Hans Berliner ist verstorben.

By Ingo Althöfer Date 2017-01-17 23:27 Upvotes 1

Lieber Herr Bock,

danke für die Information.

Ich hatte Hans Berliner drei Mal live erlebt:

(i) 1986 bei der Computerschach-WM in Köln. Damals sah seine HiTech
lange Zeit wie der klare Favorit aus - und wurde in der letzten Runde
von CrayBlitz abgefangen. Berliner war sehr enttäuscht.

(ii) 1987 in Nordwijkerhout bei der Tagung "Advances in Computer Chess 5".
Er war der verantwortliche Gasteditor beim "Artificial Intelligence Journal",
der entschied, welche Tagungsbeiträge im Sonderheft der Zeitschrift erschienen.

(iii) 1993 beim AEGON-Turnier zwischen Menschen und Computern, wo
er das altersschwache HiTech bediente.

Für das 1988er-Match zwischen HiTech und GM Arnold Denker ist er in der
Schachprogrammierer-Szene übrigens kritisiert worden: Er habe nach dem
schwächest verfügbaren GM gesucht, damit HiTech gute Gewinnchancen hatte.

Ingo Althöfer.

Ein Link:
http://www.denkerchess.com/?page_id=2160

By Michael Scheidl Date 2017-01-18 11:14

Tut mir leid zu hören. Jetzt fangen sie alle an zu sterben. 2016 war ja schon der reinste Horror.

Ich glaube es war Berliner der glasklar definiert hat: Der Anzugsvorteil beträgt durchschnittlich ein halbes Tempo.

By Ingo Althöfer Date 2017-01-18 18:12 Upvotes 1

Lieber Herr Scheidl,

Michael Scheidl schrieb:

... Jetzt fangen sie alle an zu sterben...

trotz des ernsten Themas musste ich bei der Bemerkung doch etwas schmunzeln.

Ganz so weit ist es noch nicht.
Mir geht es jedenfalls noch ganz gut, und nach dem, was ich neulich
von Chrilly Donninger gehört habe, ist er auch noch auf dem Damm.

Allerdings hat meine Frau neulich mal angesichts meiner Unmengen
an Archivmaterial gesagt: Solltest Du vor mir sterben, lass ich eine
grosse Mulde kommen.

Viele Grüsse, Ihr
Ingo Althöfer.

By Olaf Jenkner Date 2017-01-18 20:33 Upvotes 1

Wie sagt man so schön:
Wenn einer von uns beiden stirbt, zieh' ich aufs Land.

By Roland Riener Date 2017-02-11 14:39 Edited 2017-02-11 14:43 Upvotes 1

In der heutigen Schachspalte im "Standard" widmet Michael Ehn seinen Beitrag dem verstorbenen Hans Berliner. Er schreibt u.a.:

In seinem Buch "The 100 Best Games of the 20th Century" kürte Großmeisterkollege Andy Soltis die folgende Partie ... zur allerbesten. In den letzten Jahrzehnten wurde die Partie immer wieder von Computern analysiert, dennoch hielten fast alle Züge, wiewohl menschlich, der digitalen Prüfung stand.

Fernschach-WM 1965 - 1968, demzufolge noch ohne Computerhilfe.

Event:

Ort:

Datum:

Weiss:

Schwarz:

Ergebnis

Board

WE-Grüße, Roland

By Horst Sikorsky Date 2017-02-11 19:39 Upvotes 1

Eine sehr gut gespielte Partie!
Estrin hat bestimmt 12.De2 gesehen, wusste aber nicht wie gut dieser Zug ist.
Horst

By Thomas Müller Date 2017-02-11 22:00

da habe ich noch etwas gefunden....
http://www.chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1005519
http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1224863
mit heutigen analysen findet man aber schon ein paar "??" züge

Damals war es aber noch "richtiges" fernschach

gruß
thomas

By Roland Riener Date 2017-02-11 22:17

Hier auch noch eine eingehende Analyse eines österreichischen "Josef":

http://rybkaforum.net/cgi-bin/rybkaforum/topic_show.pl?tid=18115