Stefan Pohl schrieb:
Peter Martan schrieb:
Die größte Spreizung durch die Eröffnungswahl sehe ich diesbezüglich ohnehin nach wie vor beim buchlosen Match.
Das möchte ich doch stärkstens bezweifeln. Von der Problematik, daß man für größere Vergleiche nicht genügend Varianz hat, gar nicht zu reden.
Nein, reden wir darüber, Stefan.
Was macht das, wenn du gar keine Varianz hast, weil die Engines von sich aus keine anbieten?
Es zeigt, dass sie ihre eigenen Eröffnungszüge deterministisch wählen, das kann ein Vorteil oder ein Nachteil sein, je nachdem, wie gut die Lines sind im Vergleich zu denen der Gegner. Optimaler Weise würden sie ihre Eröffnungszüge an den Gegner und dessen Antworten anpassen, Leela kann das mittlerweile, zumindest wenn sie lang genug gegen sich selbst spielt, lernt sie aus ihren Autoplay- Games selbstständig eröffnen, man sollte ihr das wenigstens gönnen, wenn es schon das ist, was sie offenbar am besten kann.
Abgesehen davon, dass sich das die NN- Entwickler ohnehin nicht werden nehmen lassen, das zu zeigen, wie viel besser sie es kann als A-B-Engines.
Die Weiterentwicklung von Zero- Ansatz- Engines wird sich anders als so vielleicht in absehbarer Zunkunft, was die Vergleich der Netzwerke untereinander angeht, überhaupt nicht mehr nachweisen lassen, auch mit Drawkiller- Eröffnungen nicht, und jedenfalls werden die Fortschritte von der Grundstellung her für die Entwickler interessanter sein als die von Drawkillers aus, insbesondere, wenn sie mehr Elo bringen, im Selfplay, was die gängige Lernmethode derzeit noch ist, sowieso.
Die Varianz, die Drawkiller bietet, ist insofern, was die möglichen und aber auch die wahrscheinlichen und schachlich sinnvollen Züge von der Grundstellung aus angeht, noch kleiner, weil keine Engine und kein Mensch von sich aus die Möglichkeit, in eine bestimmte Richtung zu rochieren, absichtlich und noch dazu mit relativ großem Aufwand an Zügen aufgeben würde. Würde die eine das, und die gegnerische aber nicht, würde die, die hin- und herzieht, einfach schon von Anfang an verloren haben.
So gesehen haben die Drawkiller gar keine Varianz an Eröffnungen, die die Engines von sich aus aufs Brett brächten oder die in der Literatur irgendeine reale Rolle spielen.
Und übrigens wo steht, dass Varianz etwas bringt? Wem, außer einem Tester, der darauf Wert legt?
Stefan Pohl schrieb:
Spielen aus der Grundstellung entspricht nur Merkmal 2.
Spielen aus der Grundstellung ist im Schach das einzig regelkonforme.
Die Verwendung von Büchern ist nur Engines erlaubt und nur nach Übereinkünften zu Testzwecken.
Erlaubst du ihnen hingegen, eigene Bücher zu verwenden, die ihnen besonders liegen, testest du die Bücher gemeinsam mit den Engines, testest du aus einer Sammlung von Stellungen, testest du die Teststellungen, ein alter Satz, der zu Unrecht immer nur auf "Stellungstests" angewendet wird.
Testest du aus der Grundstellung allein, bekommst du Dubletten und du testest die Eröffnungsstärke der Engines 3x mehr als ihre Endspielstärke, aber das tust du mit frühen Eröffnungsstellungen ohnehin mehr oder weniger genau immer.
So what.