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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / 1s/Z, 1 i7-Thread, SF6 oder K9 vs. Menschen mit Turnierzeit
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Poll Welche ELO-Stärke hätten SF6 oder K9 bei 1s/Z auf 1 Thread eines i7 gegen Menschen mit Turnierzeit?
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Parent - - By Frank Brenner Date 2015-05-29 20:52

> Aus einer 32er Datenbank in der eine Stellung als Remis angezeigt wird, wählt man gegen einen Menschen den Zug mit der längsten Zugfolge zum Matt. Irgendwo auf dem Weg dahin macht der Mensch schon einen Fehler ...


Bei  welchem Zug findest du denn ein matt wenn die Stellung Remis ist ?  Zauberei ?
Parent - - By Ingo B. Date 2015-05-29 21:12
Frank Brenner schrieb:

Bei  welchem Zug findest du denn ein matt wenn die Stellung Remis ist ?  Zauberei ?


Stellung Remis ... weiterspielen ... irgendwo macht der Mensch einen Fehler ... und jetzt scharf nachdenken ...
Parent - - By Frank Brenner Date 2015-05-30 01:45

> Stellung Remis ... weiterspielen ... irgendwo macht der Mensch einen Fehler ... und jetzt scharf nachdenken ...


Wenn die Stellung Remis ist laut Datenbank .... dann gibt es also mindestens einen zug der das Remis hält; möglicherweise mehrere.

Die restlichen (nicht notwendigerweise einer) Züge verlieren.

Wie soll der Computer nun einen Remiszug auswählen ??

Spielt der Computer einen zufälligen Remiszug so  wird der Mensch vermutlich selten verlieren,  denn der Computer wird zufällig auch schlechte Züge spielen die so gerade eben noch Remis halten aber dem gegner eine sehr große Anzahl an Remisfortsetzungen beschert so dass der Mensch selten fehlgreift.
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-30 06:54 Edited 2015-05-30 07:09
Frank Brenner schrieb:

Wie soll der Computer nun einen Remiszug auswählen ??

Spielt der Computer einen zufälligen Remiszug so  wird der Mensch vermutlich selten verlieren, 


Ingo hat's schon gesagt und ich hier
http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=93220#pid93220
auch, es muss halt einfach eine Datenbank sein, die nicht nur 1,0,1/2 für jeden möglichen Zug als Endergebnis bei perfektem Spiel enthält, also keine reine Win- Draw- Loss- Datenbank, sondern die Distanzen zu den jeweiligen Ergebnissen müssen auch enthalten sein, bei den Syzygys ist das distance to zero das am wenigsten Speicherplatz brauchende Äquivalent, so können auch die 50 Züge überschreitenden "theoretischen" Matts vermieden werden, das reicht, um sicher remis zu halten und sichere Gewinne sicher einzufahren.
Die Nalimovs haben dann auch noch die distances to mate, die brauchst du nicht unbedingt, außer du willst auch immer wissen, in wievielen Zügen kürzestens du mattsetzen kannst.
Nun meinte ich bisher mit "32Steinern" halt immer eine Datenbank mit perfekter Information über jeden Zug und wenn ein Interface aus dieser Datenbank immer denjenigen Zug auswählt, der den weitesten Weg zu einem theoretisch zwar erreichbaren aber noch sehr weit entfernten Remis darstellt, natürlich auch nur dann, wenn es nicht ohnehin schon einen gewinnenden auch gibt, dann und nur dann ist der jeweils beste in jeder Stellung von der Ausgangsstellung aus gespeichert und dann hat auch die für viele jetzt schon "nahe an perfekt" spielende andere engine "den Aufdrahten" wie wir bei mir hier zu Hause sagen, weil wenn sie von der Grundstellung aus nach 1.e4, das theoretisch durchaus remis sein mag, unter den Antwortzügen z.B. e5 wählt, könnte das schon der sichere Nuller sein, wer weiß, vielleicht ist ja nur 1...c5 noch ein theoretisches Remis.
Wären 1.e4 und 1.d4 nicht gleichwertig in dem Sinn, dass 1.e4 einen minimalen Weg zum Remis bei optimalem Gegenspiel von 300 Zügen hätte, 1.d4 aber von nur 299, wüsste das die Datenbank, die rechnende engine aber nicht, so weit so klar?

Dann also noch kurz zur Frage der Elo, die diese "nahe an perfekt" spielende engine gegen diese Art von "32Steiner"+ intelligentem Interface erspielen könnte sollte dürfte müsste, die ist also dann nur noch eine Frage der Einstiegselo und der Partienzahl, ich hoffe wirklich das diese an sich einfache Frage somit auch endlich hinreichend beantwortet ist, an sich ist sie ja sinnfrei, es sei denn, man zieht dann auch noch die hirnige Schlussfolgerung daraus, dass Elo und Spielstärkenmesssung als solche immer rein relativ zu sehen sind.

Übrigens, auch wenn ich mittlerweile schon wieder ziemlich viele Worte darum herum geschrieben, allerdings immer noch mehr darum herum gelesen habe, die einzige Antwort, die man auf die (Um)Frage des threads geben könnte, es kommt drauf an, wer die armen Deppen sind, die sich wie lange vom 1"/Zug- SF quälen lassen, und wieviele Elo (es müssten natürlich eigentlich Celo sein und die müssten sie daher schon gegen engines erspielt haben ) die am Anfang mitbringen.
Nachdem man sich das ebenso willkürlich als Einstiegsrating ausdenken dürfte, wie man es bei den Celo ja prinzipiell macht, kann man sich eigentlich auch hier jeden beliebigen Ergebniswert aus- und aufmalen.
Was man aber absolut nicht dürfte: nach ein paar einzelnen Partien, in denen sich die (hoffentlich gut genug dafür bezahlten) Celoritter blutige Nasen geholt haben, schon sagen, ah, soundsoviel Elo hat der 1"/Zug- SF also, weil nach ein paar Partien mehr sähe es schon wieder völlig anders aus, erst recht, wenn man ein anderes (genau so aus der Luft gegriffenen) Einstiegscelo der armen Ritter annähme.
Falsch, auch das dürfte man noch sagen, es würde nur nach wie vor absolut keinen Zusammenhang mit den Elo haben, die Menschen gegen Menschen erspielen und erst recht keinen mit den Celo aus eng-eng, höchstens im Sinn einer gemischten Elo- Celo- einzelnen Turnierperformance.
Parent - - By Frank Brenner Date 2015-05-30 12:52
Ich denke du und Ingo, ihr beide habt das Problem noch gar nicht mal erfasst.

In einer Schachdatenbank stehen die Gewinndistanzen bis zum Matt, bzw die Verlustdiszanz bei einer Verluststellung. Meinetwegen auch die Distanzen bis zur nächsten Konversion, dies ist für unsere Betrachung völlig egal.

Bei Remisstellungen gibt eine Datenbank keinerlei Information, ausserr dass die Stellung Remis ist.

Eine Remis-Distanz gibt es nicht.

Wie sollte man diese denn modellieren ?

Die Spieler könnten sich sofort die Hände zum Remis reichen (0 Züge) oder sie könnten sich zu beliebigem Zeitpunkt auf eine 3 malige Zugwiederholung  einlassen. (Remisdistanz beliebig)

Wenn einer der Spieler das Remis so weit wie möglich hinauszögern will, so gelingt ihm das und es kommt nach hunderten von Zügen zur Anwendung 50 Züge-Remis Regel oder 3x Stellungdwiederholungsregel.
Wenn beide Spieler das Remis so weit wie möglich hinauszögern möchten so gelingt ihnen dieses ebenfalls und es kann einige Tausend Züge dauern bis formal die 50 Züge Regel oder die 3-malige Stellungswiederhoung zwangsweise eintritt.

Diese beiden Regelmerkmale (50 Züge-Remis-Regel  und 3x Stellungswiederholung) sind aber von Menschen willkürlich gesetzt worden und haben keinen Bezug zur Strategie im Schachspiel und es besteht kein Grund zur Annahme, dass die Berücksichtigung dieser Regeln zur  Modellierung einer "Remisdistanz" in einer Datenbank in irgend einer Weise für ein Interface Programm welches auf eine 32er Datenbank zugreifen kann hilfreich sein könnte um ein druckvolles Spiel aufzubauen.
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-30 13:52 Edited 2015-05-30 14:02
Frank Brenner schrieb:

Ich denke du und Ingo, ihr beide habt das Problem noch gar nicht mal erfasst.
In einer Schachdatenbank stehen die Gewinndistanzen bis zum Matt, bzw die Verlustdiszanz bei einer Verluststellung. Meinetwegen auch die Distanzen bis zur nächsten Konversion, dies ist für unsere Betrachung völlig egal.
Bei Remisstellungen gibt eine Datenbank keinerlei Information, ausserr dass die Stellung Remis ist.
Eine Remis-Distanz gibt es nicht.
Wie sollte man diese denn modellieren ?


