[quote="Peter Martan"]
Es ist aber halt für manche ein Authentizitätsbeweis und außerdem eine essentielle Info, wie auch schon Michael Scheidl gemeint hat, leichter nachvollziehbar, welches Programm an welcher Stelle (siehe den Bewertungssprung in dieser deiner letzten Partie im 46. Zug nach dem Le1 von Rybka, der halt erst das schöne Springeropfer ermöglicht) was spielen würde und wie lange da dein Rechner gerade eingeschaltet war.[/quote]
Wie schon gesagt, ich selbst wußte nicht, was Rybka nach längeren Rechenzeiten gespielt hätte. Michael Scheidl hat es mir erst gezeigt. Nach h4 hätte ich übrigens kaum schlechter gestanden. Springerrückzug und danach Läufereinschlag auf h4, das wäre vermutlich gekommen, wobei die Türme weiterhin auf h1 ein Mattnetz drohen. Aber eine andere Position erfordert auch andere Maßnahmen. Gerettet hätte Rybka damit wenig.
[quote="Peter Martan"]
Dazu konkret meine Frage, die ich dich bitte, nicht provokant zu verstehen, weil für mich wär' das auch o.k. wenn's eh nur Spasspartien sind, die eben nicht dazu dienen, an den heiligen Celowerten einer hardware- software- Kombination zu knabbern, an denen darf man halt hier nicht zweifeln, dass das ganz ganz pfui pfui pfui ist, wird dir ja wohl auch schon klar geworden sein, (
) oder sich selbst auf Kosten der armen wehrlosen engine sich selber wertvolle Elos zu verschaffen.[/quote]
Ähm, und wo ist jetzt die Frage?
Also mir bringt so eine Partie ELO-mäßg überhaupt nichts ... schade eigentlich. Das wär 'ne geile Performance.
Aber ich denke, auch andere könnten soetwas unter diesen Bedingungen abliefern. Scheinbar haben es bisher die wenigsten versucht?
[quote="Peter Martan"]
Wenn ich mir ohne engine- Unterstützung oder so minimalistisch wie du, eine engine vorknöpfte, würde ich mir halt wahrscheinlich doch hin und wieder, wenn ich schon die Bewertung einsehen will, die Variante ansehen (nicht merken oder nachspielen, nur ansehen
), die da dann gern vor der Bewertung steht, wenn man sie nicht eigens ausblendet, oder ich würde mir ein erweitertertes Zugrücknahmerecht einräumen, sozusagen im Sinn der Partie, der Computer dürfte das ja von mir aus ruhig auch, seine Schuld, wenn er's nicht täte und von berührt, geführt kann ja erst recht keine Rede sein, wenn der Blechtrottel halt keine richtigen Figuren bewegen kann, auch sein Pech.[/quote]
Ich mache das sogar ab und zu, aber erst einige Züge später, wo dann der Varianteneinblick keinen Einfluss mehr auf die Partie hat, weil schon völlig neue Konstellationen entstanden sind.
[quote="Peter Martan"]
Falls du das alles wirklich genau so strikt einhältst, wie du es schon ungefähr geschildert hast, Hut ab vor dem persönlichen Einsatz gegen die übermächtige Maschine, die allerdings unter uns mit 5 Minuten Gesamtbedenkzeit ja so übermächtig wohl meistens eh nicht wirklich ist, vor allem, wenn du sie immer wieder zwischen den Zügen abschaltetest und ihr damit ja auch die Möglichkeit nähmest, (R3 mit persistent hash mal ausgenommen) sich hashtables zu merken. [/quote]
Es war diesmal nur Rybka 2.2n2, nicht Rybka 3. Nur gegen Michaels Enderles Rechner war es Rybka 3 dynamic.
OK, also mein Rybka kann sich zwischendurch nicht die Hashtables abspeichern. Ich meine, das soetwas auch keinen allzu großen Unterschied macht. Wenn ich den Rechner z. B. 7 Min./Zug rechnen lassen würde, wäre das bestimmt noch besser für das Programm. Aber Welten sind das nicht.
Wer aber denkt, 5 Min./Zug auf einem 2x2.0 GHz (Core Duo) wären wenig, dem empfehle ich mal selbst soetwas zu spielen, damit derjenige mal ein Gefühl für die gewaltige Spielstärke am eigenen Leibe spürt!
Für mich war trotzalledem Deep Junior 10 leichter zu spielen, als Rybka 2.2n2 oder gar Version 3. Das kannte ich schon in ähnlicher Weise von meinem älteren Hiarcs7.32. Es ist für mich einfach schwerer gegen Programme zu spielen, die wissensbasierter sind, als reine Taktikprogramme. Da meine persönliche Spielanlage eher positioneller Natur ist, muss ich mich gegen positionelle Programme eher auf einen taktischen Stil umstellen, um einigermaßen dagegen zu halten. Das widerum liegt meinem persönlichem Spielstil wieder weniger. Wie auch immer, es ist und bleibt gegen heutige Spitzenprogramme auf schneller Hardware schwer. Ich wollte nur demonstrieren, dass wir immer noch Chancen gegen die Programme haben. Es müssen sich nur die Bedingungen etwas ändern. Schließlich sind die Programme mal entwickelt worden, weil Menschen gegen sie spielen sollten.
Aber Du hast Recht, die heiligen Kühe darf man hier wohl nicht ins Wanken bringen. Da kommt ein Spieler, der nicht mehr als 2000 DWZ Punkte mit sich bringt, und bringt die Top-Programme ins Schwitzen. Ist mir schon klar, wie sich das Weltbild für einige damit verändern kann, die bisher nur GMs gesehen haben, die sich mit den Dingern abgequählt haben.
Ich kann nur empfehlen, das selbst mal unter diesen Bedingungen auszuprobieren. Da bekommt man einfach eine ganz andere Sichtweise. Und dem eigenen Schachvermögen kommt es auch zugute! Und wer z. B. 500 Punkte unter meiner Zahl liegt, der soll sich dann eine Programm-/Rechnerkombi aussuchen, die laut Listen eben 500 Punkte weniger hat. Oder dem Programm noch weniger Zeit einräumen ... z. B. 1 Min/Zug.
Vergessen sollte man aber dabei nicht, dass ein GM unter meinen Bedingungen, die Programme eigentlich völlig überspielen müsste! Also 500 bis 800 Punkte nochmal über meiner Stärke liegt! Erst Recht bei Analysen!
[quote="Peter Martan"]
Wenn es dich nicht schon zu sehr quält, könntest du da noch etwas detaillierter deine Kautelen spezifizieren?
Nix für ungut!
[/quote]
Ich soll jetzt nachträglich Zeiten und Stellungsbewertungen einfügen? Die Partie ist doch vorbei. Ich weiß nicht, wie das funktionieren soll?
Grüße, Amin