Ree8 {eine positionelle bestandsaufnahme: weiß hat eine sehr
dominante bauernstruktur, aber es ist überhaupt keine stellungsöffnung in
sicht mit der weiß seinen raumvorteil umsetzen könnte. einzig die
schwachpunkte b7 und d6 könnten langwierig angegriffen werden. auf der anderen
seite stehen die schwarzen schwerfiguren maximal ungünstig und ok - es hängt
eine qualle.} (37... Nxf6 38. Bxe5 dxe5 39. Nd5 Nxd5 40. cxd5 $18 {
schwarz ist total paralysiert.}) 38. Qb3 {weiß hat nichts dagegen, daß sich
schwarz mit Tef8 komplett einmauert. Db3 bindet die springer an die deckung
der felder b7 + b6} (38. Nxe8 $6 Rxe8 39. Qb3 Bxf4 40. Rxf4 Qg8 41. R4f2 {
und die schwarzen springer könnten sich schöne posten suchen}) 38... Bxf4 (
38... Ref8 $2 {das sieht haarsträubend aus}) 39. Rxf4 Ne6 {offensichtlich
konnte sich rybka3 ausrechnen, daß es nicht lohnt die qualle zu retten.
gratulation!} (39... Ne5 40. R4f3 {analog zur partie wird weiß den Sc7 nach e7
stellen, ohne weiteres eine qualle dafür geben und ansonsten auf b- und
d-linie druck auf die bauern machen.}) 40. Nd5 $3 {spätestens hier konnte ich
mich durch die berechnung einiger varianten davon überzeugen, daß ein weißer
sieg nach Sxe8 dank der starken schwarzen springer sehr schwer sein würde.
doch schon bei f6 drängte sich die idee auf, die katastrophale stellung der
Dh7 auszunutzen. langfristig will der Sd5 nach e7 hüpfen, von wo aus er der
sargdeckel für dame und könig ist, die beide kein einziges feld mehr haben.} (
40. Nxe8 Nxf4+ 41. Rxf4 Rxe8 42. Qxb7 Ne5 43. Be2 (43. Bc2 Qg8 44. Qxa6 Qf8 45.
b3 Ng4 {und die schwarzen figuren stehen besser als die weißen}) 43... Qg8 44.
Qxa6 Qf8 {nur schwarz hat aktives spiel.}) (40. Nxe6 Rxe6 41. Qxb7 Ne5 {
auch hier sind bis auf die dame alle weißen figuren eingeklemmt.}) 40... Nxf4+
(40... Ne5 41. R4f2 Nd4 42. Qc3 Rb8 43. Bc2 Rgd8 44. Ne7 b5 45. axb6 Rxb6 46.
Rd1 $16) (40... Nd4 41. Qc3 (41. Qxb7) 41... Ne5 42. R4f2 Rb8 43. Bc2 Rgd8 44.
Ne7 b5 (44... Rd7 45. Ba4 b5 46. axb6 Rdb7 47. b3 Rxb6 48. Rd2 Ng4 49. Rxd4 $18
) 45. axb6 Rxb6 46. Rd1 $18) 41. Rxf4 Rb8 (41... b6 $1 {das direkte spiel auf
der b-linie erscheint mir etwas hartnäckiger, weil es weiß weniger zeit und
optionen läßt.} 42. e5 $3 {dieses opfer ist sehr wichtig, da es die schwarze
koordination und gegenspiel über die b-linie stört. beispielsweise verhindert
dann das mögliche Le4 eine verdoppelung der türme via Tb7, Tb8.} dxe5 (42...