Was heißt modellieren in diesem Zusammenhang?
Du weißt aus einer tbs- Stellung, dass du keinen Gewinn oder Verlust innerhalb der 50- Züge- Regel hast, also ist die Remisdistanz (in diesem Fall der distance to zero gleich) mindestens 50, nein?

Nun gehen wir aber davon aus, dass wir eine 32Steiner Datenbank haben, in der schon die Ausgangsstellung mit diesen Informationen ausgestattet ist, ebenso wie jede mögliche Folgeposition.
Hat die Datenbank (das Interface aus ihr) die Information 1.e4 a6? ist ein DTM in 200 Zügen, ist alles klar, wenn der lausige Gegner 1...a6 gezogen hat, hat sie die Information 1.e4 ist ebenso wie 1.d4 ein Remis bei optimalem Gegenspiel über 50 Züge weit weg, kann sie die beiden Züge als gleichwertig betrachten von mir aus, aber wenn sie immer nur Züge spielt, bei denen das Remis mehr als 50 Züge weit weg ist, wird doch mit jedem dieser praktisch gleich guten Züge die Wahrscheinlichkeit immer gleich bleiben, dass irgendwann in diesen 50 Zügen der Gegner, der diese Informationen nicht hat, einen Winner übersieht, den hat dann die Datenbank wieder, egal wie weit weg er ist, als DTM oder jedenfalls als WDL gespeichert.

Glaubst du ernsthaft, dass das kein spielentscheidender Vorteil für die damit ausgestattete Seite wäre gegen jeden derzeit praktisch vorstellbaren Gegner, der noch rechnen muss und diese Datenbankinformationen über jede aufs Brett kommende Stellung nicht hat, in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle, nämlich der Partien?

Natürlich kann ich's dir nicht beweisen, wie oft du da schon nach 10 Zügen verloren hättest oder Stockfish mit deiner Unterstützung im Fernschach oder wer oder was auch immer meint, er würde da immer noch locker Remis halten dagegen, weil's den 32Steiner halt nicht gibt, aber ich hab mit dem ganzen Unsinn ja auch nicht angefangen.
Parent - - By Frank Brenner Date 2015-05-30 14:22
Tut mir leid Peter, ich kann deinen Text beim besten Willen nicht verstehen. Du schreibst so ein extremes durcheinander, was semantisch und grammatisch so stark fehlerhaft ist, dass ich mit dem Aufgebot meiner gesamten Intuition noch nicht mal die Idee dessen ableiten kann was du wohl sagen willst.
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-30 14:29 Edited 2015-05-30 14:34
Aber das musst dir doch gar nicht leid tun, Frank, es spielt im wahrsten Sinn des Wortes keine Rolle, nämlich schachlich nicht, wenngleich es um das, das Schachspiel, hier eh auch schon länger gar nicht mehr geht, sollte es jemals in diesem thread darum gegangen sein. Vielleicht eher um Kaiser's Bart oder irgendwas derartiges, ich kann's eben auch nicht wirklich sagen, weder grammatikalisch noch semantisch noch sonstwie korrekt genug.
Parent - By Frank Brenner Date 2015-05-30 16:27
Diesmal hab ich dich allerdings verstanden
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-30 16:49 Edited 2015-05-30 16:56 Upvotes 1

> Aus einer 32er Datenbank in der eine Stellung als Remis angezeigt wird, wählt man gegen einen Menschen den Zug mit der längsten Zugfolge zum Matt. Irgendwo auf dem Weg dahin macht der Mensch schon einen Fehler ...


Glaube ich im Leben nicht dran!

Die meisten Züge werden zu gänzlich drucklosen oder sogar nachteiligen Stellungen führen.
Warum sollte ein Mensch mit leidlich Erfahrung dann einen Zug machen in eine Stellung hinein, die tatsächlich eine Verluststellung für ihn ist?

"Endspiel mit Mehrbauer oder mit einem Bauern weniger? Egal, die Abwicklung ist ja gleich lang und remis ist es sowieso!"
Und diese Dummerhaftige Einstellung in jedem(!) Zug.
Die Partie dauert halt gleich lang, egal ob die Engine im Vorteil oder im Nachteil ist. Und daher ist die Engine in jedem Zug(!) bereit, auf die Nachteilseite zu wecheln.

Und mit der Einstellung soll ein Mensch besiegt werden? Du würdest dich derart besiegen lassen??

Benno
Parent - - By Ingo B. Date 2015-05-30 17:16 Upvotes 2
Benno,

es geht nicht um "Druck". Es geht darum das der Mensch irgendwann einen Fehler macht, mit mehr Druck macht er den vielleicht früher, aber das ist für das Ergebniss des Spiels, das nur 1, 0 und = kennt, völlig egal. In einer Datenbank suche ich mir die Stellung raus die nach 49 Zügen die meisten Figuren auf dem Brett hat (auch ein Remis, dass geht in einer Datenbank praktisch in "Nullzeit" - und wenn nicht in Nullzeit ist es auch egal, Hauptsache nicht weniger Figuren und es sind nur 49 Züge, die erste die das Datenbankprogramm findet tuts!) und spiele die an. Irgendwann macht der Mensch einen Fehler. Wie ich woanders schon schrieb, ich habe 3000 Playchess Spieler (echte GMs mit 2700 Fide Elo +) gesehen die, obwohl objektiv ein Pferd im Vorteil, nach "Aufriss" der Stellung aufgegeben haben, weil Sie wissen das sie taktisch irgendwann, irgendwo einen Fehler machen. Der Mensch kann alleine am Brett nicht mehr enrsthaft gegen Rechner bestehen. Wie 'langweilig' ist egal, hauptsache Regelkonform und lang, das langt!

Du hängst noch im Ansatz fest (Sozialisation!) das Schach "schön" sein soll. Begriffe wie "drucklos" verraten das. Alles irrelevant für Engines. "Schön" und "Druck" sind Begriffe die wir uns ausdenken um Partien zu klassifizieren. Das können wir aber nur bei Dingen die wir verstehen. Engineschach "versteht" kein Mensch mehr (ohne Engines und lange Analyse), deswegen verlieren diese Begriffe auch ihre Bedeutung im Engineschach. Wer weiß wie viele tolle und raffinierte Enginematches ich schon gesehen habe - ich habe sie nur nicht erkannt. Diese Partien bleiben deswegen nichtssagend!

Gruß
Ingo
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-30 19:22 Upvotes 1

> es geht nicht um "Druck". Es geht darum das der Mensch irgendwann einen Fehler macht...


denkst du wirklich, dass der Mensch verlustbringende Fehler macht, wenn die Engine ihm sehr schnell und dann immmer wieder Stellungen "schenkt", die für den Menschen (innerhalb der Remisbreite) sehr vorteilhaft sind?
Eine sehr erstaunliche Vorstellung, finde ich.
Einem mittelmäßigen Vereinsspieler würde sowas vermutlich nie(!) passieren.

"drucklos" hat wenig mit "schön" zu tun, es mehr damit zu tun, ob die für den Menschen guten Züge leicht oder schwer zu finden sind.
Und wenn die Engine nicht aktiv schwierige Stellungen herbeiführt, dann wird der Mensch keine Probleme mit dem Remishalten bekommen.

Benno
Parent - - By Ingo B. Date 2015-05-30 20:13
Benno Hartwig schrieb:

...
Und wenn die Engine nicht aktiv schwierige Stellungen herbeiführt, dann wird der Mensch keine Probleme mit dem Remishalten bekommen.
...


Nochmal, wenn 2700+ echte Elo Spieler in offenen Stellungen (vor 4+ Jahren) gegen Engines mit einem Pferd MEHR aufgeben, weil sie wissen das sie irgendwann einfach taktisch erschlagen werden, folge ICH deiner idealisierenden Vorstellung von fehlerfreiem Spiel nicht.

Gruß
Ingo
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-01 09:17 Edited 2015-06-01 09:27 Upvotes 1
Eigentlich hielt ich den Thread für "alles gesagt", aber weil das Entscheidende offensichtlich immer noch übersehen wird:

In deinem Beispiel versuchte die Engine ja aus ihrer Sicht aktiv die Stellung mit aller Kraft zu verbessern.
Dann ist es sicher immer noch schwierig.

