Hallo Timo,
hatte schon so einige Turniere besucht, meist in Leiden oder auch in Paderborn. Ja mit unserem Ruffian Team Leiden gar mal gewonnen, wobei die Arbeit seinerzeit hat natürlich Perola gemacht, Djordje beim Buch, Johan und Leo bei der Bedienung. Ich war ja eher der Organisator innerhalb des Arena Teams. Ja, wollte schon öfters mal wieder nach Leiden und denke immer ohne Jan, Chrilly, Walter und Bart und vielen anderen ... einige sind verstorben ... Roland Pfister fährt auch nicht mehr und Frans ist auch dort nicht mehr anzutreffen. Hatte seinerzeit dort viel Spaß z. B. mit der Familie Robertson als Insomniac spielte. Der Vater von James war nicht minder interessant als James selbst (Insektenforscher). Wäre mein English nur besser, hätte ich mehr verstanden ...
Und in den letzten Jahren ist alles etwas eingeschlafen, hatte mich immer mal zurückgezogen aus immer unterschiedlichen Bedingungen. Computerschach ist nicht mehr das was es mal war. Du gibst ja gute Beispiele in Deiner Message. Die Kunst am Spiel wird nicht mehr so richtig erkannt und die Wertschätzung ist vielleicht auch aufgrund der vielen Möglichkeiten die wir haben gesunken. Es wird oberflächlicher.
Es fehlen die Hauptdarsteller ... stelle Dir Games of Thrones ohne die Hauptdarsteller vor. Es fehlt ein Ossi Weiner, es fehlt eine aggressivere Firma ChessBase und wirkliche Konkurrenz. Alles ist frei verfügbar ... war ja immer mein Traum aber ich habe auch immer gesagt das kommerzielles wichtig ist und auch die Interessen verbunden werden sollten. Die freien haben sich nicht daran gehalten, die kommerziellen aber auch nicht. Zu viele Einzelkämpfer in einer Zeit in der vieles immer schnell-lebiger wird.
Dabei sind wir auf einem Stand der fantastisch ist. Aber selbst bei privat organisierten Turnieren wie TCEC fehlt soooo viel. Zu viel unnötige Werbung begleiten gute Ideen. Insofern bin ich selbst eher heute kraftlos und mir fehlt die Lust auf noch mehr Schach. Ziehe mich in mein Kämmerlein zurück und bastle mir meine eigene Arbeits- und Beschäftigungstherapie zusammen. Poste ich dann mal etwas an Partien kommt kaum ein Kommentar. Bin ich mal provozierend unterwegs bekommen das auch nur die falschen in den falschen Hals.
Sagte noch zu meiner Freundin, lasse uns doch mal mit Wasp in Leiden teilnehmen. John wird nichts dagegen haben und wir machen uns eine schöne Woche in Leiden. Gehen mal am Meer spazieren tagsüber schauen wir beim Schach ein wenig zu. Sie fiebert ja auch schon bei jedem Spießroutenlauf mit und ruft mich gar an ... Frank, schau mal ... Pedone hat 1% verloren. Schaue mal in die Partien ob da alles OK ist.
Tja ...
Computerschach heute ist für mich nicht mehr das was es war. Weil mir fehlen die Darsteller der "besseren" Zeit. Und wenn dann wirklich mal Personen da sind, die den Anschein machen etwas deutlich besser zu tun als ich, ich denen dann Dinge abgebe ... kommt nichts. Schade das Arena stehen geblieben ist, mit einem solch begabten Programmierer der einfach mit guten Material versorgt werden muss um Ideen weiter zu spinnen ...
Für mich liegt vieles brach und daher habe ich auch keine Computerschachturniere mehr besucht.
Und dennoch ...
Wir haben CEGT, CCRL und IPON ... so viele andere gute Arbeiten wie die von Stefan Pohl oder Andreas. Ich denke dann immer ... dennoch nicht das was ich gut finde und bastle dann wieder an eigenen Dingen (die auch ihre Schwachpunkte haben).
So geht jeder seinen eigenen Wege und gerade ich für den animieren immer im Vordergrund gestanden hat ... hat das animieren ehrlicher Weise schon längst verlernt. Wir haben dennoch viele die könnten aber leider sind die die könnten eher mit eigenen Dingen verhaftet. Computerschach fristet so vor sich hin. Finde ich schade, kann ich nicht ändern ... auch keine Lust mehr zu verändern selbst wenn ich könnte was ich heute nicht mehr glaube. So werde ich mit den Jahren immer mehr zum Mitläufer.
Aber ...
Was ich nie verlernt habe ist die Kunst des Spieles zu erkennen. Ich habe zu Hause sehr viel Spaß mit meinen produzierten Partien und bin immer wieder begeistert um das Level welches ich mit meinen Partien erziele.
Viele Grüße
Frank
Ich glaube nach wie vor fest daran, dass wir nun einen Stand erreicht haben der dazu animiert mehr über Schach in Erfahrung zu bringen. Über Statistik forschen und erkennen. Alles was wir an Programmen für statistische Zwecke haben befindet sich ganz vorne ... so ca. 1.000 Elo stark. Eine neue GUI und hier dann alles verbinden was an Erkenntnissen vorliegt. Diese GUI als langfristiges Projekt Analysen weiter nach vorne zu treiben ... über Statistik. Aber jegliche Versuche und Ideen die ich habe scheitern oder sind nicht umsetzbar. Ich hätte so viele aber ich kann unmöglich ohne entsprechende Software x Seiten immer wieder updaten um vorhandene Stats aktuell zu halten. Ich glaube wir könnten die Spielstärke viel weiter nach vorne treiben wenn wir besseres Auswertungsmaterial hätten. Miguel's Ordo ist eine Klasse Einzelarbeit. Wir haben einen sehr begabten Ferdinand Mosca der ja regelrecht wahnsinnig gut ist wenn es darum geht statistische Ideen programmiertechnisch umzusetzen. Ich glaube das wir beigeistern könnten wenn sich Leute zusammenschließen die in der Lage sind Ideen zu produzieren und auch umzusetzen. Schon vor vielen Jahren hat Ingo mit Dreihirn ja etwas großartiges in die Welt gesetzt. Glaube auch Stefan Meyer-Kahlen hat ein Interesse die Ideen weiter zu spinnen ... aber das sind auch nur zwei Einzelkämpfer. Wenn wir nach draußen wollen müssen wir begeistern können. Wir können andere zum Spiel bringen wenn das Spiel interessanter wird. Wenn wir den Forscherdrang nach vorne treiben, treiben wir das Hobby nach vorne. Es werden neue Darsteller die Bühne betreten aber der Weg dahin ... ich sehe den derzeit nicht.