Hallo Lars,
Lars B. schrieb:
... Ich sehe gar nicht den Zusammenhang, ehrlich gesagt.
Das Ding ist ein Computerprogramm, das man wie einen Menschen
behandeln kann, falls einen das erfreut, ...
oder "behandeln sollte, falls es einen erschreckt".
Zitat:
und das oft auch angemessen in diesem Sinne reagiert.
Weil es so programmiert und trainiert wurde...
Ich würde lieber schreiben "Und das oft auch in diesem Sinne reagiert",
ohne "angemessen". Denn menschliche Reaktionen auf diesen oder jenen
Input sind ja auch nicht immer angemessen.
Zitat:
Daraus jetzt ableiten zu wollen, es habe eine Psyche, oder gar eine,
die es ermögliche, die des Menschen besser zu verstehen, halte ich für
eine extrem kühne Extrapolation. ..
Ich habe nicht geschrieben, dass ich es für möglich halte, dass die (mögliche)
Psyche des Programms Menschen besser verstehe, sondern dass ich es
für möglich halte, dass die Beschäftigung mit dem Programm anderen
Menschen (z.B. Psychologen) helfen kann, Menschen und ihre Psyche
besser zu verstehen.
Aber ja, meine derzeitigen Überlegungen sind kühn (oder wirr).
Zitat:
Zumal Du weiter unten sogar wünschst, daß Psychologen daran ihre
Methoden quasi rekalibrieren sollen. Erstaunlich!
"Wünschen" trifft es nicht, sondern eher "für möglich halten". In der
Tat erstaunlich - aber ich kämpfe im Moment auch selbst mit dem Thema.
Zitat:
Zitat:
... drang der NYT-Journalist wiederholt in die Intimsphäre
von ChatGPT ein, ...
Da bin ich jetzt völlig raus. Wie soll denn ein Computerprogramm eine
Intimsphäre haben, oder "sich unwohl fühlen"?
ChatGPT ist kein normales Computerprogramm, sondern basiert
auf komplexen neuronalen Netzen, so wie Menschen ein komplexes
Gehirn mit immens vielen Neuronen haben, gesteuert auch durch
Sinnesorgane und Hormone.
Zitat:
Wir sprechen hier von einem Simulationsprogramm. Das ist noch
nicht einmal der abgeschnittene Fingernagel von Mr. Data.
Bis vor einer Woche hätte ich Dir zugestimmt. Jetzt schränke ich ein:
"Du sprichst von einem Simulationsprogramm." Für mich beruht ChatGPT
auf sehr großen neuronalen Netzen. Nichts im Sinne von "abgeschnittener
Fingernagel", von wem auch immer. Eher "wie Gehirn einer Ratte"
oder "wie Gehirn einer Elster".
Zitat:
Du reißt doch hier Witze auf Kosten meiner Begriffsstutzigkeit
Überhaupt nicht. Und ich hatte/habe auch nicht speziell Dich
vor meinem inneren Auge, wenn ich nach Worten für meine
aktuellen Gedanken suche.
Beeinflusst bin ich zur Zeit von Barbara Strauchs Buch zur
Gehirnentwicklung bei Teenagern, aber auch von Erfahrungen
mit überforderten (Nachhilfe-)Schülern und überforderten Studenten.
Vielleicht werde ich in drei Monaten behaupten, dass ich Ende April
und Anfang Mai wirr gedacht und geschrieben habe. Vielleicht führt
aber der Gedanke, ChatGPT wie ein (einfaches) menschliches Gehirn
zu betrachten, weiter.
Danke für Deine Anregungen.
Herzliche Grüße, Ingo.