In dem hier diskutierten Modell wird die Engine aber bei jedem Zug(!) bereit sein, zufällig auch einen der schwachen Remis-Züge (und die sind vermutlich in der deutlichen Mehrzahl) zu ziehen. Züge die die Engine auf Dauer eher an der Grenze zur eigenen Niederlage halten.
Die Engine hat keinerlei Motivation, die Remisstellung irgendwie in Richtung "schwierig für den Menschen" zu gestalten.
Das Länge der Remisvariante hierfür nicht als Kriterium taugt, hattest du ja vermutlich eingesehen.

> wenn 2700+ echte Elo Spieler in offenen Stellungen (vor 4+ Jahren) gegen Engines mit einem Pferd MEHR aufgeben


Interessant, tun sie das? Wer tut das? Dann hat sich ja viel getan, denn gerade mal 3 Jahre früher kam noch die Meldung:
"Rybka gave knight odds to FIDE Master John Meyer, losing 4–0"
Siehe auch: http://rybkaforum.net/cgi-bin/rybkaforum/topic_show.pl?tid=4249
Und soweit ich es herausfand, hatte Meyer nie mehr als 2300 ELO.

Bei Springervorgabe waren die besten Rechner wenig vorher also noch chancenlos, auch gegen Leute, die von den 2700+ ELO noch sehr kräftig(!) entfernt waren.

Benno
Parent - - By Ludwig Buergin Date 2015-06-01 10:37
Und Sie konnten  zusammen nicht kommen, weil  das Wasser (der Graben ) war viel zu tief.

Gruß Ludwig
Parent - By Peter Martan Date 2015-06-01 12:40
Parent - - By Ingo B. Date 2015-06-01 12:07
Benno Hartwig schrieb:

Eigentlich hielt ich den Thread für "alles gesagt", aber weil das Entscheidende offensichtlich immer noch übersehen wird:

In deinem Beispiel versuchte die Engine ja aus ihrer Sicht aktiv die Stellung mit aller Kraft zu verbessern.
Dann ist es sicher immer noch schwierig.

In dem hier diskutierten Modell wird die Engine aber bei jedem Zug(!) bereit sein, zufällig auch einen der schwachen Remis-Züge (und die sind vermutlich in der deutlichen Mehrzahl) zu ziehen. Züge die die Engine auf Dauer eher an der Grenze zur eigenen Niederlage halten.
Die Engine hat keinerlei Motivation, die Remisstellung irgendwie in Richtung "schwierig für den Menschen" zu gestalten.
Das Länge der Remisvariante hierfür nicht als Kriterium taugt, hattest du ja vermutlich eingesehen.


Ich verstehe nicht dein Beharren auf schnellen Sieg und das dazu Druck erzeugt werden muß. Dem Ergebniss ist es völlig Wurst wie es erreicht wurde, der Engine auch. Immer weiterspielen, irgendwann macht der Mensch doch einen Fehler und dann wird küzestmöglich zun Sieg gespielt. Auch mit langweiligen "Fastwiederholungen" macht der Mensch irgendwann einen Fehler. 100%!
Davon abgesehen ist das alles sehr theoretisch, ich bin sicher das mit 32steinern der Mensch bei spätestens 30 Figuren auf dem Brett den Fehler schon gemacht hat. Die Stellungen die wir heute so als wiederholend, langweilig im Kopf haben und die du (und andere) hier diskutieren wollen kommen nie auf Brett. Ein paar Züge zu Anfang und - aus ist ... sogar wenn die Ausgangstellung eigentlich Remis ist (wovon ich aus dem Bauch ausgehen würde - ist aber auch egal). Der erste Fehler verliert, zwingend!
Anders: Es ist heute schon fast unmöglich für einen Menschen eine Partie am Brett gegen die besten Engines Remis zu halten (und wenn mal eine gelingt läßt man sich feiern und vergisst die 100 schiefgegangenen Versuche), da erwartest du doch keine Besserung aus der Ausgangsstellung bei einer perfekten 32er Datenbank? Das wäre naiv.

Benno Hartwig schrieb:

Interessant, tun sie das? Wer tut das? Dann hat sich ja viel getan, denn gerade mal 3 Jahre früher kam noch die Meldung:
"Rybka gave knight odds to FIDE Master John Meyer, losing 4–0"
Siehe auch: <a class='urs' href='http://rybkaforum.net/cgi-bin/rybkaforum/topic_show.pl?tid=4249'>http://rybkaforum.net/cgi-bin/rybkaforum/topic_show.pl?tid=4249</a>
Und soweit ich es herausfand, hatte Meyer nie mehr als 2300 ELO.

Bei Springervorgabe waren die besten Rechner wenig vorher also noch chancenlos, auch gegen Leute, die von den 2700+ ELO noch sehr kräftig(!) entfernt waren.


Ja, so war das sowohl von Mayer als auch auf Playchess später. Such dir den Bericht von damals raus, war ganz amüsant für mich (und wie gesagt, Quark war wohl schwächer als Shredder und konnte das vorher schon). Allerdings war das natürlich Blitz (max 7 min bei mir) und nicht Turnierkontrolle, allerdings sind heutig Engines ~400 Elo besser als damals und eine 32er Datenbank wäre noch unendlich viel besser als jede heutige Engine ...

Aus der Grundstellung heraus gegen eine perfekte Datenbank Remis halten zu wollen halte ich für den Menschen unmöglich!

Gruß
Ingo
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-01 13:34
Thanx noch mal für die Bemühung, mir Deinen Standpunkt zu erklären.
Aber in diesem Punkt werden wir dann einfach verschiedene Ansichten behalten, und dies interessanterweise beide mit großer Überzeugtheit,
und ggf. mit Erstaunen, den anderen nicht überzeugen zu können.

Benno
Parent - - By Ingo B. Date 2015-06-01 13:35
Benno Hartwig schrieb:

Thanx noch mal für die Bemühung, mir Deinen Standpunkt zu erklären.
Aber in diesem Punkt werden wir dann einfach verschiedene Ansichten behalten, und dies interessanterweise beide mit großer Überzeugtheit,
und ggf. mit Erstaunen, den anderen nicht überzeugen zu können.

Benno


We agree to disagree

Gruß
Ingo
Parent - By Thomas Wiemers Date 2015-06-03 19:06
Wenn man sich mal den Spaß macht, diese Stellung mit beiden Farben gegen die Datenbank zu spielen (Aquarium mit Zugriff auf die 7-Steiner) beginnt man zu erahnen, wie kompliziert das Spiel ist. Und wie schwierig es ist, Vorhersagen zu treffen, wie ein Spiel gegen die 32er-Datenbank wäre. Übrigens ist die Stellung mit Schwarz am Zug ein Matt in 96 - also Weiß gewinnt. Lange macht das kein Spaß - zu groß ist die Verlockung immer das absolute Wissen abzufragen. Jedenfalls geht es mir so.

Man stelle sich beim 32-Steiner vor: Der Anzugs-"Vorteil" verliert oder: Raum im Zentrum ist gar nicht so wichtig oder: das Ziehen des h-Bauern in den 20 Zügen verliert immer oder oder oder oder. Denkbar wäre auch, dass die Eröffnungstheorie gar nicht so schlecht ist und die main lines alle Remis sind oder sonst was. Ich glaube, wir tappen da alle im Dunkeln.

Parent - - By Tom Paul Date 2015-05-29 10:05
Michael Bechmann schrieb:

Die Frage ist gut: Wie hoch ist der ELO wenn man eine 32-Figuren-Endspieldatenbank hätten?
Zusatzfrage: Könnte man dann auf eine Eröffnungsbibliothek verzichten? 


Gegenfrage:
Ist es dann nicht eine Eröffnungsbibliothek?
Parent - By Michael Bechmann Date 2015-05-29 11:28
Sie wäre natürlich eine Teilmenge der 32-Figuren-Datenbank und also entbehrlich.
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-29 10:17 Edited 2015-05-29 10:47
Michael Bechmann schrieb:

Die Frage ist gut: Wie hoch ist der ELO wenn man eine 32-Figuren-Endspieldatenbank hätten?


Auch wenn du das nicht ernst gemeint hast, Michael, die Frage ist wirklich gut, finde ich, die Antwort wäre nämlich einfach:
Das käme nur drauf an, gegen wen dieser 32Steiner "spielen" würde, wieviel Elo der Gegner am Anfang einbrächte, und wieviele Partien gespielt würden.

