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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Neue Ga-Ga-Regel
- - By Michael Bechmann Date 2025-05-17 01:28 Edited 2025-05-17 01:35 Upvotes 1
Hallo,

dass man immer wieder im praktischen Schach mit individuellen "Schachregeln" konfrontiert wird, hatte ich vor einigen Tagen beschrieben.
Das ärgerliche ist aber, dass der Gegner ganz fest an die Regeln glauben und das oft mit abenteuerlichsten Begründungen und das sorgt dann oft schnell zu Streit, ganz ähnlich wie beim Skat.
Meistens geistern die Regeln in Spielern herum, die über 60 Jahre alt und Altersbiestigkeit befallen sind: "Das haben wir schon in den 50ern so gespielt!" - Je unbekannter die Regeln sind, desto mehr glauben sie daran und entsprechend böse werden sie dann oft.

Also nun die neue Abart, die ich in dieser Woche mir anhören durfte:

Wenn der Spieler schafft, seine Läufer so zu platzieren, dass sie waagerecht oder senkrecht (aber nicht diagonal) in einem Abstand von 3 Feldern stehen, dann dürfte man die dazwischen stehenden Figuren schlagen. Hierbei müssten aber notwendig zwei Figuren zwischen den Läufern stehen - nur eine Figur zwischen den Läufern reichten nicht.
Danach müsste man die Läufer tauschen, also z. B. den Läufer auf d3 auf g3 und den Läufer von g3 auf d3.
Es würde sogar gehen, wenn die Läufer auf 4 Feldern entfernt seien und dann könnte man alle drei Figuren dazwischen schlagen.

Meine Gegenargumente
- Schon die Regel, die Figuren so zu schlagen, ist mir unbekannt.
- Warum man danach die Läufer tauschen sollte, ist absolut unsinnig- wozu sollte man so etwas albernes das tun? Läufer bliebe Läufer und sie sähen sogar ganz gleich aus.
- Und wie schreibt man den "Zug" in die Notation?
- Und warum hat noch kein ernsthafter Spieler diesen Zug ausgeübt und kein Computerprogramm benutzt diesen "Zug"?
- Und wenn der König zwischen den gegnerischen Figuren stehen - darf man den dann auch schlagen?

Meine Antwort - "Naja, ihr habt doch auch in den letzten 70 Jahren die Rochade nicht verstanden - vielleicht lernt ihr mal die, statt eure Phantasieregeln."

Der andere: "Das ist aber so, denn das steht in den offiziellen Regeln."
Ich: "Dann zeigen sie mir die Reel in offiziellen Schachregeln - das dürfte Ihnen dann doch nicht schwer fallen."
Parent - - By Max Siegfried Date 2025-05-17 02:47
Wo ist das Problem?
So einen Gegner hatte ich auch mal.
Ich habe dann einfach weiter gespielt und ihn trotz seiner Phantasieregeln besiegt    
Die eigene Spielstärke zu erhöhen bringt wahre Wunder und hat den schönen Nebeneffekt, dass man gegen diese Art von unheimlichen Gegnern nicht mehr spielen muss     
Parent - By Michael Bechmann Date 2025-05-17 03:30 Edited 2025-05-17 03:44
Früher hätte ich mich sehr geärgert, wenn der Andere seine Phantasien durchsetzen wollte und dann auch beleidigend und auch verleumderisch wurde: "Der B. macht seine Regeln immer anders..."
Nein - "der B." macht einfach nur die offiziellen Regeln und ignoriert Regelwidrigkeiten, bis er plötzlich aufsteht und geht und lehnt Gaga-Regeln ab.
Früher ging es oft zu sehr handfesten Streitereien.

Heute, 15 Jahre später, gehe ich zu diesen Veranstaltungen gar nicht erst hin, weil ich weiß, dass die anderen die Regeln nicht wissen oder nicht wissen wollen und auch nicht sportlich und fair sind.
Der Endpunkt war und ist, wenn ein Zuschauer definitiv ungefragt erst in eine Partie reinquatscht oder womöglich in die Partie reinfasst - da gibts was auf die Pfoten und dann gehe ich aber auch sofort.

Konsequenz: Schach ist der einzige Sport, der mir einfällt, der 100% im Internet funktionieren kann und der Server sorgt dafür, dass die Regeln eingehalten werden. Es erspart mir viel Zeit, Fahrgeld und Nerven und funktioniert zu jedem Tag und jeder Uhrzeit.
Bei spontanen Veranstaltungen mit persönlicher Anwesenheit (sehr selten, weil es für mich nur spontan die Gelegenheit gibt, Schach auszuüben und nicht nach vorgegebenem Zeitplan, etwa "Mittwochs 14 Uhr ist immer Schachtag" -nein, nicht mit mir) habe ich 2025 keinerlei Probleme bei zu viel komischen Regeln oder Unsportlichkeiten den eigenen König niederzulegen und zu gehen, egal, wie die Stellung ist. Der Gegner sieht doch sicher selbst, dass er in 12 Zügen Matt ist ohne dass wir das noch ausspielen.
Es geht doch um nichts und die nächste Partie wird wieder bei chess.com ausgetragen.
Parent - - By Andreas Mader Date 2025-05-17 09:06 Upvotes 1
Ich kann mich noch an meine Schulzeit erinnern, wo einige behauptet haben, man könne von der Grundposition aus entweder mit einem Bauern zwei Felder nach vorne ziehen oder mit zwei Bauern je ein Feld. Das hat auf jeden Fall interessante Möglichkeiten eröffnet.
Parent - By Michael Bechmann Date 2025-05-17 09:33 Edited 2025-05-17 09:38
Diese Regel wird in einer "Schachgruppe", wo ich früher gelegentlich war, auch ausgeübt.
Damit hätte Weiß 28 weitere Eröffnungsvarianten für den ersten Zug.
Parent - - By Wolfram Bernhardt Date 2025-05-17 14:33 Edited 2025-05-17 14:39
Hi!

Ich verstehe, dass es total nervig ist, wenn man ernsthaft mit Gaga-Regeln konfrontiert ist und sich dann auch noch mit Leuten rumärgern muss.

Auf der eine Seite finde ich diese ganze Regeln aber auch irgendwie putzig und finde man könnte sie sammeln.

Mein Highlight war dies: An einem Hotelpool habe ich mal die Regel gehört, dass man im allerersten Zug - aber nur da - a3 und h3, also beide zusammen als ein Zug, ziehen dürfe. Also quasi eine eingeschränkte Version der "2-Bauern-1-Feld-vor-Regel".

Ist doch ganz nett, erspart einem später nervige Springerfesselungen

Viele Grüße
     Wolfram
Parent - By Michael Bechmann Date 2025-05-17 14:45
Wenn man sich so austoben will, ist das Fischerschach eine sehr gute Variante. Auf chess.com mache ich das gelegentlich aber bei Fritz ("Chessplay" oder so ähnlich) bin ich immer ganz allein in dem virtuellen Raum.
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