Hallo Roland!
Na da reicht's wohl einem, irgendwie kann ich dich gefühlsmäßig recht gut verstehen.
Aber sieh mal, der zweideutige Spruch, es ist der Mensch der zählt, beinhaltet halt auch dies: wenn wir das nicht machen, wer dann?
Zunächst kurz am Beispiel vom Computerschach: DF11 findet die meisten kniffligen Lösungszüge, die 10 findet, auch, nur oft später. Was anders und im match bei kurzen Bedenkzeiten daher erfolgreicher ist, ist die Reihenfolge, in der die Züge selektiert werden. Er braucht mehrere Runden in die Tiefe, um die seltene Trüffel in der Nähe auch aufzuspüren, dafür sieht er früher den McDonalds am Horizont.
Man hat ihm das so beigebracht, weil der Mensch ja teilweise auch so denkt, zunächst mal einen Plan, dann schauen, ob er funktioniert.
Was ich bei Zügen wie Walters Brillanten immer wieder zu bedenken gebe: geh mal an solche Stellungen heran, von denen du weißt, weil sie hier veröffentlicht werden, enthalten sie eine taktische Pointe, glaubst du, du würdest dich überhaupt so lange damit beschäftigen, dass du die Pointe findest, wüßtest du das nicht?
Ich bedauere auch, dass in Hinblick auf Erweiterung der Theorie die Maschinen ohne menschliche Kontrolle in der letzten Zeit auch für mein Gefühl einen Rückschritt gemacht haben, was die Zeit- und hardware- Nutzung zum selbständigen Finden von Neuerungen anbelangt.
Gibt man ihnen aber Wege vor, um sie auszuloten, erkennenen sie früher die Sackgassen und die Trüffel, summieren und abspeichern und im hash mit zurücknehmen kann DF 11 einmalig, besser als Rybka, die dafür oft sogar länger braucht und insgesamt wahrscheinlich mehr Stellungen berechnet in der Zeit, noch dazu wahrscheinlich mit mehr und komplexeren Bewertungskriterien, jetzt mal vom Endspiel abgesehen, wo sie sich einfach mehr und mehr auf die tbs verlässt.
Nachdem Rybka die Richtung und das Maß angibt, geht die Entwicklung, wie mir scheint, eh schon wieder etwas anders, man kann auf Fritz 12 und R4 gespannt sein.
Was deine Zahlenübersättigung allgemein angeht, empfehle ich dazu die Arbeiten der materialistischen Dialektik von Karl Marx und Friedrich Engels fußend auf Georg Wilhem Friedrich Hegel, die Theorien zum Umschlag von Quantität in Qualität, besonders aber von Erich Fromm "Sein oder Haben".
Es ist halt nicht so, dass Zahlen keine Moral haben, wir sind verurteilt, den Bewertungen, die wir abgeben, Relationen zuzumessen und nichts zählt leider oft in Beziehungen mehr, als ob wir die oder den
mehr lieben, es wird öfter um einen Cent gestritten als darüber ob Island in die EU soll.
Einige wenige Dinge und Gefühle gehören wirklich allen gemeinsam und sind unumstritten, wenn wir gemeinsam glücklich
sind, dass die Sonne scheint und nicht nur mehr Glück
gehabt haben mit dem Wetter als der Nachbar an seinem Urlaubsort.