Rxe5 43. axb6) (42... Nxe5 43. axb6 Rb8 44. Be4 $18) 43. Rf2 {damit die strateg
ie des unantastbaren Se7 aufgeht, muß weiß sehr genau sein. neben
qualitätsopfern auf e7 gilt es auch Sxf6 zu verhindern und weiß muß ohne
probleme Se7 spielen können, sobald der Tg8 zieht und der Dame das befreihende
feld gibt. auch darf schwarz auf diesem wege keinen a-freibauern bekommen, der
unterstützt von den türmen gefährlich werden könnte.} e4 (43... bxa5 44. Be4
Nf8 (44... Rb8 45. Qc3 Nb6 46. Ne7 Rgd8 47. Bd5 Nxd5 48. cxd5 Rb4 49. Qxe5 Rd4
50. Rc2 a4 51. Rxc5 $18) 45. Ne7 Ne6 46. Qc3 Nf4+ (46... Rb8 47. Qxe5 Rb6 48.
Bd5 Rd8 49. Bxe6 Rxe6 50. Qxc5 $18) 47. Kg3 $18) (43... Rb8 44. Qa4 Rgd8 45.
Be4 Qg8 46. Ne7 Qe8 47. Qc6 Nf8 48. Qxe8 Rxe8 49. Bd5 {
und weiß bekommt freibauern am königsflügel.} Red8 50. Bxf7 e4 51. Re2 Rb7 52.
Bd5 Rbd7 $18) 44. Bc2 Re6 45. Re2 bxa5 46. Qb7 Ne5 47. Rxe4 Ng4 48. Ne7 $18) (
41... Ne5 42. Rf3 b6 (42... Rb8 43. Qb6 $18) (42... Nxf3 43. Kxf3 $18) 43. axb6
$18) 42. e5 $1 {der e-bauer ist nur nervig für weiß, weil er den Ld3
einkastelt. auch wird so eine öffnung der e-linie wahrscheinlicher. das
wichtigste in der stellung ist, daß schwarz keine gelegenheit bekommt, einen
turm für den bald auf e7 auftauchenden springer zu geben. das läßt sich nur
durch aktives spiel verhindern. das bauernopfer hat auch den vorteil, daß der
springer gebunden wird - entweder nach Sxe5 an die schließung der e-linie oder
nach dxe an die deckung des e5-bauern.} Nxe5 (42... dxe5 43. Rf2 b6 (43... Rgd8
44. Ne7 Nf8 45. Be4 Ne6 46. Qb6 Nf4+ 47. Kg3 $18) 44. Qa4 Rgd8 45. Be4 b5 (
45... Qg8 46. Ne7 Qe8 47. Qc6 Nf8 48. Qxe8 Rxe8 49. Bd5) (45... bxa5 46. Qc6
Rbc8 (46... Qg8 47. Ne7 Qh7) 47. Qxa6 Ra8 48. Qd6 Nf8 49. Qxe5) 46. cxb5 Rxb5
47. Bd3 Rb7 (47... c4 48. Bxc4 Rbb8 49. Ne7) 48. Bxa6 Ra7 49. Bb5 $18) 43. Re4
$5 {
ich hatte im hinterkopf notfalls für den springer eine weitere qualle zu geben}
(43. Be4 Rgd8 (43... Nc6 44. Ne7 Nxe7 (44... Nxa5 45. Qd3 Rbd8 46. Bd5 Nc6 47.
Bxc6 bxc6 48. Nxc6 $18) 45. fxe7 Rge8 46. Qc3+ Kg8 47. Qf6 $18) 44. Ne7 Rd7 45.
Bd5 Re8 46. Qb6 Rexe7 47. fxe7 Qg8 48. Re4 Rxe7 49. Qxd6 Qe8 $14) 43... b5 {
der richtige versuch gegenspiel zu bekommen.} (43... Nc6 44. Qb6 Rgd8 45. Ne7
Nxe7 46. fxe7 (46. Rxe7 $5) 46... Re8 47. Qxd6 Qg7 48. Bc2 $18) (43... Rge8 44.
Ne7 Rxe7 45. fxe7 Qg8 46. Qb6 Nxd3 47. Qxd6 Nxb2 48. Qe5+ Kh7 49. Qxb2) (43...
