben gespielt wird.

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-02-11 15:31
Hallo Timo,

[quote="Timo Haupt"]
- 4GB Hash für die Engines
- Netbook als Verwaltungsinstanz fliegt raus, ist m.A.n. etwas instabil (könnte z.B. die Zeitniederlage von Rybka verursacht haben, da Auslastung der GUI)
- Zeitkontrolle 50Züge in 125min + 40 Züge in 100min + 15min. Somit haben die Engines in den ersten 90 Zügen durchschnittlich zweieinhalb Minuten pro Zug und für das was nach dem 90. Zug noch folgt, sollten 15min genug sein. Es wäre zwar die "normale" Turnierbedenkzeit überschritten, aber zumindest sollten so keinerlei Zeitprobleme mehr auftreten.


Sudden Death, was Du ja in der Phase ab Zug 90 auch hast, kann immer
Probleme bereiten - siehe als Beispiel die Partie wo Rybka in Zug
166 die Zeit überschritten hatten.

Zitat:

Ich denke, dass man damit dann alle Bedingungen so gut angepasst hätte, dass
niemand mehr behaupten würde, man hätte nicht alles versucht, um für Junior
optimale Konditionen herzustellen. ...


Was spricht dagegen, einen kleinen Bonus einzubauen:
pro Zug + 5 Sek, und dafür die Gesamtbasiszeiten etwas reduzieren?

Ingo.
Parent - By Timo Haupt Date 2012-02-11 18:00
[quote="Ingo Althöfer"]
Was spricht dagegen, einen kleinen Bonus einzubauen:
pro Zug + 5 Sek, und dafür die Gesamtbasiszeiten etwas reduzieren?
[/quote]

Hallo Ingo,

gute Idee. Habe gerade nachgesehen, es gibt in der Chessbase-GUI sogar eine Option, den Fischerbonus nur in der dritten Zeitkontrolle zuzulassen. Somit spräche nichts dagegen, die von mir angedachten restlichen 15min mit 5sec Aufschlag pro Zug zu versehen. Damit sollten zumindest Zeitüberschreitungen nicht mehr vorkommen - vor dummen Zügen sind die Engines natürlich trotzdem nicht gefeit... 

Viele Grüße
Timo

P.S.: Habe mir gerade mein Expedit-Regal abgeholt und werde es nun zusammenschrauben. Dann haben die "Cubes" ein schönes Zuhause gefunden... 
Parent - - By Clemens Keck Date 2012-02-11 08:18
Moin Timo

Durch die Partiewiederholungen mit vertauschten Farben und Vorgabestellungen werden Deine Spiele sehr stark zum Test, und haben mit Turnierstärke etwas weniger zu tun.
Obwohl es natürlich besonders fair ist. Warte mal ab bis zum Ende der 60 Partien, da kann noch einiges passieren, wenn gleich wohl kein Wunder zu erwarten ist.
Im Turnier ist der Zufall ein beachtlicher Faktor. Deswegen spiele ich bei mir unter Turnierbedingungen ohne Farbentausch, lediglich das Buch ist auf 10-12 Züge begrenzt. Dadurch sind bei mir eigentlich Aussagen noch wackliger und angreifbarer.
In meinem T4pO (4CPUs, ponder ON, 20+5) Projekt sieht es für Junior 13 bisher nach fast 50 Partien so aus:

DJ-T4pO-  2012

Deep Junior 13 T4   - Critter 1.4 64-bit SSE4 T4           5.5 - 6.5    +3/=5/-4    45.83%
Deep Junior 13 T4   - Deep Rybka 4.1 SSE42 x64 T4      2.5 - 9.5    +1/=3/-8    20.83%
Deep Junior 13 T4   - Houdini 2.0c Pro x64 T4               4.0 - 8.0    +3/=2/-7    33.33%
Deep Junior 13 T4   - Stockfish 2.2.2 JA SSE42 T4        4.5 - 7.5    +3/=3/-6    37.50%

Schönes WE Timo 
Ich muß leider Arbeiten heute...

Clemens
Parent - By Timo Haupt Date 2012-02-11 18:11
Hallo Clemens,

[quote="Clemens Keck"]
Durch die Partiewiederholungen mit vertauschten Farben und Vorgabestellungen werden Deine Spiele sehr stark zum Test, und haben mit Turnierstärke etwas weniger zu tun.
Obwohl es natürlich besonders fair ist. Warte mal ab bis zum Ende der 60 Partien, da kann noch einiges passieren, wenn gleich wohl kein Wunder zu erwarten ist.[/quote]

Ja, Wunder sind nach diesem miserablen Auftakt von Junior wohl in der Tat nicht mehr zu erwarten. Natürlich kann es vorkommen, dass in allen drei Matches ein statistischer Ausrutscher nach unten (aus Juniors Sicht) passiert. Aber wenn man sich die Partien anschaut, bekommt man das Gefühl, dass Junior einfach kein Bein auf den Boden bekommt - ganz im Gegensatz zu deinem Match gegen Houdini, wo beide Engines brillant aufspielen konnten und sich einen Kampf auf Augenhöhe lieferten.

[quote="Clemens Keck"]Im Turnier ist der Zufall ein beachtlicher Faktor. Deswegen spiele ich bei mir unter Turnierbedingungen ohne Farbentausch, lediglich das Buch ist auf 10-12 Züge begrenzt. Dadurch sind bei mir eigentlich Aussagen noch wackliger und angreifbarer. [/quote]

In der Tat muss man wohl den Zufall bzw. auch den Einfluss der Bücher auf die echte Turnierperformance sehr hoch einschätzen. Da Junior bei Turnieren jedoch regelmäßig gute Ergebnisse einfährt (siehe WCCC und Thüringen), können dafür nur noch zwei Faktoren ausschlaggebend sein (falls in den laufenden Tests quasi widerlegt werden könnte, dass es an der hohen Bedenkzeit lag): Das Eröffnungsbuch und ggf. spezielle Settings.

[quote="Clemens Keck"]In meinem T4pO (4CPUs, ponder ON, 20+5) Projekt sieht es für Junior 13 bisher nach fast 50 Partien so aus:

DJ-T4pO-  2012

Deep Junior 13 T4   - Critter 1.4 64-bit SSE4 T4           5.5 - 6.5    +3/=5/-4    45.83%
Deep Junior 13 T4   - Deep Rybka 4.1 SSE42 x64 T4      2.5 - 9.5    +1/=3/-8    20.83%
Deep Junior 13 T4   - Houdini 2.0c Pro x64 T4               4.0 - 8.0    +3/=2/-7    33.33%
Deep Junior 13 T4   - Stockfish 2.2.2 JA SSE42 T4        4.5 - 7.5    +3/=3/-6    37.50%
[/quote]

Auch nicht gerade berauschend aus Juniors Sicht. Aber immerhin 3 Siege gegen Critter - bei mir bekommt Junior vor allem gegen Critter ordentlich eins auf die Mütze...

[quote="Clemens Keck"]Schönes WE Timo 
Ich muß leider Arbeiten heute...[/quote]

Du Armer, aber das steht mir in zwei Wochen auch bevor (Servermigration bei einem Kunden). Die letzte Woche war für mich auch extrem anstrengend, musste mehrfach Abend- bzw. Nachtschichten einlegen, was man an den teilweise zu nachtschlafender Zeit abgesetzten Postings von mir sehen kann.

Dir auch ein schönes WE (wenn der Feierabend dann da ist)!

Viele Grüße
Timo
Parent - By Ingo Althöfer Date 2012-02-11 09:08
Hallo Timo,

[quote="Timo Haupt"]
... wenn ich mal reingeschaut habe, bot sich mir fast immer das selbe Bild: Junior
hat selten bis nie eigene Siegchancen, muss fast immer ums Remis kämpfen (z.B.
gerade wieder im Endspiel gegen Critter, achte Partie) und vergeigt im Endspiel
mit dann nicht mehr viel verbliebener Bedenkzeit die eine oder andere Partie
(vorhin z.B. die achte Partie gegen Rybka, wobei man prüfen müsste, ob das
Endspiel bis zu einem gewissen Zeitpunkt noch zu halten gewesen wäre).

