Hallo,
folgendes Problem: In einer Partie heute morgen auf dem Chessbase-Sever fing die Engine an zu rechnen, obwohl im Buch ein Zug war, den ich nach Analysen eingefügt und extra als Turnierzug (grün) bestimmt hatte. Die Option "Turnierbuch" war gesetzt, es befanden sich noch Alternativen im Buch, deren Ausspielpräferenz aber bei 0 lag (zurecht, da sie zu Nachteil bis Verlust führen).
Bei dem Turnierzug handelt es sich um den einzigen Zug, der mindestens das Gleichgewicht hält (bei optimalem Gegenspiel). Allerdings kann dieser Zug auch - wenn der Gegner es darauf anlegt - zu einem Remis durch Zugwiederholung führen. Wie ich mich dann dunkel erinnern konnte, verweigert die CB-GUI Züge aus dem Buch zu spielen, die zu einer Stellungswiederholung führen
könnten? Stimmt das und - wenn ja - kann man dagegen irgendetwas machen? Ich habe manches versucht: die Wichtung für den Zug ganz nach oben gesetzt, für die Alternativen auf -125, einen Alternativzug als "kein Turnierzug" (also rot gefärbt) markiert - was zur Folge hatte, dass dieser nun ausgespielt wird?!?! - usw.... Nichts half!
Das Dumme ist, dass Lc0 in der Partie aus eigener Berechnung nur einen viel schlechteren Zug ausgespielt (in einer 16' + 5''-Partie) und bald in klaren Nachteil geriet, die Partie auch verlor. Aktuelle Stockfish- oder Brainfish-Versionen hätten den besten Zug auch nicht so schnell gefunden, Komodo auch nicht. Ich musste damals Stockfish bei der Analyse auch lange rechnen lasen, bis er den Schlüsselzug sah, andere Engines, mit denen ich alles nochmal überprüfte, brauchen ebenfalls ziemlich lange. Manche Engines können ja eigene Bücher nutzen und da könnte man die Variante vorgeben/ergänzen bzw. ein eigenes Buch schreiben und in den Optionen "own book" o.ä. ankreuzen. Bei LC0 scheint dies aber nicht möglich zu sein, jedenfalls ist mir nicht bekannt, dass die Engine ein eigenes Buchformat unterstützt. Ich will aber kein eigenes ctg-Buch für LC0 erstellen, zumal er in dieser scharfen Variante (Italiensch mit 4. c3, auf das ich dann verzichten müsste) bei anderen Untervarianten sehr gut spielt, selbst wenn er recht früh aus dem Buch fliegt. Nach der Partie habe ich noch lange die Alternativzüge lange mit unterschiedlichen Engines analysiert, doch es scheint keinen anderen Zug zu geben, der das Gleichgewicht hält.
Frage ist also, ob man die Fritz-GUI dazu bewegen kann, einen solchen Zug auszuspielen, der eventuell(!) zu einer Stellungswiederholung führt (sofern meine oben geäußerte Vermutung zutrifft). Oder tritt dieses Problem bei neueren Fritz-GUIs vielleicht nicht mehr auf (ich arbeite noch mit Version 13)?
Danke im Voraus für Ausküfte!
Grüße
Romano
EDIT: mir fällt grade ein, dass ich mich vor einigen Tagen schonmal wunderte: In einer ruhigeren Variante in Italienisch begann die Engine nach 1. e4 e5 1. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5 4. c3 Sf6 5. d4 exd4 6. cxd4 Lb4+ 7. Ld2 Lxd2 8. Sxd2 d5 9. exd5 Sxd5 10. Db3 Sa5 11. Da4+ Sc6 zu rechnen. Im Buch befanden sich aber die Züge 12. Db3 und 12. Lb5 als ursprünglich auspielbare Züge. Dabei war die Präferenz für Lb5 (das eine Zugwiederholung verhindert) höher. In der Partie spielte die Engine nach einigem Rechnen enttäuschenderweise 12. Db3 worauf die Partie durch dreimalige Stellungswiederholung remis wurde. Später schaute ich mir das Buch an: 12. Lb5 war mit einer - gar nicht mal so hohen - negativen Wichtung belastet, wegen ein oder zwei Remis(!)-Partien, die das Program damit gespielt hatte. Der Zug war damit aber schon gesperrt (obwohl ich lernen in den Optionen ziemlich niedrig einstelle). 12. Db3, das in dem Fall ausgespielt worden wäre wuerde wohl wegen der möglichen Stellungswiederholung nicht aus dem Buch abgerufen. Bei den CTG-Büchern bzw. deren Buchlernen/Ausspielpräferenzen ist der Wurm drin, seit es sie gibt! Das nicht nur wegen dieses Problems, ich habe mich auch schon wegen anderem sehr geärgert. Leider kann man auf dem Server keine anderen Bücher nutzen, wenn die Engine kein eigenes Buchformat hat.