Rgd8 44. Ne7 Rd7 (44... Nxd3 45. Qxd3 b5 46. Qd5 bxc4 47. Re2 Rb3 48. Qxc4 Rb5
49. Qd5 Rdb8 50. Qxd6 $18) (44... b6 45. axb6 Nxd3 46. Qxd3 Rxb6 47. Re2 a5 48.
Qa3 $18) 45. Be2 Re8 46. Qd1 Rdd8 (46... Rdxe7 47. fxe7 Rxe7 48. Qxd6 Re6 49.
Qxc5 $18) 47. Re3 $18) 44. cxb5 (44. axb6 $2 {
wäre nun nicht so klar, wie folgende variante zeigt:} Rb7 45. Be2 (45. Rxe5 {
dieses zweite qualitätopfer sollte aber dennoch gewinnen.} dxe5 46. Qa3 Rgb8
47. Ne7 Rxb6 48. Qxc5 Rxb2+ 49. Kg1) 45... Rgb8 46. Ne7 Rxb6 {die weißen
n sind unkoordiniert, der b-bauer fällt und schwarz hat gegenspiel dank des
a-freibauern.}) 44... Nxd3 (44... axb5 $2 45. Bxb5) 45. Qxd3 Rxb5 46. Ne7 $18 {
endlich hat der springer sein zielfeld erreicht. ab jetzt spielen D+Tunterstütz
t vom Se7 gegen zwei Türme. das sollte ausreichen. der worst case für weiß
wäre nun , daß sich am damenflügel alles abtauscht, was zu lustigen stellungen
führen könnte: 4r2k/4Np1q/5Pp1/6Pp/7P/3Q4/6K1/8 b - - oder sogar: 7k/4Np1q/
5Pp1/6Pp/7P/5K2/8/8 b - - aber selbst diese stellungen wären gewonnen für weiß.
} Rxa5 (46... Rgb8 47. Re2 Rxb2 (47... Rd8 48. Qd5) 48. Rxb2 Rxb2+ 49. Kh3) (
46... Rxb2+ 47. Re2 {es ist nicht nötig varianten anzugeben - sie gleichen
sich mehr oder weniger, schwarz spielt mit TT gegen DT, hat eine schwäche auf
der 8. reihe und wird ähnlich wie im partieverlauf chancenlos bleiben.}) (46...
Rd8 47. Re2 d5 (47... Rd7 48. Qd5 Rd8 49. Rd2) 48. b3 d4 (48... Rb4 49. Qxa6)
49. Qc4) 47. Qxd6 Rb5 48. b4 {
das ist am einfachsten und wohl auch am schnellsten.} cxb4 49. Rxb4 Rxb4 50.
Qxb4 Rf8 (50... Ra8 51. Qb7 Rd8 52. Qxa6 Rb8 53. Kf3) 51. Kf3 {nun darf auch
noch der könig mitspielen
. dem schwarzen turm werden nun alle felder auf
der 8. reihe genommen (nachdem der a-bauer beseitigt wurde) und wenn dieser
schließlich nach g8 ziehen muß, wickelt weiß in das schnell gewonnene
bauernendspiel ab. weiß sollte nur nicht mit dem könig die e-linie betreten,
wenn dort der turm steht (>Dg8). eine ziemlich lustige schlußstellung.} (51.
Kf3 Rg8 52. Ke4 Rf8 53. Kd5 Rg8 54. Kc6 Rf8 55. Qb6 Rg8 56. Qxa6 Rf8 57. Kd7
Rb8 58. Qc6 Rf8 59. Qb7 Rg8 60. Nxg8 Qxg8 61. Qc8 Qxc8+ 62. Kxc8 Kg8 63. Kd7
Kf8 64. Kd8 Kg8 65. Ke8) 1-0
[Event "24h/zug"]
[Site "?"]
