Hallo Herr Professor,
es ist für mich sehr interessant zu verfolgen, wie die allgemeine Wahrnehmung der KI Entwicklung beim Schach im Besonderen aber auch im Allgemeinen ist. Für die Entwicklung im Allgemeinen gibt es inzwischen unzählige Beispiele. Ich möchte hier nur die Gebiete nennen, wo man es zuletzt und am wenigsten erwarten würde: Musik, Malerei, Poesie.
Kasparov hat mal gesagt, der Computer müsste zunächst auf diesen Gebieten reüssieren, bevor er den menschlichen GM im Schach besiegen kann. Wir wissen es inzwischen besser.
Wie falsch die Rezeption sein kann, gibt am besten dieser Kommentar zum obigen Artikel:
"Hinter jeder Entscheidung einer Maschine steckt immer ein Algorithmus, von einem Menschen (!) entwickelt und programmiert. Keine Maschine kann selbständig denken oder Entscheidungen treffen. Da steckt immer ein Mensch dahinter."
Wenn damit Experten-Systeme, wie diese noch Anfang dieses Jahrtausends entwickelt wurden, gemeint wären, würde ich das noch unterschreiben. Ich glaube jedoch, dass dieser Kommentar den "wirklichen" KI Systemen gilt, die erst seit einigen Jahren entwickelt werden. Was für eine Fehleinschätzung!
Der andere Punkt, der bemerkenswert ist, ist die Geschwindigkeit, in der sich diese Entwicklung vollzieht. Es gibt inzwischen kaum ein Fachgebiet, auf dem zumindest über den Einsatz diskutiert wird oder ein solcher ist schon erfolgt. Diese Geschwindigkeit "potenziert" sich zum einen durch effizientere Netze zum anderen durch die Entwicklung von spezieller Hardware. Beides zusammen verleiht dem Ganzen einen "Boost".
Wie das im Kontext von "Internet der Dinge" und 5G zu beurteilen ist, weiss noch kein Mensch. Ich drücke es mal sehr salopp so aus: hoffentlich werden wir (Menschen) jederzeit in der Lage sein, den Stecker zu ziehen.
Zum letzten Gedanken siehe auch interessante Ausführungen von Professor Lesch zu finen in den Untiefen des Internets.
Marcu Jansen