Tatsächlich beginnt man mehr und mehr zu überlegen, ob's nicht tatsächlich wichtigere Dinge im Leben auch noch gibt...
Andererseits hätte man sich das natürlich auch von Anfang an überlegen können, auch die Macher von Foto und Artikel, sozusagen vorher...
Und wieder andererseits kann das Ganze im Lichte solcher neuer Stellungnahmen von Steinbrück auch erst recht wieder toll durchdacht und geplant gewesen sein: erst mal überhaupt ins Gespräch kommen, einen Hype über das an sich völlig nebensächliche Schachbrett entfachen lassen und dann die Nichtigkeit hervorkehren, angesichts des eigentlichen Inhalts von Artikel, Buch und Anderem, alles viel wichtiger als das blöde Brett.
Quasi: so richtig und wichtig es manchmal ist, ein so hochgeistiges Spiel wie Schach zu spielen und das dann natürlich auch möglichst gut, so absolut in den Hintergrund muss sowas dann auch wieder treten können angesichts wahrhaft schwerwiegender Dinge des wirklichen Lebens.
(Bleibt höchstens noch die Frage, was machen die beiden Abgebildeten dann im aus dem Leben gegriffenen Moment, wo der Fotograf abdrückt, da gerade wirklich? Spielen sie am verdrehten Brett die wirklich wichtigen Gedanken zum wirklich wichtigen realen Alltag schnell mal mit Figuren, die dem Schach entlehnt sind auf einem Brett, das raffiniert die Verdrehtheit unserer Weltwirschaft widerspiegelt?
Oder beschäftigen sie sich nur geistesabwesend gerade manuell mit den Schachfiguren, so lieb und vertraut als Platzhalter geistig- schachlicher Höhenflüge sie ihnen sonst auch sein mögen, weil ihnen weitaus Wichtigeres in den Köpfen herumgeht? Quasi als Übersprungshandlung um nicht die Füße und die Hände stillhalten zum müssen?)
Tatsächlich könnte das alles primär so geplant und durchgeführt gewesen sein und wenn nicht, hat's trotzdem auch irgendwie was, find ich, wenn's einfach nur eine aus der Überraschung geborene Erkenntnis war.