Und damit ist eigentlich auch der thread schon ziemlich relativiert für mich: es wäre so sehr reiner Zufall, wenn da ein paar bezahlbare menschliche Spieler (gute Profis würden dafür eher noch mehr verlangen, glaube ich, als für irgendwie "reale"  und dafür nicht ganz so "entwürdigende" engine- Partien ) ein paar Partien spielten, dass schon der nächste möglichst genau gleiche Zweitversuch gegen dieselbe engine- Hardware- Zeit- Buch- Kombi derselben menschlichen Gegner ein total anderes Ergebnis haben dürfte.
Nicht so sehr, weil die Menschen über die ganz bestimmte engine-Zeit-Entität schon ein bisschen gelernt haben könnten, das auch, aber vor allem, weil so eine Turnierperformance, die ja selbst bei den Spitzenspielern, die nur gegen Spitzenspieler antreten, von der übers Jahr ziemlich abweicht zeitweise, weil so ein Turnierperformance also in diesem Fall ein reines Würfelspiel wäre.

So wie beim fiktiven 32Steiner oder auch nur der "perfekt" spielenden engine, Magnus Carlsen würde selbst da in ein paar Partien vermutlich das eine oder andere Remis zusammenbringen, dann käme wieder eine beliebig lange Serie von Nullen.

Dazu passend vielleicht im Roulette: da kommt alle heiligen Zeiten auch mal dieselbe Zahl in unmittelbarer Wiederholung, zwischendurch fällt sie mal deutlich häufiger als eine andere einzelne Zahl, dann mal wieder deutlich seltener.
Je nachdem, wann das wie passiert, hast du dann in einem Moment einen enorm hohen Wahrscheinlichkeitsanstieg für diese eine Zahl auf einem bestimmten Tisch in einem bestimmten Intervall, und dann brauchst du wieder unheimlich lang, bis sie wieder dieselbe Häufigkeit hat wie die anderen Zahlen, es sei denn, dein Beobachtungszeitraum ist schon so groß, dass es auf das einzelne Ereignis praktisch überhaupt nicht mehr ankommt.
Zwischen Rot und Schwarz allein hingegen gleicht es sich immer wieder viel schneller aus, um die gleiche Signifikanz der Wahrscheinlichkeitsrechnung beim Setzen auf die einzelne Zahl zu erreichen wie bei der Farbwette ist einfach eine ganz andere  Datenmengen notwendig, wenngleich diese Wahrscheinlichkeit über das eine Einzelereignis genau gleich viel aussagt, nämlich gar nichts.

Ebenso rein zufällig und im Einzelergebnis enorm stark statistisch abweichend wäre eine Eloleistung so eines Stockfish- Abglanzes gegen ein beliebiges menschliches Vergleichskollektiv oder das Spiel eines zu Fehlern fähigen Spielers gegen die 32Steiner.

Oder noch einfacher: haben wir wirklich immer noch nicht den letzten Rest an Elosion darüber abgelegt, dass Celo mit Elo, allein schon in der Art, wie sie erspielt werden, schon lange absolut nicht mehr vergleichbar sind?
Das ging, so lange annähernde Chancengleichheit bestand, das war ein kurzer Zeitraum, weil vorher waren die Blechis chancenlos bei den meisten reproduzierbaren Bedingungen, jetzt sind es die Menschen, und jeder Versuch, da wieder ein gemeinsames Niveau zu konstruieren, scheitert an der absoluten Nichtreproduzierbarkeit für die Zahl an Versuchen, die man dazu bräuchte.

Am Ehesten ginge es noch im Fernschach, da haben alle menschlichen Teilnehmer ein gleiches oberes Limit an verfügbaren Hardware und Software- Ressourcen und gleichen Zugang zu Datenbanken.
Würden sich da ein paar Spieler glaubhaft verpflichten, engines allein spielen zu lassen, (da müsste man Kategorien machen je nach Hardware-Zeit, und ob bekannt sein soll oder nicht, welche engine, und ob sie ohne Buch (das wär aber auch schon wieder etwas einseitig) oder mit was für einem sie spielt), könnte man in ein paar Jahrzehnten vielleicht zu einem irgendetwas aussagenden Ergebnis kommen, bis dahin wären die engines und wäre die Hardware, die das Turnier begonnen hätte(n) zu spielen, allerdings hoffnungslos veraltet, von den Büchern ganz zu schweigen.

Im Freestyle ist es tatsächlich machbar, aber da wird's ja ohnehin gemacht, nur spielt da dann das Buch der reinen engine- Spieler und der Zentauren wieder die Hauptrolle, und diese Bücher sind von teilnehmenden Menschen für das bestimmte Turnier gemacht, also insofern auch wieder ein ganz andere Sache, was die reine Spielstärke der engines selbst angeht.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-29 11:18

> es wäre so sehr reiner Zufall,


Ich verstehe deine Argumentation nicht, und ich sehe es anders.

Diese ideale Maschine würde heute ggf.
- gegen Spitzenspieler 90% erreichen,
- gegen etwas schlechtere 95%
- und gegen die breite Masse 99%
dann ließe sich doch sehr schön der Engine-ELO-Wert berechnen.
(also ein Wert, der die Enginesstärke im Vergleich zu der dieser anderen Spielern ausdrückt)

OK, ggf. müsste man erleben, dass die Transitivität, die im normalen ELO ja doch recht gut (aus meiner Sicht: erstaunlich gut) funktioniert, hier nicht gut klappt. OK, dann(!) müsste man noch mal darüber grübeln, weil sonst die Wahl "viele Supergroßmeister"  oder "viele Mittelklassespieler"  das Ergebnis zu sehr beeinflussen würde. Abwarten.

Aber dass sich die Spielstärkeverhältnisse ändern, wenn die Menschen dazulernen?
Natürlich ist das so, muss das so sein. Und ist es auch heute schon so.
Die tatsächliche Überlegenheit der Engine verringert sich dann ja auch.

Auch heute ist es so: Wenn du eine Gruppe von Spielern hast, jeder mit seinem ELO-Wert,
und nun üben sie eifrig, lesen Bücher, trainieren mit dem Rechner,
und jeder einzelne von ihnen spielt tatsächlich dann ein deutlich stärkeres Schach,
dann werden sich ihre ELO-Werte ggf. kaum ändern (solange sie nur weiter untereinander spielen).
Die Spielstärkedifferenzen haben sich dann ja halt kaum geändert.

Benno
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-29 12:17 Edited 2015-05-29 12:21
Benno Hartwig schrieb:

Ich verstehe deine Argumentation nicht, und ich sehe es anders.
Diese ideale Maschine würde heute ggf.
- gegen Spitzenspieler 90% erreichen,


Wie kommst du auf 90%?
Wenn ich mit idealer Maschine auch nur eine Annäherung an die Unfehlbarkeit der 32Steiner meine (was ist sonst noch "ideal" für dich?), wie sollen dann menschliche Spitzenspieler 10% erreichen?
Ja, eben rein zufällig in ein paar wenigen Spielen, da sind ein paar mehr Remis dabei als das auf lange Sicht statistisch wahrscheinlich wäre, und dann pendelt sich das doch sicher, je länger gespielt wird, mehr und mehr auf eher 0.00001% ein, nein?
Der Eine macht Fehler, der Andere praktisch nicht, wie sollen das 10% werden?
Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass 2x hintereinander beim Roulette 0 kommt, eher größer für mich.
Trotzdem kommt's vor und wenn du jetzt die letzten 100 Kugeln am Tisch in dem Moment betrachtest, wo 0 unwahrscheinlich häufig gekommen ist, kannst du auch mal 10% haben, es liegt nur einfach am zu geringen Kollektiv.

