Hallo Amin
[quote="Amin Sallak"]
Hallo Kurt,
wenn Du diesen Zeitunterschied als besonderes Handicap für Computer siehst, dann ist
das sicherliche Deine persönliche Meinung. Für meinen Teil ist das zwingend nötig, da die
Rechner immer schneller werden. Bei 1 GHz Single-Prozessor darf es von mir aus auch
gern eine halbe Stunde/Zug sein. Eigentlich wollte ich erst einmal vorsichtig beginnen
und die Zeit für den Computer erst später steigern, wenn sich herausstellt, dass es
zu wenig für den Rechner war.
Mir geht es weniger um das Handicap für den Computer, als vielmehr um die mich
störende (viel zu) starke Zeitungleichheit der beiden Gegner. An so etwas kann
ich einfach keinen Spass finden, denn als einigermassen guter Spieler kann/darf
man bei solch vorteilhaften Bedingungen gar keine Partie verlieren, aber natürlich
gelingt es, ab und zu eine Partie gewinnen ... doch stolz darauf wäre ich nie.
Zitat:
Wieviel Prozent der Punkte, denkst Du denn, könnte ein 2000-ELO-Spieler
in einem solchen Match (Anmerkung: todlangweiligen Match) holen? Und ich spreche
nicht von einem vorbereiteten Match, wo vorher die Schwächen des Programms
ausgetestet werden, damit man am Brett diese Stellungen herbei führt.
Auch ich spreche nicht von einer solchen Vorbereitung, sondern lediglich von der
Partieanlage her das Herbeiführen von todlangweiligen Stellungen, wie es fast in
jeder Eröffnung möglich ist, wenn man keine Vorteile herausspielen will. Wer mit
solch einer Einstellung gegen Computer kämpft und das konsequent durchzieht,
der wird keine Freude an den Partien haben, aber ganz bestimmt 4-5 Remis aus
zehn Partien erzielen können.
Zitat:
Mir geht es nicht darum, auf die Schwächen der Computer zu zielen, sondern
ganz normale Matches auszutragen, als ob ich gegen einen menschlichen Spieler antreten
würde. (...)
Das ist lobenswert, aber auf diese Weise muss man sich halt fast ausschliesslich mit
Niederlagen abfinden, denn selbst IM's und GM's sind mit einer derartigen Einstellung
zur Partie gegen die heutigen Spitzenprogramme nicht mehr die Favoriten.
Zitat:
Und wenn denn meine Bedingungen für den Menschen so einfach scheinen, wie Du sagst,
dürft ihr gern mal ein eigenes Match unter diesen Bedingungen starten ... und zwar ohne
jegliche Computerhilfe zu eigenen Absicherung der Züge! Ich bin mal gespannt und
neugierig auf eure Erfahrungen.
Unter Deinen Bedingungen - Spielen wie gegen einen menschlichen Gegner - sind Partieverluste
selbst bei dieser "Handicap-Vorgabe" natürlich möglich.
Zitat:
Genau deswegen habe ich diesen Thread auch gestartet, damit man nicht immer seelenlose
Computer-gegen-Computer-Partienen sehen muss! Sondern damit das Schachspiel Computer
gegen Menschen wieder interessanter wird, anstatt nur noch als Operator bei Computerpartien
degradiert zu sein. Deswegen mein Apell, zeigt auch mal eure eigenen Partien. Aber bitte keine
konstruierten, sondern ehrliche Partien ohne Zugzurücknahme oder dergleichen.
Dass das (Computer-)Schachspiel wieder interessanter wird, wenn wieder vermehrt Partien
zwischen Menschen und Computern gespielt werden, ist grundsätzlich nicht von der Hand zu
weisen. Doch zweifle ich, dass mehr oder genügend Interesse aufkommt, wenn die Spielbedingungen
derart unterschiedlich sind wie in Deinem Beispiel.
Mfg
Kurt