Momentaner Stand:
Junior vs. Critter: 2 aus 7
Junior vs. Stockfish: 2 aus 9
Junior vs. Rybka: 2,5 aus 8
--------------------------
Junior vs. alle: 6,5 aus 24 (~27%)

Klar, viel zu wenige Partien - Junior kann das Blatt noch wenden und sich rapide
verbessern. Vielleicht lagen ihm die Eröffnungen bislang nicht - es gibt viele
mögliche Erklärungen. Es kann aber auch sein, dass dies bereits ein Trend ist,
der sich abzeichnet und der auch nach den insgesamt geplanten 180 Partien
so bleibt (Junior holt um die 30%). Dann ist die Frage: War das Ursprungsmatch
von Clemens ("Myth Buster") ein statistischer Ausreißer? Ist Junior ein
Angstgegner von Houdini? Hat Junior in Clemens' Match zufällig gute Eröffnungen
erwischt? ODER aber liegt es tatsächlich an der Zeitkontrolle bzw. Juniors
unglücklichem Umgang damit (sudden death nach den 60 zusätzlichen
Minuten nach der ersten Zeitkontrolle)?
[/quote]

Mein Vorschlag: Spiele einfach erst mal weiter.
Immerhin hatte Clemens Keck ja, bevor es richtig los ging, eine Warnung
geschrieben:

Clemens Keck schrieb:

> meine erste Einschätzung:
> Die ersten Vorgabe Stellungen sind überwiedend taktisch geprägt, das liegt Junior nicht so.
> Die ersten 8-10 Partien pro match könnten sehr schwer sein für Junior.

Ingo.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2012-02-10 09:02
[quote="Clemens Keck"]
phuuu!
Stockfish spielt ja gnadenlos bis jetzt! Ich hätte das eher von Rybka erwartet.

C.K.
[/quote]

Hi Clemens
Ja, wenn das für Junior so negative weitergeht, kommt Ernüchterung auf.
Mfg
Kurt
Parent - - By Peter Martan Date 2012-02-10 13:09
Hallo Kurt!
Ich finde, es ist wieder an der Zeit, die Erkenntnisse, die wir aus den vielen interessanten Matches gezogen haben, etwas zu repetieren:
Es haben alle engines nicht nur ihre Lieblingsstellungen und ihre Lieblingsbedenkzeiten, es haben alle auch ihre Lieblingsgegner.

Dass der jüngste Junior ausgerechnet gegen Houdini geeicht worden sein könnte, wäre ja auch nicht sonderlich erstaunlich.
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-02-10 13:16
Hallo Herr Martan,

[quote="Peter Martan"]
Es haben alle engines nicht nur ihre Lieblingsstellungen und ihre Lieblingsbedenkzeiten,
es haben alle auch ihre Lieblingsgegner.
Dass der jüngste Junior ausgerechnet gegen Houdini geeicht worden sein könnte,
wäre ja auch nicht sonderlich erstaunlich.
[/quote]

Hmm. Wie passt dazu, dass Junior13 im Blitz (5+3) von Houdini2
vollkommen auseinander geschraubt wurde, nämlich mit 16.5 - 83.5 ?

Ingo Althöfer.
Parent - - By Peter Martan Date 2012-02-10 14:51 Edited 2012-02-10 14:58
Das schließt einander nicht aus, Herr Professor!
Dass Junior im Blitzen gegen Houdini von 5Zügebüchern aus ziemlich chancenlos ist, heißt eben nicht alles. Damit Junior seine echten Talente ausspielt, braucht er Zeit und die entsprechenden Eröffnungen und dann muss der Gegner natürlich auch noch mitspielen.

Natürlich hängt die Qualität eines Buches auch immer vom Gegner und dessen Buch ab und hier schließt sich der Kreis: auch Eröffnungsvarianten, die im Blitzen gegen bestimmte Gegner erfolgreich sind, können im Fernschach hoffnungslos untergehen.
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-02-10 15:04
Hmm. Dann frag ich mal aus Interesse nach:
Hat schon jemand Langzeitpartien zwischen
Junior13 und Houdini spielen lassen, bei denen
beide Seiten ihre eigenen Bücher benutzen durften?

Wenn ich es richtig verstanden habe, hatte Clemens Keck
ein "neutrales" Buch für seine beiden Wettkämpfe zwischen
Junior und Houdini verwandt.

Ingo Althöfer.
Parent - By Peter Martan Date 2012-02-10 16:11 Edited 2012-02-10 16:15
Ich kann da wieder nur für mich selbst antworten, und ich lasse weder Houdini noch Junior viel mit ihren eigenen Büchern spielen, (Houdinis hab ich gar nicht) weil mich außer meinem eigenen Buch an anderen nur die paar Varianten interessieren, die in meines passen und noch nicht drin sind.
Engine- Bücher, die mit den engines geliefert werden, sind sicher nicht unbedingt schlecht für die jeweilige engine, dass sich gute Buchautoren aber noch echt professioneller Weise mit bestimmten engines, ihren Stärken und Schwächen auseinandersetzen und Bücher danach ausrichten, so dass die engine- Buch- Kombination überprüfbar eine zusätzliche schachliche Kompetenz bietet, gab es aber meiner Meinung nach seit Rybka nicht mehr, mal von imageträchtigen Meisterschaften abgesehen, und solche Turnierbücher kommen sicher nicht in den Handel, und natürlich von den Büchern von Fernschachspielern und einigen wenigen wirklich guten server- Spielern abgesehen.
Sowas könnte sicher auch mal ein eigener Computerschachzweig werden, das Hiarcsbuch gibt es ja z.B. als Abo, ich hatte es ein Jahr lang, die Ausbeute für mein eigenes Buch wurde mir dann aber doch zu klein, nicht dass es viel Geld kostet, die Arbeit, es ständig durchzuforsten nach dem bisschen, was man noch nicht hat, ist mühsamer, als eigene Varianten finden (lassen), und die hat dann wenigstens wirklich sonst noch so lange niemand, bis man sie mal in einer Fern- oder Serverpartie entkorkt.
Sehen Sie, Herr Professor, daran krankt die Computerschachgeschichte meiner Meinung nach immer noch am meisten, es wird aber wenigsten schon schön langsam offenbar, Schach ist Wissenschaft nur am Rande, in erster Linie ist es ein Kriegsspiel, und gewinnen kann man nur, wenn man mehr weiß als der Gegner. Auch wenn das schon länger bekannt ist, wie groß der Anteil der Eröffnungstheorie am Erfolg ist, das zeigt sich natürlich um so klarer, je besser die Maschinen werden und je mehr sie auch schon ein bisschen was mit der Eröffnungstheorie der Meister anfangen können selbständig, durchaus auch Neuerungen aus eigener Kraft hervorbringen, hier stehen wir in Wirklichkeit noch am Anfang, ebenso wie im Endspiel, das Mittelspiel als die Verbindung der beiden Enden, ist schon ziemlich fest in maschineller Hand, gerade deshalb fände ich es ja so wichtig, dass man endlich anfängt, gezielt die bestimmten bekannten interessanten Abspiele der Meistertheorie mit den anderen Enden der Tablebases zusammenzubringen.
Das braucht gute engines, ich glaube sinnvoller als die vielen Grundstellungsblitzmonster solche, die auf bestimmte Tabias getrimmt sind, oder engine- Bücher, die bestimmten engines möglichst weit entgegenkommen, und dann ist vor Allem auch fast jeder Zeit- und hardware- Aufwand sinnvoll. Was das Ausblitzen lassen an statistisch auch nicht soviel sichererer Information bringt, haben Sie ja gerade selbst auf die durchaus ausreichende Signifikanz-Frage reduziert, ich finde die Frage, wieviel Elo kann man welcher engine von welchen Standarderöffnungsstellungen zurechnen, zählt immer weniger, vor allem auch kommerziell, relativ zu derjenigen, was kann welcher Schachspieler mit welchem Eröffnungsrepertoire von welcher engine haben.

Da kann der Krieg der Programmierer um die letzen paar Codegeheimnisse noch so heiß werden, so eiskalt wie der um das Eröffnungswissen kann er nie mehr werden.
Parent - By Bram Mourik Date 2012-02-11 17:07
[quote="Kurt Utzinger"]
[quote="Clemens Keck"]
phuuu!
Stockfish spielt ja gnadenlos bis jetzt! Ich hätte das eher von Rybka erwartet.