Und einfach das, ohne da über irgendwelche sinnlosen, weil nicht berechenbaren Zahlen weiter zu spekulieren (insbesondere bei den Elo käme es ja sowieso in erster Linie darauf an, mit wieviel Ausgangselo da jemand völlig willkürlich festgelegt, weil in keiner vergleichbaren Auseinandersetzung erspielt, am Anfang ins Rennen ginge), ist für mich der Punkt:

Du bräuchtest für eine den Celo ansonsten vergleichbaren statistisch signifikanten Wert völlig irrational große Partienmengen, und einen Momentanelowert kannst du dir auch ohne das Experiment so wie in deiner Abstimmung völlig beliebig aus- und aufmalen, er wird mit jeder weiteren Partie, mit jeder Kleinigkeit, die du an den Turnierbedingungen und an den Teilnehmern änderst und zusätzlich auch noch völlig zufällig anders werden, du wirst also niemals wissen oder auch nur vermuten können, jetzt stimmt's gerade.
Wenn wir Statistiker bekanntlich für eine Frage und nicht völlig auf der Hand liegende Fälle brauchen, dann dafür: dass sie uns sagen, wie groß die Datenmengen sein werden, die wir für eine bestimmte Frage, ein bestimmtes Studiendesign und ein bestimmte zu erwartende Merkmalsdifferenz brauchen werden, um auf eine bestimmte Signifikanz zu kommen.

Woher willst du überhaupt die Ausgangselo der Menschen nehmen, die haben die ja aus ganz anderen Spielbedingungen heraus nur gegen Menschen errungen. Natürlich, du kannst die nehmen, die sie aus dem Menschenturnierschach haben, aber genau so gut beliebige andere, in beliebigen Zehnerpotenzen von ihren menschlichen, übrigens genau so wie du das bei den Celo sowieso auch kannst, du bräuchtest für die Ranglisten überhaupt keine Eloformel, hast du das immer noch nicht bemerkt? Wenn du ausreichend reproduzierbare Bedingungen, ähnlich genug spielende engines und genug Partien hast, kannst du aus den Punkten allein eine Spielstärke errechnen, die absolut keine Eloberechnung zu sein bräuchte.
Und ob das, was du jetzt in beliebigen Maßeinheiten erspielst, seien es auch nur Ranglistenplätze einer beliebig großen Rangliste mit sämtlichen vorhandenen engines (eine Gretchenfrage, wer mitspielen darf, ist ja sowieso längst nicht mehr vernünftig zu beantworten und bestimmt immer mehr hauptsächlich das Ergebnis, auch in Elo), irgendetwas mit schachlicher Spielstärke, vielleicht gar noch einer fiktiven "overall playing strength" zu tun hat, am liebsten gleich mit der von menschlichen Schachspielern, das ist genau so aus der Luft gegriffener unfrommer Wunsch, ob du das in Elo, Celo oder Millimetern misst.

Das ist nur als längst dem jüngsten unter den Computerschachfans bekanntes fadenscheiniges Verkaufsargument noch immer in Gebrauch und aus Gewohnheit, weil man's natürlich auch ruhig so lassen kann, wenn' eh egal ist.

Es sollte nur wirklich langsam klar sein, dass es nichts mit den Elo zu tun hat, die Menschen gegen Menschen erspielen.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-29 12:59

> Wenn ich mit idealer Maschine auch nur eine Annäherung an die Unfehlbarkeit der 32Steiner meine (was ist sonst noch "ideal" für dich?), wie sollen dann menschliche Spitzenspieler 10% erreichen?


Entweder die Ausgangsstellung ist eine Remisstellung:
die Spitzenspieler schaffen es, z.B. mit weiß 30% der Partien und mit schwarz auch noch 10% der Partien zu remisieren.
Solange sie (ohne Gewinnabsicht!) halt einen der schließlich immer vorhandenen Remiszüge finden, wird die Partie auch gegen die ideale Engine remis ausgehen.
Unmöglich deiner Meinung nach?

Oder weiß kann den Sieg erzwingen:
die Spitzenspieler schaffen es, in 40% ihrer weiß-Partien zu remisieren.

Aber die Zahl griff ich ja auch aus der Luft.
Tatsache wird sein, dass es eben für jede der 3 Gruppen eine erspielte Quote geben wird.
(und ich hoffe, dass sie nicht 100% für die Engine ist)

Konkret wie kommst du auf  0.00001%?
Ist nicht durchaus wahrscheinlich, dass Großmeister auch heute in etlichen ihren Partien letztlich keinen Zug machten, der beispielsweise von einer tatsächlichen Remisstellung zu einer tatsächlichen Verluststellung führt? Auch die Engine kann dann jeweils nur einen Remiszug wählen. Trotz ihrer Allwissenheit.

> Natürlich, du kannst die nehmen, die sie aus dem Menschenturnierschach haben...


Und das will ich auch.
Mich interessiert halt die Spielstärkedifferenz zu den Menschen.
Und mit dem existierenden Menschen-ELO-Werten habe ich eben eine recht anständig abgesicherte Spielstärkebeschreibung dieser Menschengruppe.
Ich kann für die Engine einen Wert errechnen, der einen Vergleich gestattet.
Das ist ja gerade mein Ziel.

>...kannst du aus den Punkten allein eine Spielstärke errechnen, die absolut keine Eloberechnung zu sein bräuchte.


Klar, es gäbe auch andere Möglichkeiten der Beschreibung der Spielstärkedifferenzen. Dazu müsste man nicht zwingend ELO-Berechnungen nutzen.
Nur sind ELO-Berechnungen etabliert, auf ihre Eigenschaften hin gut untersucht, und es sind inbesondere manche Eigenschaften praktisch und theoretisch überprüft, die man unbedingt für solch eine Berechnung haben will (z.B. Transitivität)
Dass wohl manches Ärgernis blieb, glaube ich gern. Und es mag letztlich auch Besseres möglich sein.
(ich denke gerade an http://remi.coulom.free.fr/Bayesian-Elo/)
Dieses müsste dann aber beschrieben und zunächst auch praktisch und theoretisch gründlich durchgeprüft werden.
Sonst würde ich zumindest mich damit nicht beschäftigen wollen.

Benno
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-29 14:21 Edited 2015-05-29 14:26
Benno Hartwig schrieb:

Entweder die Ausgangsstellung ist eine Remisstellung:
die Spitzenspieler schaffen es, z.B. mit weiß 30% der Partien und mit schwarz auch noch 10% der Partien zu remisieren.
Solange sie (ohne Gewinnabsicht!) halt einen der schließlich immer vorhandenen Remiszüge finden, wird die Partie auch gegen die ideale Engine remis ausgehen.
Unmöglich deiner Meinung nach?


Ja, Benno!
Du scheinst Spitzenspieler auf eine Art fehlerfrei spielen zu sehen, wie ich das absolut nicht sehe, und auch was die engines angeht:
Für dich sind die heutigen engines anscheinend schon irgendetwas in der Nähe von "ideal", in dem, was sie spielen, da hast du anscheinend noch nicht so viele reine engine- Partien von guten Fernschachspielern mit guter engine- Anwendung zerpflückt gesehen wie ich, da brauch wir von dem, was Menschen unter Zeitdruck spielen, dann gar nicht erst zu reden.
Weil die engines aber mittlerweile so schnell "einfache" taktische Überseher von Menschen aufdecken, meint man vielleicht, die engines wären vom "perfekten Schach" gar nicht mehr so weit entfernt, da ist aber für mich dann immer noch ein so himmelhoher Unterschied zu "perfektem Schach", wie ich es mir halt vorstellen könnte, dass der Ausdruck perfekt spielende engine für mich noch in einem ähnlich fiktiven Bereich rangiert wie der vielzitierte 32Steiner.

Meinst du wirklich, selbst wenn die Ausgangsstellung zwingend remis ist, was auch noch nicht feststeht, ein Mensch könnte unter Turnierbedingungen lang genug fehlerfrei spielen gegen den 32Steiner oder auch nur die taktisch noch um einiges verbesserte engine mit Eröffnungsdatenbanken, die nicht nur wie jetzt schon, alles halbwegs wahrscheinliche, sondern auch ausgesprochen unerwartete Züge beinhaltete, einfach um nicht mehr rechnen zu müssen sondern schon gespeichert zu haben, um wirklich relevante Remischancen gegen so eine Wissens- Taktik- Maschine zu haben, die engine dazu vielleicht auch noch um wesentliches positionelles Wissen oder Können verstärkt?
Nicht einmal unter heutigen Fernschachbedingungen wird so ein auch nur annähernd perfektes Schach gespielt, die Remishäufigkeit ist in dem Bereich nur deshalb so hoch mittlerweile, weil die Möglichkeiten zwischen den Spieler, die ja auch immer mehrere Spiele gleichzeitig spielen, mit den heutigen allgemein zugänglichen Ressourcen auf einem so relativ hohen Niveau nicht mehr ausreichend differieren, das heißt nicht, dass nicht selbst da immer noch Fehler genug gemacht werden, hätten wir die perfekt spielende engine, würden wir selbst da noch ganz schön dumm schauen, glaube ich.

