Hola Benno,
ich glaube deinen richtigen Namen kennt hier niemand, aber ich
möchte dir einen geben, der so glaube ich - zu dir passt:
Sokrates (- des 21. Jahrhundert).
Sokrates war berühmt, dass er Fragen stellte, die anderen zum Nachdenken brachte und gern gedachte Glaubenssätze
in Frage stellte.
Im ersten Moment - ja sogar im zweiten und dritten hat mir der Vergleich von Mozart und Carlsen deswegen gefallen,
weil es Carlsen scheinbar leichter gefallen hat, an die Spitze zu stürmen und das schon von Kind auf, so wie Mozart schon von Kind auf.
Beide dürften auch ein phänomenales Gedächtnis für ihre Sache haben.
Aber was die Kunst betrifft, kann man Mozart hohen Geschmack, Einfallsreichtum und so weiter zuschreiben.
Er befand sich auf der Höhe der Kunst.
Magnus Carlsen nun ist hingegen kein Ästhetiker des Schachs, sehr viel weniger noch als Capablanca.
Er ist purer Pragmatiker mit sturer Rechenkraft und seine Partien sind weniger schön als die von Kasparov, Anand, Shirov
und so weiter...oder gar Rubinstein.
Magnus Carlsen ist direkt kunstfeindlich in seiner Spielweise.
Er spielt Schach pragmatisch fast wie ein Computer.
Allerdings spielen die Engines heute auch schon viel schöneres Schach als Carlsen Magnus.
Ich denke, also du liegst richtig:
Carlsen ist eigentlich absolut nicht vergleichbar mit einem Künstler.
Vielleicht eher mit einem Savant.
Saludos cordialis Peter
Benno Hartwig schrieb:
Ah, Danke.
OK, jetzt in Russland anzutreten, wirkt nicht wirklich motivierend, und man möchte den Russen gerade jetzt ggf. auch nur ungern diese friedliche Show 'schenken'.
"Der 23 Jahre alte Magnus Carlsen, genannt der Mozart des Schach" steht im ersten Artikel.
Passt das eigentlich? Mit Mozart verbinde ich so elegant hingeworfene, wahrhaft geniale und in ihrer Zeit sensationell neue Würfe.
Ist MCs Spiel denn so?
Wäre ein Bach-Vergleich nicht passender? Präzise ausgetüftelte und besonders fehlerfreie Strukturen eben.
Benno