C.K.
[/quote]

Hi Clemens
Ja, wenn das für Junior so negative weitergeht, kommt Ernüchterung auf.
Mfg
Kurt
[/quote]
Meine Meinung auch. Ernüchterung
nach Critter-DJ in 12e Partie wird DJ wieder schön und rasch an der Wand gespeichert
9-3 für Critter
Parent - - By Eduard Nemeth Date 2012-02-12 09:49
das sieht ja momentan schlimmer aus als im blitz 5+3! kann jemand dennoch sagen wo die staerken von j13 liegen? frueher war junior ein taktikmonster. ist das immer noch so?
Parent - By Ludwig Bürgin Date 2012-02-12 12:07
Hallo Eduard

Ob ich mir den neuen Junior zulegen werde ist eher Unwahrscheinlich.Somit kenne ich den Jetzigen nur aus den hier geposteten Partien.Frühere Juniors haben bei mir fast immer empfindlich auf zu viel Hash reagiert.
   Ob die heutigen,auf fast jedem PC vorhandenen Speichergrößen,von denen man gerne im Hash bei solchen langen Spielzeiten eine größere  Menge einstellt ,dem neuen Junior zuträglicher ist, müsste man halt durch Test heraus finden.

Gruß Ludwig
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2012-02-12 12:51
Hallo Herr Nemeth,

[quote="Eduard Nemeth"]
... kann jemand dennoch sagen wo die staerken von j13 liegen?
[/quote]

ausgehend von den 20 Partien gegen Houdini aus dem Langzeit-Wettkampf
von Clemens Keck glaube ich, dass Junior13 besonders stark ist, wenn
die Bauernstruktur festgelegt und die anderen Figuren lange lavieren.
Vor allem in Hinblick auf die 50-Züge-Regel scheint Houdini schneller die
Nerven zu verlieren und unangebrachte Aktionen einzuleiten.

Ingo Althöfer.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2012-02-12 13:42
[quote="Ingo Althöfer"]
Hallo Herr Nemeth,

[quote="Eduard Nemeth"]
... kann jemand dennoch sagen wo die staerken von j13 liegen?
[/quote]

ausgehend von den 20 Partien gegen Houdini aus dem Langzeit-Wettkampf
von Clemens Keck glaube ich, dass Junior13 besonders stark ist, wenn
die Bauernstruktur festgelegt und die anderen Figuren lange lavieren.
Vor allem in Hinblick auf die 50-Züge-Regel scheint Houdini schneller die
Nerven zu verlieren und unangebrachte Aktionen einzuleiten.

Ingo Althöfer.
[/quote]

Das alles kommt aber bei den laufenden Matches gegen
Stockfish und Critter bislang überhaupt nicht zum Tragen.
Gegen die stärkste Engine ein gutes Resultat, gegen andere
Programme unter "ferner liefen" wird sich Deep Junior 13
befinden, wenn es so weitergeht. Ich habe - als ehemaliger
Juniorfan - gar keinen grossen Bock, diese Partie anzuschauen.
Mfg
Kurt Utzinger
Parent - By Clemens Keck Date 2012-02-12 13:55
Hallo Kurt

bei meinen 20 +5 Turnierchen stellt sich bis jetzt folgendes Bild dar:
80 Partien bisher, 4 cpus alle, ponder ON

DJ-T4pO-1 Microsoft  2012

Deep Junior 13 T4   - Critter 1.4 64-bit SSE4 T4            8.0 - 12.0    +5/-9/=6    40.00%
Deep Junior 13 T4   - Deep Rybka 4.1 SSE42 x64 T4     5.0 - 15.0    +2/-12/=6    25.00%
Deep Junior 13 T4   - Houdini 2.0c Pro x64 T4              6.0 - 14.0    +4/-12/=4    30.00%
Deep Junior 13 T4   - Stockfish 2.2.2 JA SSE42 T4         8.0 - 12.0    +4/-8/=8    40.00%
das würde in meiner T4pO Liste so aussehen:
Code:
   Program                          Elo    +   -   Games   Score   Av.Op.  Draws

  1 Houdini 2.0c Pro x64 T4        : 3041   24  24   360    56.7 %   2994   54.4 %
  2 Critter 1.4 64-bit SSE4 T4     : 3013   21  21   421    52.3 %   2997   61.8 %
  3 Deep Rybka 4.1 SSE42 x64 T4    : 3009   25  25   321    50.9 %   3002   57.0 %
  4 Stockfish 2.2.2 JA SSE42 T4    : 2982   21  21   420    47.0 %   3003   59.8 %
  5 IvanHoe999946f T4              : 2970   27  28   240    45.4 %   3002   60.8 %
  6 Deep Junior 13 T4              : 2894   66  67    80    33.8 %   3011   30.0 %


Das ganze wächst noch ganz langsam, aber stetig.

sooo schwach ist das gar nicht finde ich.
Im Moment spielt Junior gegen Naum 4.2 T4, Fritz 12 T4 und Shredder 12 T4. vermutlich wird das Juniors "rating" nach unten drücken. Schaun wir mal...

Gruß, Clemens
Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-12 14:54
Hallo Kurt,

bei mir gab es eine ähnliche Ernüchterung und ich hatte erst einmal die Nase voll von diesem "Schlachtfest".

Zwischenstand (wie auf den Webseiten zu sehen):

Junior vs. Critter: 3,5 aus 15 (~23,3%)
Junior vs. Stockfish: 4,5 aus 16 (~28,1%)
Junior vs. Rybka: 7,0 aus 16 (43,75%)
---------------------------------------
Junior vs. alle Gegner: 15 aus 47 (~31,9%)

Das Zwischenergebnis gegen Rybka ist nicht übel für Junior (beinhaltet allerdings auch einen unnötigen Zeitverlust für Rybka in leicht besserer Stellung), dafür gab es gegen Critter und Stockfish eine Hinrichtung. Das hat in dieser Form keinen Spaß gemacht, da stimme ich dir vollends zu.

Demnächst wird eine Neuauflage des Welcome-Tests starten, mit leicht veränderten Konditionen (nochmals verlängerte Bedenkzeit, mehr Hash). Die Frage ist noch, ob ich weiterhin die Noomen-Eröffnungssuite nehmen soll, oder lieber Eröffnungsbücher. Problematisch ist dann jedoch die Auswahl der Bücher: Für alle Engines ein neutrales Buch (wenn ja, welches?) oder aber ein eigenes? Junior hat ja ein aktualisiertes eigenes Buch, aber Critter und Stockfish haben m.W.n. keines. Welches dann also für diese Engines verwenden? Und soll es eine Begrenzung des Buches auf 5, 10 oder 15 Züge geben? Vielleicht sollte ich mal darüber abstimmen lassen...

Viele Grüße
Timo
Parent - By Michael Scheidl Date 2012-02-12 15:25
In letzter Zeit gefällt mir betreffs Eröffnungsbücher, statt (nur) einer Längenbegrenzung auch, oder sogar nur die min. Partienzahl einzusetzen. Bei einem auf GM-Partien beruhenden Buch würde das einerseits flexibel sein, aber nahezu garantieren daß nur bewährte verläßliche Züge ausgespielt werden. Den Wert selbst sollte man wohl in Abhängigkeit davon bestimmen, auf wieviel Partien das Buch insgesamt beruht.

Andererseits tendiert das zu einem engeren Repertoire als bei niedriger Anforderung an min. Partien, d.h. zum Beispiel unter Fritz würde ich das nicht mit "optimal" sondern mit "normal" kombinieren.