Wir liegen so am Boden vor dem, was die engines spielen, weil wir Menschen, und da werf ich jetzt einfach Patzer wie dich und mich mal salopp in einen Topf mit Patzern wie Carlsen und Co, noch so viel weiter von wenigstens taktisch einwandfreiem Spiel weg sind, dass wir deshalb lieber die engines bewundern als uns selbst so sehr in Grund und Boden zu schämen, dass wir das Schachspiel wirklich am liebsten gleich aufgäben. Kannst du dir überhaupt vorstellen, was man schon in der Eröffnung alles an rein taktischen Finessen bis hinein ins Mittelspiel finden könnte, wenn der Horizont nicht immer noch in Tiefe mal Breite der Suchbäume so winzig eng wäre? Nein, kannst du natürlich nicht, das ist ja der Witz, es fehlen uns nicht nur die Rechenmittel, es fehlt uns sogar die Phantasie.


Perfektes Schach ist für die nahe Zukunft für mich einfach noch ein Widerspruch in sich, aber darum geht's mir ja nur sekundär, Benno, wir klammern uns immer noch verzweifelt an irgendwelche Zahlen, weil uns völlig die Grundlagen zur Berechnung fehlen, sollst du von mir aus mit deinen 10% recht haben, du wirst es nie herausfinden, weil dir die Datenmengen unerreichbar bleiben, um derartige Merkmalsdifferenzen, die noch dazu nicht einmal wirklich in ihrer Qualität bekannt sind, statistisch erfassen zu können, falsch, du kannst sie erfassen, es fehlt dir nur, meinem Gefühl für diesbezügliche Statistik nach, jede Hoffnung auf Signifikanz. Du kannst eine Statistik machen und noch eine und noch eine, sie entbehren nur alle jedweder statistischen power, Reproduzierbarkeit und damit jeder Aussagekraft.

Du hast es schon schwer genug noch genug Partien von den engines gegeneinander spielen zu lassen, um noch wirklich sinnvolle Aussagen über ihre Spielstärkenrelationen zueinander zu treffen, mittlerweile liegen die beiden besten bereits in so hohen quantitativen Werten so nahe beinander, dass du nur das Feld, die Hardware, die Zeit oder sonstwas ändern musst, und nicht einmal diese beiden Spitzenplätze sind unumstritten.
Und da willst du ernsthaft die Spielstärke einer 1'/Zug- engine- Hardware - Kombi gegen "Menschen" errechnen? Gegen welche genau denn wie genau?
Und zu guter Letzt, wenn ich das auch noch fragen darf, wozu?

Da hättest du jetzt dann irgend eine x-beliebige Turnierperformance, natürlich würdest du irgendein Ergebnis bekommen, was mich nur wirklich immer mehr wundert, ist, dass du diesem einzelnen Ergebnis jetzt dann anscheinend wirklich ernsthaft irgendeine Bedeutung im Sin von Übertragbarkeit würdest beimessen wollen.
Das ist ein Fall von Elogläubigkeit, wie ich ihn eigentlich heutzutage von einem alten Computerschachspieler nicht mehr für möglich gehalten hätte, sorry.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-29 15:03 Edited 2015-05-29 15:19

> Du scheinst Spitzenspieler auf eine Art fehlerfrei spielen zu sehen...
> Meinst du wirklich, selbst wenn die Ausgangsstellung zwingend remis ist, was auch noch nicht feststeht, ein Mensch könnte unter Turnierbedingungen lang genug fehlerfrei spielen gegen den 32Steiner


Wenn die 32-Steiner-Engine nicht wirklich schlau aus mehreren Remiszügen wählen kann, erwarte ich sogar, dass ein sehr guter Mensch (Carlsen?) sogar erfolgreicher gegen etwas schlechtere (vielleicht mittlere Bundesligaspieler) spielern würde als die Engine. Die Engine würde im Remis-Bereich dann wohl leicht ihren Vorteil verspielen.

Insbesondere:
Falls die Engine aus den verfügbaren Remiszügen nur zufällig einen wählen sollte, dann wäre es gegen sie vielleicht gar nicht so schwer das Remis zu erhalten. Die 32-Steiner-Datenbank würde ihr überhaut nicht(!) aus diesem Dilemma helfen.
"Dann gehe ich eben in ein Spiel mit Minus-Bauer und schlechter Position. Ich weiß ja das ich remis halten werde, so what!"
Ich bin überzeugt: eine nur derart "perfekt" spielende Engine würde mit Schwarz gegen Spitzenleute kaum jemals eine Partie gewinnen können.
Und falls die Ausgangstellung tatsächlich remis ist: Die nur-32-Steiner-Engine würde ihren Vorteil sehr schnell verspielen (blind und doof!).
Ganz sicher: 32-Steiner allein können nicht den Erfolg bringen!
Allenfalls eine sehr gute Auswahl zwischen Remiszügen kann weiterhelfen.
Und auch die Qualität dieser Auswahl entscheidet ganz wesentlich, wie erfolgreich jene Engine letztlich ist.

> Und da willst du ernsthaft die Spielstärke einer 1'/Zug- engine- Hardware - Kombi gegen "Menschen" errechnen? Gegen welche genau denn wie genau?


Diejenigen, die sich für dieses Experiment zur Verfügung stellen.
Meine Wunschvorstellung: Viele und möglichst spielstarke Leute
realistischer: diejenigen mir ELO-Zahl, die überhaupt dazu bereit sind
und die Engine-Zeit würde ich so anstreben, dass ich ungefähr eine gut 50%-Ausbeute vermute. (spontaner Vorschlag: 1 Sek/Zug)

> Und zu guter Letzt, wenn ich das auch noch fragen darf, wozu?


Weil mich interessiert, überhaupt mal wieder eine Relation von Engine- und Menschenspielstärke zu erhalten, die wenigstens eine gewisse statistische Aussagekraft hat.
Mir fällt halt bislang kein besseres Modell ein, welches wenigstens annähernd realisierbar erscheint..
Dass Computerschach und Menschen seit vielen Jahren immer unverglichener nebeneinander stehen, empfinde ich als unbefriedigend.
Und ich fänd solche eine "1s/Z-Engine  vs. 3min/Z-Menschen"-Information daher ausgesprochen spannend!

Benno
Parent - - By Ralf Mueller Date 2015-05-29 15:26 Edited 2015-05-29 15:34
Zitat:
Wenn die 32-Steiner-Engine nicht wirklich schlau aus mehreren Remiszügen wählen kann, erwarte ich sogar, dass ein sehr guter Mensch (Carlsen?) sogar erfolgreicher gegen etwas schlechtere (vielleicht mittlere Bundesligaspieler) spielern würde als die Engine. Die Engine würde im Remis-Bereich dann wohl leicht ihren Vorteil verspielen.

In Dame zumindest war es nach meinen Informationen so, dass die ideal spielenden Programme zwar nie verloren, aber, weil sie auch kein Gewinnstreben haben, auch nicht besonders oft gewannen und in Menschenturnieren nicht automatisch erster wurden.
Bei Schach könnte man natürlich durch die höhere Spielkomplexität spekulieren, dass dieser Effekt weniger gravierend ist, aber sicherlich noch vorhanden.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-29 15:31 Edited 2015-05-29 15:36
Ah, thanx für den Hinweis aus der Dame-Welt

> Bei Schach könnte man natürlich durch die höhere Spielkomplexität spekulieren, dass dieser Effekt weniger gravierend ist, aber sicherlich noch vorhanden.


Wenn ich mir z.B. vorstelle, dass z.B. nach der Präsentation der Liste der Remiszüge (aus den 32-Steinern) ein Komodo unter diesen den seiner Meinung nach besten auswählt, dann stelle ich mir diese Kombination schon als eine ausgesprochen spielstarke Engine vor. Peter dachte ggf. an sowas.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die 32-Steiner allein bei weitem kein Programm ergeben, das die Gegner regelmäßig an die Wand spielt.
Im heutigen Engine-Umfeld würde solch eine Engine ggf. sogar nur im guten Mittelfeld landen, weil eben annähernd jede etwas bessere Engine hier aus der remis-Ausgangsstellung tatsächlich auch das Remis herausholt.

Benno
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-29 22:05 Edited 2015-05-29 22:25
Benno Hartwig schrieb:

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die 32-Steiner allein bei weitem kein Programm ergeben, das die Gegner regelmäßig an die Wand spielt.


