Lieber Herr Brenner,
zu GTOC-12:
Frank Brenner schrieb:
Wenn von den rund 100 angemeldeten Teams bis heute
nur so wenige eine Lösung eigereicht haben, dann gibt
es doch bestimmt bald ein Feuerwerk an Einreichungen.
17 Teams ist schon eine Menge. Wenn es am Ende (Mo früh, 4:00 unserer Zeit)
35 Teams mit Einreichungen sein werden, wäre das schon ein Rekord.
Die Aufgabe ist wirklich nicht ohne. Überhaupt nur ein Raumschiff
(mit continuous thrust) zu einem Asteroiden zu schicken und dort
etwas Gestein einzusammeln und zur Erde zurückzubringen, ist alles
andere als trivial.
Das andere deutschen Team aus Würzburg (dort studiert auch eine
Frau, die ich in Jena bei einer Seminarfacharbeit betreut hatte) habe
ich ermuntert, einzureichen, auch wenn sie mit ihrer Lösung nicht
zufrieden sind.
Im aktuellen Wettbewerb ist für mich immer noch Team ADL aus China
Favorit (sie hatten GTOC-10 gewonnen), auch wenn sie derzeit nur auf
Rang 17 liegen.
Wie kurz vor Schluss noch Lösungen hochgeladen werden, ist eine spannende
Frage. Die Files sind circa 100 - 200 MB gross. Und was nicht bis Punkt
04:00:00 am Montag früh vollständig auf dem Wettbewerbsserver ist, zählt nicht.
Bei GTOC-9 gab es deshalb grossen Knatsch. Damals führte JPL (Psadena) 10
Minuten vor Wettbewerbsende, wollte dann aber eine noch bessere Lösung hoch-
laden. Gleichzeitig wurden aus China DoS-Attacken gegen den Wettbewerbs-Server
gefahren. Weil man zum Beginn eines neuen Hochladens vorher die alte Lösung
des Teams löschen musste und die neue von JPL noch nicht komplett da war,
stand JPL plötzlich nackt da. Einige Chinesen verlangten sehr energisch, dass
sie deshalb auch nicht gewinnen könnten. Als nicht an der Spitze involviertes
Team half "Uni Jena", die Wogen zu glätten. Glücklicherweise gab es einen
Regelpassus, dass man zur Not Lösungen auch mit Email einsenden könne.
Das hatte JPL gemacht, als sie das gestörte Hochladen bemerkten, und die
Email mit ihrer Lösung war 30 Sekunden vor der Deadline da.
Viele Grüße, Ingo Althöfer.