Ein Beispiel: Wenn ich für das kostenlose HiarcsReferenceLite.ctg (aus ~63.000 Partien mit >2600 Eloschnitt)  "normal" und min. Partien = 30 einstelle, werden folgende ersten fünf zufälligen Varianten ausgegeben:

[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2012.02.12"]
[Round "?"]
[White "Buchvarianten"]
[Black "User"]
[Result "*"]
[PlyCount "17"]

1. e4 (1. b3) (1. d4 d6 2. e4 Nf6 3. Nc3 e5 4. Nf3 Nbd7 5. Bc4 Be7 6. O-O O-O
7. Re1 c6 8. a4 b6) (1. Nf3 Nf6 2. d4 e6 3. c4 b6 4. g3 Ba6 5. Qc2 Bb7 6. Bg2
c5 7. d5 exd5 8. cxd5 Nxd5 9. O-O Be7 10. Rd1) (1. d4 d6 2. Nf3 Nf6 3. c4 g6 4.
Nc3 Bg7 5. e4 O-O 6. Be2 e5 7. O-O Nc6 8. d5 Ne7 9. b4 Nh5 10. Re1 f5 11. Ng5
Nf6 12. Bf3 c6) 1... e6 2. d4 d5 3. e5 c5 4. c3 Nc6 5. Nf3 Bd7 6. Be2 Nge7 7.
Na3 cxd4 8. cxd4 Nf5 9. Nc2 *

Vermutlich sind auch 20 oder 25 praktikable Werte und würden solche kleinen "Unfälle" wie 1.b3 Buchende unwahrscheinlicher machen.
Parent - - By Clemens Keck Date 2012-02-12 22:35
Hallo Timo

ich fürchte ein zweites "Wunder" wird es nicht mehr geben. Das wird sehr schwer nochmal so ein gutes match für Junior hin zu bekommen fürchte ich.
Deine gewählte Zeitkontrolle ist nur bedingt "Schuld" am bisherigen Verlauf. Junior 13 spielt sehr durchwachsen...gegen starke Gegner teilweise überraschend stark, aber auch schwach gegen Schwache. Dann gibt es noch ein paar Endspielbugs möglicherweise Tablebases begründet. Vielleicht sollte man auf eine bugbereinigte Version warten:
[Event "Junior2"]
[Site " "]
[Date "2012.02.12"]
[Round "1.1"]
[White "Deep Junior 13 T4"]
[Black "Deep Fritz 12"]
[Result "0-1"]
[ECO "E05"]
[Annotator "0.01;0.29"]
[PlyCount "154"]
[EventDate "2012.02.12"]
[EventType "simul"]
[TimeControl "1200+5"]

{Intel(R) Xeon(R) CPU           W5580  @ 3.20GHz 3192 MHz  W=23.5 plies; 5,
917kN/s; 21,851 TBAs; BDF-total.ctg  B=20.7 plies; 10,529kN/s; 211,587 TBAs;
BDF-total.ctg} 1. d4 {B 0} Nf6 {B 0} 2. c4 {B 0} e6 {B 0} 3. Nf3 {B 0} d5 {B 0}
4. g3 {B 0} Be7 {B 0} 5. Bg2 {B 0} O-O {B 0} 6. O-O {B 0} dxc4 {B 0} 7. Qc2 {
B 0} a6 {B 0} 8. Qxc4 {B 0} b5 {B 0} 9. Qc2 {B 0} Bb7 {B 0} 10. Bd2 {B 0} Be4 {
B 0} 11. Qc1 {0.01/20 144} Nc6 {0.29/21 7 (Bb7)} 12. Be3 {0.14/20 53} Rc8 {0.
13/22 161 (Na5)} 13. Rd1 {0.19/19 32} Nd5 {0.15/22 25 (Na5)} 14. Nbd2 {0.46/20
24} Nxe3 {0.16/23 36} 15. fxe3 {0.40/20 0} Bxf3 {0.14/22 66} 16. Nxf3 {0.40/20
174} Qd6 {0.08/23 0 (Nb4)} 17. a3 {0.39/19 51} f5 {0.23/23 109 (Na5)} 18. b4 {
0.64/20 23 (Nd2)} Bf6 {0.42/21 58} 19. Qc2 {0.68/22 0} g6 {0.66/22 126} 20.
Rac1 {0.64/24 0} Ne7 {0.54/21 54} 21. e4 {0.64/23 87} Bg7 {0.63/21 0} 22. Qd3 {
0.64/22 66} Rcd8 {0.61/21 0 (c6)} 23. Rc5 {0.65/19 19} Bh6 {0.68/19 49 (c6)}
24. Kh1 {0.76/19 20 (Bh3)} Qb6 {0.88/18 39 (Kh8)} 25. e3 {0.92/18 15} fxe4 {1.
12/20 63 (Rd6)} 26. Qxe4 {1.20/20 39} Nd5 {1.17/22 0} 27. Re1 {1.19/22 98} Rd6
{1.42/23 0} 28. Ne5 {1.17/21 32} Bg7 {1.48/22 0 (a5)} 29. Rec1 {1.37/20 31
(Bh3)} Bxe5 {1.43/21 32 (Qa7)} 30. Qxe5 {1.50/20 16} Rf7 {1.56/21 6 (Rf5)} 31.
Rf1 {1.62/21 17 (Bh3)} Rxf1+ {1.65/22 32} 32. Bxf1 {1.62/9 0} Ne7 {1.98/22 45}
33. Kg1 {1.52/21 20 (Bh3)} Nc6 {1.60/21 27 (Rd5)} 34. Qe4 {1.85/19 8 (Qg5)} Nd8
{1.63/21 27} 35. Bh3 {1.59/20 0} Rd7 {1.78/21 25 (c6)} 36. Re5 {1.43/19 13} Re7
{1.95/21 9} 37. Qa8 {1.43/18 2} c6 {2.12/23 22 (Qd6)} 38. Qc8 {1.42/20 19
(Rxe6)} Kf7 {0.75/21 23 (Kg7)} 39. Kf2 {0.83/20 14 (Bg4)} a5 {0.71/21 17 (Qc7)}
40. Kg2 {0.89/18 10} Qc7 {0.48/22 11 (axb4)} 41. Qa8 {0.53/23 32} a4 {0.40/22
4 (Rd7)} 42. Kg1 {0.67/20 10 (Rc5)} Kg7 {0.27/21 21} 43. Bg2 {0.66/20 0} Re8 {
0.30/21 40 (Rf7)} 44. Rc5 {0.43/23 29} Rf8 {0.26/23 0} 45. Rc1 {0.42/22 14} e5
{0.30/22 11} 46. Qa5 {0.40/22 10} Qd7 {0.35/22 27 (Qf7)} 47. d5 {0.42/20 9
(Qb6)} Rf7 {0.21/21 14} 48. Rd1 {0.37/19 0} Rf6 {0.06/22 15 (cxd5)} 49. Qb6 {
0.13/21 13} cxd5 {0.09/23 16} 50. Rxd5 {0.09/21 0 (Qc5)} Qxd5 {0.00/26 16} 51.
Qxf6+ {0.04/26 0} Kxf6 {0.07/27 40} 52. Bxd5 {0.03/29 0} Nf7 {0.06/26 10} 53.
Kf2 {0.04/28 2 (Bc6)} Nd6 {0.00/26 9} 54. g4 {0.03/28 9 (e4)} e4 {0.00/27 11
(Kg5)} 55. h4 {0.04/29 9} Ke5 {0.00/29 5 (g5)} 56. Bc6 {0.04/28 6} h6 {0.00/31
4} 57. Kg3 {0.04/28 4 (Ke1)} h5 {0.00/32 14 (Kf6)} 58. g5 {0.77/25 9} Nf5+ {0.
00/30 2 (Nc4)} 59. Kf2 {1.66/22 4} Nd6 {0.00/33 5 (Nxh4)} 60. Bd7 {2.50/25 5
(Kg3)} Kd5 {0.00/30 10} 61. Kg2 {2.76/26 6 (Kg3)} Kc4 {-6.92/26 4 (Ke5)} 62.
Kg3 {3.80/22 5 (Be6+)} Kb3 {-7.68/20 1 (Kd3)} 63. Kf2 {-3.26/26 9} Kxa3 {-14.
29/24 0} 64. Ke2 {-4.42/26 32} Kb2 {-19.21/24 0 (Nf7)} 65. Kf2 {-11.31/22 13
(Be6)} a3 {-30.16/20 5} 66. Ke2 {-12.57/24 6 (Kg3)} a2 {-#39/12 0} 67. Bh3 {
-#9/21 10 (Be8)} Nc4 {-#33/11 0 (a1Q)} 68. Bf1 {-#8/25 9 (Bg2)} a1=Q {-#28/7 0}
69. Kf2 {-#7/25 7 (Bg2)} Qa3 {-#17/9 0 (Qd1)} 70. Bxc4 {-#7/24 8 (Kg1)} bxc4 {
-#13/11 0} 71. b5 {-#6/28 7 (Kg2)} c3 {-#11/8 0} 72. b6 {-#5/33 7} c2 {-#7/7 0
(Qf8+)} 73. b7 {-#4/35 7} Qf8+ {-#6/7 0 (Qd6)} 74. Kg3 {-#4/44 7} Qb8+ {-#4/7
0 (c1Q)} 75. Kh3 {-#4/43 6} c1=Q {-#3/7 0} 76. Kg2 {-#3/9 0} Kb3 {-#2/7 0 (Qd6)
} 77. Kf2 {-#1/60 0} Qh2# {-#1/7 0} 0-1