[Date "2008.08.08"]
[Round "?"]
[White "Rybka 3 , by Markus Pillen"]
[Black "Maier, Urs"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "B86"]
[PlyCount "35"]
[EventDate "2008.??.??"]
{die besonderheit dieser partie war, daß markus seinen quadrechner vom ersten!
zug an selbst rechnen ließ! ich wußte dies und stand vor der frage, ob ich
versuchen sollte, das gezielt auszunutzen. doch so einfach ist das gar nicht,
da man schließlich bei dieser langen bedenkzeit nie weiß, was rybka ziehen
wird und letztlich habe ich einfach eine normale partie gespielt.} 1. e4 c5 2.
Nf3 d6 3. Bc4 Nf6 4. Nc3 e6 5. d4 cxd4 6. Nxd4 a6 7. a4 {rybka errechnet also
einen sozinangriff und spielt diesen positionell mit dem etwas selteneren 7.a4.
} Be7 8. O-O Nc6 9. Be3 Qc7 10. Nxc6 $6 {hier rächt sich der verzicht auf ein
eröffnungsbuch dann doch. was lernt der schachschüler im sizilianisch fast als
erstes? "tausche nie ohne zwang deinen guten Sd4 gegen den Sc6"} (10. Qe2 O-O
11. Kh1 Bd7 12. f4 Rac8 {wäre die hauptvariante}) 10... bxc6 11. a5 c5 $11 {
selten verflacht ein sizi so schnell. weiß hat einen schutzbedürftigen
e4-bauern und schwarz ein solides zentrum. freilich hat weiß keine probleme in
der stellung.} 12. f3 {
wenn weiß f3 spielen muß und kurz rochiert hat, ist was schiefgelaufen.} (12.
Qe2 Bb7 13. Bf4 O-O 14. h3 (14. Rfd1 Rfd8) (14. Ra3 Rfd8 15. Rb3 Bc6) 14... Bc6
15. Bxa6 Nxe4 16. Nxe4 Bxe4 17. Bc4 Bg6 18. Qd2 Rfd8) 12... O-O (12... Bb7 13.
Qd2 O-O 14. Bf4 Rfd8 15. Rfd1 Bc6 16. Ra3 Nh5 17. Be3 Nf6) 13. Qe2 (13. g4 Nd7
14. f4 (14. Qd2 Ne5 15. Be2 Rb8 16. Na4 Bb7 17. Nb6 Rfd8) 14... Rb8) (13. Ra3
Rb8) (13. Qd2 Bb7 14. Rfd1 Rfd8 15. Bf4 Nh5 16. Be3 Nf6 17. Bf2 d5 18. Bg3 Bd6
19. Bxd6 Qxd6 20. Na4 Qc7 21. exd5 Bxd5 (21... exd5 22. Ba2)) 13... Bb7 14.
Rfd1 Rfd8 (14... Nd7) 15. Bf4 Nh5 (15... Nd7 16. Qe1 h5 17. Bg3) 16. Be3 Nf6 {
rybka und ich waren uns hier einig: weiß hat nichts besseres als druck auf den
d6-bauern zu machen und schwarz nur eine natürliche antwort. es ergibt sich
eine zugwiederholung.} (16... h6 17. Ra3 Nf6 (17... Bf6 $5 18. g4 d5 19. exd5
Nf4 20. Bxf4 Qxf4 21. Qe4 Qc7 22. Rb3 Bxc3 23. Rxc3 Qxa5 24. Rcd3) 18. Bf2 (18.
Bf4 $2 g5 19. Bg3 (19. Be3 d5) 19... Nh5 20. Rb3 Nxg3 21. hxg3 Rdb8) 18... Rdb8
) 17. Bf4 (17. Bf2 Nh5 18. Qd2 h6 19. Be3 Nf6 20. Bf4 Nh5 21. Be3) 17... Nh5
18. Be3 1/2-1/2