Hallo Walter!
Walter Eigenmann schrieb:
Sehr lesenswert!
Was das spekulative Spiel angeht, in der Eröffnung sind sowohl Menschen als auch Maschinen, denen man ja doch in der Regel immer noch zumindest die ersten paar Züge vorgibt, eigentlich mehr denn je darauf angewiesen.
Je größer die Datenbanken werden und je mehr man hochklassige Partien zu immer mehr Eröffnungszügen kennt, beim Fernschach auch schon lange mit großem Engine- Einsatz gespielt, desto mehr wird die Eröffnung zu einer Frage, wie viel will man riskieren, um die Remiswahrscheinlichkeit nicht gegen 100% gehen zu lassen und trotzdem nicht schon nach ein paar Zügen auf verlorenem Posten zu stehen.
Insbesondere mit Schwarz wird diese Frage immer schwerer, wenn du weißt, dein Gegner hat dasselbe Wissen wie du abrufbar, seine Soft- und Hardware ist im Wesentlichen auch dieselbe, was bleibt, sind einfach nur verschieden bekannte und schon damit verschieden riskante Wege.
Und was will auch Weiß im Extrembeispiel Fernschach schon viel machen, wenn Schwarz nur möglichst sicher auf Punkteteilung spielt?
Auf Fehler spekulieren, und seien's die eigenen.
Erst wenn man wirklich schon in der Eröffnung wüsste, wie's nach den ersten Zügen beweisbar ausgeht, hätte das Spekulieren und das Spielen ein Ende.
Und ob die "echte" selbstlernende AI im Schach dem Menschen überhaupt noch viel Erkenntnis in dem Sinn brächte, das Spiel selbst besser zu verstehen, darf ebenfalls angezweifelt werden.
Ein Posting aus einem langen Thread im CCC dazu:
http://www.talkchess.com/forum/viewtopic.php?topic_view=threads&p=717540&t=64158