Ansonsten könnte Frank Q.'s Buch ganz brauchbar sein. Ich habe für meine matches und Turniere verschiedene Bücher im Einsatz, auf 10 - 12 Züge begrenzt.
Ich wechsle dann alle 20 - 40 Partien. Bei der bisherigen Zeitkontrolle fand ich die 60 Minuten für den Rest etwas zu krass ...
Naja, bei meiner Oma hing jahrelang ein handbemalter Teller an der Wand, darauf stand:" Wie man's macht ist's falsch"... die hatte doch NULL Ahnung von PCs?!

Gruß, Clemens

Parent - By Timo Haupt Date 2012-02-12 23:40
Hallo Clemens,

danke für die Infos und die gepostete Partie. Unglaublich, dass Junior solche Bugs hat! Wie kann man so ein Endspiel bitte noch vergeigen? Das hätte ja sogar ich Patzer noch Remis gehalten. Hast du das schon dem Support gemeldet? Ich hätte da auch noch eine seltsame Sache, in der Junior auch durch einen einzelnen Zug alles verdorben hat:

[Event "DJ13 Welcome Test (2)"]
[Site "?"]
[Date "2012.02.09"]
[Round "1.1"]
[White "Deep Junior 13 x64 (2)"]
[Black "Stockfish 2.2.2 JA SSE42"]
[Result "0-1"]
[ECO "B96"]
[Annotator "0.04;0.12"]
[PlyCount "152"]
[EventDate "2012.02.09"]
[EventType "tourn"]

{Intel(R) Atom(TM) CPU N270   @ 1.60GHz 1596 MHz  W=26.2 plies; 6.322kN/s; 468.
152 TBAs  B=32.3 plies; 6.468kN/s} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5.
Nc3 a6 6. Bg5 e6 7. f4 h6 8. Bh4 Qb6 9. a3 Be7 10. Bf2 Qc7 11. Qf3 Nbd7 12.
O-O-O b5 13. g4 Bb7 14. Bg2 Rc8 15. Kb1 g5 16. h4 gxf4 17. g5 Ne5 18. Qxf4 Nfd7
19. Be3 {0.04/23 643} hxg5 {0.12/28 337} 20. hxg5 {0.00/23 0} Rxh1 {0.20/30 352
} 21. Rxh1 {0.12/25 565} Nf8 {0.08/31 428} 22. Bf1 {0.19/25 565 (Rf1)} Nfg6 {
0.00/33 342} 23. Qg3 {0.19/24 1206} Nc4 {0.00/35 0 (Qd8)} 24. Bxc4 {0.33/23 142
} Qxc4 {0.00/34 0} 25. Qf2 {0.21/25 944 (Rh7)} e5 {0.00/36 420} 26. Nf5 {0.21/
25 20} Bxe4 {0.00/37 463} 27. Nxe4 {0.11/25 712 (Rh7)} Qxe4 {0.00/12 0} 28. Rh7
{0.11/24 554} Qd5 {0.00/35 0} 29. Bc1 {0.07/23 554 (Nh6)} Rc7 {0.00/34 1142
(e4)} 30. Nh6 {0.21/22 160 (Ng7+)} Bf8 {0.00/36 371 (e4)} 31. Ng4 {1.03/23 72}
Be7 {0.00/39 386 (Kd8)} 32. Qf5 {0.92/22 33 (Nh6)} Rc5 {0.00/37 306 (Qe6)} 33.
Rg7 {0.69/25 110} e4 {0.00/37 176} 34. Nf6+ {0.41/26 45} Bxf6 {0.00/38 347} 35.
Rg8+ {0.35/28 0} Nf8 {0.00/39 788} 36. Qxf6 {0.35/28 0} Rxc2 {0.00/39 353} 37.
Qf4 {0.35/24 350 (g6)} Rg2 {-3.39/32 300 (Rc7)} 38. Rh8 {-1.92/25 176} Qd3+ {
-3.55/33 16} 39. Ka1 {-2.13/24 140} Rg1 {-3.47/34 151 (Qd4)} 40. g6 {-1.70/25
100} Rxg6 {-3.75/33 377} 41. Qf5 {-1.95/25 0 (Qh2)} Qc4 {-3.67/32 162} 42. Be3
{-1.92/25 618} Qe6 {-3.95/32 0} 43. Qf1 {-1.79/26 618} Rf6 {-4.00/32 142} 44.
Qc1 {-2.20/27 28 (Qg2)} Qc4 {-5.30/34 417} 45. Qxc4 {-2.51/29 0} bxc4 {-4.48/
12 0} 46. Ka2 {-2.51/29 144 (b3)} Rg6 {-6.40/32 369 (Re6)} 47. Bh6 {-2.52/25 20
} Rxh6 {-8.28/33 110} 48. Rxh6 {-2.55/28 125} f5 {-8.84/33 0} 49. Kb1 {-2.97/
28 380 (b3)} Ke7 {-7.39/31 83} 50. b3 {-3.05/28 0 (Kc2)} cxb3 {-19.31/32 252}
51. Kb2 {-4.39/29 32} Ne6 {-21.65/34 162 (d5)} 52. Kxb3 {-4.81/27 513} f4 {-26.
34/34 0 (d5)} 53. Kc2 {-5.23/26 56 (Rh7+)} d5 {-36.16/31 183 (Nd4+)} 54. Rh5 {
-5.35/25 32 (Rh7+)} f3 {-90.29/31 43} 55. Kd2 {-5.77/25 0} d4 {-114.45/37 91}
56. Rf5 {-22.94/26 381 (Ke1)} e3+ {-102.03/31 86} 57. Kd3 {-22.94/27 0 (Kc2)}
f2 {-114.45/35 199} 58. Ke2 {-22.94/26 305} Kd6 {-102.03/30 0} 59. Kd3 {-#19/
27 127 (a4)} Nc5+ {-114.45/32 174} 60. Ke2 {-#18/27 0} Ne4 {-#21/28 61} 61. Rf3
{-#18/26 0} Nd2 {-#20/26 39 (f1Q+)} 62. Rxf2 {-#17/26 18 (Rf6+)} exf2 {-9.01/
11 0} 63. Kxf2 {-#14/30 11} Nc4 {-#14/35 37 (Kd5)} 64. Ke2 {-#12/30 8} Nxa3 {
-#13/38 43 (Ke5)} 65. Kd2 {-#12/0 0 (Kd3)} a5 {-#12/0 0} 66. Kd3 {-#11/0 0} Kd5
{-#11/0 0} 67. Ke2 {-#10/0 0} Ke4 {-#10/0 0} 68. Ke1 {-#9/0 0} Nc4 {-#9/0 0}
69. Kd1 {-#8/0 0} d3 {-#8/0 0} 70. Kc1 {-#7/0 0} a4 {-#7/0 0} 71. Kb1 {-#6/0 0}
Kd4 {-#6/0 0} 72. Kc1 {-#5/0 0} a3 {-#5/0 0} 73. Kb1 {-#4/0 0} Kc3 {-#4/0 0}
74. Ka2 {-#3/0 0} d2 {-#3/0 0} 75. Ka1 {-#2/0 0} Kb3 {-#2/0 0} 76. Kb1 {-#1/0 0
} d1=Q# {-#1/0 0} 0-1

In dieser Stellung hatte Junior insgesamt 4 Züge, die zu einem Remis geführt hätten (Dh8, Dg7, Dh6 und g6):


Er spielte jedoch nach langer Bedenkzeit (5:50min eigene Zeit und davor schon 5:53min Ponderzeit) bei Tiefe 24 den Verlustzug Df4?? und gab damit die Partie weg.

