[quote="Ingo Bauer"]
Trotz rethorischer Frage; weil ich mir 3,4,5 Enignes bei einer einzigen Stellung eine höhere Wahrscheinlichkeit habe einen Schlüsselzug zu finden. Der Elo-Gewinn bei MP is minimal verglichen mit dem Gewinn an Vielfalt!
... und wenn du das jetzt auf ein Multibrain übertragen willst geht das nicht, weil das Multibrain eine Entscheidung treffen muß und ein Fail h/l nicht unbedingt Bestand hat. Das beste Multibrain ist immer noch der Mensch. Wenn man das auch noch automatisiert könnten die Rechner ja alleine gegeneinander spielen und niemand müßte mehr hinsehen ... moment, da muß ich jetzt mal drüber nachdenken
[/quote]
Wenn du darüber jetzt nochmal nachdenkst, kommst du vermutlich zu demselben Ergebnis, von dem ich ausgegangen bin.
Mehrere engines, die alle auf ähnlichem Niveau ihre zugeteilte gute hardware nutzen, aber nicht alle dasselbe oder sehr Ähnliches rechnen, bringen, wie man immer wieder bei den Teststellungen sieht, die ihr Tester natürlich nie als Teststellungen heranziehen würdet (
) immer wieder sehr viel schneller eindeutige best moves, als eine einzelne noch so gute über all die Stellungen gemeinsam betrachtet.
Warum das bei "einfacheren", ruhigeren, ausgeglicheneren, bei denen es vermutlich auch einen mehr oder weniger eindeutigen best move geben wird, er nur in Wirklichkeit viel schwerer zu finden ist, anders sein sollte, lassen wir jetzt mal wieder dahingestellt, das ist eine andere Debatte.
Dass das menschliche brain ein gutes im Multi- Verband ist, glaube ich auch, vorausgesetzt, es ist ein entsprechend geschulter Schachverstand, der noch dazu mit engine- output vertraut sein sollte und umgehen kann, was auch schon eine Spezialaufgabe ist mittlerweile.
Mehr als delegieren tut er aber dabei unter Zeitdruck vermutlich auch nicht, je kürzer die Bedenkzeit, desto geringer wird der eigene sinnvolle Beitrag sein können, allein das Aussuchen der näher zu untersuchenden Variante kostet den Menschen unter Turnierbedingungen zuviel Zeit, wenn er sich noch einmischen will und mehr als eine zweite engine bedient.
Im Fernschach hat man auch nicht beliebig viel Zeit, wenn man noch einen anderen Beruf hat, wieviele engines du da wie lange über welchen Varianten rechnen lässt, kannst du aber natürlich viel humaner entscheiden, irgendein Kriterium, was du letztlich zum Auflösen deiner eigenen fail lows oder highs anlegst, außer dem Bauchgefühl und der schachlichen Intuition, wirst du dir immer von den Varianten, die du mit dem Computer untersucht hast, mathematisch holen müssen.
Ich glaube ja auch nicht, dass es immer genau 3 brains sein müssen und dass der Mensch nicht einer davon sein sollte, vor Allem, dass sein eigener brain auch noch Spaß daran hat, die Kriterien eines einfachster und angeblich auch mathematisch erfolgversprechendster Weise zwischen zwei Zügen (Varianten) wählenden Algorithmus sollten doch einmal vom menschlichen Umgang damit abgesehen, formulierbar sein, nein?
Hast du übrigens meine hartnäckigen Fragen nach dem Meyer-Kahlen'schen Ansatz dazu bisher geflissentlich überlesen oder willst oder kannst du wirklich nichts näheres dazu sagen?