Übrigens, sehr hart gesagt ...
Großmeister sind gut und gerne 20 Jahre regelrecht stehen geblieben beim Computerschach. Lange Zeit der Ignoranz oder eher ... alles wurde mehr belächelt.
Die Kommentare zu den einstigen Schachprogrammen waren meist Jahr später vergleichbar zu stärkeren PC-Programmen wie Fritz. Nun gut, Fritz spielte taktisch stärker und war auch im Endspiel lange Zeit eher schwach. Erst mit den offenen Fruit Sourcen (Fritz wurde plötzlich über 100 ELO stärker, in den Jahren zuvor eher so 30-35 Elo pro Jahr) war die Engine dann im Endspiel deutlich stärker. Wobei ich nicht sage, beruht auf die bahnbrechenden Ideen von Fabian ... denn der Name wurde von Chessbase nie genannt. Eher versuchte ja Mathias Feist das Endspiel bei Fritz zu verbessern (nach meinen Infos machte das nicht Frans Morsch).
Was ich sagen will ist aber eher ...
Die Kommentare, die aus GM Sicht zu vernehmen waren hatten sich viele Jahre nicht wirklich verändert. Ob Schachcomputer um 1985 oder später oder PC Programme im Jahr 2004 (Fritz 8). Was merkwürdig ausschaut wurde als Computerzug abgetan und ich bin geneigt zu sagen ... Entwicklung verpennt liebe GMs. Zwar erkannt, dass Programme stärker wurden aber noch nicht erkannt welches Potential in der Luft liegt.
Wir können nicht zurückholen was war bei der Entwicklung abgeschlossen wurde oder schief lief, aber mit mehr GM Unterstützung hätten wir heute nicht das Dilemma, dass Computerschach medienmäßig nicht mehr so interessant ist. Das lag nicht allein an Firmen die Schachsoftware oder Schachcomputer produziert haben und eher versuchten alles mitzunehmen um sich selbst zu puschen. Sondern, eher viele Umstände die dafür verantwortlich waren. Auch das Kasparow später ein Match verloren hat. Danach ist es ruhiger geworden. Auch in vielen Büchern aus den 90er, z. B. zu Eröffnungsysteme, taucht Computerschach kaum auf. Wenn dann eher mit unpassenden Kommentaren. Komme zu keinem anderen Ergebnis wenn ich Revue passieren lasse.
So waren ja z. B. auch Schachprogrammierer kommerzieller Programme der Meinung ... Amateurentwicklungen werden niemals die Spielstärke von kommerziellen Produkten erreichen (der ChessTiger Programmierer kam mit solch wagemutigen Äußerungen um die Ecke). Völlig falsch, eine Gruppe von Menschen wird immer ein besseres Ergebnis erzielen können als ein Einzelner. Viele Ideen laufen zusammen. Macht auch keinen Sinn einen einzelnen einen Vorwurf zu machen, denn viele waren bei eigenen Dingen regelrecht verhaftet und blickten nicht nach links oder rechts. Also egal wo wir hinschauen, oft standen sich alle möglichen Gruppen an Personen immer selbst im Weg.
Anders Frans Morsch unter den Programmierern!
Er hat selbst seinen Erfolg nie an die Große Glocke gehangen, eher ein ruhiger Geist. Nüchtern und immer willig mit Interessierten zu diskutieren wenn er denn in der Öffentlichkeit auftauchte. Beeindruckt von James Robertson (Insomniac), der als 16jähriger ein stärkeres Programm als Crafty programmierte. Die Beiden unterhielten sich angeregt in Leiden und ich sah Frans oft den Kopf schütteln aber auch nachdenklich. Als ich ihn fragte und ... wie denkst Du über James? Seine Antwort ... ich bin beeindruckt, er hat viele gute Ideen und kann die umsetzen. Alleine dieser Kommentar ehrte Frans Morsch und das wahre Gesicht ist einfach zu erkennen. Wie gesagt, ein sehr sympathischer Programmierer und Sympathieträger. Für mich ein Event wenn er in Leiden war, wie so viele anderen (leider sind mittlerweile schon viele verstorben).