Benno, du verstehst unter 32Steinern irgendetwas anderes als ich, vielleicht meinst du ja eine reine WDL- Datenbank, ohne Distanz- Informationen.
Wenn die Datenbank nicht nur das 1,0,1/2 für jeden möglichen Zug enthält, sondern auch die jeweiligen Entfernungen zum Remis, wird natürlich die engine, oder eigentlich reicht dazu ein Interface, jeweils den für den Gegner längsten und kompliziertesten Weg zum Remis mit den meisten Möglichkeiten zu Abweichungen, die zum ganzen Punkt reichen, wählen, kann jede andere engine, die da noch rechnen muss, bestenfalls weniger Fehler machen als die nächst schwächere. Sollte sie fehlerfrei spielen, müsste sie auch die vollkommene Information laufend berechnen können.
Ich glaube, du siehst das Schachspiel als solches etwas anders als ich, vielleicht einfach weniger aus der Sicht des Selbstspielers und mehr aus einer etwas vereinfachten rein theoretischen, um nicht zu sagen, wirklichkeitsfremden?

In Praxi wird es nämlich durch Fehler entschieden, und ich sage dir, ohne die gibt's das Spiel derzeit noch nicht, bei engines relativ zur Menge an machbaren Fehlern vielleicht tatsächlich noch ziemlich gleich weit entfernt von fehlerfrei wie bei Menschen, weil ab einer gewissen Zahl an schweren, leichten und sehr viel mehr derzeit noch nicht nachweisbar leichten Fehlern es eigentlich noch praktisch egal ist, ob Unmengen Fehler vor dem letzten entscheidenden passieren oder Unmengen minus ein paar wenigen.

Ich glaube du verwechselst einfach Remishäufigkeit mit perfektem Spiel. Erstere steigt schon, wenn nur ähnlich viele Fehler auf ähnlichem bis gleichem Niveau gemacht werden von den Teilnehmern, über die tatsächlich immer noch vorkommende Fehlerhäufigkeit, auf einem Niveau, auf dem die Fehler von Menschen mit engine- Unterstützung noch nicht nachweisbar sind, sagt sie schlicht und einfach überhaupt nichts, ebenso wenig wie die Elo, die werden nämlich auch nur durch die Remishäufigkeit der unter bestimmten, rein willkürlich bestimmten Elovorgaben Mitspielenden errechnet und nicht durch die tatsächliche Fehlerhäufigkeit.

Mit anderen Worten, es ist nicht die viel herauf beschworene allgemeine Spielstärke, die gemessen wird, es ist ausschließlich die Ähnlichkeit im Spielerfolg unter bestimmten definierten Bedingungen, insbesondere einem bestimmten Kollektiv, es ist ausschließlich die Remishäufigkeit, und die ist ebenso relativ wie die Elo, die dabei herauskommen.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-30 08:49 Edited 2015-05-30 08:52

> sondern auch die jeweiligen Entfernungen zum Remis


Dass Länge zum Matt für den Angriff ein sehr gutes Kriterium ist, glaube ich sicher
Auch bei der Verteidigung mag das recht gut sein.

An "Länge bis zum Remis" hatte ich aber wirklich nicht gedacht.
Was ist das im Einzelfall konkret?
Du denkst vermutlich an die Wahl eines möglichst langen Weges, damit der Gegner Chance zu Fehlern hat.
Dass das wirklich hilft, müsste aber erst gezeigt werden, denn vielleicht führt so was ja doch auch meist zu recht einfach zu handhabenden Stellungen.
Damit die Engine aber wirklich auf Fehler hoffen darf, muss sie sehr gezielt schwierige Stellungen herbeiführen.

Beispiel: ob sie ein Remis-Endspiel mit einem Bauern mehr oder weniger zu spielen hat, dauert gleich lange.
Trotzdem sollte sie bitte das Spiel mit Mehrbauern anstreben, wenn der Gegner doch gern patzen soll!

Benno
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-30 10:15
Benno Hartwig schrieb:

An "Länge bis zum Remis" hatte ich aber wirklich nicht gedacht.
Was ist das im Einzelfall konkret?
Du denkst vermutlich an die Wahl eines möglichst langen Weges, damit der Gegner Chance zu Fehlern hat.

Bravo, Benno, endlich beantwortest du dir Fragen selbst, die sich irgendwie von selbst beantworten.


Benno Hartwig schrieb:

Dass das wirklich hilft, müsste aber erst gezeigt werden, denn vielleicht führt so was ja doch auch meist zu recht einfach zu handhabenden Stellungen.
Damit die Engine aber wirklich auf Fehler hoffen darf, muss sie sehr gezielt schwierige Stellungen herbeiführen.


Naja, Benno, ich glaube halt, dass die Ausgangsstellung schwierig genug ist, Fehler zu machen, wenn man möglichst lange Chancen dazu geboten bekommt, und ein "sinnvoller 32Steiner" (), sollte das halt optimal bieten.
Du glaubst das offenbar nicht, das bestätigt meine Vermutung, die ich schon an anderer Stelle in diesem thread geäußert hatte, du siehst das Schach aus einer etwas zu theoretischen Sicht für mich, für mich wird es derzeit und vermutlich noch in den nächsten paar Wochen und Monaten praktisch nur durch Fehler entschieden.
Darf ich mich jetzt dann aus diesem deinem hochinteressanten thread wieder ein bisschen verabschieden?
Ich fürchte, wir strapazieren mittlerweile beide gemeinsam das Interesse des P.T. Publikums etwas über.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-30 16:05 Edited 2015-05-30 16:29
Und ich bin mir sicher, dass die regelmäßige Wahl eines Remiszuges lediglich nach Länge der Variante meistens(!) zu so einfachen Stellungen führt, dass es für einen leidlich geübten Spieler überhaupt kein Problem darstellt, das Remis dann auch auszuspielen.

Ich erwarte, dass es in jeder Remisstellung allenfalls wenige Züge gibt, die dem Gegner Schwierigkeiten bereiten.
Die meisten Remiszüge geben Vorteil her oder akzeptieren sogar Nachteil.
Spätestens nach wenigen Zügen hätte die Engine jeden Druck, jeden Vorteil verspielt und damit jede Chance, dass der Spieler doch noch einen Zug macht, der die Engine gewinnen lässt.

Du hättest dann eine Engine, die ggf. auch gegen mäßig gute Spieler lediglich ca. 50% herausholt.
Gegen die stärksten aber auch.

Nein, Peter, so wird es sicher nicht gehen.
Benno
Parent - - By Peter Martan Date 2015-05-30 16:22
Benno Hartwig schrieb:

Und ich bin mir sicher, dass die regelmäßige Wahl eines Remiszuges lediglich nach Länge der Variante meistens(!) zu so einfachen Stellungen führt, dass es für einen leidlich geübten Spieler überhaupt kein Problem darstellt, das Remis dann auch auszuspielen.

Ich erwarte, dass es in jeder Remisstellung allenfalls wenige Züge gibt,


Mann, Benno, wir reden hier von Remiszügen wie 1.e4 und Remisstellungen wie denen, die unmittelbar nach 1.e4 entstehen, wenn das überhaupt noch welche sind.

Würdest du jetzt bitte endlich mit dem Unsinn aufhören?
Was willst du mir und dir selbst denn eigentlich die ganze Zeit einreden?
Parent - By Benno Hartwig Date 2015-05-30 20:41

> Würdest du jetzt bitte endlich mit dem Unsinn aufhören?


Ob jetzt ich oder du Unsinn rede, sollten wir an dieser Stelle doch wenigstens offen lassen, Peter!
Ich bin schon sehr überzeugt von dem, was ich schrieb.
Aber ich akzeptiere, dass du wohl ebenfalls aus Überzeugung geschrieben hast.

Benno
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2015-05-30 09:04
Könnte sich die lange Diskussion nicht schlicht erübrigen, weil die 32-Steiner
vielleicht ergeben, dass Schwarz nach z. B. 1. d4 Matt in X wird?
Kurt
Parent - - By Ludwig Buergin Date 2015-05-30 09:53
Hallo Kurt

Denke ,es sollte erst mal unter den Schreibenden geklärt werden, was denn unter den 32 Steiner zu verstehen ist und wie sie bei beiderseitiger Anwendung funktionieren.
Wenn beide Seiten  die 32 Steiner verwenden wird jeder sichere Gewinnzug letztendlich eben doch nur ein Remiszug sein.
  Zugegeben,meine Ansicht ist  etwas kompliziert.?