Schon sehr seltsam, ich hoffe auch auf eine bugbereinigte Version...

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Eduard Nemeth Date 2012-02-12 22:21
[quote="Ingo Althöfer"]
Hallo Herr Nemeth,

[quote="Eduard Nemeth"]
... kann jemand dennoch sagen wo die staerken von j13 liegen?
[/quote]

ausgehend von den 20 Partien gegen Houdini aus dem Langzeit-Wettkampf
von Clemens Keck glaube ich, dass Junior13 besonders stark ist, wenn
die Bauernstruktur festgelegt und die anderen Figuren lange lavieren.
Vor allem in Hinblick auf die 50-Züge-Regel scheint Houdini schneller die
Nerven zu verlieren und unangebrachte Aktionen einzuleiten.

Ingo Althöfer.
[/quote]

Hallo Herr Althoefer!
Vielen Dank fuer ihre Beobachtungen! Aehnliches konnte ich immer mal wieder auf Schach.de mit Rybka und Houdini beobachten. Auch bei Zeitnotschlachten in blockierten Stellungen spielen Houdini und Rybka so. Kann jemand erklaeren warum diese Engines das machen?

Zu Junior 13:  Bei der drittletzten Niederlage gegen Critter im Test von Timo, ging Junior taktisch voellig unter! Und bei den zwei letzten Niederlagen agierte Junior im Mittelspiel ohne die Damen sehr ungluecklich. Obendrauf wickelte Junior auch in verlorenes Endspiel ueber. Schade. Man muss einfach neidlos anerkennen dass die Gegner von Junior eine klasse besser sind. An dieser Erkenntnis kommt man auch nach weiteren Tests vermutlich nicht vorbei!

MfG
Eduard
Parent - - By marsell Date 2012-02-13 16:53
Hallo Timo, ich sehe,dass  immer die gleiche Eröffnung mit geringen Abweichungen je nach Gegner gespielt wird,  z. B. Rybka erwiedert etwas anders. Klär mich oder uns Alle hier doch mal auf. Soll damit Junior einen Vorteil erhalten, bei dessem zu mindest bisherigen recht mäßigem Erfolg. DJ ist für eine kommerzielle Engine doch eher was für Junior-Fans.
Trotzdem: Hast bisher großes geleistet, Zeit-,Hardwareaufwand und und und. Ein großes Dankeschön von mir. Habe regelmäßig die Spiele verfolgt. Wenn jetzt aber mit aller Gewalt versucht wird Junior besser darstehen zu lassen werde ich nur mehr sporadisch reinschauen. Es kann aber auch durchaus nicht so sein.
Erklärende Grüße
Martin Steinwandter
Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-14 07:48
Hallo Martin,

ich bin mir nicht sicher, was du genau meinst mit

[quote="mansell"]Hallo Timo, ich sehe,dass  immer die gleiche Eröffnung mit geringen Abweichungen je nach Gegner gespielt wird,  z. B. Rybka erwiedert etwas anders.[/quote]

Dass ich die 30 Noomen Suite 2012 - Vorgabestellungen verwendet habe, war ja bereits seit meinem Ausgangsposting klar. Denke mal, das hast du auch mitbekommen und meinst nicht diesen Umstand mit "immer die gleiche Eröffnung". Wer mit Vorgabestellungen testet, dem muss klar sein, dass jede Engine durch genau das selbe Set von Stellungen durch muss und zwar mit beiden Farben. Hierbei wird jedoch eine Fairness gegenüber allen gestesten Engines erreicht, die man mit Eröffnungsbüchern niemals herstellen könnte. Denn bei letzteren entscheidet letztendlich die Güte des Buches UND der Zufall, welche Stellungen letztendlich aufs Brett kommen. Die Noomen-Suite ist meiner Meinung nach ausgewogen und bevorteilt keine der getesteten Engines. Und auch Amir Ban hat mir vorher nicht zugeflüstert: "Hey, nimm doch mal die Noomen 2012 Suite, mit der kommt Junior besonders gut klar!"

Solltest du gemeint haben, dass bereits der erste berechnete Zug je Stellung teilweise anders ist als bei den anderen Matches (also Junior zieht gegen Rybka in derselben Stellung plötzlich einen anderen Zug als gegen Stockfish), dann weise ich dich daraufhin, dass das an der nicht-deterministischen Suche von MP-Engines liegt. In dem Moment, wo du mehr als einen Thread / Prozess verwendest, kommt die Suche einer Engine nach Zeit x nicht mehr zwingend zum selben Ergebnis. Dies kannst du selbst sehr leicht testen, in dem du dir eine möglichst komplexe Stellung, in der es nicht nur einen guten Zug gibt, aussuchst und daran 10x hintereinander eine Engine mit beispielsweise 4 Threads ca. 3min rechnen lässt (aber zwischen den Versuchen bitte immer den Hash löschen!). Du wirst beobachten, dass die Rechenvorgänge teilweise erheblich voneinander abweichen. Mal erreicht die Engine nach 3min unterschiedliche Suchtiefen, dafür findet sie aber denselben Zug, manchmal ist zwar die Suchtiefe gleich, aber ein völlig anderer Zug wird bevorzugt. Doch oft weicht sogar beides von dem vorhergehenden Versuch ab.

[quote="mansell"]Klär mich oder uns Alle hier doch mal auf. Soll damit Junior einen Vorteil erhalten, bei dessem zu mindest bisherigen recht mäßigem Erfolg.[/quote]
Das Aufklären müsstest du machen - was hast du genau gemeint? Und dass du mich für so unseriös hältst, dass ich Junior irgendwie einen Vorteil verschaffen will auf Kosten der anderen Engines, enttäuscht und amüsiert mich gleichermaßen... 

[quote="mansell"]Wenn jetzt aber mit aller Gewalt versucht wird Junior besser darstehen zu lassen werde ich nur mehr sporadisch reinschauen.[/quote]
Der einzige Punkt, an dem ich tatsächlich versuchen werde, für Junior möglichst gute Bedingungen rauszuholen, ist die Bedenkzeit. Hier vermuten einige (mich eingeschlossen), dass Junior von viel Bedenkzeit mehr profitiert als andere. Um diesem Mythos auf die Spur zu kommen habe ich vor, für Junior hier im Rahmen der Möglichkeiten (kann natürlich nicht mit 2 Tage/40 Züge testen) das optimale Setup bereitzustellen. Diverse Junior-Experten haben hier ihre Erfahrungen beigesteuert und zum Ausdruck gebracht, dass die Zeiteinteilung etwas kritisch ist. Das habe ich anhand der Partien auch selbst gemerkt, denn bei 120min/40Z + 60min/Rest kam es sehr oft dazu, dass im Endspiel nicht mehr genügend Zeit vorhanden war und Junior im Blitztempo spielen musste. Dort passierten dann wiederum einige schlimme Fehler, die ihm die eine oder andere Partie gekostet haben. Das soll bei einem Neustart des Tests nicht mehr passieren, deshalb werde ich mit 3 Zeitkontrollen arbeiten und in der letzten sogar mit Fischeruhr, um ein Sudden Death im Blitztempo zu vermeiden. Davon sollte dann nicht nur Junior profitieren, sondern auch seine Gegner - denn auch die könnten schließlich mal in Zeitnot kommen.

Ich hoffe, damit sind alle Unklarheiten beseitigt - ansonsten gerne wieder nachfragen!

