Das Problem: Hin und wieder wird jemand "stinkig", wenn er zu seiner großen Überraschung plötzlich gedutzt wurde.
Es ist eine Facette des allgemeinen Kommunikationsproblems: Die Botschaft ist das was ankommt. Aber man kann nicht verlangen, daß sich jeder bei seinen Äußerungen 100% auf jedweden individuellen Empfänger einstellt, und was der womöglich mißverstehen könnte usw.usf. Menschen können sehr verschieden sein; andere sind u.U. wiederum irritiert falls sie gesiezt werden, und sonstige Empfindlichkeiten.
Auf derartige Formalitäten zu pochen, ist jedenfalls kein Symptom ausgeprägter Toleranz. Umso weniger wenn es im Kreis wo man sich bewegt, weitaus überwiegend unüblich ist. Damit will ich sicher nicht für "Anpassung" (ein furchtbares Wort das ich hasse) plädieren, aber in dem Fall kann man sagen, es wäre sicherlich einfacher selber etwas zu unterlassen, als von allen anderen zu verlangen etwas in dieser Umgebung unübliches zu machen.
Also beispielsweise, wenn sich ein Bekleideter irrtümlich auf einen Nudistenstrand verirrt, ist es unangebracht von allen Anwesenden zu verlangen sich etwas anzuziehen, nur weil es einen einzigen stört daß alle nackt sind.
Oder wenn ein Raucher ins Nichtraucherlokal kommt... usw.
Übrigens glaube ich, daß es nur teilweise mit Hierarchien zu tun hat... eigentlich, bzw. im Alltagsleben deutet es (beispielsweise) darauf hin wieviel persönliche Nähe besteht, aber nicht auf irgendeine Rangordnung.