Guenter Stertenbrink schrieb:
z.B. fuer breite Eroeffnungsanalysen, ist da Komodo MCTS jetzt das beste ?
Cerebellum-Buch erstellen.
1.e4 multipv=10
oder 1.e4 c5 2.Nf3 d6 3.d4 cxd4 4.Nxd4 Nf6 5.Nc3 a6 , multipv=12
sowas hab ich ja mehrmals gemacht, auf Tablets unter Droidfish , 512MB Hash,
und dann ein paar Wochen rechnen lassen ...
Ich hatte ja nie verstanden, warum multipv soviel mehr Zeit kostet,
Primary lines haben viel weniger Pruning als non primaries, es differiert natürlich von Engine zu Engine, aber dass die meisten taktische Hotshots, die im single variant mode überrechnet werden (irgendeiner Form von Pruning und Reductions zum Opfer fallen) im MV- Mode schneller gefunden werden, je nach Zahl der Varianten, das ist bei A-B altbekannt.
Dass das bei "positionellen" Stellungen nicht erst recht so ist, aber natürlich viel weniger leicht "beweisbar", liegt einfach daran, dass taktische Stellungen Dynamik haben, die sich in Evalsprüngen zeigt, positionelle aber viel weniger.
Je mehr Lines du willkürlich zu Primaries erhebst, um so mehr solche müssen mit den weniger selektiven Parametern durchgerechnet werden.
Für MCTS gilt das anscheinend weniger, aber wenn schon in die Breite suchen, würde ich da heutzutage dann schon eher LC0 als komodoMCTS nehmen, natürlich in Kombination mit einer guten A-B-Engine.
Es gibt übrigens auch ein Leela- Cerebellum auf der Brainfish- Site, Güter, falls du an LC0- Analysen zur Eröffnungstheorie interessiert bist, wie sie Thomas Zipproth in seine Bücher einspeist.
Wie ich dir auch schon mal per Mail versucht habe zu beweisen, bringt Forward- Backward in der Analyse von Eröffnungsstellungen mehr als Standrechnen allein, egal mit welcher Engine und mit welcher Hardware und ob im MV- oder im Single Variant Mode.
Einschränkend muss ich hinzusagen, dass ich bei dem schlicht schleißigen Hashlernen von LC0 (im Vergleich zu SF oder komodo oder Houdini) nicht so sicher wäre, dass das Forward- Backward soviel bringt wie bei A-B-Engines über längere Zeit und mit vielen Verzweigungen, und außerdem mag es schon sein, dass der MV-Moder LC0 weniger kostet an Zeit, als es Erkenntnisse bringt, das kann ich alles nur aus Vergleichen mit schwacher Hardware- Installation von LC0 sagen, aber meiner Meinung nach bringt auch gute Hardware (und mehr Zeit, mit der müsste man es ja gerade auf schwacher Hardware merken) sowieso viel weniger Time to Depth- Einsparung (also Zeitgewinn) als bei SF und komodo und Houdini.
Kürzer formuliert, wenn du LC0 auch auf guter Hardware (was ich so höre von Anderen) über ein bestimmtes Maß an Zeit hinaus rechnen lässt, ändert sich früher nix ("nicht viel", das ist der springende Punkt bei dem, worüber wir per Mail diskutiiert haben, naja, eigentlich habe ich mit mir selbst diskutiert
) mehr an der Eval und den ersten Zügen, als bei A-B. Warum das im MV wesentlich anders sein sollte, gerade, wenn MV vielleicht wirklich weniger Unterschied zwischen den einzelnen MV- Lines macht, wüsste ich nicht.
Machte MCTS genau so viel Unterschied zwischen den Lines im Single- und im -MV- Mode wie A-B, müsste der Time- to- Depth- Verlust derselbe sein.
Wäre das mit Standrechnen und Forward- Backward im Vergleich zueinander nicht so, wie von mir im Mail geschildert, hätte sich Thomas Zipproth den eigenen Cerebellum- Algorithmus (der ja an sich Engine- unabhängig ist oder in der Vollversion dann jedenfalls sein soll) gar nicht antun müssen.
Bin wirklich neugierig, ob und wann da jemals was für den User adaptierbar herauskommen wird an Vollversion von Cerebellum.
Auch frage ich mich, warum das unbedingt mit einem kompletten neuen GUI (Sirius) kombiniert werden muss, automatische Forward- Backward- Optionen mit oder ohne Wechsel zwischen MV und single variant gibt's ja eh schon lange in den verschiedensten GUIs, ich persönlich finde diesbezüglich, von dem was ich kenne (IdEA ist mir zu kompliziert) die Fritz- Stellungsanalyse immer noch am besten.
Bei IdEA kannst du zwar auch Stellungen eingeben, die in der Analyse von Ausgangsstellungen zusätzlich berücksichtigt werden müssen, aber einen ganzen Baum, den du aus einem eigenen Buch schon vorsortiert hast, der Engine vorzusetzen, damit sie es im automatischen Forward- Backward und im Wechsel von MV und single variant eine bestimmte Zeit oder Tiefe lang durchforstet und mit eigenen zusätzlichen Lines ergänzt und das Ganze dann auch noch den Endevals sortiert, da ist Fritz meiner Meinung nach immer noch der Goldstandard an Automatismen, unerreicht ist aber natürlich jeder Automatismus auch da nach wie vor für mich, relativ zu "händisch interaktiv", aber das ist eh klar und kein fairer Vergleich, weil Letzteres Manpower und -Zeit vor dem Rechner braucht.