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Thomas Müller Date 2012-02-14 08:34
Hallo Timo,

Code:
Das habe ich anhand der Partien auch selbst gemerkt, denn bei 120min/40Z + 60min/Rest kam es sehr oft dazu, dass im Endspiel nicht mehr genügend Zeit vorhanden war und Junior im Blitztempo spielen musste. Dort passierten dann wiederum einige schlimme Fehler, die ihm die eine oder andere Partie gekostet haben


Also wenn J das nicht kann, dann stimmt doch generell was nicht?!
J13 ist für mich eine enttäusschung egal bei welcher zeitstufe....praktisch null (0) fortschritt.
Trotzdem ist es eine engine die eben anders ist und auch anders spielt als die anderen und zwischendrin richtig gut "einen raushaut"

gruß thomas
Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-15 00:43
Hallo Thomas,

[quote="Thomas Müller"]Also wenn J das nicht kann, dann stimmt doch generell was nicht?!
J13 ist für mich eine enttäusschung egal bei welcher zeitstufe....praktisch null (0) fortschritt.[/quote]
Nun ja, es spricht nicht gerade für ein gutes Zeitmanagement von Junior, wenn er mit der Zeitstufe 120min/40Z+60min/Rest nicht umgehen kann. Offenbar trat dieses Problem auch schon bei früheren Versionen auf - erfahrene Junior-Kenner wie Ludwig Bürgin und Andreas Wutzke haben ja davon berichtet. Hier sollte Amir vielleicht mal nachbessern. Ob es wirklich keinen Fortschritt gibt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Der Elo-Zuwachs in der IPON ist jedenfalls sehr bescheiden. Für längere Bedenkzeiten liegen allerdings noch zu wenige Partien vor, um zu einem Urteil zu kommen. Clemens lässt ja auf 20+5 spielen, da könnte es etwas besser aussehen als bei 5+3. Mal schauen, wie sich Junior dann demnächst in meinem etwas ausführlicheren Test auf Turnierstufe schlagen wird.

[quote="Thomas Müller"]Trotzdem ist es eine engine die eben anders ist und auch anders spielt als die anderen und zwischendrin richtig gut "einen raushaut" [/quote]
So sehe ich das auch: Junior ist eine Traditionsengine, die immer einen sehr interessanten Spielstil gepflegt hat. Seit Junior 6 habe ich glaube ich (fast) jede Version hier - damals als Student musste ich mir das Geld dafür vom Munde absparen. Hab es aber nie bereut, auch wenn für das Compi-Schach inzwischen sicherlich einige Tausend Euro über den Ladentisch gewandert sind (Soft- und Hardware). Andere Leute haben auch teure Hobbies und wenn meine Frau sich mal wieder beklagt, führe ich ihr immer vor Augen, dass andere in ihrer Freizeit z.B. Bergsteigen oder Motorrad fahren, was jeweils ein deutlich höheres Gefahrenpotenzial beinhaltet. Dann grinst sie meistens kurz und lässt mich wieder meinem Hobby frönen.

Fazit: Natürlich bekommt man anderswo mehr Spielstärke für sein Geld. Aber der Computerschach-Freak und Sammler kommt einfach an einem neuen Junior nicht vorbei. Gleiches gilt natürlich auch für Shredder, Hiarcs, Fritz etc. - da schlage ich selbstverständlich auch wieder zu, sobald neue Versionen erscheinen. Die Spielstärke ist dabei für mich erst einmal zweitrangig - auch wenn es gerne etwas mehr sein darf als nur eine 20 Elo Steigerung gegenüber der Vorgängerversion. Allerdings gab es beim letzten Mal doch ein kostenloses Update (Junior 12.5?) mit nochmals gesteigerter Spielstärke. Vielleicht macht Amir das bei Version 13 auch noch, mal schauen...

Viele Grüße
Timo
Parent - By Ludwig Bürgin Date 2012-02-15 12:13
Hallo Timo

Zuviel der Ehre.

Aber ich will noch gerne ein Erlebnis mit Junior hier beschreiben.
Bei einem Turnier von Rainer im Gasthof Kühler Morgen in Mohlsdorf, damals noch oben im großen Saal, hat mein Junior nach Buchende 43 min.am ersten Zug gerechnet.Bei Überlegungen nach den Gründen dieses Desasters hat sich eine allzu üppige Hasheinstellung von mir herausgestellt.
Du trägst Dich mit dem Gedanken Junior auch mal mit kürzeren Zeiten zu Testen.Bei einer Spielzeit 30+15 mit 640 bis max 768 Hash,oder 60+15 mit1280-1536 Hash könnte man schon einen Trent und die Vorlieben von dem neuen Junior erkennen.

Gruß Ludwig
Parent - - By marsell Date 2012-02-14 09:18
Ich danke dir für die Klarstellung, war auch nicht soo böse gemeint, hab mich nur durch die Eröffnungen der derzeitig laufenden Spiele geklickt, weitere Züge als bis Zug 10, glaube ich, sah alles recht gleich aus. Aber bei der 30 Noomen Suite 2012 mit Farbwechsel hat deine Aussage jetzt alles geklärt. Entschuldige nochmals, hätte den Startthread nochmals lesen sollen. Ob bei Bedenkzeiterneuerung wie du jetzt erklärst, der Test anders verläuft, sei dahingestellt. Jedem kannst du es sowieso nicht recht machen. Deine Turnierzeitregelung, Ponder on, mehrere Threads fand ich genauso wie du einfach nur gut. Jedoch du entscheidest, lass dich nicht von außen zuviel beeinflussen.
Martin Steinwandter
Parent - By Timo Haupt Date 2012-02-15 00:25
Hallo Martin,

kein Problem, hatte es auch nicht böse aufgefasst.

Sehr bald wird es einen Neustart des Juniortests geben - wohl in erweiterter Form und mit leicht angepassten Bedingungen. Danach werden wir vermutlich gute Anhaltspunkte dafür haben, ob Junior bei längeren Bedenkzeiten wirklich zulegen kann oder eher nicht. Notfalls spiele ich den Test dann nochmal mit 10-fach geringerer Bedenkzeit nach zu Vergleichszwecken. Es werden zwar auch dann noch immer zu wenige Partien sein, um statistisch abgesichert zu sein, aber ein Trend sollte schon erkennbar sein. Vor allem anderen kommt allerdings der Spaß an der Sache, d.h. ich hoffe, dass dabei spannende und hochklassige Partien gespielt werden.

Bzgl. Beeinflussung von außen: Ein bisschen Input von hier und da fand ich sehr anregend, denn auf einige Sachen wäre ich selbst nie gekommen. Trotzdem kenne ich natürlich auch den Spruch "Viele Köche verderben den Brei!" - von daher werde ich meine Linie weitestgehend beibehalten, da ich überzeugt bin, damit den besten Kompromiss aus Spaß, guten Spielbedingungen für die Engines und auch guten Testbedingungen in puncto Vergleichbarkeit eingegangen zu sein.

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Johannes Ozymandias Date 2012-02-14 12:14
@ Timo Haupt:
Zitat:
Solltest du gemeint haben, dass bereits der erste berechnete Zug je Stellung teilweise anders ist als bei den anderen Matches (also Junior zieht gegen Rybka in derselben Stellung plötzlich einen anderen Zug als gegen Stockfish), dann weise ich dich daraufhin, dass das an der nicht-deterministischen Suche von MP-Engines liegt. In dem Moment, wo du mehr als einen Thread / Prozess verwendest, kommt die Suche einer Engine nach Zeit x nicht mehr zwingend zum selben Ergebnis. Dies kannst du selbst sehr leicht testen, in dem du dir eine möglichst komplexe Stellung, in der es nicht nur einen guten Zug gibt, aussuchst und daran 10x hintereinander eine Engine mit beispielsweise 4 Threads ca. 3min rechnen lässt (aber zwischen den Versuchen bitte immer den Hash löschen!). Du wirst beobachten, dass die Rechenvorgänge teilweise erheblich voneinander abweichen. Mal erreicht die Engine nach 3min unterschiedliche Suchtiefen, dafür findet sie aber denselben Zug, manchmal ist zwar die Suchtiefe gleich, aber ein völlig anderer Zug wird bevorzugt. Doch oft weicht sogar beides von dem vorhergehenden Versuch ab.


