Von Go kenne ich kaum mehr als die Regeln.
Aber 2 Dinge scheinen mir für die besonderen Schwierigkeiten wichtig:
1. Es gibt in jeder Stellung über lange Zeit weitaus mehr mögliche Züge als beim Schach.
Bei Schach wäre ca. 30 eine realistische Zahl, beim Go anfangs lange mehr als 300.
2. eine spontane Abschätzung mittels Ruhesuche und dabei Bewertung von Material und einer Hand voll statischer Stellungskriterien ist jederzeit mit einiger Aussagekraft möglich (und wird an den Blättern der Hauptsuche genutzt). Das ist beim Go weitaus schwieriger:
"Welches sind bei 19x19-Go die Stellungen mit 50 Steinen auf dem Brett, die gut sind, welche sind schlecht?" ist wohl schon eine sehr schwierige Frage.
Benno
By Olaf Jenkner
Date 2011-04-16 21:55
[quote="Michael Scheidl"]
Tatsach ist m.E. jedoch: FALLS Monte Carlo im Go (letztlich besseren) Erfolg bringt, stellt das dem Go insgesamt als Denkspiel verglichen mit Schach kein gutes Zeugnis aus.
[/quote]
Dieser Schwachsinn stellt dem Schreiber auch kein gutes Zeugnis aus.
By Bastian Fuchs
Date 2011-06-14 00:29
[quote="Michael Scheidl"]Tatsach ist m.E. jedoch: FALLS Monte Carlo im Go (letztlich besseren) Erfolg bringt, stellt das dem Go insgesamt als Denkspiel verglichen mit Schach kein gutes Zeugnis aus.
Wie kann man Deiner Meinung nach von Rechneralgorithmen auf Denkvorgänge schließen, und wieso sind Algorithmen ein Maß für ein Denkspiel? Wie sieht dieses Maß aus? Und wenn wir hier von Tatsachen sprechen, so stellt sich die Frage, wer dieses Maß verbindlich festlegt.
Anspruchsloser, als Variantenbäume abzuklappern und in Eröffnungsbüchern nachzuschauen, kann künstliche Intelligenz kaum sein. Das darfst Du nicht falsch verstehen, das Grundprinzip von Monto-Carlo ist ebenso anspruchslos, und hinter dem "Herumraten" verbirgt sich eine gewisse Ironie. Ebenso wenig falsch darf man das hinsichtlich der Entwicklung verstehen, denn einfache Grundlagen und aufwendige, ausgefeilte Techniken widersprechen sich nicht.
Alpha-Beta-Suche ist bei taktischen Spielen mit einfacher Stellungbewertung sehr erfolgreich, so auch beim Schach; bei strategischen Spielen mit schwieriger Stellungsbewertung ist es Monto-Carlo. Über die Güte eines Denkspieles sagt das nichts aus, aber vielleicht magst Du Taktik und Rechenorgien - in positivem Sinne - lieber, und das war es, was Du sagen wolltest?
Ein Maß für Intelligenz sind Denkspiele allgemein nicht. Seltsamerweise scheinen das viele Schachspieler miteinander zu verbinden, obschon es keinen Zusammenhang gibt. Sei es Schach, sei es Musik, sei es hohe Literatur: der Schlüssel zu überragenden Ergebnisse liegt weniger in der Intelligenz begründet als vielmehr im Erlernen in den Kindesjahren und langwährender Beschäftigung. Auch hier ist eine Schnittmenge zu Alpha-Beta oder Monte-Carlo nicht allzu groß.
Zitat:
Außerdem kann ja sein daß Monto Carlo im Go gar keinen besseren Erfolg verspricht.
Derzeit tut es das jedenfalls