Ingo Althöfer schrieb:
Wenn ein Österreicher spricht, kann man nie
sicher sein, ob er "gmocht" gesagt hat oder "Kmoch"
Der war wieder ganz gut, sehr geehrter Herr Professor!
Dabei habe ich Deutsche auch schon mal "gmocht" sagen hören, glaube ich mich zu erinnern.
Und dabei will ich gar nicht nur die Bayern dafür als Beispiel anführen, weil es bei denen (von denen) ja auch umstritten ist, ob man sie als Deutsche sehen soll (darf).
Ich wollte hier ein fränkisches Beispiel bringen,
https://www.youtube.com/watch?v=1_tm6CD5tHs, muss aber zugeben, dass gmacht und gmocht nicht dasselbe ist, wenn auch ähnlich, vor allem in der Aussprache, weil das geschriebene a ja oft dann da und dort doch eher als offenes o ausgesprochen wird. Siehe dazu aus dem Hörbeispiel das eingeblendete Transparent bei 2:27.
Aus Bayern söm gor nix extra, und wenn der Sachse sagt, I hon des gmocht, wird man das wohl auch so schreiben dürfen.
Fraglich ja auch noch, was genau die oder der entsprechende Deutsche, BayerIn (gonz wos aigens) oder ÖsterreicherIn (da gibt's auch recht verschiedene solche, hab' ich mir sagen lassen, gerade auch was die Mundarten angeht) meint, wenn sie oder er gmocht sogt, Verzeihung, sagt.
Mochte die oder der dann dies oder das, im Sinne von, hatte es gerne, neuhochdeutsch also, liked it, oder wurden Urheberrechte eingefordert wie im sächsischen Beispiel?
Oder wollte sie oder er hingegen genau das nicht zur Last gelegt bekommen? (Im Sinne von, I sog's glei, I wor's net, wie in, wer dös gmocht hot, woas I net, oba oans kon I Eich song, I hob des net gmocht. Die Neuhocheutsche formuliert da sinngemäß ähnlich, didn't do it, wasn't me.
Oft wird's auch als andere Form von, das sollte jetzt dann also endlich auch erledigt sein, gut, dass wir nicht noch lange damit gewartet haben, oder auch als Aufforderung, etwas doch endlich zu machen:
gmocht is gmocht.
Man sieht, genau hin zu hören oder den Zusammenhang zu erkennen, in dem etwas gesagt wurde, ist hier oft unerlässlich, egal, ob es sich um Deutsche oder solche handelt, die im Umfeld zu Hause sind.
Setzt natürlich voraus, dass man den wenigstens verstanden hat, den Zusammenhang. Hat man sich hingegen schon länger gefragt, worum geht's hier eigentlich, sehe ich Kommunikationsschwierigkeiten ohnehin gewissermaßen zwingend kommen, wenn nicht schon passiert.