Vielen Dank für diese Klarstellung! Ich habe dieses Phänomen in eigenen Analysen schon etliche Male beobachtet, ohne mir einen schlüssigen Reim darauf machen zu können. Daß das gewissermaßen ein MP-spezifisches Verhalten sei, war mir nicht bekannt, scheint mir aber vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen plausibel zu sein. Zwei Rückfragen (auch an alle anderen Kundigen auf diesem gebiet) habe ich aber trotzdem noch:
- Gibt es eine für den Laien halbwegs verständliche Veranschaulichung dessen, was da bei mehr als zwei Threads im MP-Management geschieht, daß so gravierende Abweichungen beim Analyseergebnis zustande kommen? Und im Zusammenhang damit:
- Was genau ist mit "der nicht-deterministischen Suche von MP-Engines" gemeint - bzw. was bezeichnet dann umgekehrt die 'deterministische Suche' von Single-Engines? Für eine kurze begriffliche Erläuterung wäre ich dankbar.

Viele Grüße reihum von

** JO **
Parent - - By Timo Haupt Date 2012-02-15 00:18
Hallo Johannes,

deine Fragen sollten erfahrene Entwickler beantworten, die können das viel genauer und sicherlich auch anschaulicher. Ich denke, dass hier einige mitlesen, die dazu in der Lage wären, den Sachverhalt knapp und präzise auf den Punkt zu bringen.

Grundsätzlich sollte klar sein (hast du bestimmt auch schon beim Analysieren beobachtet), dass wenn du eine Engine im 1-Thread-Modus rechnen lässt, diese immer wieder in der (fast) gleichen Zeit x auf Tiefe y kommt und dabei den Zug z favorisiert. Warum nur "fast" gleiche Zeit? Dies hatte Christophe Theron einmal sehr schön in der guten alten CSS erläutert. Kurz gesagt ist ein Computer, auf dem ein Betriebssystem läuft, ein rel. chaotisches System, da immer mehrere Prozesse zur selben Zeit ablaufen. Das Betriebssystem fährt ja im Hintergrund diverse System-Prozesse. Dies kann hin und wieder dazu führen, dass es ganz geringe Abweichungen (meist unter einer Sekunde) bei der Zeit x gibt. Aber eine deterministische Suche wird trotzdem immer wieder zum gleichen "Ziel" kommen, d.h. bei Suchtiefe y den Zug z favorisieren. Das oben erwähnte "chaotische" System ist im Übrigen auch dafür verantwortlich, dass selbst Partien zwischen zwei Single-Engines niemals (ok, es ist nicht ausgeschlossen, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering) genau gleich verlaufen. Denn schon geringe Änderungen bei der Zeit x zum Erreichen der Suchtiefe y können dazu führen, dass das Zeitmanagement der Engine eine Suche früher abricht bzw. gerade noch einen Halbzug weiter laufen lässt (und dadurch können eben dann auch andere Züge z favorisiert werden, da die Suchtiefe dann variiert). D.h. mit laufender Partiedauer steigt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Engine aus o.g. Gründen von der "Originalpartie" abweicht.

Viele Grüße
Timo
Parent - By Michael Scheidl Date 2012-02-15 07:26
Was die ersten paar berechneten Züge nach Buch betrifft: Es könnte sein daß bei Junior (und möglicherweise auch bei Shredder und anderen) hier noch etwas anderes eine Rolle spielt. Es war da einmal davon die Rede(*), daß es hierfür einen Zufallsfaktor für den Zeitverbrauch je Zug gibt, der bewirkt daß unter denselben Partiebedingungen nicht immer gleich lang bzw. tief gerechnet wird. D.h. wenn das beispielsweis einmal auf Tiefe 20 und einmal auf Tiefe 21 führt, kommt bei einem Teil der Fälle allein dadurch andere Eröffnungsfortsetzung zu Stande.

(Alten Statistiken zufolge führt +1 Ply in ca. 15% oder 16% der Fälle zu einem anderen PM.)

*) Das ist schon länger her und ich erinnere mich leider nicht, bei welchen Versionen. Es wude im Zusammehnhang mit einer "Ausrechenbarkeit" einer Engine besprochen, in dem Sinn daß es so erschwert würde ein Anti-Junior-Buch zu erstellen.

Die Frage wäre somit, ob die nun beobachteten Abweichungen in derselben Stellung mit unterschiedlichen Einzelzugzeiten und insbesondere unterschiedlichen Rechentiefen einher gingen.
Parent - - By Johannes Ozymandias Date 2012-02-15 18:03
@Timo Haupt:

Vielen Dank für diese schönen Erläuterungen und weiterführenden Hinweise!
Allerdings gebricht es mir noch am Verstehen eines Schlüsselbegriffs, der
'deterministischen Suche' nämlich: Was genau ist damit im Zusammenhang
mit Single- und Multi-Thread-Modus gemeint? Was wird da wie determiniert?
Und warum ist nur der Single-Thread-Mode determinitisch, nicht aber der
MP-Mode? Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

Viele Grüße an alle von

**JO **
Parent - - By Jörg Oster Date 2012-02-15 20:45
Da sich sonst keiner erbarmt:
Deterministisch heißt bei Single-thread, dass du immer dieselbe Knotenzahl und Hauptvariante erhältst, wenn du eine bestimmte Stellung analysieren lässt.

Als Beispiel Stockfish 2.2.2:
Mit dem Befehl "stockfish-222-64-ja bench" (in der Konsole bzw. im Terminal) berechnet Stockfish die im Programm hinterlegten Teststellungen mit nur einem Thread, also als Single-Engine, bis Tiefe 12. Als Ausgabe erhältst du
Engine:
===========================
Total time (ms) : 4249
Nodes searched  : 5447426
Nodes/second    : 1282048


Wichtig ist hier nur die Zeile "Nodes searched: 5447426".
Das ist die Anzahl der Knoten (oder Stellungen), die Stockfish untersucht hat. Und diese Zahl muss bei jedem erneuten Aufruf für SF 2.2.2 gleich sein. Noch besser: die muss sogar auf jedem Rechner und unter jedem OS  und für jedes Compile gleich sein!!!
Deshalb deterministisch.

Sobald es aber multithreaded wird, sprich SMP, hält das Chaos Einzug. Diese ist nämlich nicht (mehr) deterministisch.
Du wirst keine 2 Analysen erhalten, die zu 100% identisch sind.
Die Gründe dafür muss dir jemand erklären, der das besser weiß als ich. Oder aber es besser erklären kann. 

Hier mal der Link zum Chess Programming Wiki: http://chessprogramming.wikispaces.com/Parallel+Search
Parent - By Johannes Ozymandias Date 2012-02-16 11:15
@ Jörg Oster:

Sehr schön - vielen Dank! Jetzt beginnt bei mir ein Lichtlein der
(Computerschach-)Weisheit zu glimmen. Daß eine Engine E in
einer Stellung S immer die Berechnung der exakt gleichen
Knotenzahl K durchführen muß, um die Suchtiefe n zu erreichen,
schien mir selbstverständlich zu sein (und ich hätte es für 'determiniert'
gehalten, nicht unbedingt für 'deterministisch'). Warum das aber
bei MP-Analysen offenbar grundsätzlich - gemeint ist doch wohl:
prinzipbedingt - nicht so ist, muß ich noch herausfinden. Wenn
ich so drüber nachdenke: Es könnte ja damit zusammenhängen,
daß sich die Berechnungen für zwei oder mehr CPUs bzw. Threads
nicht in genau gleiche Teile aufspalten lassen, daß es sich also nicht
vermeiden läßt, daß die Threads redundante = sich überlappende
Berechnungen durchführen - daß es folglich qualitativ höchst
unterschiedliche Multithreading-Eigenschaften der Engines
untereinander gibt. Ist dem so? NB: Ist dieses Phänomen nicht ein
erhebliches, noch dazu schlecht kalkulierbares Risiko für MP-Analysen?
Eigentlich müßten unsere Fernschach-Experten, die ja in der Regel
MP-Langzeitanalysen laufen lassen, aus ihrer Erfahrung dazu Fundiertes
sagen können, oder?

Nochmals dankeschön sagt

**JO**
Parent - By Ludwig Bürgin Date 2012-02-14 11:04
Hallo Eduard

Engines sind folgsame Maschinen und machen ziemlich genau DAS was von ihnen verlangt wird.
In der Fritz-Oberfläche sind unter Optionen je 3 Einstellungen unter "Aufgeben und Remis" möglich.
Je nach Anklicken oder gar mischen der Beiden können durchaus andere gewünschte Spielabläufe erreicht werden.

Gruß Ludwig
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