Gruß Ludwig
Parent - By Peter Martan Date 2015-05-30 10:08
Nein, Ludwig, deine Ansicht nicht.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2015-05-30 12:28
Ludwig Buergin schrieb:

Hallo Kurt

Denke ,es sollte erst mal unter den Schreibenden geklärt werden, was denn unter den 32 Steiner zu verstehen ist und wie sie bei beiderseitiger Anwendung funktionieren.
Wenn beide Seiten  die 32 Steiner verwenden wird jeder sichere Gewinnzug letztendlich eben doch nur ein Remiszug sein.
  Zugegeben,meine Ansicht ist  etwas kompliziert.?

Gruß Ludwig


Hallo Ludwig

Offenbar verstehen wir unter 32-Steinern nicht das gleiche. Wenn die TBS beweisen, dass
z. B. 1.d4 zum Matt in X führt, wären ja alle anderen Züge als schwächer einzustufen und
niemand würde die spielen, eine Engine sowiesonicht. Das wäre der Schachtod, denn mit
mit 32-Steinern wäre das Schachspiel doch gelöst, oder?

Mfg
Kurt
Parent - By Michael Scheidl Date 2015-05-30 14:12 Edited 2015-05-30 14:18
Zitat:
Das wäre der Schachtod

Nicht notwendigerweise, denn es gäbe viel zu erforschen, und die Variationsmöglichkeiten wären groß.

Ich zweifle nicht, daß die Grundstellung im klassischen Schach remis ist. Von dieser Prämisse ausgehend, wären Zugfolgen hochinteressant die nach folgenden Kriterien gewählt werden:

1. Welcher Zug läßt dem Gegner die geringstmögliche Anzahl von Gegenzügen die Remis garantieren?
2. Welcher Zug läßt dem Gegner die größtmögliche Anzahl von Gegenzügen die verlieren?

- Was vermutlich nicht immer dasselbe ist!

Nach diesem Schema entstehende Variantenbäume wären optimal um die Qualität dessen zu beurteilen, was Menschen seit 500 Jahren an Eröffnungstheorie und -Praxis entwickelt haben, und zwar (mindestens bis in die 1980er Jahre ausschließlich) aus biologischem Eigenhirn. Ich bin zuversichtlich daß die etablierte Theorie dabei nicht schlecht dastünde, zumindest die Hauptvarianten bis zu einer gewissen Tiefe. Gleichzeitig wäre es sehr spannend und unterhaltsam zu sehen, wo es "frühe fundamentale" Abweichungen von der Menschentheorie gibt, mit einigen sensationellen Überraschungen.

Das Schachspiel zwischen Menschen würde schon allein deswegen nicht untergehen, weil kein Mensch alle optimalen Datenbankzüge auswendig lernen kann. Nicht einmal bis zum sechsten, siebenten Zug! Es würde höchstens die Eröffnungsmode beeinflussen.

Kein Grund zur Besorgnis
Parent - By Ludwig Buergin Date 2015-05-30 22:44
Hallo Kurt

Bei mir liegt möglicherweise eine Verwechslung betreffs 32 Steine TB vor .Früher habe ich mit 5 Steiner TB gespielt und wenn die zum Ende des Spieles zum Tragen kamen und der Gegner hatte die Gleichen auch geladen, dann hat es Ratsch gemacht und das Spiel war in Sekunden-Schnelle beendet.
Wenn nun beide Programme die 32er , wenn so etwas überhaupt jemals möglich sein wird,geladen hätten,würde es in dem Falle Raaaaatsch machen und das Spiel wäre Remis.
  Aber sicher geht es bei dieser recht ausgiebigen Diskussion um was Anderes und ich liege voll daneben.

Gruß Ludwig
Parent - By Benno Hartwig Date 2015-06-04 09:22 Edited 2015-06-04 10:15
Schach als Sport würde eventuell weiterbetrieben.
Auch noch so schnelle Autos vermochten ja die Wettläufe nicht aus den Olympischen Spielen zu drängen.
Schach als Feld für Forschung und Entdeckung würde aber ggf. verschwinden, oder sich zumindest drastisch ändern.
Und gucken, dass nicht betrogen wird, muss man heute sicher auch schon energisch.

Es hängt auch davon ab, was der 32-Steiner uns so erzählt:
Sollte er z.B. Weiss einen "vergleichsweise übersichtlichen"  Gewinnweg (einen Gewinnbaum, denn schwarz könnte ja verschiedenen Verteidigungen wählen) zeigen, der sich tatsächlich durch weitgehendes Auswendiglernen erfassen lässt, dann würden Gedächtnisakrobaten ggf. auftrumpfen.

Ggf. ist das aber auch zu viel für einen Menschen.
Oder die Ausgangsstellung ist remis, und die Kontrahenden versuchen, den Gegner zu einem Fehler zu verleiten, der ihn in Verlust bringt, dann würde der Sport genau so weiterbetrieben, wie jetzt auch.
Hier ist es also, genau wie heute, notwendig, Bewertungen durchzuführen, die einfach die Wahrscheinlichkeit abschätzt, dass sich etwas später ein Gewinnweg zeigt, oder dass der Gegner patzt. Und das eben besonders auch, solange man sich noch in der "Remisphase" befindet.
Ohne den Versuch, es dem Gegner möglichst schwer zu machen, dieses Remis zu halten, wird man ihnm auch nichts besseres als eben das Remis abtrotzen können.

Benno
Parent - By Peter Martan Date 2015-05-30 10:09
Ja, Kurt, damit würde sich die Diskussion auch erübrigen.
Übrigens, ich diskutiere ohnehin nicht, ich stelle nur fest, gebe Antworten auf brennende Fragen...
Parent - By Michael Bechmann Date 2015-05-29 11:36
Zitat:
Auch wenn du das nicht ernst gemeint hast, Michael, die Frage ist wirklich gut, finde ich, die Antwort wäre nämlich einfach.


Als ich die Frage geschrieben hatte, hatte ich immer mehr das Gefühl, dass sie nicht nur eine Scherzfrage ist sondern dass es eine tiefergründigere Antwort geben muss.
Unendlich kann der ELO doch nicht sein und was passiert mi dem ELO wenn 2 Spieler mit dem vollständigen Bibliothek gegeneinander antreten?
Parent - - By Michael Bechmann Date 2015-05-29 00:52 Edited 2015-05-29 00:54
Zitat:
Würde man einen Supercomputer speziell darauf auslegen, würde ich davon ausgehen, dass er 2020 wesentlich weniger als ein Tag bräuchte und 2050 gehe ich davon aus, dass 1000 Dollar hardware reicht um die 9 Steiner auszurechnen.
2200 sollten wir etwa 10 hoch 30 Knoten schaffen und 18-Steiner haben, hier werden wir Remisvarianten sehen, die forciert sind, aber wahrscheinlich gibts dann schon Quantencomputer, die das Ganze exponentiell schneller rechnen und Schach ist gelöst, allerdings gehe ich davon aus, dass es noch sehr lange dauert.


Die Frage ist, wo wir die 18-TB-Datenbanken speichern sollen.

Außerdem zweifele ich, dass man linear prognostizieren kann, etwa 10 Jahre für die Endspieldatenbanken für eine Figur mehr.
Dann wäre man 2250 fertig für alle 32 Figuren. Und wo speichert man dann die?
Man geht davon aus, dass es 10^87 Stellungen sind (stand 2000 in der CSS). Man müsste einen größeren Teil des Universums verwenden, um diese Daten zu verwalten (egal, welche Medien dann benutzt werden).
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-05-29 06:58

> Man müsste einen größeren Teil des Universums verwenden


Ich las von geschätzten 10^78 Atomen im Universum.
Das wäre gerade mal 0,0000001% jener Stellungsanzahl.
Aber das Universum expandiert ja wohl noch...

Benno
Parent - - By Michael Bechmann Date 2015-05-29 07:38 Edited 2015-05-29 07:45
Ich müsst es nochmal nachlesen. Möglicherweise waren die 10^78 Stellungen die, welche man aus der Grundstellung mit regulärem Spielverlauf erzeugen kann.
Die anderen 10^87-10^78 (also fast alle) sind regulär, aber in einer Partie nicht zu erreichen.
Parent - By Benno Hartwig Date 2015-05-29 09:20
10^78
Na, sieswohl, dann passt es ja.
Benno
Parent - - By Michael Scheidl Date 2015-05-29 12:33
Zitat:
Man müsste einen größeren Teil des Universums verwenden

Höchstwahrscheinlich ist das der eigentliche Sinn und Zweck der geheimnisvollen dunklen Materie
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