Auch der SOS Programmierer war wie soll ich sagen ...
WOW, der hatte es wirklich drauf. Vornehm, stark in seiner Ausdrucksweise, immer freundlich und mit selbst erarbeiteten Wissen selbst bombardiert. Nie hat er das an die Große Glocke gehangen. Stefan Meyer-Kahlen sagte mal, der Programmierer der ihm am meisten beeindruckt hat und Vorbildfunktion erzeugt hat.
Habe selbst in einer Sendung "Schach der Großmeister" den Turnierorganisator von Leiden am Ende der Sendung durch das Bild hüpfen sehen. Theo, hatte sich wirklich nichts entgehen lassen. Möge er in Ruhe ...
Immer die Gleichen, dachte ich mir.
Viele interessante Persönlichkeiten die einst die Runden drehten.
Schöne Geschichten, sich immer mal wieder ein wenig mit Computerschachhistorie zu beschäftigen.
Gruß
Frank
Irgendwie erinnert mich vieles an einen Schachverein für den ich in Neuss Norf mal spielte.
Da war keiner der ersten Mannschaft wirklich spielstärker als ich, aber ich sollte in der zweiten Mannschaft an Brett 1 spielen. Klar, dachte ich mir, machen wir die zweite zur ersten und ich versuchte die zweite zu verstärken. Wir stiegen auf und die erste ab und wir hatten ein Problem mit der internen Organisation. So einfach um aufzuzeigen, so nicht. Vergleichbar bei den vielen älteren deutschen Großmeistern. Die spielten viele Jahre sehr erfolgreich bei den Olympiaden nur selten dürfte dann ein junger Spieler dazwischen. Vielleicht war es früher einfach so. Heute wissen wir, dass jüngere Spieler höhere Spielstärken erreichen, Angriffslustiger spielen ... Naiditsch als gutes Beispiel bei der genannten WDR Partie als Kommentar bei Pfleger gegen Hort. Kann das nicht beurteilen aber in jeden Bereich in den wir schauen gab es viele Vorurteile und Grüppchenbildung. Das war in England nicht anders und als die Engländer blöd schauten, als sie gegen Ozeanien bei der Olympiade verloren haben. Die haben auch kaum jüngeren die Chance gegeben. Zu einflussreich war die Riege der bekannten englischen Großmeister. So blockierte oft die Erfahrung die jüngere Generation einfach weg. Hatte oft diesen Eindruck auch wenn mich die älteren deutschen Großmeister dieser Zeit dennoch begeistern konnten. Nun im Schach zählt Leistung und heute schaut das etwas anders aus.
Tja, warum spielt Naiditsch heute nicht für Deutschland, Mensch der haute in Dortmund alles weg und wurde blockiert?! In Dortmund gewonnen = Wimbledon beim Tennis. Das sagten auch die GMs bei Pfleger gegen Hort.
Wer war dafür wirklich verantwortlich das Naiditsch nicht für uns spielen dürfte.
Und was wurde aus den Kommentaren in der Sendung zum Thema Naiditsch. Viele sagten hierzu etwas, was passierte letztendlich?!
Schaut Euch mal diese Sendung in YouTube an ... Hort - Pfleger!
Ein glänzender Matthias Wüllenweber mit vielen interessanten Kommentare deutscher Großmeister.
Was war mit Lobron ... super talentiert und was ist daraus geworden.
Wurde er richtig unterstützt oder nicht ... eher nicht, warum nicht?
Schade, kann mit Kurt Lellinger (Trier, Bundesverdienstkreuzträger ... Schulschachstiftung) nicht mehr darüber diskutieren. Kurt wohnte in der Nähe, hatte viele Kontakte zu ihm und er brachte mich selbst an die Schulen um den Kindern Schach näher zu bringen. Leider ist er im letzten Jahr verstorben. Er förderte GM Meier ... ist heute die Nummer 2 in Deutschland (auch aus Trier). Super talentiert, machte mit Meier und Hickl mal ein Interview bei mir zu Hause, schon länger her. Kurt hätte mir Antworten liefern können denn er machte keine Hehl aus Tatsachen und wusste sehr viel.