Hallo Olaf,
Olaf Jenkner schrieb:
... Als alter Skeptiker habe ich die Befürchtung,
daß es bald KI-Beweise oder auch neue Sätze geben wird, die kein
Mensch mehr versteht. Mit Mensch sind in dem Zusammenhang die
genialsten Mathematiker unserer Zeit gemeint.
Das liegt noch in der Zukunft.
Bisher jedenfalls brauchen KI-Programme viel Anleitung.
Und etwas komplett neues haben sie auch noch nicht bewiesen.
Als Schachspieler haben wir übrigens den Vorteil, seit Anfang
der 1990er Jahre ein ähnliche Entwicklung erlebt zu haben.
Damals (schon seit 1988) nutzte der Berliner Fernschach-Spieler
Heinrich Burger drei verschiedene Mephisto-Mobil-Geräte und
ging bei der Fernschach-Olympiade damit wie ein heisses Messer
durch die Butter.
Spätestens seit der Jahrtausendwende verstand "man" manche
guten Computerzüge nicht mehr. Und wir haben uns daran gewöhnt.
Ich kann mich auch an Schachpartien begeistern, bei denen
ich nur Bahnhof verstehe. Das war früher bei Meister- oder
GM-Partien schon so.
Zitat:
Wie geht es dann weiter?
Haben wir bald die klassische Mathematik und die KI-Mathematik?
Eine der Fragen wird sein, ob oder in welchem Umfang
Mathematiker angeben sollen, dass ihnen KI geholfen
hat.
Beim Fernschach hat das nie jemand verlangt:
Alle Hilfsmittel waren erlaubt.
Turniere, wo explizit und auf Ehrenwort keine Schach-
programme zum Einsatz kommen, sind nur eine Nische.
Zur Mathematik denke ich: Wenn die Modelle, Vermutungen,
Sätze und Beweise "schön" sind, muss ich nicht wissen, wer
bei ihnen wie viel geholfen hat.
Zitat:
Wird die KI irgendwann Spaß daran finden, die
Menschen zu verarschen?
Wenn das irgendwann passiert,
dann hat die Menschheit größere Probleme als die
mögliche Verarschung bei Mathematik-Fragen...Viele Größe, Ingo.